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Hwarzwalorr Tageszeitung
Nr. 30
loren hat. 205 schwedische Seeleute kamen dabei ums Leben, sowie zwei Lotsen „anderer Nationalität", wie es in der Meldung heißt. Die beiden größten Schisse waren der 6468 BRT. große Dampfer „Tajala" und der 6230 BRT. große Dampfer „Reuter".
Norwegisches 7203-Tonnen-Schifs verloren
Oslo, 4. Febr. Wie aus Amsterdam gemeldet wird, ist das 7203 große norwegische Motorschiff „Belpareil" auf einer Klippe gestrandet und von seiner Mannschaft verlassen worden.
Hierzu schreibt die norwegische „Handels- und Schiffahrtszeitung": Dieser Verlust trifft Norwegen um so empfindlicher, als dieses Schiff die größe Kokslast, die bisher auf einem Kiel von England nach Norwegen gefruchtet werden sollte, nach Oslo zu bringen die Aufgabe hatte.
Lin norwegischer Dampfer gesunken Amsterdam, 4. Februar. Reuter meldet, daß an der Nord- ostküste Englands der norwegische Dampfer „Tempo Oslo" l62S BRT.) gesunken ist.
Hohes Lob in Italien für Deutschlands Flieger und U-Bootmänner
Rom, 4. Februar. Die neuesten großen Erfolge der deutschen Luftwaffe, die auf einen Schlag wieder neun bewaffnete Dampfer und fünf weitere englische Einheiten versenkte, finden in Rom größtes Interesse. Die gesamte Sonntagspresse unterstreicht den Sieg durch große Aufmachung und mehrspaltige Schlagzeilen. „Stürme und eisige Kälte", so betont „Eiornale d' Jtalia" in einer Berliner Korrespondenz, „bildeten und bilden kein Hindernis für die unentwegte und erfolgreiche Tätigkeit der deutschen Bomber und U-Boote, die oft über und über mit Eis bedeckt in die Heimat zurückkehren, aber nur, um mit neuen tödlichen Waffen geladen, sofort wieder zu starten." Der erfolgreichen Tätigkeit von Luftwaffe und Kriegsmarine habe es Deutschland zu verdanken, wenn es jetzt wieder eine stolze Bilanz feindlicher Schiffsverluste während der abgelaufenen Woche veröffentlichen könne.
Wehrmachtsbericht vom Samstag
b- Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht tzrok bekannt:
Keine besonderen Ereignisse.
Kriegsziel: Die Ausrottung -es deutschen Volker
Berlin, 3. Febr. In der englischen Wochenschrift „Lavalcade" findet sich wiederum eine Stellungnahme, die sich für die Ausrottung des deutschen Volkes einsetzt. Das Besondere an dieser Auslassung ist ihre Begründung, aus der hervorgeht, daß es sich hierbei offenbar um einen sehr „frommen und gottesfürch- tigen Engländer" handelt. Er gehört anscheinend zu der berüchtigten Sorte von Engländern, die das englische Volk allen Ernstes für das auserwählte halten und die sich in ihrcm religiösen Wahn ihrer eigenen gottlosen Unmenschlichkeit gar nicht bewußt werden. „Ist es das deutsche Volk, so heißt es dort unter anderem, das wir hassen, oder das Böse, das in ihm steckt? Aus dem Alten Testament haben wir gelernt, wie mehl als einmal auf Befehl Eottes eine ganze Generation ausgerottet werden mußte. Offensichtlich gebe es keinen anderen Weg, um das Böse los zu werden, welches sich in gewissen Nationen eingenistet hatte. Wir finden sogar, daß bei einer Gelegenheit diejenigen, welche dem Eottesbefehl der Ausrottung eines gewissen Volkes nicht nachkamen, selbst gezüchtigt wurden. Befinden wir uns jetzt nicht in der Zeit, von der die Bibel spricht, wo die Säuberung der Völker stattfinden soll?"
Wochenendreden englischer Kriegshetzer
- Wie Kriegsminister Stanley sich einen „ehrenhaften Frie- 1 den" vorstellt — Eden wieder einmal als Meister der
Heuchelei
Berlin, 4. Febr. Im Rahmen der englischen Redeninflation meldeten sich am Wochenende Oliver Stanley und Eden zum Wort.
Stanley glaubte seiner traditionellen Kriegshetzerpolitik in seiner Einführungsrede als Kriegsminister dadurch Ehre machen zu müssen, daß er mit einem Appell an die niedrigsten Hatzinstinkte gegen das deutsche Volk sich zum Dolmetscher übelster britischer Propaganda machte. Er entwickelte echt englische Gedankengänge über einen „ehrenhaften Frieden", indem er mit zynischer Offenheit zum Ausdruck brachte, daß Versailles in den Augen der englisch-französischen Plutokratie kein harter Vertrag war und England es nicht dulden' könne, daß Deutschland, gleich unter welchem Führer, jemals wieder ein Machtfaktor Europas werde. Seine Versuche, die Neutralen als von Deutschland bedroht hinzustellen, dürsten angesichts der sich ständig verstärkenden Drohung der West möchte gegen die neutralen Staaten von aller Welt als schlecht verhülltes Tarnungsmanöver erkannt werden.
Die Ausführungen Edens waren lediglich gee.ynet, oas Bild jener abgrundtiefen Heuchelei abzurunden, die ver Führer erst kürzlich in seiner Rede als typische Ausdrucksform englischer Politik geißelte. Edens Hinweis, daß England gewillt ei, allen Völkern, ob groß oder klein, die Entwicklung ihrer Freiheit zu ermöglichen, dürfte von der Bevölkerung von Malta, Cypern, Irland, Indien, Aegypten und anderen Völkern, die England mit den Mitteln der nackten Gewalt beherrscht, mit erwartungsvollem Interesse ausgenommen werden.
Ausdehnung der Unruhen in Nordwestindieu
Amsterdam, 4. Febr. Die „Times" meldet unter anderem aus Delhi, die feindliche Aktivität in Waziristan, von der unlängst gesagt worden sei, daß sie abgenommen habe, sei erneut im Gange. Das ganze System der „Befriedung" dieses Gebietes werde jetzt von den Engländern erneut „geprüft". Die Behörde« hätten bereits beschlossen, in Zukunft schärfer vorzugehen und die Grenzwachen zu verstärken. Der Brandherd der gegenwärti- s gen Unruhen dehne sich jetzt im Norden Indiens bis zum Ah- madzi-Vezick aus.
3n England wird gestreikt
Amsterdam. 3. Febr. Die Haltung der englischen Regierung gegenüber der englischen Arbeiterschaft hat auf den verschiedensten Gebieten zu Ausständen geführt. So verließ die Arbeiterschaft von drei Flugzeugfabriken im Londoner Bezirk ihre Arbeitsstellen, um gegen die Verzögerung der Erledigung ihrer Lohnforderung zu protestieren.
Zu einem weiteren Streik ist es vor kurzem im Upton-Berg- werk bei South Eimsall gekommen. Hier war oie Streikursache die Entlassung eines Eewerkschaftsbeamten. Der Streik nahm deshalb besonders scharfe Formen an, weil die Bergwerksverwaltung es ihrerseits nicht gestattete, daß den Streikenden Nahrungsmittel in das Bergwerk gebracht werden. Wie der „Daily Herald" berichtet, führte der Hunger dazu, daß einige Verg- werksarbeiter versuchten, sich von der für die Fütterung der Bergwerksponnies bestimmten Kleie zu ernähren (!). Schließlich wurden 100 Arbeiter, die die Grube nicht bis zu dem gesetzten Termin verlassen hatten, entlassen.
Iran bleibt neutral
Teheran, 4. Febr. Das größte iran'sche Blatt „Ettelaat" greift unter der Ueberschrift „Irrtum oder Propaganda" englische Veröffentlichungen an, die behaupten, 2ran fürchte einen Angriff. Ein eng.llches Blatt rate Iran und Afghanistan, die Gelegenheit zu nützen und in den Krieg einzutreten. Dagegen protestier« Iran energisch, es halte an seiner Neutralität fest unbeeinflußt von politischen Absichten und Propaganda, die gewisse ausländische Zeitungen als Ratschläge, Mitgefühl, Drohungen oder Versprechungen immer wieder gäben. Das heutige Iran fürchte sich überhaupt nicht in sein« Lin-""eit unter seiner weitschauenden Regierung. Iran achte die Rechte aller Nationen ohne Unterschied und wache über den eigenen. Es habe die Neutralität gewählt zur Verbesserung seiner inneren Lage und zur Sammlung aller Energien für das Gedeihen des Vaterlandes.
Funk über Krisgsfinanzierung
„Wir lehnen es ab, den Krieg durch Geldentwertung zu finanzieren"
Berlin, 3. Febr. Der vom Präsidenten der Deutschen Reichsbank, Reichswirtschaftsminister Walter Funk, berufene Beirat der Deutschen Reichsbank trat im Kaisersaal der Reichsbank zu seiner ersten Vollsitzung zusammen. Reichsminister Funk unterstrich die besondere Bedeutung der Arbeiten des Beirates der deutschen Reichsbank und dankte den anwesenden Reichsministern, Staatssekretären sowie den Vertretern der Wehrmacht Md der mit der Reichsbank besonders eng zusammenarbeiten- Sen Ressorts für das Interesse an der Arbeit der Reichsbank, sie heute in weit größerem Maße staats- und wirtschaftsverbunden sei, als dies früher der Fall gewesen sei. Für die Reichs- Sank als der für das Geld- und Wührungswesen verantwortlichen Stelle ständen heute zwei Probleme im Vordergrund: das der Kriegsfinanzierung und das de-> klußenhandels. Auf beiden Gebieten habe die national ozialiltiicke Stciotsiülirung schon im Frieden neue Wege be>
I-yrttten und Methoden entwickelt, um die deutsche Wirtschaft auch für den Kriegsfall vorbereitet und gerüstet zu finden.
Der Minister wies darauf hin, daß das Problem der Kriegsfinanzierung nicht so sehr ein Eeldproblem als vielmehr ein Problem der Eüterversorgung sei. Es komme darauf an, zur Deckung der zusätzlichen Staatsausgaben im Kriege aus dem Volkseinkommen einen erheblichen Anteil dem zivilen Bedarf und der Ersatz-Investition zu entziehen und diesen Anteil der Produktion von kriegsnotwendigen Gütern zuzuführen. Durch die Maßnahmen der Rationierung aller lebensnotwendigen Güter, der Kontingentierung der Rohstoffe, der Lenkung des Arbeitseinsatzes, des Kredit- und Kapitalstromes und des Außenhandels von der kriegsunwichtigen Produktion auf die kriegswichtige Produktion und 'hließlich sogar durch Herstellungsverbote wird diese Umstellung in der Verwendung des Volkseinkommens erreicht. Die durch die Rationierung und durch die starke Beschränkung in der Herstellung und Verwendung von Konsumgütern freigesetzte Kaufkraft mutz für die Kriegsfinanzierung methodisch eingefangen werden. Dies geschieht bei uns durch Steuern einerseits und durch Sparen andererseits, denn auch das Sparkapital wird der Kriegsfinanzierung nutzbar gemacht. Die Kunst der Kriegs- finanzierung besteht nun darin, trotz starker Erhöhung der Steuern die Sparkrast des Volkes zu erhalten. Wir lehnen es ab, den Krieg mit Preis- und Lohnsteigerungen, also mit einer offenen Geldentwertung, aber auch mit einer Kreditausweitung ohne gesicherte Produktionsausweitung und ohne Erhöhung der Produktivität der Wirtschaft, also durch eine versteckte Geldentwertung, zu finanzieren. Im Kriege ist es notwendiger denn je, den Leistungswillen und die Leistungen selbst auf allen Gebieten zu steigern. Hierauf hat auch die Steuerpolitik Rücksicht zu nehmen.
Unsere Wirtschaft braucht Reserven, um unter den schwierigen Kriegsverhältnissen durchhalten und die nach Kriegsende notwendig werdende Wiederauffüllung der Vorräte aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe der Banken vornehmen zu können, weshalb gerade auch die Banken liquide gehalten werden müssen. Für die Kriegsfinanzierung komme es darauf an, die sogenannten „toten Kassen" in einer volkswirtschaftlich und finanzpolitisch richtigen Form für die Mehrausgaben des Staates lebendig zu machen. Hinsichtlich des Außenhandels betonte Reichsminister Funk, daß heute die Rohstoffe in ganz Europa vor Gold und Devisen bevorzugt würden, daß aber die feinste Devise heute die deutsche Qualitätsarbeit sei. Diese Devise müssen wir allerdings zunächst dazu verwenden, um unsere Feinde mit dieser überlegenen Waffe zu besiegen. Nach siegreicher Beendigung des Krieges werde allerdings die deutsche Qualitätsarbeit in ganz anderer Weise als früher in der Lage sein, die Stellung der deutschen Wirtschaft in der Welt und die Wohlfahrt des deutschen Volkes zu sichern.
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Ein einsames Kreuz
NDZ. ... 3. Febr. (PK.-Sonderbericht.) Am Berghang liegt ein verlassenes Erenzdorf. Die drüben haben manche Nacht hineingeschossen. Nun pfeift durch die zertrümmerten Fenster der Wind. Kahl ragen die Dachbalken zum Himmel. Hier wohnt niemand mehr. Wo die letzten Häuser stehen, führt nach rechts ein schmaler Weg, Da steht ein Kreuz, ein niedriges braunes
Holzkreuz. Darauf steht mit eingebrannter Schrift: „Hier starb am ... Feldwebel M. ... für Führer und Reich." Ich bin oft durch dieses Dorf gegangen, an Tagen, da die Sonne schien und an Tagen, da der Sturm den Regen peitschte. Doch unentwegt stand neben dem toten Dorf das kleine einsame Holzkreuz. Ich mußte immer stehen bleiben. So eigen wurde mir ums Herz. Ich dachte an ihn, der hier fern der Heimat schweigend starb, und auch daran, wieviel solcher Kreuze wohl noch am Wege stehen würden.
Nun war es über Nacht Winter geworden. Und als ich gestern wieder dort vorbeikam, bot sich mir ein eigenes Bild. Das kleine Kreuz stand im tiefen Schnee. Auf dem Balken aber sah eine weiße Krone. Mit kunstvoller Hand hatte der Raureif auf dem Schnee feine Kristalle und Stäbchen getrieben. Die strahlten und funkelten in der Wintersonne wie Edelsteine. Lang« stand ich still und sah das wundervolle Bild des Kreuzes mit der Krone darauf. Mein Herz aber wurde froh: „Hier liegt ein toter Soldat, auf seinem Haupt trägt er die Krone!"
Heger
Das EK. 1 schmückt seine Brust
Am Verwundetenlager eines erfolgreichen Spähtruppführers
NdZ. (PK.-Sonderbericht.) Der Krieg im Westen, der sich in Augenblick durch unermüdliche, zermürbende Wachsamkeit uni die Notwendigkeit steter Fühlungnahme mit dem Feind charab terisiert, hat mit den Monaten einen Soldatentyp herangebildet der sich durch unerschrockenen Mut, Tapferkeit und Kaltblütigkeit auszeichnet. Zu denen, die keinen Einsatz, keine Gefahr scheuen wenn es gilt, Tuchfühlung mit dem Feind aufzunehmen, seiw Stellungen bis ins Kleinste zu erkunden und ihm bei jeder Es legenheit ein Schnippchen zu schlagen, zählt auch Oberfeldwebel St. Am Weihnachtsabend noch schnappte er im Rücken der Poilm zwei französische Offiziere, lotste sie hart am schußbereiten feind lichen MG. vorbei in die deutschen Stellungen. 17 Spähtrupp unternehmen machte dieser junge Soldat mit, bis auch er seine« Blutzoll bezahlen mußte.
Als ich in der Nachmittagsstunde an sein Lager trete, blick mir ein von den Anstrengungen der Nacht und vom erlittene« Blutverlust bleiches Gesicht entgegen, aber der Glanz in den dunklen Augenpaar und die Bewegungen der Hände verraten di, Erregung und die Pein, so jäh auf das Verwundetenbett nieder gezwungen zu sein. Ein Trost war es ihm, am Morgen nach d« Schicksalsnacht den Kommandierenden General, seinen Regi ments- und seinen Bataillonskommandeur vor sich zu sehen, di- sich nach seinem Befinden erkundigten. Bei dieser Gelegenheb wurde ihm auch das Eiserne Kreuz!. Klasse Übersicht. Das EK. l hatten ihm bereits frühere Unternehmungen eingebracht.
Daß es ihn ausgerechnet beim 17. Spähtruppunternehmen er wischte, machte ihm diese Zahl nicht sympathischer. Er hatb Pech gehabt. Am Abend hatte er sich mit einem Feldwebel, einen Unteroffizier und zwei Mann auf den Weg gemacht, um in nahen Ort die Feindstellungen zu erkunden und gegebenensalli Gefangene mitzubringen. Die mondhelle Nacht erschwerte db Aufgabe. Ohne Zwischenfall wurde das Dorf erreicht, nachden eine Gasse durch das Drahthindernis gelegt war. Da hemmte« neue, bisher an dieser Stelle noch nicht gekannte Drahtsperre« den Weg. Zwei Mann blieben hier zurück, die anderen strebte« dem ersten Hause zu. Zu spät erkannten sie das dort ausgestellt! MG., sahen sie die Eewehrläufe auf sich gerichtet. Den Fran zosen war es aber darum zu tun, Gefangene zu machen. Auf di, höfliche Aufforderung, sich zu ergeben, antworteten die drei Ko meraden, die sich blitzschnell in eine Mulde geworfen halten mit Handgrantaen. Aus der Sackgasse schien es kein Entkomme« mehr zu geben. Mit Tagesende überfluteten die vom Dorf am abgeschossenen Leuchtgranaten die Straße, die unter rasenden ME.- und Schützenfeuer lag. Eine halbe Stunde währte ds Feuerkampf. Dann hatten sich die Bedrängten durch Handgrana tenwürfe einen Augenblick Luft verschafft und konnten eine« toten Winkel an einem Hause erreichen. Wild warf der Gegns nun auch seinerseits Handgranaten. Einem gelang es, sich am der Schlinge zu ziehen
Oberfeldwebel St. war inzwischen schon dreimal verwundet worden. Zwei Schüsse waren ihm in die Ferse und einer in dm Gesäß gedrungen. Der Feldwebel W. neben ihm hatte den gleii chen Schuß erhalten. Keiner dachte an ein Ergeben. St. warf seine letzte Handgranate und benutzte die kurze Feuerpause, ui, durch eine Dohle zu entkommen. Zwei Stunden lang schleppt« er sich zurück, unterstützt von dem dritten Mann, der schon vorher das freie Feld gewonnen und auf die Kameraden gewartet hatte.
Derweilen hatte der Feldwebel vor dem Hause die Waffe, strecken müssen. Die Franzosen hatten aber Angst davor, ihn zi holen, trauten sich nicht aus dem sicheren Versteck heraus. D« griff der Landser zu einer List, tat so, als habe er auf der anderen Seite seinen Kameraden St. gesehen. Und während de« Poilu das MG. herumritz, setzte er über das Drahthindernit hinweg, unbekümmert der Knallerei hinter ihm. So kam auch e« als Letzter gegen 4 Uhr bei der Kompagnie an, wo der Verletzt, gleich seinem Kameraden die erste Betreuung erfuhr.
Jetzt sehen beide in einem sonnigen Zimmer ihrer Heilung entgegen. Von keinem sehnlicheren Wunsch beseelt, als mit de, Kameraden wieder den anstrengenden Dienst im Vorfeld zu teilen, wieder auf Feindfühlung zu gehen und sich für die aufgezwungene Ruhe nach Kräften schadlos zu halten. So sind sh nnsere schneidigen Jungen: kein Opfer ist ihnen zu groß, wen, es gilt, dem Vaterland und den Kameraden einen Dienst zu tun, dem Feind auf der Pelle zu bleiben. Auch wenn es, wi« diesmal, etwas hart ankommen sollte. Hermann Knoll.
Ablösung vor!
Augenblicksbilder vom eisigen Kriegswinter an der Westfront
PK.-Sonderbericht von H. Brüning
NSK. Eisig kalte Januarnacht. Der Schnee kreischt unter den Rädern der Kolonnen... vermummte Gestalten auf Protzen und Fahrzeugen, der Atem der Pferde umwölkt den schier endlosen Zug...
Schweigender Hochwald zur Rechten und Linken, verschneite Tannen und silbern schimmernde, im Nordwind vereiste Buchea- stämme. Im Rauhreif bizarr wirkende Drahthindernisse hier und dort, bleiches Mondlicht über dem allen: Kriegswinteran der Westfront!
Schnaubend legen sich die Pferde in die Sielen. Kanoniere müssen in die Speichen greifen, und dennoch gibt'? hier und da