Nr. 299
Schwarzwälder Tageszeitung
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prüfen, ob er dem Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung Miterstellt sein will oder nicht.
Eine weitere wichtige Vorschrift enthält die Verordnung kber Anrechnung der bei privaten Krankenversicherungs- Unternehmen zurückgelegten Versicherungszeiten auf Warte- und Vorversicherungszeiten der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Reichsarbeitsminister wird durch die Verordnung ermächtigt, eine derartige Anrechnung anzuordnen. Hierdurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Härten zu beseitigen, die sich gerade bei dem heutigen Arbeitseinsatz, durch den häufig zwangsweise eintretenden Wechsel aus der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung insbesondere bei der Familienkrankenhilfe und der Wochcnhilfe ergeben. Es ist beabsichtigt, auch für einen Wechsel aus der gesetzlichen in die private Krankenversicherung eine entsprechende Regelung vorzunehmen.
Ferner bringt die Verordnung neue Vorschriften zum Ruhen von Krankengeld. Nach bisherigem Recht ruht das Krankengeld, solange die Arbeitsunfähigkeit der Krankenkasse nicht gemeldet wird, es sei denn, dag die Meldung vor
«tner Woche nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit vorgenommen wird. Diese Vorschrift wird grundsätzlich auch weiterhin auf- rechterhalren, da nur so die Versicherungsgemeinschast vor Schädigungen durch einzelne Versicherte geschützt werden kann, Um aber sich hieraus ergebende Härten zu beseitigen, gibt die Verordnung dem einzelnen Kassenleiter di« Befugnis, bei nicht rechtzeitiger Meldung in besonderen Ausnahmefällen Krankengeld für die zurückliegende Zen für längstens eine Woche vor der Meldung zuzubilligen. Wer also kein Krankengeld verlieren will, mutz auch noch in Zukunft bald nach Beginn seiner Arbeitsunfähigkeit, spätestens aber innerhalb einer Woche, seiner Krankenkasse Anzeige machen. Es genügt nicht, daß der Arzt dem Versicherten die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt, sie mutz auch gemeldet werden.
Me übrigen Vorschriften der Verordnung enthalten zweck- mätzige Vereinfachungen und Erleichterungen.
„Stiftung für Opfer der Arbeit"
Unterftiitzungsbetrag von 360 00V NM. bewilligt
Berit«, 20. Dez. Vor einigen Tagen fand die übliche Weih- «rachtssttzung des Ehrenausschusses der vom Führer ins Leben gerufenen „Stiftung für Opfer der Arbeit" im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda statt.
Es wurden bei dieser Gelegenheit 1653 Gesuche mit Zuwendungen aus der Stiftung bedacht. Der bewilligte llnterstützungs- betrag beläuft sich auf 300 046 RM. Die einzelnen Unterstützungen sind bereits auf dem Wege an die unterstützten Familien, so daß diese noch vor Weihnachten rechtzeitig in den Besitz der Beträge gelangen. Die aus der Stiftung bisher erfolgten Zuwendungen erreichen danach einen Gesamtbetrag von rund 6/l Millionen RM.
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NS.-Reichskriegerbmid stiftet SV VVÜ RM.
für die Soldaten
^ Berlin, 20. Dez. Im 22. Wunschkonzert am vergangenen Sonn« 4vg gab der Neichslriegersührer, General der Infanterie ff- Eruppensührer Reinhardt, persönlich eineersteSpende der Kriege: lameradschaften des NS.-Reichskriegerbundes für unsere an der Front stehenden Soldaten bekannt. Diese Spende von HO 000 RM., die für die Anschaffung von 750 Rundsunkapparaten verwandt wurde, soll der engen Verbundenheit der im NS.-Reichskricgerbund vereinten Weltkriegssoldaten mit ihren jetzt an der Front stehenden Kameraden Ausdruck verleihen. General Reinhardt sprach den Wunsch aus, datz di« Rundsunkapparate, die in den nächsten Tagen in die Bunker, Fliegerhorste und an unsere blauen Jungen übersandt werden, die Verbindung zwischen Heimat und Front noch enger gestalten Möge. Mit der Spende verband der Reichskriegerführer di« Grütze aller Kameraden des NS.-Reichskriegerbundes und ihr« Wünsche für das Weihnachtsfest und ein siegreiches neues Jahr.
Kieme Nachrichten aus aller Well
Wieder 34 Opfer der britischen Kriegspolitik gefunden.
In der Posener Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutscher laufen unablässig weiter Meldungen über die Aufdeckung neuer Schreckensfunde ein. In den letzten Tagen konnten wiederum 34 Leichen in den Kreisen Hohensalza und Mogilno geborgen werden. Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich allem Anschein nach um Volksdeutsche aus der Gegend von Bromberg, die von durchziehendem polnischem Militär zum Treiben des requirierten Viehs gezwungen und unterwegs ermordet wurden. Die Leichen wiesen derart grausame Verstümmelungen auf» datz ihre Identifizierung bisher nicht möglich war.
Generaldirektion der Ostbahn nach Kraka« übergesiedelt. Nachdem der Präsident der Generaldirektion der Ostbahn keinen Amtssitz nach Krakau verlegt hatte, ist nunmehr auch die Uebersiedlung sämtlicher Verwaltungsabteilungen der Generaldirektion der Ostbahn nach Krakau beendet.
Reiche Goldader in Westsibirien entdeckt. In der Gegend von Tscheljabinsk in Westfibirien wurde eine äußerst reiche Goldader entdeckt. Innerhalb von drei Tagen haben einige Bergarbeiter 12 Kilogramm Gold zum Vorschein gebracht. Besonders interessant ist der Umstand, datz der Feingehalt des Goldes sich mit zunehmender Tiefe der Goldader erhöht.
Anschläge auf die Weihnachtspost in England. Wie eine Reutermeldung besagt, haben Postbeamte in Andover in der Grafschaft Hampshire, zahlreiche Umschläge gefunden, die einen leicht entzündlichen Explosivstoff enthielten. Die britischen Behörden haben den Verdacht, datz die Weih- Nachtspost auf diese Art möglicherweise von Anhängern der Irischen Republikanischen Armee vernichtet werden sollte.
In Jerusalem sind neue Unruhen zwischen der arabischen «nd jüdischen Bevölkerung ausgebrochen. Ein Jude ist tot, zwei Araber sind schwer verwundet. Die englische Polizei hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, deren Zahl voch nicht bekannt ist.
Vetternwirtschaft in London. „Es gibt so viele Söhne und Töchter, Neffen und Nichten in Whitehall." Mit diesen Worten leitet der „Daily Expreß" eine scharfe Kritik an der Vetternwirtschaft in den englischen Ministerien ein. Das Blatt erklärt, datz es in Zukunft die Namen all derer veröffentlichen werde, die heute auf Posten säßen, für die te nicht die genügende Vorbildung hätten und die sie nur xurch die Vetternwirtschaft bekommen konnten.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 21. Dezember 1939.
Amtliche Dienstnachrichten
Ernannt: den autzerplanmätzigen Polizeiinspektor Fasst beim Polizeiamt Ebingen zum Polizeiinspektor; den Polizei-Haupt- wachtmeister Eugen Kolb beim Polizeiamt Reutlingen zum Polizeimeister.
Erledigt: Beim Polizeiamt Tübingen eine Polizeioberinspektorstelle.
Kirchliches: die I. Stadtpfarrstelle in Metzingen. Dek. Urach, dem Stadtpfarrer Römer an der Earnisonkirche in Stuttgart, die II. Stadtpfarrstelle an der Stadtkirche in Bad Cannstatt dem III. Stadtpfarrer Schnaufer an der Stadtkirche in Bad Cannstatt sowie die II. Stadtpfarrstelle in Tuttlingen dem Pfarrer Lawtön in Ohmenhausen, Dek. Reutlingen, übertragen.
Wintersonnenwende
! Dm 22. Dezember um 19.06 Uhr erreicht die Sonne in ihrer scheinbaren jährlichen Bahn am Himmel die größte südliche Abweichung vom Himmelsäquator. Gleichzeitig überschreitet sie damit den 270. Längengrad der Ekliptik und tritt in das Tierkreiszeichen des Steinbocks, womit der astronomische Winter beginnt.
Unseren Vorfahren war dieser Tag der Wintersonnenwende, bas Julfest, ein Festtag, da die Wiederkehr der lebenspendenden Lonne den nordischen Völkerschaften besonders wichtig war. Smmer ist dieser Tag der Sonnenwiederkehr für uns Bewohner Kr nördlichen Erdhalbkugel bedeutsam. Der Südpol der Erde Ist der Sonne zugewendet und hat noch ein Vierteljahr mähenden ewigen Tag, der Nordpol hat seit dem 23. September Mige Nacht gehabt, die noch bis zum 21. März dauert. Bei Km tiefen Stand der Sonne am Himmel ist selbst die höchste Nittagshöhe des Tagesgestirnes sehr gering; dementsprechend st auch die Sonnenscheindauer sehr kurz. So geht die Sonne im 1. Dezember um 8.04 Uhr auf und um 16.32 Uhr unter, im 22. Dezember um 8.36 Uhr auf und um 16.30 Uhr unter tnd am 31. Dezember um 8.29 Uhr auf und um 16.38 Uhr unter. Ran hört oft die Bemerkung, datz die Zunahme der Tageslänge >m Jahresbeginn am Nachmittag sich zwar deutlich bemerkbar Cache, datz es aber moraens ..oar nickt Toa merken eine Holge der Differenz zwischen wahrer und mittlerer Son- «enzeit. Nun geht es also bald dem Licht entgegen!
— Fruhschiutz am Heiligen Abend im Eaststättengewerbe. Im Einvernehmen mit der DAF. empfiehlt der Leiter der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Veherbergungsgewerbe auch in diesem Jahre allen Mitgliedsbetrieben, den Eefolgschaftsmit- gliedern Gelegenheit zu geben, das Weihnachtsfest tu der Familie zu feiern. Dafür ist es zweckmäßig, wenn die verheirateten Eefolgschaftsmitglieder um 17 Uhr und die unverheirateten um 19 Uhr den Betrieb verlassen. Wo ein Bedürfnis zum Ofsen- halten des Betriebes über 19 Uhr hinaus vorhanden ist, sind Ausnahmen im Einverständnis mit dem Bezirksfachgruppenleiter zulässig. Bei starkem llrlauberverkekr könn?n solche Ausnahmegenehmigungen auch generell erteilt werden.
Altensteig, 21. Dez. (Marktbericht.) Dem gestrigen Vieh- und Schweinemarkt war. infolge der Witterung und der glatten Straßen nur ganz wenig Vieh zugeführt: 1 Paar Ochsen. Preis 1420 RM.; 1 Kalbin, Preis 550 NM.; 1 Kuh, Preis 510 RM.; 71 Paar Milchschweine, Preis pro Paar 32—44 RM., und 10 Stück Läufer, Preis pro Stück 26—54 RM. Beim Rindvieh wurde sehr wenig gehandelt, bei den Schweinen Handel mittelmäßig, Verkauf etwa die Hälfte.
Pfalzgrafenweiler» 20. Dez. (Generalmajor a. D. Sanier sprach.) Die NSDAP, hatte auf Sonntagabend in das Hans-Schemm-Haus zu einem Vortrag von Generalmajor a. D. Sauter über das Thema „England der Weltfeind" eingeladen. Die geräumige Halle des Hauses war bis auf den letzten Platz besetzt. Bürgermeister Luz begrüßte die Erschienenen, insbesondere auch die einquartierten Soldaten.
Pfalzgrafenweiler, 20. Dez. (Mütterehrung.) Im festlich geschmückten Hans-Schemm-Haus versammelten sich 80 Frauen. Nach einem Lied und einem Gedicht des BDM. hielt Bürgermeister Luz eine Ansprache. Nach einem Gedicht und Lied, vorgetragen vom BDM., erfolgte die Uebergabe der Verleihungsurkunden. Durch Mitglieder der Frauenschaft wurden 8 goldene, 17 silberne und 65 bronzene Ehrenkreuze den Frauen umgehängt, darunter waren zwei Frauen, die gleichzeitig mit ihren Töchtern mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet werden konnten. Sämtliche Frauen wurden dann noch mit Kaffee und Kuchen, dargeboten von der Frauenschaft und VDM., bewirtet. Gemeinschaftlich gesungene Lieder und Volkstänze des BDM. verschönten die Feier.
Freudenstadt, 20. Dez. (Kuh reißt aus.) Gestern vormittag ritz auf dem Viehhof des hiesigen Schlachthofes ein Stück Vieh aus und suchte das Weite. Infolge des starken Nebels geriet die Kuh außer Sicht. Erst nach langem Suchen konnte sie in der Nähe des Reichenbacher Lochs ausgefunden werden. Da sich die Kuh gegen die Verfolger stellte und sich sehr wild benahm, mutzte sie an Ort und Stelle erschossen und notgeschlachtet werden.
ck, "0-Dez. (,.T orschule« wird abgebro.
soll die alte städtische Gewerbe, schule, Torstratze 8, abgebrochen werden. Die Abbrucharbei- tey werden letzt vergeben. Zunächst soll dort ein städtische, Lagerplatz, spater ein Parkplatz eingerichtet werden ^
Stuttgart, 20. Dez. (In das Arbeitsministerium berufen.) Mit Wirkung vom 1. Dezember 1939 wurde der bisherige Reichstreuhänder der Arbeit für Südwestdeutschland, Dr. Kimmich, als stellvertretender Abteilungsleiter in das Reichsarbeitsministerium abgeordnet. Für die Zeit seiner Abwesenheit hat der Reichsarbeitsminister den Reichstreuhänder der Arbeit Böhm mit der Wahrnehmung der Geschäfte für Südwestdeutschland beauftragt.
Stuttgart, 20. Dez. (Rückwanderer feierten Weihnacht.) Auch in diesem Jahr veranstaltete das Rück- wandereramt, Zweigstelle Stuttgart, der Auslandsorganisation der NSDAP, eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier. Der geschmückte große Saal des „Königs von Württemberg" war bis auf den letzten Platz von Rückwanderern aus fast allen Kontinenten, unter.ihnen auch viele Palästina-
Deutsche, gefüllt. Gauhauptstellenleiter Moshack, derftLekW der Zweigstelle Stuttgart des Rückwandereramts, entbot herzliche Willkommensgrütze. Dem Befreier Deutschlands weihte Moshack die erste Kerze. Beim Aufflammen ! übrigen Lichter gedachte er der Gefallenen, der Soldat die an Deutschlands Grenzen für uns wachen, der vo Führer geschaffenen Partei, die über die Volksgemeinsö wacht, die Kinder als der Zukunft Deutschlands und nt zuletzt der Brüder und Schwestern jenseits der Grenzen, denen wir in Liebe und Treue verbunden sind.
Nach der Bescherung und gemeinsamem Imbiß blieb große Familie der Stuttgarter Rückwanderer noch ein Zeit fröhlich vereint. — Wie Zweigstellenlsiter Mosh erklärte, konnte fast allen Rückwanderern Arbeit und dienst zugewiesen werden.
Die erste Ferntrauung. Stuttgart hatte in dM sen Tagen seine erste Ferntrauung zu verzeichnen. 6« wurde in dem vor einigen Jahren der neuen Zeit entspr» chend umgestalteten würdigen Trauzimmer vorgenomme» Nachdem die Braut, eine zur Zeit beim weiblichen Arbeit» dienst in Stuttgart tätige Vürgermeisterstochter aus Hohe» zollern, mit ihren Trauzeugen Platz genommen hatte — de! Sruhl neben ihr blieb leer —, wies der Standesbeaml auf die Bedeutung der Verordnung über die Ferntramr» gen hin und gab bekannt, datz der in der Ferne weilend« Bräutigam vor feinem Abteilungskommandeur im Beiset» zweier Zeugen die Erklärung abgegeben habe» mit Fridi lein T. die Ehe eingehen zu wollen. Die Frage des Bea» ten, ob sie bereit sei, mit dem Unteroffizier Y. die einzugehen, wurde von der jungen Braut mit einem fre» digen Ja beantwortet, worauf der Standesbeamte i» Namen des Reichs die Ehe für rechtmäßig geschloffen rrklärte und die Neuvermählten herzlichst beglückwünscht»)
90000 Mark gesammelt. Die dritte Reichsstraßensammlung des Kriegswinterhilfswerks, die von der Hitler-Jugend (HI.. DJ., BdM. und IM.) am vergangene» Samstag und Sonntag durchgeführt wurde, erbrachte im Kreis Stuttgart das hervorragende Ergebnis von 9000Ü Mark. Das bedeutet eine erhebliche Steigerung gegenüber der gleichen Reichsstratzensammlung im Vorjahre, ja, die Hitler-Jugend hat mit dieser Reichsstratzensammlung sowohl in der Zahl der verkauften Abzeichen, als auch in dem erzielten Betrag alle bisher durchgefiihrten Reichsstraßea- sammlungen im Kriegs-Winterhilfswerk überboten.
Gasvergiftung in Autogarage. Am Dienstagvormittag zogen sich in einer Autogarage am Kurzeweg ein 52 Jahre alter Mann und ein 17 Jahre altes Mädchen Gasvergiftungen zu. Bei Ausbesserungsarbeiten an einem Kraftwagen hatten sich durch das Laufenlassen des Motors Venzingase entwickelt, die, weil die Earagentüre geschlossen war, nicht abziehen konnten. Der Sauerstoffapparat wurde bei beiden mit Erfolg angewandt.
Korntal. 20. Dez. (Todesfall.) Der in Korntal geborene und zuletzt dort wohnhaft gewesene Chirurg Prof. Dr. Eberhard Gmelin ist im Alter von 45 Jahren gestorben. Er war 13 Jahre lang leitender Arzt und Operateur am Deutschen Diakomffenhofpital in Jerusalem. Mit dem letzte» Flugzeug verließ er nach Ausbruch des Krieges Jerusalem und kehrte in die Heimat zurück, wo er sich sofort zu« Dienst fürs Vaterland meldete. Bei Gründung der Ortsgruppe Jerusalem der NSDAP, rm Jahre 1934 trat er der Partei bei und war dann als stellvertretender Ortsgruppenleiter tätig. Professor Dr. Gmelin war Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse und des Militärverdienst- oioens.
Erzingen, Kr. Balingen, 20. Dez. (Schulhausweih e.) Schon vor dem Weltkrieg wäre für die Gemeinde Erzingen die Erstellung eines neuen Schulhauses fällig gewesen. Da kam der Krieg dazwischen und die nachfolgenden Regierungen schoben den Plan immer wieder hinaus. Man kann sich daher die Freude der gesamten Erzinger Bevölkerung vorstellen, als sie nunmehr dem im Reich Adolf Hitlers endlich Wirklichkeit gewordenen Schulhausneubau in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die Weihe geben durfte. Nach der Uebergabe der Schlüssel durch den Erbauer des Hauses, Architekt Müller-Stuttgart, an Bürgermeister Zimmermann, hielten letzterer, sowie Kreisleiter Lüdemann, Landrat Dr. Zeller, der Ortsgruppenleiter und der Hauptlehrer Ansprachen.
lllm, 20. Dez. (Todesfall.) Im 61. Lebensjahr verstarb nach längerem Krankenlager Fabrikant Rudolf Ott, der Sohn des Gründers der Werkzeugfabrik Ott, in der er als technischer Leiter tätig war. Bei einem Betriebsappell setzte Fabrikant Peschke die Gefolgschaft von dem schweren Verlust in Kenntnis. Er würdigte dabei den Verstorbenen als einen Mann, der zu Lebzeiten ein unermüdlicher und gewissenhafter Mitarbeiter war, dessen ganzes Schaffen aus das ihm hohe Ziel ausgerichtet war, das Erbe seines Vaters zu erhalten und zu fördern.
Memmingen. 20. Dez. (Brandunglück.) Bei dem ochreinermeister Martin Specht in Attenhausen brach in den Nachtstunden ein Brand aus. Das Anwesen brannt, bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Ursache de, Brandes ist unbekannt.
Tuttlingen, 20. Dez. (Vermißt.) Seit Samstaa abend wird der 61 Jahre alte Karl Huber vermißt. Er wurde zuletzt in einem Lokal gesehen. Man vermutet, datz ihm ein Unfall zugestotzen ist.
Neu-Ulm, 20. Dez. (Handtr. jchendieb gefaßt.) Ein erst 17 Jahre alter Bursche versuchte unter Ausnützung der Dunkelheit wiederholt, Passantinnen ihre Handtasche zu entreißen. Durch die Geistesgegenwart der Betroffenen gelang ihm jedoch in keinem Falle die Ausführung seines verbrecherischen Vorhabens. An einem der letzten Abende gelang es einer Polizeistreife, den Burschen kurz nach einem solchen Raubversuch in einer Wirtschaft festzunehmen. Bei feiner Vernehmung stellte sich dann heraus, datz er während seines kurzen Aufenthaltes in Neu-Ulm bereits ein« Reihe von Diebereien verübt hat.
Neu-Ulm. 20. Dez. (Mit dem Beil in der Hand!) kehr greifbare Formen nahm ein Streit zwischen Mietern in Neu-Ulm an. Als in einer Wohnung nach 8 Uhr abends ?in Grammophon gespielt wurde, verschaffte sich die streitbare Nachbarin Einlatz in diese Wohnung und schlug mit einem mitgebrachten Beil den Musikapparat in Trümmer. Fern er bedrohte die rabiate Frau auch den Besitzer des