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Schwarzwälder Tageszeit»«-

Sette »

Eisgang s« aächMKea Rhein

Auf Vorposten am Rhek»

Berli«, SS. Ja». (PK.-Sonderbericht.) Kalt und dunkel sind di« Winternächte am Rhein. Man schüft sich gegen die Kälte^ so gut es geht. Der Posten hat dicke Filzstiefel an, stapft aber trotzdem noch von einem Fug aus den anderen, um der Kälte zu »ehren, die langsam am Körper hochkriechen will. Dunkel ist es, so dunkel, daß man kaum fünf Meter weit sehen kann. Es ist ruhig, vom Feind hört man nichts, und doch hat die Nacht ihre Geräusche. Die Wasser des Stromes fluten und rauschen immerzu. Gerade vor dem Postenstand liegt ein großer Strudel. Vei Tag fleht man die Kreise, die der Strudel zieht. Bei Nacht hört man sein Brausen, das manchmal kurz abbricht zu einer jähen Stille, um sofort wieder lauter und unregelmäßig einzusetzen. Aber dieses Geräusch ist dem Posten längst vertraut.

Seit Tagen führt der Rhein Treibe's. Große und kleine Schollen treiben, wirbeln und schieben sich durcheinander. Da» Knirschen der vorbeitreibenden und sich berührenden Schollen ist z» einem längst bekannten Laut in der nächtlichen Rheinmelodie geworden. Und doch, irgend etwas stimmt nicht. Laute, die der Posten noch nie vorher gehört hat, werden im Dunkeln wach, erst leise und fern, dann lauter und näher und nun...

Seine Sinne werden hellwach. Er lauscht und späht ins Dun­kel, aber seine Sinne können nicht erfaßen, was sich da draußen tut. Sind es Schritte, die sich heranschleichen, sind es Menschen, Tiere, oder was mag es sonst sein? Furcht kennt der Posten nicht, aber er gibt doppelt acht. Von rückwärts aus dem Dunkel nähern sich Schritte. Anruf: Parole! Es ist der diensttuende Offizier, der die Wachen abgeht. Der Posten meldet und berich­tet. was er gehört hat.Das ist der Eisgang", meint der Offi­zier.Es klingt aber anders!" Sie gehen beide nach vorn und lauschen hinaus in die Nacht. Tatsächlich, das sind Geräusche, die bisher nicht hier zu hören waren. Einmal klingt es wie sich nähernde Schritte, dann wieder, wie wenn Stangen aneinander sich reiben, dann wie Boote, die auf Strand gesetzt werden. Die anderen Wachen werden verständigt und melden, daß auch st« ähnliche Geräusche schon seit einiger Zeit hören.

Doch da, was ist das? Sind die Franzosen verrückt geworden? Plötzlich steigen am feindlichen Ufer Leuchtraketen hoch, und in ihrem fahlen Licht bietet sich ein grandioses Schauspiel. Schwere Eisschollen treiben den Rhein hinab und schieben sich an der Uferböschung zu hohen, dichten Wällen auf.

Die Schollen schieben sich ineinander, bäumen sich auf und brechen klirrend auseinander. Es ist ein Lärmen und Krachen und ein herrliches Schauspiel. Der Posten lacht. Also das waren die geheimnisvollen Geräusche, und der Franzmann hat sie auch gehört und ist nervös geworden. Die französischen Posten jagen Leuchtkugel auf Leuchtkugel in den nächtlichen Himmel. Sie be­fürchten einen deutschen Angriff. Sogar einzelne Gewehrschüsse pfeifen herüber.

Der Offizier geht weiter die Posten ab. Das Geschiebe und Lärmen dauert an, aber die Posten melden ihm stolz:Aus Posten nichts Neues." Die Nacht geht weiter, die Posten wachen am Strom, am Morgen liegt ein dichter, hoher Eiswall an bei­de« Usern des Rheins. W. Eerth.

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Obwohl die Deutsche Reichsbahn vorübergehend im Interest» einer bevorzugten Abwicklung des Güterverkehrs Maßnahmen zur Einschränkung des Personenverkehrs treffen und dabei auch Fahrpreisermäßigungen wegsallen lasten mußte, sind doch di« wichtigsten Ermäßigungen zum größten Teil weiter beibehalten worden. Aus einer Veröffentlichung des Reichsverkehrsministe­riums geht hervor, daß folgende 24 Fahrpreisermäßigungen im Personenverkehr auch jetzt noch in Kraft sind:

1. für Kinder bis zu 10 Jahren, 2. für hilfsbedürftige Kinder zur vorübergehenden Unterbringung auf dem Lande und in Heimen, 3. für mittellose Zöglinge und Pfleglinge von Blinden­anstalten, Waisenanstalten usw., 4. für mittellose Blinde, Taub­stumme und Schwerhörige. 5. für Blinde zu Verufsreisen, 6. für hilfsbedürftige Kranke, 7. für öffentliche Krankenpflege (außer Fahrten zur Kur und Erholung), 8 für Kriegsteilnehmer (be- jchränkt auf Empfänger von Frontzulage), 9. für deutsche Kriegs­beschädigte bei bestimmten Reisen. 10. für Schwerkriegsbeschä­digte. 11. für ständige Begleiter von Schwerkriegsbeschädigten, 12. zum Besuch verwundeter oder kranker deutscher Kriegsteil­nehmer und zur Beerdigung verstorbener deutscher Kriegsteilneh­mer, 13. für Monatskarten und Teilmonatskarten, 14. für Netz­karten und Auschlußnetzkarten, 16. für Arbeiterwochenkarten und Kurzarbeiterwochenkarten, 17. für Zeitungsfahrboten, 18. für Heimarbeiter und Hausgewerbetreibende, 19. für Arbeiterrück­fahrkarten (beschränkt auf einmalige Vesuchsschrten im Monat bei Eheaatten und Kindern). 20. für deutsche Binnenschiffer (beschränkt wie 19 ), 21. für deutsche Seeleute (beschränkt wie IS.). 22. für Schülermonats- und Schiilerwochenkarten und Ge- fchwisterschülermonatskarten, 23. für Kleingärtner, 24. für Schü­lerfahrkarten (beschränkt auf Fahrten zwischen Schul- und Unter­richtsort und dem Wohnort des Schülers). Erhalten bleibt fer­ner der Wehrmachtstarif.

Hingertchiet. Die Justizpressrstelle Berlin teilt mit: Am 25. Januar 1940 sind der 1901 in Eelsenkirchen geborene Arthur Markmann und die 1906 in Berlin geborene Sophie Pohle hingerichtet worden, die das Sondergericht in Ber­lin am 24. Januar 1940 wegen Mordes als Eewaltvev bischer und wegen Beihilfe zu dieser Tat zum Tode und bauernden Ehrverlust verurteilt hat. Markmann, ein schwer vorbestrafter Gewaltverbrecher, hat am 1. Oktober 1939 in seiner Wohnung die 18fährige Käthe Keßler in bestia­lischer Weise ermordet. Die Pöhle hat ihm bei der Tat »nd der Beseitigung der Spuren Hilfe geleistet.

Ein Bolksschädling hingerichtet. Am 26. Januar ist der 1921 in Altona geborene Arthur Waller hingerichtet wor­den, den das Sondergericht in Kiel als Volksschädling zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte verurteilt hat. Arthur Waller hat in der Nacht zum 14. September 1939 in Vilsen bei Quickborn aus unbegrün­deter Rachsucht eine besonders wertvolle Futtermittelmühle angezündet.

Hinrichtung eines Brandstifters. Am 26. Januar ist der ISIS in Lübeck geborene Karl Quellmalz hingerichtet wor­ben, den das Sondergericht in Rostock als Volksschädling znm Tode und dauernden Ehrverlust verurteilt hat. Quell­malz, ein asozialer Mensch, hat am k. Dezember 1939 aus Bosheit den Stall und die Scheune eines Bauern, bei dem er in Arbeit stanb, angezündet und dadurch viel Web und »r«Re Mensen Vorräte vernichtet ^

Aus Stadt und Land

Wteufteig, den 27. Januar 1940.

Schützt auch das Geflügel vor Külte

Während der kalten Zeit ist es wichtiger als sonst, das Augen­merk auf den Hühnerstall zu legen. Die Tiere sind dann fast ausschließlich auf diesen Raum angewiesen. Der Stall ist gut zu isolieren. Wenn er nicht doppelwandig ist, müssen mindestens die Rückwand und zur Hälfte die Seitenwände mit Strohmatten versehen werden; desgleichen die Decke, die nicht höher als 2,20 bis 2,SO Meter sein braucht. Die Fenster müssen zugedichtet, also gut verschließbar sein und etwaige Luftlöcher an der Rück­wand zugestopft werden. Damit sei jedoch nicht gesagt, daß die Luftzufuhr von draußen abgefperrt werden muß. Im Gegenteil! Gerade im Winter ist für gute, regelmäßige Lüftung zu sorgen, damit die Hühner sich im Stall auch wohl fühlen können. Als Einstreu nimmt man jetzt am besten langes und vor allem trockenes Stroh. Es ist wärmer als Sand oder Torfmull und regt die Tiere zum Scharren an, so daß sie fast nie untätig in den Ecken sitzen und frieren. Bei der Fütterung wäre noch zu erwähnen, daß das Weichfutter möglichst im Stall, und zwar in angewärmtem Zustand zu geben ist. Zum Anmengen benutzt man am besten warme entrahmte Frischmilch oder Molke. Wenn auch ein großer Teil der entrahmten Frischmilch für die Ferkel verbraucht wird, so ist doch anzunehmen, daß bei etwas gutem Willen noch ein Gefäß voll für unsere Hühner abfällt, die ei» gutes Eiweitzfutter darstellt.

Verloren gegangene Reichskkeiderkartc« «erden nicht er­setzt. Es mehren sich die Fälle, in denen von einzelnen Volks­genosten behauptet wird, sie hätten ihre Reichskleiderkarte ver­loren und benötigen deshalb eine Ersatzkarte. In diesen Fällen lann eine neue Kleiderkarte nicht ausgestellt werden. Der bis­herige Karteninhaber kann höchstens bei nachgewiesenem drin­gendem Bedarf im Einzelsall ausnahmsweise einen Bezugs­schein erhalte«.

Unsere Sportler taten ihre Pflicht

Die Männer und Frauen vom NSRL. dürfen mit Stolz auf ihren Sammelerfolg vom letzten Wochenende zurück­blicken. Durch ihren Einsatz und die große Opferwilligkeit der Bevölkerung erbrachte die Eaustraßensammlung für das Kriegs-Winterhilfswerk in unserem Kreis 8269.10

Nach Svjähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Mit Ab­lauf des Monats Januar tritt nach SOjähriger Dienstzeit der Vorstand des hiesigen Finanzamts, Regierungsrat Stutz, in den Ruhestand. Nachdem er in verschiedenen Dienststellen mit Erfolg tätig war, wurde er im Jahre 1933 zum Vorsteher des Finanzamts Altensteig ernannt. Regierungsrat Stutz hat in dieser Zeit eine außerordent­lich umfangreiche Tätigkeit entfaltet und war iy Pflicht­treue und Arbeitsausdauer, die meist weit in die Feier­abendstunden und in die Sonntage hineinging, ein Vor­bild für seine Gefolgschaft. Er war das Bild eines ver­antwortungsbewußten Beamten seiner Behörde und der Bevölkerung gegenüber, der er jederzeit und gerne mit seinem Rate diente. Er hat sich dadurch nicht nur das rest­lose Vertrauen seiner Vorgesetzten Behörde, sondern auch dasjenige der Steuerpflichtigen erworben. Mit Bedauern steht man deshalb Regierungsrat Stutz aus seinem Amte scheiden, dem er eine Zierde durch seine Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit im Auftreten und durch seine Arbeit­samkeit, Sachkenntnis und Treue war.

Grüner Baum" - Lichtspiele: ,Ein hoffnungs­loser Fall". Eine der reizvollsten, eine der erfolg­reichsten Darstellerinnen ist in dem FilmEin hoffnungs­loser Fall" wieder zu sehen, Jenny Jugo, von deren bis­herigem Wirken wir aus Erfahrung wißen, wie charmant und vielseitig sie zu spielen versteht. Außerdem wirken Hannes Stelzer, Karl Ludwig Diehl und Hans Richter mit. Bis in die kleinsten Rollen ist der Film mit aus­gezeichneten Kräften besetzt. Es ist deshalb kein Wunder, wenn das Werk, das das PrädikatKünstlerisch wertvoll" erhielt, eine abgerundete Form und künstlerisch ein eigen­williges Profil trägt. Der glitzernd sorgsam ausgefeilte, mit Temperament und künstlerischem Verantwortungs­bewußtsein gedrehte Film ist seines Stoffes und seiner Gestaltung willen eines der lebendigsten deutschen Lust­spiele, die wir in der letzten Zeit sahen.

Oberfchwandorf, 27. Januar. (Ein Achtziger.) Gestern beging das älteste Glied unserer Gemeinde, Wagner Iohs. Dietle, seinen 80. Geburtstag. Wohl selten zeigt ein Achtziger so viel körperliche Rüstigkeit und geistige Frische wie der Jubilar, der noch im Heuet und in der Ernte des vergangenen Jahres mit den Frühaufstehern zum Dorf hinaus schritt und draußen mit erstaunkicher Ausdauer schwere Feldarbeiten wie das Mähen verrichtete.

Alt-Nuifra, 26. Januar. (Erfolgreiche Wtld- schweinjagd.) Am 23. Jan. stellte Jagdpächter Wilh. Krauß, Anwalt in Alt-Nuifra, in seinem Jagdrevier Salzstetten ein Rudel Wildschweine 10 bis 12 Stück fest. Bei der sofort veranstalteten Treibjagd, an der einige Wehrmachtsangehörige teilnahmen, fielen 2 Wildschweine. Ein drittes entkam mit einem angeschossenen Lauf, die an­deren wurden nach allen Richtungen zersprengt.

Nagold, 26. Jan. (Kraftwagen gegen einen Baum geschleudert.) Auf der Fahrt nach Wildberg geriet der Kraftwagen des Verwalters der Krankenhäuser Nagold und Calw ms Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Eine Seite des Wagens wurde eingedrückt. Drei Personen erlitten Verletzungen.

Stuttgart. 26. Jan. (Zum Dozenten ernannt.) Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volks­bildung ernannte den Studienassessor Dr. habil. Erich Bader, den Ersten Assistenten am Geologisch-Mineralo­gischen Institut der Technischen Hochschule Stuttgart zum Dozenten für Geologie und Mineralogie

Bei lebendigem Leibe verbrannt. A«ri Donnerstag früh haben in einem Gebäude der Hohen») heimer Straße die Kleider einer 68 Jahre alten Frau, diM dem Ofen zu nahe gekommen war, Feuer gefangen. A«n der Suche nach Hilfe lief die Frau die Treppe hinunter brach aber infolge schwerster Brandwunden tot zusammen

Brände durch Auftauen. Im 2. Stock eine Gebäudes der Bopferstraße und im Dachstock eines Hause m der Eellertstraße entstanden Brände beim unzweckmäß gen Auftauen von eingefrorenen Wasserleitungen. In eines Falle war die offene Flamme einer Sturmlaterne ve» wendet worden. Die herbeigerufene Feuerfchutzpolizei kämpfte die beiden Brände mit raschem Erfolg.

Werkstattbrand. Am Donnerstag vormittag bra , in einer Schreinerei in der Forststraße ein Brand aus, z» dessen Löschung die Feuerschutzpolizei ausrückte. Vev mutlich durch Brandstiftung kam am Donnerstag abend in einem Freizeitheim in Üntertllrkheim ein Brand zu» Ausbruch, den die Werkfeuerwehr der Firma Daimler« Benz erfolgreich bekämpfte.

»urz a. 26. Jan. (Tödlich verunglückt.) G 23 Jahre alter Mann ist im Sulzer Stadtwald beim FS len von Holzstämmen von einem umstürzenden Vaumstar erschlagen worden.

Schwenningen a. N., 26. Jan. (Vei einer Best« i g u n g abg e stürzt.) Vei der Besichtigung der vo> 'er Stadt angekauften Gebäude des Ziegelwerkes stürzt Stadtbaumeister Borzer ab und zog sich schwere len zu. __^

Üntertllrkheim, 26. Jan. (Tödlich verletzt.) Ml Donnerslag mittag in einer Schlosserei Arbeiter damt beschäftigt waren, ein Regal umzulegen, kippte dieser u» und begrub zwei Mann unter sich. Während der eine, «i, Lehrling, einen Unterschenkelbruch davontrug, erlitt d« andere, ein 19 Jahre alter Mann aus Hedelfinaen. b Ichwee Verletzungen, daß er bald nach der lleberführuna N e,n Krankenhaus ^-rrb, ' " ^ ^

Eßlingen, 26. Jan. (Ueb erfüll.) 2m Gerichtsgefang, ms hat em 21 Jahre alter Strafgefangener einen Ober» Wachtmeister beim Verlassen seiner Zelle mit einem Was« serkrug niedergeschlagen und schwer verletzt. Der renitent» Sträfling sieht nun einer neuen schweren Bestrafung ent» gegen.

Aalen, 26. Jan. (Gasrohrbruch.) Seit einigen Ta» zen wurde in Häusern der Bahnhofstraße Gasgeruch wahv» zenommen. Am Mittwoch gelang es, die Bruchstelle an de» Hauptrohrleitung zu finden. Das Gas hatte seinen Wi^ rurch die Kanalisationsrohre gesucht. Bei Abdichtung »rbeiten wurde ein Tiefbauunternehmer bewußtlos. Sofa lngestellte Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg b 'leitet. Am gleichen Tage entzündete sich durch einen Fu>», !en, der bei den Schachtarbeiten entstanden war, das aus<i trömende Gas. Der Brand konnte aber bald gelöscht we« >en. In den Abendstunden war die Gefahr, die durch da» Kohrbruch entstanden war. beieitiat.

Wendelsheim Kr. Tübingen, 26. Jan. (Hochbetagt gestorben.) Im 92. Lebensjahr verschied die ältest« Einwohnerin von hier, Alt-Schultheißenwitwe Eenovev^ Baur. Ihr Mann hat seiner Gemeinde einst vier Jahrzehnt» lang vorgestanden. Die Verstorbene hatte 14 Kindern da» Leben gejchenkt.

Wirsinge« Kr. Saulgau. 26. Jan. (Brand.) Um 4 Ah« früh brach an einem der letzten Tage in dem großes Wohn- und Oekonomiegebäude des Franz Seemann Fcue« aus, durch das das ganze Gebäude in Schutt und Asche geg legt wurde. Den Flammen fielen große Vorräte an Futte« und Getreide zum Opfer und die Bewohner vermochte» nur das nackte Leben zu retten. Die Entstehungsursach« ist noch nicht einwandfrei festgestellt. >

Dettingen (Hohenzollern), 26. Jan. (Den Verletz»«« gen erlegen.) Der Einwohner Eugen Hipp ist vo» fünf Wochen in der Dunkelheit von einem Lastzug a« gefahren und schwer verletzt worden. Nach einer qualvolle« Leidenszeit ist er nun, Vater von sechs Kindern, geftorbe»

Karlsruhe, 26. Jan. (Erpresser fest genommen.)! Dieser Tage wurde in Karlsruhe ein Erpresser auf frische« Tat festgenommen. Ein 24 Jahre alter, erst seit kurze« verheirateter Mann hatte sich in den Kopf gesetzt, mög« sichst rasch zu Geld und Reichtum zu kommen. Er verfiel Labei auf den verbrecherischen Gedanken, Erpresserbrief« an eine ihm bekannte Frau und an einen Karlsruher Ge» schäftsmann zu schreiben. Er forderte jedesmal, 5000 NM. an einer bestimmten Stelle auf dem Schloßplatz nieder­zulegen. Das erste Mal erschien der Erpresser nicht, aber beim nächsten Mal wurde er in dem Augenblick von de« in Kenntnis gesetzten Polizei gefaßt, als er das Paket i» Empfang nehmen wollte.

Briiuningen Amt Donaueschingen, 26. Jan. (Veld« Beine erfroren.) Ein 28jähriger hier beschäftigt«» Dienstknecht erfror sich beide Beine; ein hinzukommende» Wundstarrkrampf führte zum Tode des Mannes.

Explo e.»eui engttjchen Elektrizitätswerk. Am FrH tag früh ereignete sich, wie Reuter meldet, in dem Elekt» zitälswerk in Jrlan in Lanrashire eine schwere Explosiv» die einen schweren Brand zur Folge hatte. Die ganze DeM des ziemlich großen Gebäudes, das am Ufer des Mancheste» Schiffahrtskanals liegt, flog in die Luft, und die Triimm« stürzten in den Kanal, der dadurch unpassierbar wurd« Das Elektrizitätswerk versorgt ein großes Stahlwerk »atz den gesamten Bezirk mit Strom.

Chlorgaswagen explodiert. In Mjoendalen (Norwegen),' in der Nähe von Drammen, explodierte infolge der nied» rigen Temperatur ein mit Lhlorgas gefüllter Eisenbah» wagen, wobei zwei Personen getötet und 30 schwer verletzt wurden. Der Wagen war auf einem Seitengleis in d« Nähe einer Fabrik abgestellt worden. Die Umgebung d« Fabrik, die in einem kleinen Tale liegt, ist geräumt worde»

Keine allgemeine Beflaggung am 30. Januar Berlin, 26. Januar. Der Rcichsminister des Innern und der Reichsminister für Dolksaufklärung und Propaganda gebe« bekannt: Die am Tag der nationalen Erhebung (30. Januar) übliche allgemeine Beflaggung unterbleibt i« diesem Jahre.