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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Hetmatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 30

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Altensteig, Montag, den 5. Februar 1948

8 3. Jahrganß

Der Balkanbund bleibt neutral

Abschluß der Veratrmgerr in Belgrad

Belgrad, 4. Febr. Auf dem Ealadiner des Balkanbundes be­tonte der jugoslawische Außenminister Linear Markowitsch in seiner Tischrede, daß die Staaten der Balkanentente diesem wertvollen Instrument des Friedens und der Zusammenarbeit auf dem Balkan treu bleiben wollten. Er bedauerte die Aus­einandersetzungen in Europa und folgerte daraus, daß die Val- kanstaaten die Pflicht hätten, doppelt vorsichtig zu sein, um den Balkan vor den Kriegswirren zu bewahren. Schon vor Ausbruch des Konfliktes hätten die Staaten des Balkanbundes den Wunsch ausgedrückt, unter der einzigen Bedingung neutral bleiben zu wollen, daß ihre Integrität und Unabhängigkeit nicht in Frage gestellt werde. Mit Freuden könnten sie heute feststellen, daß diese friedliebenden Anstrengungen bisher gute Ergebnisse gezei­tigt hätten. Mit demselben Optimismus könnten sie in die Zu­kunft blicken. Mit besonderer Befriedigung könne man auch die llebereinstimmung Bulgariens und Ungarns mit der Frie­denspolitik des Balkanbundes feststellen. Anerkennung verdiene der wertvolle Beitrag Italiens zur Erhaltung des Friedens in Eüdosteuropa.

Die diesmalige Ratstagung habe die Aufgabe, die bis­herige Politik des Friedens und der Beruhi­gung fortzusetzen. In Verbindung damit wäre es wün­schenswert, wenn auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwi­schen den Valkanländern in wirkungsvoller Weise gestaltet würde. Die Politik der Staaten des Balkanbundes, schloß Linear Marko­witsch, Hab bereits kritische Zeit im jetzigen Krieg überstanden; nur mit derselben Politik könne auch weiterhin der Krieg oom Balkan ferngehakten werden.

Der Ratspräsident des Balkanbundes und rumänische Außen­minister Gase neu betonte in seiner Antwortrede ebenfalls die Entschlossenheit der friedliebenden Balkanstaaten, neuen blu­tigen Prüfungen zu entgehen Der Balkanbund sei gegen nie­mand gerichtet.

Nach der Schlußsitzung der Konferenz am Sonntag wurde eine gemeinsame Verlautbarung ausgegeben, die sich inhaltlich mit den obigen Reden deckt.

Der Balkanpakt um 7 Jahre verlängert

Belgrad, 4. Februar. Zum Abschluß der 8. ordentlichen Tagung des Ständigen Rates der Balkanentente, die vom 2. bis 4. Februar in Belgrad unter Vorsitz des rumänischen Außen­ministers Gafencu stattfand, und bei der Griechenland durch feinen Ministerpräsidenten und Außenminister Metaxas, Jugoslawien durch Außenminister Linear Marko witsch und die Türkei durch Außenminister Saracoglu vertreten waren, wurde ein sieben Punkte umfassendes Kommunique aus- gegeben, in dem es u. a. heißt:

Der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern des Stän­digen Rates, der in einer Herzlichen und vertrauensvollen Atmosphäre stattfand, erlaubte ihnen, einmütig festzustellen:

1. das gemeinsame Interesse der vier Staaten an der Aus­rechterhaltung des Friedens, der Ordnung und der Sicherheit im Südosten Europas:

2. ihre feste Entschiedenheit, die entschlossene, friedfettige Politik fortzusetzen, indem sie ihre Stellungen im gegenwärtigen Konflikt strikt Leibehalten, um diesem Teil Europas Kriegs­prüfungen zu ersparen;

3. ihren Willen, einig zu bleiben im Schoße der Entente, die nur ihre eigenen Ziele verfolgt und gegen niemand gerichtet ist, sowie gemeinsam über das Recht jedes einzelnen unter ihnen auf Schutz der Unabhängigkeit und des nationalen Territoriums zu wachen;

4. ihren aufrichtigen Wunsch, freundschaftliche Beziehungen mit den Nachbarstaaten in einem versöhnenden Geist des gegen­seitigen Verstehens und der friedlichen Zusammenarbeit zu unter­halten und zu entwickeln;

5. die Notwendigkeit, die Wittschafts- und Verkehrsbeziehun­gen zwischen den Balkanstaaten enger zu knüpfen und zu vervoll­kommnen, indem sie vor allem den Handelsaustausch innerhalb der Entente organisieren;

K. die Verlängerung des Balkanpattes um eine neue Periode von sieben Jahren, die am 9. Februar 1941 beginnt,

7. die Entschlossenheit der vier Außenminister, unter sich einen engen Kontakt bis zur nächsten ordentlichen Ratstagung ausrecht zu erhalten, die im Februar 1941 in Athen stattsinden wild."

Zufriedenheit über die Ergebnisse in Belgrad

Belgrad» 5. Februar. Im Anschluß an die amtliche Schlutz- verlautdarung der Belgrader Ratstagung der Balkan-Entente, welche der Ratspräsident Gafencn vor den im jugoslawischen Außenministerium versammelten Pressevertretern verlas, sprachen die vier Außenminister. Der rumänische Außenminister Eafencu dementierte alle über die Konferenz verbreiteten sensationellen Gerüchte.

Der jugoslawische Außenminister Cincar Markowitsch gab der Ueberzeugnng Ausdruck, daß die abgeschlossene Rats­tagung der Balkan-Entente wohltätige Folgen für die künftige Entwicklung der Ereignisse auf dem Balkan und im Donauraum haben werde. Er unterstrich noch einmal den Geist vollstän­diger und harmonischer Zusammenarbeit, der in Belgrad ge­herrscht habe.

In diplomatischen und politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt ist man von den Ergebnissen der dreitägigen Rats­tagung, wie sie in der amtlichen Schlutzverlautbarung zum Aus­druck kommen, offensichtlich befriedigt. Der Friedenswille, wel­cher bei den Reden von Linear Markowitsch und Gafencu einen klaren Ausdruck gefunden hatte, so stellt man fest, hat sich durch­gesetzt.

Man verweist darauf, daß keinerlei Möglichkeiten für einen weiteren friedfertigen Ausbau der Beziehungen der Staaten auf dem Balkan und im Donauraum untereinander verschüttet wur­den, und daß die seitherigen Stellungen gegenüber allen von außen kommenden Drohungen und Lockungen gehalten wurden.

Sehr zufrieden ist man auf Belgrader italienischer Seite da­mit, daß eine Erweiterung der Balkan-Entente zu einem Balkan­block, wie dies vor allem von englischer und französischer Seite propagiert wurde, in der Schlußverlautbarung überhaupt nicht erwähnt wird. Es war offensichtlich, daß der Ratsvorsitzende und rumänische Außenminister Eafencu in seinem Dementi jener sensationellen Gerüchte, die über die Konferenz verbreitet wur­den, die Lügen meinte, die in der angelsächsischen Presse erschienen und auch in die französischen Zeitungen Eingang gesunden haben.

Im Kanal aus eine Mine gelaufen

Amsterdam, 4. Febr. Der holländischeDampferLaer- tes" (8825 BRT.) ist vier Meilen östlich des Feuerschiffes Rocal Sovereign" im Kanal auf eine Mine gelaufen. Das Schiff befand sich am Sonntag früh in sinkendem Zustande und war von dem größten Teil der Besatzung verlassen worden. Es besteht nur noch geringe Hoffnung, das Schiff retten zu können.

110 ovo Tonnen argentinisches Getreide versenkt

Buenos Aires, 4. Febr. Ein von der argentinischen Eetreide- kommisston veröffentlichter Bericht enthält die bemerkenswette Feststellung, daß durch die Versenkung von 18 Dampfern bisher nicht weniger als 119 999 Tonnen argentinisches Getreide die europäischen Bestimmungshäfen nicht erreicht haben.

Der Hauptabnehmer des argentinischen Getreides ist bekannt­lich seit jeher Großbritannien, das den größten Teil der dies­jährigen Ernte aufgekauft hat.

Größere Kampfhandlungen in Finnland

Helsinki, 4. Februar. Mit dem Austlaren der Witterung haben die Russen ihre Flugtätigkeit wieder ausgenommen und einige Gebiete in Südfinnland angegriffen. Die Angriffe wur­den Lei sternenklarer Nacht fortgesetzt. Um Mitternacht wurde auch in Helsinki Alarm gegeben. Die Stadt liegt anscheinend in der Nähe einer von den Russen bevorzugten Einflugszone, denn die Flugzeuge wurden nur nordwestlich der Stadt gehört. Am Freitag gab es in Helsinki zweimal Fliegeralarm. Einige Bomben wurden nördlich der Stadt abgeworfen, die Stadt selbst wurde nicht überflogen. Mehr Bedeutung wird der letzthin wie», der erfolgten Bombardierung von Rovaniemi im Norden bei­gemessen. Zum zweiten Male wurde der Ort von statten Flie- gerkräften angegriffen. Von amtlicher finnischer Seite wird berichtet, daß die rückwärts liegenden finnischen Linien nunmehr durch Lustangriffe unter Druck gesetzt werden sollen.

Aus der Karelischen Landenge unternahmen die Russen am Donnerstag einen Angriff größeren Ausmaßes im Frontabschnitt von Summa. Nach sechsstündiger schwerer Artillerievorbereitung griffen sie, unterstützt von statten Bomben- und Jagdfliegerver­bänden, an. Vor dem Jnfanterieangriff wurde von Tanks eins Wand gepanzerter Schlitten gegen die finnischen Linien vor­gebracht. Erstmalig wurde von Panzerkräften eine Einnebelung dnrchgeführt. Die Panzerangriffe erfolgten überraschend aus dieser Nebelwand heraus, sollen indes im Vorfeld zum Stehen gebracht worden sein. Während russische Jäger den Schutz gegen finnische Jagdflugzeuge übernahmen, griffen russische Bomber die finnischen Stellungen an. Es wurden mehr als 179 aktiv am Kampfe beteiligte russische Maschinen gezählt.

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Der finnische Heeresbericht

Helsinki, 4. Februar. Nach Lem finnischen Heeresbericht wurde ein russischer Angriff an der Karelischen Landenge auf dem Ostabschnitt von Summa zurückgewiesen. Der Kampf soll sich in Richtung auf Summa noch in der Nacht fortgesetzt haben. Aus den anderen Abschnitten der Karelischen Landenge beider­seitiges heftiges Artillerieseuer. Nordostwärts des Ladoga soll ein feindlicher Stützpunkt von den Finnen erobert worden sein, wobei sie Kriegsmaterial erbeutet und Gefangene gemacht haben sollen. In der Richtung auf Salla soll ein russischer Angriff znrückgeschlagen worden sein. Auf den anderen Frontabschnitten der Landfront lebhafte Patrouillentätigkeit, wobei mehrere rus­sische Patrouillen vernichtet worden sein sollen.

In der Nacht zum 2. Februar würbe von der russischen Luft­waffe die Gegend von Tuttu (Abo), Hanko (Hangö) und Tam- misaari (Ekenäs) bombardiert. Am Tag des 2. Februar sollen russische Luftstreitkräfte Bombenangriffe aus verschiedene Ge­biete und Ortschaften in Südwestsinnland, an der Küste des Finnischen Meerbusens und in Mittelsinnland vorgenommen haben. Aus dem Kriegsschauplatz selbst wurde Sortavala bom­bardiert, wo zahlreiche Feuersbrünste entstanden sein sollen. Die finnische Luftwaffe soll Erkundnngs-, Bomben- und Jagdflüge unternommen haben.

Neuer Schlag der deutschen Luftwaffe

In zehn Tagen 145000 Tonnen versenkt

Berlin, 4. FeLr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Rahmen der Aufklärung über der Nordsee haben am 3. Februar deutsche Fliegerverbände britische Kriegsfahr- zenge und bewaffnete oder im Geleit fahrende Handels­dampfer angegriffen und trotz stärkster Flak- und Jagd­abwehr ein Minensuchboot, vier Vorpostenboote und nenn Handelsdampfer versenkt.

Zahlreiche weitere bewaffnete Handelsdampfer mnrden, teilweise erheblich, beschädigt. Sämtliche versenkten Han- -elsdampfer wurden in britischen Geleitzügen angegriffen.

Drei eigene Flugzeuge find vom Feindflug nicht zurück- gelehrt.

Nach zuverlässige« Nachrichten betrugen die in der Zeit vom 21. bis 31. Januar als Folgen des Seekrieges entstan­denen Verluste an englischen, französischen und neutralen Handelsschiffen zusammen 145 638 VNT.

Die Verlustliste steigt!

Fünf Dampfer mit über 83 888 BRT. überfällig Drei Briten und zwei Franzosen

Amsterdam, 3. Febr. Das Amsterdamer »Handelsblad* aus Rio de Janeiro. die französischen Dampfer

»Jamaique" (19313 BRT.) und »Lroix" (S97S BRT.) so- wie die britischen Dampfer »Highland Patriot" (14172 VRT.j,Highland Monarch" (14138 BRT.) und »An» dalucia Star" (14 843 BRT.) seien dort bereits mehr als zwei Wochen überfällig.

Weitere Verluste auf Englandfahrt

Oslo, 3. Febr. Der norwegische DampferVarild" (1509 BRT.) ist, wie man annimmt, auf der Fahrt von Norwegen nach England in der Nordsee gesunken. Von dem Schiff fehlt' seit seiner Ausfahrt am 22. Januar jede Nachricht.

Berlin, 3. Febr. Der griechische 5600-BRT. -Damp­ferEleni Stathatos" ist, wie in London mitgeteilt wird, untergegangen. Nach viertägigem Treiben auf einem Ret­tungsboot sind an der englischen Küste zwölf Mann von dem Dampfer gelandet.

London, 4. Febr. Die britische Admiralität sah sich veranlaßt zuzugeben, daß der britische DampferPolzella" (4751 BRT.) überfällig ist und als verloren gelten mutz.

Amsterdam, 4. Febr Holländischen Blättermeldungen zufolge ist am Freitag abend der norwegische DampferBel- pareil" (7203 BRT.) vor Bristol aufgelaufen. Das Schiff kam in starkem Sturm aus dem Kurs und lief auf Felsen, wo es festsaß. Da alle Versuche, das Schiff wieder flottzumachen, fehl­schlugen, gab die Besatzung das Schiss auf.

Schweden verlor bisher 6V 884 BRT.

Stockholm, 4. Febr. Die schwedische Presse stellt im Zusammen­hang mit den jüngsten Schiffsverlusten fest, daß Schweden Li» jetzt 31 Schiffe mit einer Eesamtvonnage von 69 984 Bruttoregistertonnen seit Ausbruch des Krieges ver»