Teile 2
Tchwarzwälder Tageszeilmtg
«r. A
verglichen mit 191t um 2.25 Millionen Morgen zurÄckgegangen. Dazu habe man 250000 landwirtschaftliche Arbeiter weniger. Das Schlimmste sei, daß Millionen von Morgen ihre «Fruchtbarkeit cingebützt hätten. Der erste Vorschlag des Landnnrtfchafts- ministers gehe dahin, jährlich 200 000 Morgen wieder nutzbar zu machen. Mithin würde man 12 Jahre brauchen, um zu der Position von 1914 zurückzugelangen.
Das ernsteste Element, so fuhr dann Lloyd George fort, ser aber die Abnahme an Schiffsraum. Die Frachtkapazität englischer Schiffe für gewöhnliche Waren, Lebensmittel und Rohstoffe sei um 6 Millionen Druttoregistertonnen zurückgegangen. Das sei ein Grund, um noch größere Anstrengungen als im Weltkriege zu machen, um zur Selbstversorgung zu gelangen. Es habe keinen Zweck, Gesetze zu erlassen, wenn diese nicht rücksichtslos durchgeführt würden. Die Regierung dürfe sich nicht durch Desitzinteressenten einschüchtern lassen. Jedes Stück Land sollt« aufgeboten werden. Es dürfte nicht einen Spaten wertvollen Landes geben, das nicht in diesem Kampf mobilisiert würde. Irgend welche Sonderrechte auf Land dürfe es nicht mehr geben. !
Der Schrei «ach Krkegsausdehnurig
«»rd- »nd SSdofteuropa solle» für dke Westmüchte blute»
Brüssel, 2«. Jan. Der ehemalige Kriegsminister Fabry schreibt im -Dtatin-, die Engländer und Franzosen dürsten nicht zögern, dm» augenblickliche« Krieg nicht nur auf die wenigen 10l> Kilometer der befestigten Fronten auszudehnen, sondern müßte» ihn m de« ungeheuren Rahmen ihres Imperiums stellen. Keine Entfernung dürfe ihnen zu kostspielig sein und kein Aktionsfeld p> weit liege«.
2m „Petit Parisien" macht der miltärische Berichterstatter ebenfalls deutliche Anspielungen aus eine Ausdehnungder Fronten im kommenden Frühjahr. Es gebe vor allem »och zwei Schlachtfelder, die die Alliierten nicht vernachlässige« tonnten, nämlich einmal Nordeuropa u. SLdo st europa 2m nördlichen Eismeer könne im Augenblick zwar nichts unternommen werden, aber das bedeute nicht, daß man auch im Frühjahr nichts unternehmen werde. Diejenigen, die im Weltkriege die Verteidigung des verbündeten Rumäniens organisiert und dir es schließlich befreit hätten, könnten nicht anders, als auch jetzt wieder an eine gleichartige Organisierung denke«.
Eine Fahrt in den Tod
Dänische Seeleute lassen sich dafür »icht anheuer»
Kopenhagen, LS. Jan. Trotz aller Lohnerhöhungen und Frachtsteigerungen finden sich immer weniger Reeder und Seeleute in de» neutralen Staaten, die Fahrten nach England übernehme» ckollen, weil sie genau wissen, daß die Fahrt nach England die Fahrt in de» Tod bedeutet. Den dänischen Seeleuten werden zur Zeit Erhöhungen der Heuer bis zu 350 v. H. für England- Fahrten geboten, und trotzdem sind, wie aus Berichten aus dänische» Schissahrtskreisen hervorgeht, Mannschaften für Fahrten «ach England kaum anszutreiben.
L50VV Postsendungen gestohlen
Alle europäischen Länder geschädigt
Berlin, 26. Jan. In zynischer Offenheit gibt der London« Rundfunk am Donnerstag zum erstenmal das Ausmaß der britischen Postdiebstähle auf neutralen Schissen zu. Voller Stolz verkündet er, daß nicht weniger als 25 000 Postsendungen während der letzten drei Monate beschlagnahmt worden seien. Daß «» sich hierbei um sin ganz gewöhnliches Eigentumsverbrechen handelt, bei dem nicht nur erhebliche Werte unterschlagen, sondern darüber hinaus „Informationen" gewonnen werden die man im täglichen Leben als „Wirtschaftsspionage* gegenüber neutralen Ländern brandmarken würde, übersieht der Londoner Rundfunk selbstverständlich. Dagegen wird ausdrücklich «ingeräumt, daß die beschlagnahmten 25 000 Sendungen nicht «twa allein sür Deutschland, sondern auch für die verschiedenste» neutralen Länder bestimmt waren. Der Raubzug hat sich im übrigen gelohnt: 18 000 Pfund Sterling in Banknote» und 430 000 Dollar, außerdem Industriediamant,!» im Werte von 2 Millionen Pfund Sterling sowie wertvoller Schmuck, Landkarten. Filme und Maschinenteile hat man bei diesen Raubzügen auf die von neutralen Schiffen beförderte Post erbeutet aus Sendungen, die von Amerika nach allen Lander» Europas gerichtet waren.
Damit halten fie nicht gerechnet
Die Emigranten in Frankreich müssen zur Mnsternna - Z» 8S Prozent Inden
«^nf, 28. Jan. Alle Emigranten und die übrigen in Frank- reich lebenden Ausländer werden, sofern sie noch nicht de> zahlreichen Aufrufen Folge geleistet und sich für den Eintritt in die französische Armee oder in die Fremdenlegion gemeldet haben, nun zur Musterung aufgerufen. Die Einbe. rufungen erfolgen in den ersten Wochen des Februar. Betroffe, sind m erster Linie diejenigen Ausländer, die das Asylrecht jür sich beansprucht hatten. Wer nicht zur Musterung erscheint als „militärdienstfähig" erklärt. Wie es heißt soll diese Maßnahme auf den wachsenden Druck der mobilisier, kn Franzosen hin erfolgt sein, dke sich über die „Drückeberger, «uslander die zu fast SS Prozent Juden sind, aufs höchst, empören. In der den Frontsoldaten eigenen drastischen Sprach« Pflegen die Poilus, jedem der es hören will, zu sagen: Mi, «alle» nicht, daß die Drückeberger an unserer Stelle sich i» unseren Büros, Werkstätten und in unseren Betten breit machen wahrend wir uns die Schnauze einschlagen lassen sollen."
Gewattlge Lücken im englischen Schiffsrnum
Forcierung der Neubanten von Handelsschiffen
Amsterdam, 26. Jan. Obwohl Churchill sich brüstet, der U-Boore Herr geworden zu sein, die Minengesahr gebannt und den Handelsverkehr nach der britischen Insel gesichert zu haben, mutzte die Admiralität sich zu einer neuen Maßnahme entschließen, die den Prahlereien des Lügenlords geradezu ins Gesicht schlägt. Wie «us London verlautet, beabsichtigt die Admiralität jetzt, «uch den Bau von Handelsichtffeo in ihre Hand zu nehmen; man erwartet dadurch Beschleunigung und Ausdehnung des Schiffsbauprogramms. Die Beschlagnahme des gesamte« englischen Schikisranmes bat also nicht ausgereicht, der Schwierig
keiten Herr zu werden Run will man versuchen, durch «orrte- rung der Neubanten dir gewaltige» Lücken zu schließen, die der deutsche Handelskrieg in Englands Flotte gerissen hat.
London erzwingt AsslSsnsg der lmodifchen Parlmrntz
Beispielloser Vorgang in der Geschichte Kanadas
Neuyork, 26. Jan. Wie aus Ottawa gemeldet wird, hat der kanadische Premierminister Mackenzie King am Donnerstag abend die Auflösung des Parlaments bekannt- gegeben. Bei der Eröffnung des kanadischen Parlaments am Donnerstag hatte der britische Eeneralgouverneur Lord Tweedsmuir Neuwahlenangekündigt. Man nimmt an, daß das Verlangen des englischen Hoheitsträgers nach Auflösung des kanadischen Parlaments mit der scharfen Kritik Zusammenhängen dürfte, die die Provinzialregierung von Ontario an den bisherigen Kriegsmaßnahmen der Zentralregierung Mackenzie Kings geübt hat. Diese Kritikwelle geht anscheinend auf einen Wink aus London zurück, das mit der Regierung Mackenzie King unzufrieden ist.
In kanadischen Kreisen hat die Auflösung des Parlaments und die Anberaumung von Neuwahlen durch den britischen Eeneralgouverneur sensationellesAufsehen erregt. Es handelt sich um einen Vorgang, der in der kanadischen Geschichte ohne Beispiel dasteht, denn bisher hat es England noch nicht gewagt, sich so offen in die Innenpolitik der Dominien einzumifche». Die Neuwahlen sollen Ende März stattfinden.
Englischer Vlockademinister ist skeptisch
Gibt den Hungerkrieg offen zu
Amsterdam» 26. Jan. Der britische Vlockademinister Croß hielt am Donnerstag abend eine Rundfunkrede über die Tätigkeit seines Ministeriums, in der er dem britischen Bernichtungswillen Ausdruck gab. Er sagte u. a.: Manche Kreise arbeiteten noch mit dem alten Argument, daß es unhuma» sei, die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland zu verhindern, und daß dadurch mehr Frauen und Kinder betroffen würden, als die feindliche« Streitkräfte. Er wolle nicht sagen, daß gegen Barbaren alle Mki thoden gerechtfertigt seien, sondern nur daran erinnern, daß Deutschland ein totalitäres Land sei, und daß England jeden Deutschen auf seinem Posten in der Wirtschastsfront angreife. Man könne aber auch zwischen Lebensmitteln und industriellen Rohstoffen keinen Unterschied machen. Schließlich sei es auch gar »icht nötig, daß Deutschland am Hunger zugrunde gehe. Deutschland könne sich praktisch selbst ernähren, wenn die Nazis mehr jür die Volksernährung statt sür die Beschaffung von Kanone« sorgten. Deutschland könne sich bei der Beschaffung seiner notwendigen Versorgung nicht ausschließlich auf Europa verlassen, selbst Rußland einbegriffen. Rußland habe jetzt seine eigene» Schwierigkeiten zu lösen. Er wolle nicht sagen, daß mit einem unmittelbaren wirtschaftlichen Zusammenbruch in Deutschlano zu rechnen sei. Mit Hilfe des Wirtschaftskrieges könne man nur nach einer langen Periode hoffen, eine Entscheidung zu erzwingen, aber der Wirtschaftskrieg könne zusammen mit den Armee« den Sieg beschleunige«. Der Wirtschaftskrieg, so schloß Croß, sei, wie alle anderen Formen des Krieges, ein sehr harter Kamps, in dem England selbst, um ihn zu gewinnen, bereit sein müsse, große Opser zu bringen. Die deutsche Regierung habe seit langem die Produkte ausgehäuft, an denen es voraussichtlich Mangel haben werde. Das deutsche Volk habe vielleicht die längste Ausdauer, aber England genieße im Wirtschaftskrieg große Vorteile.
Aus diesen Auslassungen geht hervor, daß Croß vom Erfolg seiner Tätigkeit nicht sehr überzeugt ist, im übrigen die deutsche Widerstandskraft unterschätzt.
Westmüchte verlangen Sonderrechte von Norwegen
Amsterdam, 26. Jan. Der französische Korrespondent des „Daily Telegraph" will wissen, daß Frankreich und England demnächst die Frage der Achtung norwegischerHoheitsgewäfser überprüfen würden. Als Vorwand wird die völlig unbegründete Behauptung aufgestellt, daß Deutschland den Transport gewisser Ladungen durch norwegische Hoheitsgewäster belästige. Wenn Deutschland an dieser Praxis festhalte, so würden Frankreich und England sich berechtigt fühlen, Handelsschiffe, an deren Ladung sie interessiert seien, innerhalb norwegischer Hoheitsgewässer durch eigene Kriegsschiffe beschützen zu lasten. Diese durchsichtige Propaganda gehört in das Gebiet der englischen Bemühungen, andere Länder in Kriegsschauplätze zu verwandeln.
General Weygand beim türkischen Geveralstad
Rom, 26. Jan. Die römische Zeitung „Teuere" meldet di« Ankunft des französischen Generals Weygand aus Beirut in Ankara. Der General werde zwei Tage in Ankara bleiben und dort die Fühlung mit dem türkischen Eeneralstab aufnehmen. Die Besprechungen würden sich um gewisse Einzelheiten der Militärklau- seln des englisch-französisch-türkischen Dreierpaktes drehen. Die Ankunst Weygands habe in der Türkei größtes Aufsehen erregt.
Russische Angriffe am Ladogasee
Helsinki, 26. Jan. Nach dem finnischen Heeresbericht vom SS. Januar verlief der 24. Januar auf der Karelischen Landenge relativ ruhig. Außer Patrouillentätigkeit und Artilleriestörungsfeuer werden keine nennenswetren Ereignisse gemeldet. Viipuri (Viborg) wurde von den Rüsten durch weittragende Geschütze unter Feuer genommen. Nordöstlich des Ladoga-Sees setzten russische Truppen ihre Angrisfe fort. Bei Aittojoki fanden besonders harte Kämpfe statt, weitere Angriffe richteten sich aus Kollaanjoki; die Finnen konnten überall ihre Stellung halten. In Lappland sollen russische Angriffe bei Märkäjärvi und Pet- samo von den Finnen zurückgeworsrn worden sein.
Die Tfingtauer Konferenz abgeschlossen
Bildung eines neuen zentralen Politischen Rate-
Schanghai, 26. Jan. Nach drei Sitzungstagen wurde die Tsing» tauer Konferenz einen Tag früher als ursprünglich geplant, abgeschlossen, Am Freitag wurden wichtige Beschlüste über die Bildung eines neuen zentralen Politischen Rates gefaßt. Zwischen Wangtschingwei und Wangkehmin wurde «ine Einigung über die Beziehungen der neu zu bildeuden Zentralregierung zu Nordchina erzielt, wo voraussichtlich die Negierung vorläusig durch einen nordchiuefischen politischen Rat oder Ausschuß ersetzt werden soll, der verwaltungsmäßig unter der Zeutralregierun- stehen wird.
Ledergabe der BScherspevde ^
für die deutsche Wehrmacht ^
Berlin, 26. Ja«. I» Anwesenheit des Chefs des Obertom mandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, des General majors Reinecke sowie namhafter Vertreter der Wehrmacht, d« Partei und des Staates erfolgte am Donnerstag im Künstle» Haus die llebergabe der auf Anregung des Rcichsleiters Rose« berg durchgeführten Büchersammlung der NSDAP, sür db deutsche Wehrmacht. Neichshauptstellenleiter Utikal erstattet dem Reichsleiter Rosenberg die Meldung, daß insgesamt 8) Millionen Bände gesammelt worden seien. Dazu kommen not! Spenden von Verlegern und Buchhändlern mit über 1270k» Bänden. Der Wehrmacht konnten bereits mehr als 27 Ol» Büchereien zur Verfügung gestellt werden.
Reichsleiter Rosenberg dankte allen Spendern in Stadl »nd Land, ferner der NSDAP, und ihren Gliederungen sowie ren etwa 300 000 freiwilligen Helfern für ihren Einsatz. Dil Bücher würden unseren Soldaten Entspannung und Erheit«' rung bringen, aber auch für viele eine Quelle der Erhebung sein. Dadurch werde der innere Wille weiter gestärkt, da» Deutsche Reich mit allen Kräften »u verteidiaen. Darauf Lbem gab Neichsleirer Nosenberg dem Cyes des Wehrmacht symbolisch die Bücherspende der NSDAP.
Generaloberst Keitel dankte allen, die an dem Zusta kommen dieser großzügigen Sammlung für die Wehrmacht getragen haben, insbesondere dem Reichsleiter Rosenbsrg dem Urheber diesem Idee. Neben der Sorge für das materiell« und leibliche Wohl der Soldaten stehe die Fürsorge für geistig« Nahrung, nach der ein lebhaftes Bedürfnis bestehe. Aus lhi solle den Männern seelische Erbauung und geistige Stärkun» erwachsen. Ueber 8,5 Millionen Bände zusammenzutragen, s«H eine stolze, gewaltige Leistung, für die er als Mittler best Empfindungen jedes einzelnen unbekannten Kämpfers an dey Front den Dank der Wehrmacht zum Ausdruck bringe.
Zwei wettere Frauenmorde auf dem Gewisse» 1
Geständnis des Mörders Markmanu vor der Hinrichtung
Berlin, 26. Jan. Kurz vor seiner Hinrichtung hat bei einest nochmaligen eingehenden kriminalpolizeilichen Vernehmung de« Mörder Markmann, der die 18jährige Käthe Keßler in bestiar lischer Weise umgebracht und die Leiche zerstückelt hatte, ei» se« sationelles Geständnis abgelegt. Darnach hat er noch zwei wem rere Frauenmorde verübt und sich bei der Ausführung dieser Verbrechen ebenfalls von ähnlichen Motiven, wie sie bet der Keßler Vorgelegen hatten, leiten lasten. Das eine Opfer war die 55 Jahre alte Martha Hickmann aus Berlin, die ant 20. August 1939 in ihrer Wohnung erdrosselt aufgefunden ward«» war. Das zweite Opfer dieses gemeingefährlichen Verbrechers- E ein junges Mädchen geworden, dessen Personalien bish» noch nicht festgestellt werden konnten. Nach den Angaben Marv manns soll die Ermordete etwa 22 Jahre alt gewesen und wahrss scheinlich wegen eines Familienzwistes von zu Hause weggelaufest sein.
Durch einen gemeinsamen Erlaß des Reichsinnenministers unbj des Reichsfinanzministers sind die Bestimmungen über den Familienunterhalt der Angehörigen der Einberufenen in zahlreichem Punkten weiter verbessert worden. Der Grundgedanke, daß fü« die Festsetzung des Unterhaltes das Gesamtnettoeinkommeu vor! dem Einstellungstage maßgebend ist, wird aufrechterhalten. FS« bestimmte Personenkreise von Arbeitern und Angestellten waren, aber doch Soudervorschriften notwendig. Das gilt zunächst sür! Kurzarbeiter, bei denen nach den neuen Bestimmungen da«: Nettoarbeitsentgelt zugrunde gelegt wird, das der Einberusen« im letzten Monat vor der Kurzarbeit bezogen hat. Bei Saison» arbeitern ist sür die Berechnung das Arbeitsentgelt im Durch-, schnitt des letzten Jahres maßgebend. In ähnlicher Weise wirbj für Einberufene mit schwankendem Einkommen und für Dienst»! verpflichtete die Berechnung des Einkommens durch Sonderoorej schristen geregelt. Bei Einberufenen, die vor dem Einstellung»-! tag arbeitslos waren, ist das Nettoeinkommen vor Eintritt dev Arbeitslosigkeit maßgebend. Eine Sonderregelung war auci ür! die Veranlagten notwendig, da das Einkommen des letzten Monats vor der Einberufung zu wenig Spielraum ließ. Hier wiiH jetzt der Betrag zugrunde gelegt, der sich aus dem letzten Eia»! kommensteuerbescheid ergibt, vermindert um Einkommens- unN Bürgersteuer. Zur Vermeidung von Härten ist zugunsten de» Steuerpflichtigen bestimmt worden, daß der Kriegszuschlag «ich» abgezogen wird, daß sich das errechnet« Nettoeinkommen also u»! den Kriegszuschlag nicht ermäßigt.
Auch in anderen Punkten bringt der neue Erlaß Verbefserua-j gen. So wird es jetzt auch der kriegsgetrauten Ehefrau unters bestimmten Voraussetzungen ermöglicht, den Tabellensatz zu er« halten, nämlich dann, wenn ihr Fortsetzung einer Berufstätig« leit, beispielsweise wegen eines Kindes, nicht mehr zugemutÄ werden kann, oder wenn die die llnterhaltsgewährung einschlie-j ßende Haushaltsgemeinschaft mit den Eltern oder anderen Verwandten nicht mehr fortgesetzt werden kann. Auch sür Garage« mieten können jetzt Beihilfen gewährt werden, wenn das stillgelegte Kraftfahrzeug schon vor dem 1. September von dem Einberufenen oder Berechtigten erworben oder benutzt worden ist. Wenn eine private Krankenversicherung nach ihren Bedingungen den Angehörigen nicht die vollen Kosten der Krankenhilfe ersetzt kann der Unterfchiedsbetrag als Beihilfe gewährt werden. Ebenj« ist der nach den Versicherungsbedingungen zur Fortsetzung de» Versicherung der Angehörigen erforderliche Beitrag als Beihilfe zu zahlen. Die Mietbeihilfe kann künftig auf Antrag des Vev« Mieters unmittelbar an diesen gezahlt werden, wenn der Unteehaltsberechtigte im Rückstand geblieben ist und somit die Mret- brihilfe nicht bestimmungsgemäß verwendet hat. Schließlich sin« die Abzahlungsgeschäfte neu geregelt worden. Sind dem Ei»» berufenen oder seiner Ehefrau in Erfüllung eines vor de» 1. September abgeschlossenen Kaufvertrages bewegliche Sache» gegen Teilzahlung geliefert worden, so werden zur Fortentrtchn tung der Teilzahlungen Beihilfen gewährt. Die Teilzahlung» müssen jedoch bis zum Einstellungstage geleistet und angemessen! gewesen fein. Die Beihilfe darf 10 Prozent des Unterhaltssatz«» «icht übersteigen und kann unter dieser Voraussetzung auch fürs mehrere Abzahlungsgeschäfte gewährt werden. Wenn sie «tÄ ««»reicht, so wird die Gewährung der Beihilfe von einer Herab-! fetzung der Teilzahlungen durch den Verkäufer abhängig gemacht^