Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 31 Altensteig, Dienstag, den 8. Februar 194V SS. Jahrgang

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Heuchlerisches England wütet in Palüstina

Todesurteile gegen Araber am laufenden Band

Jerusalem, 5. Februar. Die britischen Militärgerichte in Palästina setzen die Reihe ihrer Todesurteile gegen Araber un­unterbrochen fort. Dabei werden neuerdings vorwiegend Fälle herangezogen, die schon längere Zeit zurückliegen und durch bezahlte Spitzel hervorgeholt find.

Im Verlaufe einer Woche wurden folgende Urteile gefällt:

Von acht Angestellten, die einen Notabel in Lydda erschossen haben sollen, wurden drei zum Tode und drei zu 10 Jahren Zwangsarbeit vom Militärgericht in Jerusalem verurteilt. Der Fall stammt aus dem Jahre 1938. Die Zeugenaussagen waren zweifelhaft.

Das Militärgericht in Haifa verurteilte einen Araber wegen angeblichen Waffen- und Vombenbefitzes zum Tode. Der An­geklagte bestritt feine Schuld. Die Zeugen waren zweifelhaft.

Bei einem weiteren bereits am 11. Dezember vom Militär­gericht in Haifa zum Tode verurteilten Araber wurde die Todes­strafe vom britischen Hilfskommandierenden bestätigt.

Das Jerusalemer Militärgericht verurteilte einen Araber aus dem Dorfe Lifta wegen Waffenbesitzes zu sieben Jahren Zwangs­arbeit, obwohl die Verteidigung die Unschuld des von Spitzeln angeklagten Arabers beweisen konnte.

Vor dem Jerusalemer Militärgericht kämpfen derzeit wei­tere fünf Araber unter der Anklage des Waffenbesitzes und Waffengebrauches sowie der Erschießung eines britischen Ser­geanten um ihr Leben. Auch hier wurde die Behauptung von Spitzeln aufgestellt. Unter ähnlichen Umständen verurteilte das Haifaer Gericht einen Araber aus dem Dorfe Kafr Rai zu sieben Jahren Zwangsarbeit. Schließlich soll im Laufe der Woche noch das Urteil des britischen Oberkommandierenden über zwei zum Tode verurteilte Araber fallen.

Der Wehrmachlsbericht

verli«, 5. Febr. Das Oberkommando -er Wehrmacht Gibt bekannt:

Der Tag verlief rubra.

Der Tod an Englands Küste

Basischer Küstendampfer an Englands Küste gesunken

Brüssel, 5. Febr. Wie in Ostende bekannt wird, ist der 700 Bruttoregistertonneu große belgische KüstendampferEminent" an der englische» Küste gesunken. Die elfköpfige Besatzung lkonnte gerettet werde«. Das Schiff gehörte einer Antwerpener ^Reederei. Wie es heißt, soll das Schiff auf ein Riff gelaufen isein. Bei derEminent" handelt es stch um den modernsten belgischen Lüstendampfer.

Norwegen verloren gegangen ist. Die letzte Nachricht von der Segovia" stammt vom 20. Januar.

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Auch ein schwedisches Schiff verschollen

Stockholm, 6. Februar. Wie das schwedische Nachrichtenbüro TT. meldet, liegen von dem in Göteborg beheimateten Dampfer Andalusia" (1375 BRT.), der am 17. Januar Bordeaux mit dem Ziel Göteborg verlassen hatte, keine Nachrichten vor. Man befürchtet, daß der Dampfer verloren ist.

Schwere Explosion in einer englischen Pulverfabrik Amsterdam, 6. Februar. Erst jetzt ist bekannt geworden, daß sich am vergangenen Sonnabend in einer Pulverfabrik in der englischen Grafschaft Kent eine Explosion ereignet hat. Durch diese Explosion soll großer Schaden angerichtet worden sein. Die Explosion sei so heftig gewesen, daß man sie im Umkreis vieler Kilometer habe hören können.

Japanischer Angriff auf die bei Pingjang eingeschlossene chinesische Armee

Schanghai, 5. Februar. Die japanischen Truppen in Süd­china eröfsneten am Montagmorgen einen Angriff auf die vor zwei Tagen westlich Pingjangs in der Provinz Kwangsi ein­geschlossene chinesische Armee, deren Stärke auf über 200 000 Mann beziffert wird. Unter den chinesischen Truppen sei Ver­wirrung ausgebrochen, die durch andauernde japanische Luft­angriffe weiter gesteigert werde. In dem gebirgigen Gelände dürften sich noch heftige Kämpfe entwickeln.

Der Führer übermittelte dem Kaiser von Mandschukuo Geburtstagsglückwünsche

Berlin, 6. Februar. Der Führerhat Seiner Majestät, dem Kaiser von Mandschukuo, zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt.

General Weygand in Aegypten

Kairo, 5. Febr. Nach der ZeitungAl Mokattam" ist General Weygand in Kairo eingetroffen, wo er sich drei Tage lang auf­halten will. Während seiner Anwesenheit sind Paraden und Besichtigungen der Einrichtunen der englischen Armee in Aegyp­ten vorgesehen.

Rußland meldet erfolgreiche Luftangriffe

Moskau, 5. Febr. Rach dem Heeresbericht des Leningrader Militärbezirks vom 4. Februar ereignete stch an der Front nichts Wesentliches. Die sowjetische Luftwaffe habe erfolgreiche Luftangriffe auf militärische Ziele der Finnen durchgeführt.

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Helsinki, 5. Febr. Die russischen Angriffe im Summa-Sektor auf der Karelischen Landenge dauerten, wie der finnische Hee­resbericht vom 4. Februar mitteilt, am 3. Februar noch an und sollen unter starken russischen Verlusten abgewiesen worden sein. Ein weiterer russischer Angriff ostwärts des Muolajärvi konnte von den Finnen ebenfalls aufgehalten werden. Die sowjetische Luftwaffe führte in der Nacht zum 3. Februar Luftangriffe auf Hangö (Hanko), Ekenäs (Tammisaari) und Koivisto (Björkö) aus. Weitere Angriffe erfolgten in Südwestfinnland, aus Kerava, Lovisa und Kotka in Südfinnland und auf Seinä- jöki und Kuopio in Mittelfinnland. Neben Materialschäden sollen nach dem finnischen Heeresbericht 40 Personen getötet und etwa 50 verletzt worden sein. Auch auf der Karelischen Landenge fand eine lebhafte Kampftätigkeit statt und Vippori (Wiborg) wurde mehrmals angegriffen.

Unabhängigkeit und Freiheit der Valkanstaate« mit den englisch-französischen Kriegsabsichten nicht vereinbar

Moskau, 6. Februar. Das Blatt der Roten Armee, die Krasnaja Swjesda", veröffentlicht einen ausführlichen Arti­kel, der den Sowjetleser über die Probleme der Balkanpolitik informieren soll. Das Blatt schildert ausführlich die Bestrebun­gen der Westmächte, die Staaten der Balkan-Entente für ihre Kriegspläne auszunutzen. Die Westmächte hätten dabei ihre grüßten Hoffnungen auf die Türkei gesetzt, der die Aufgabe zu­geschoben würde, Bulgarien und Ungarn zu einem Ausgleich mit den Ländern der Balkan-Entente zu bewegen.

Dasgroße Programm" der englisch-französischen Diplomatie bestehe darin, die Länder der Balkan-Entente zu einem Eintritt in den Krieg gegen Deutschland zu veranlassen. Daneben gebe es auch einMinimalprogramm", das darauf hinauslaufe, daß die Balkanstaaten ihre Neutralität den Plänen der Alliierten anpaßten, das heißt insbesondere sich der Wirtschaftsblockade Deutschlands durch eine Einschränkung ihres Handelsverkehrs mit Deutschland anschlietzen.

Jedoch die Balkanstaaten wüßten wohl, daß ihre Unab­hängigkeit und Freiheit mit Len Absichten der englisch-französi­schen Kriegsbrandstifter nicht vereinbar seien. Die Interessen der Balkanvölker fordern vielmehr so schließt das Militär­blatt die Vereinigung ihrer Kräfte zu einem wirklichen Kampf für den Frieden und gegen die englisch-französischen Pläne auf Erweiterung des Krieges.

Die enltiillschtenMriegsbrandstister

Amsterdam, ö. Febr. Die holländische Petroleumgesellschaft La Corona", eine Tochtergesellschaft derShell", teUt mit, daß sich tu der Nacht zum Montag aus ihrem MotortankschiffCero- nftk" eine Explosion, vermutlich durch eine englische Mine, er­eignet habe. Dem Bericht des Kapitäns zufolge habe die Ex­plosion recht großen Schaden angerichtet, doch habe das Schiff sei« Fahrt fortsetzen können. La» der Besatzung sei niemand «rketzt worden.

Britisches Minensuchboot gesunken

Deutsche Flugzeugangrisse beschädigten das englische Kriegsschiff

Amsterdam, 6. Februar. Einer Reutermeldung aus London zufolge ist dort amtlich bekanntgegeben worden, daß das britische MinensuchbootSphinx" (875 BRT.), während es in einen Hafen eingeschleppt wurde, sank. 54 Besatzungsmitglieder wur­den nach den bisherigen Angaben getötet oder sind ertrunken.

Das Schiff hatte eine Friedensbesatzung von 80 Mann. Es war erst im Jahre 1938 vom Stapel gelaufen und mit zwei 10,5-cm-Flakgeschützen sowie zwei Maschinengewehren bewaffnet.

Wie Reuter zusätzlich mitteilt, war das britische Kriegsschiff bei den deutschen Flugzeugangriffen am Sonnabend beschädigt worden. Bei schwerem Wetter habe man jetzt versucht, die Sphinx" einzuschleppen. Beim Hafeneingang aber sei das Schlepptau gerissen und das Schiff selbst umgeschlagen. Unter den Getöteten befindet sich auch der Kapitän des Schiffes.

Wieder ein Schiffsverlust Norwegens

Oslo, 5. Februar. Wie das Norwegische Telegramm-Büro mitteilt, hegen die Reeder des DampferSegovia" (1387 BRT.) die Befürchtung, daß das Schiff mit der 22 Mann starken Be­satzung und einem Passagier auf dem Wege von Portugal nach

Moskauer Blatt über die Grundlagen

Moskau, 5. Febr. Die Moskauer Gebiets-ZeitungMoskow, Bolschewik" gibt in einem aufschlußreichen Artikel ihren Leser« einen lleberblick über die Grundlagen und Ziele der britischen Kriegspolitik. Lange Zeit hindurch, so schreibt das Blatt, hat England gehofft, Deutschland und die Sowjetunion als die Hauptgegner seiner Weltherrschaftspläne gegeneinander aufhetzen und zum Kriege treiben zu können. Je fühlbarer das Gewicht der Sowjetunion in der internationalen Politik wurde, und je mehr Deutschlands wirtschaftliche und militärische Kräfte wuch­sen, desto größere Hoffnungen setzte England auf einen Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Getreu ihren alten Traditionen sah sich die britische Diplomatie einer lohnenden Aufgabe gegenüber: die stärksten Mächte des Kontinents sollten in einen Krieg gestürzt werden, um so den britischen Imperia­lismus gewinnen zu lassen. Stalin hatte jedoch schon im März vorigen Jahres diese Absichten Englands durchschaut. Deutsch­land hat ebenso die britischen Kriegsprovokateure enttäuscht, in­dem es sich nach der Münchener Konferenz nicht gegen die Sow­jetunion aufhetzen ließ. Darauf hat die englische Politik das Steuer herumgeworfen und versucht, nunmehr die Sowjetunion in ihre Einkreisungsfront gegen Deutschland einzubeziehcn. Je­doch ist es Stalins Weitblick im Laufe der Verhandlungen nicht verborgen geblieben, daß England und Frankreich auch weiterhin in erster Linie den Konflikt zwischen Deutschland und der Sowjet­union wollten. So wurden mit dem Abschluß des deutsch-sow­jetischen Nichtangriffspaktes die Pläne der Kriegstreiber dann endgültig vereitelt, und aus dem Feldzug Deutschlands gegen Polen entwickelte sich nicht ein Zusammenstoß, sondern ein Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion.

Die Berechnungen der britischen Kriegspolttik sind also auf Sand gebaut gewesen. England, das von jeher alle seine Kriege von langer Hand und mit der gleichen Sachlichkeit wie

Spendet für das WHW.!

und Ziele der britischen Kriegspolitik

ein beliebiges einträgliches Geschäft vorbereitet, hat sich! tzrundsätzlichverrechnet. Die französische Armee sitzt jetzt! untätig hinter der Maginotlinie, während der Seekrieg für! die Westmächte täglich neue Verluste bringt. Englands Versorg gung mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen hat sich bedeutend verschlechtert, und die Blockade gegen Deutschland kann als ge­scheitert bezeichnet werden, denn Deutschland wird durch die Blockade weder in der Ostsee noch auf dem Balkan noch im Zen­tral- und Südostraum in seinem Handel beschränkt. Es ist klar, daß diewild gewordenen britischen Kriegsbrandstifter" nni gegenwärtigen Moment sich nicht die geringsten Hoffnungen machen können. Deshalb gehen jetzt ihre Bestrebungen auf Er­weiterung des Kriegsschauplatzes und auf den Fang neuer Bun­desgenossen aus, um so Deutschland trotz alledem zu einem Zwei­frontenkampf zu zwingen.

Die gegenwärtigen Ziele der britischen Kriegspolitik umschreibt, das Blatt abschließend folgendermaßen:England will jetzt de» Krieg an der Maginotlinie einfrieren lasse« und mit seiner Kriegsmarine und mit Hilfe der Handelsflotten eines neutrale» Staatenblockes Deutschland mit der dürren Hand des Hungers an der Kehle zu packen. Schweden, Rumänen, Belgier» Grieche» »«d Türken sollen Kanonenfutter liefern und Deutschland in die Flanke fallen. Jedoch unterliegt es keinem Zweifel, daß Eng­land dabei weder auf den Patriotismus seiner eigenen Bevölke­rung noch aus die Kräfte seiner Kolonialreiche zählen kann. In­dien, Australier!, die Südafrikanische Union, Aegypten usw. zeige» kerne besondere Lust, sich am Kriege zu beteiligen. Die herrsche»- 0en Kreise Englands, die der Gefahr eines mächtigen Aufloder»» des nationalen Befreiungskampfes in diesen Ländern geger» bberstehen, können es nicht einmal wagen, auf ihre Kolonie« "-»-selben direkten und unverhüllten Druck auszuüben, den sich 4»err Churchill gegenüber den neutrale« Staaten Europas er» laubt. Jedoch die breite« Masse» der neutralen Länder be­greifen das Wesen der englischen Politik, «nd mit jedem Tag wächst ihr Widerstand gegen Englands Bersuch«, sie i» de» im­perialistische« Krieg hineinzustoßen."

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