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LchwarzwiUdcr Tageszeitung

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Ein Umtausch der so bezogenen Strümpfe gegen Strümpfe anderer Art, also beispielsweise der Umtausch gegen ein Paar kunstseidene Strümpfe erster Wahl ist unzulässig.

Die Strümpfe zweiter und geringerer Wahl müssen in den Geschäften besonders ausgelegt werden, d. h. sie müssen auf den ersten Blick als solche kenntlich gemacht sein. Der Verkauf hat im Rahmen der üblichen Preise für Strümpfe zweiter und geringerer Wahl zu erfolgen.

2. Auf den Sonderabjchnitt l der Reichskleiderkarte für Männer vom 12. Dez. 1939 an eine Krawatte an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezogen werden kann. Männer können also auf ihre Kleiderkarte einmal zusätzlich eine Krawatte gegen Abtrennung des Sonderabschnittcs I beziehen. Von dieser Be- zugsmöglichkeit können sie bis zum Ablauf der Gültigkeit der Reichskleiderkarte Gebrauch machen. Eine Anrechnung aus die Teilabschnitte (Punkte) der Reichskleiderkarte findet nicht statt.

Spendet Rundfunkapparate!

Ein Aufruf Dr. Goebbels

Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda er» läßt folgenden Aufruf:

Ein guter Freund unserer Soldaten seit Kriegsbeginn und die ständige Brücke von ihnen zur Heimat ist der Rundfunk. Ob in Polen oder im Westwall-Bunker, auf dem Fliegerhorst -der dem einsamen Vorpostenboot auf hoher See, überall ist es der Wunsch aller Soldaten, einen Rundfunkapparat zu besitzen Md durch ihn mit der Heimat verbunden zu sein In den letzten Wochen sind unseren Soldaten Zehntausende von Nundfunkappa- raten zur Verfügung gestellt worden. Aber sie alle reichen noch nicht aus, um die zahlreichen Anforderungen an Rundfunkapva- raten zu befriedigen. Außerdem gibt es viele Truppenteile im Osten und in der vorderen Linie im Westen, die über keine Stromversorgung verfügen und deshalb nur Koffer- und Batterie­geräte gebrauchen können. Nun besitzen zahlreiche deutsche Volksgenossen noch Kofferapparate, die sie bei Wochenend­fahrten, auf Reisen, Ausflügen oder beim Sport benutzten. Viele davon werden zur Zeit gar nicht oder doch nicht so dringend be­nötigt. Unseren Soldaten aber würden diese Apparate Freude und Entspannung bringen.

Meldet ihn sofort durch Eilbrief an folgende Anschrift: Amrs- leitung Rundfunk der Reichspropagandaleitung der NSDAP., Berlin W 8, Mauerstratze 48. Sie werden dann sofort Mit­teilung erhalten, wann und durch wen der Apparat abgeholt

wird.

Aus dem Gerichtsk al

Ein hochstapelnder Maulheld

Mannheim, 11. Dez. Das Sondergericht schickte den 19jährigeu Rudolf S. aus Würzburg wegen Unterschlagung, Betrügereien und Vergehen gegen Heimtücke- und Schußwaffengesetz auf ei» Jahr ins Gefängnis. Die ewig nachgiebige Affenliebe seiner Mutter hatte den intelligenten, aber Willensschwächen Jungen in seiner Großspurigkeit und Leichtferrigkeit bestärkt. Mit selbst­gefertigtenVerdienst"-Urkunden, mit Orden und Ehrenzeichen, Sem Parteiabzeichen und wertvollen Arbeiten fremder Schrift­steller, unter die er seinen Namen setzte, schuf er sich einen Nim­bus, gab sich als vielfacher Retter aus Bergnot, Abessinien- Kmpfer usw aus und machte sich neun Jahre älter. Nach angeb­lichen Film- und sonstigen Berufsfahrten erwischte man ihn schwindelnd in Heidelberg, nachdem er noch in der Mosöacher Jugendherberge Autogramme ausgeteilt hatte!

Das kostspieligeMitnehmen"

Freiburg, 11. Dez. In den Abendstunden des 7. September nahm der 27jährige verheiratete E. W. aus Efringen (Kreis Lörrach) einen Bekannten als Sozius auf seinem Kraftrad mit, um ihn von Efringen-Kirchen nach Mappach zu bringen. Das Verhängnis wollte es nun, dag der Fahrer bei einem allzu kräftig vorgelegten Tempo und schlechten Funktionieren seiner Maschi­nenlampe auf die entgegengesetzte linke Fahrbahn geriet und an einen Telegraphenmast prallte. Beide kamen zum Sturz und wurden schwer verletzt. Der Mitfahrer ist am anderen Tag seinen Verletzungen erlegen. Den der fahrlässigen Tötung Angeklagten verurteilte die 1. Große Strafkammer beim Landgericht Freiburg kostenpflichtig zu vier Monaten Gefängnis.

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24. Fortsetzung

Wossil Petrowitsch fühlte, wie er ungerecht wurde. Er schämte sich vor sich selber. Zelisaweta hatte ihn stets nur als Bruder geliebt. Sie war wohl damals noch zu kindlich für eine große Frauenliebe gewesen. Zum mindesten hatte er, der allzu Sorgende und Beschützende, sie nicht zu wecken verstanden. Pfarrer Friedemann hatte ihm erzählt, daß es wirklich die eine große Liebe gewesen sei, die den Ritt­meister und Zelisaweta zusammen geführt.

Possil Petrowitsch erschrak, weil er die Tasten mit der ganzen Hand heruntergedrückt. Einen Mißklang gab es, der ihm das Herz zerriß. Er löschte vorsichtig das Licht, wollte die Türe hinter sich zuziehen, als er vom oberen Stockwerk ein Geräusch hörte. Es waren Jelisawetas Zim­mer, die über dem Rosensaal lagen. Er durchquerte schnell den Raum. Es durfte ihr nichts geschehen.

Er stand plötzlich im Park, spähte zu den oberen Fen­stern Hinauf. Aber alles war still. Nur drüben im Ge­büsch knackte es ein paarmal.Halt!" In einem Satz sprang er über den Weg, die Waffe schußbereit. Es sollte sich keiner erdreisten, Zelisaweta anzutasten. Schaurige Szenen standen vor seinen Augen. Es war Krieg, und der Krieg gab ein Recht zu diesen Dingen. Aber Zelisaweta durfte nichts geschehen. Zeden würde er niederschießen, der sie bedrängte, jeden, ob deutsche oder russisch.

Wossil Petrowitschs blondes Haar leuchtete hell im Mondlicht. Die Waffe glitzerte metallisch. Wie eine Er­scheinung aus einer anderen Welt staunte ihn der kleine Bursche an, den er mit hartem Griff aus dem Gebüsch her­vorzerrte.Was tust du hier?"

Der Bub hatte sich so erschrocken, daß er keine Antwort finden konnte. Der Mann mäßigte seine Stimme. Er er­innerte sich, daß es auf Schloß Markehnen immer solche Bürschchen gegeben hatte für allerlei kleine Handreichun-

A«s Stadt und Land

Altensteig, den 12. Dezember 1939.

Wünscht euch Bücher!

Aufruf Valdur von Schirachs an die Hitlerjugend

Reichsjugendführer Baldur von Schirach erläßt zur Werbe­aktionJugend und Buch" folgenden Aufruf:

Hitlerjugend! Zu den uns gestellten Aufgaben im Einsatz für unsere Nation gehört erst recht in dieser großen Zeit die Wer­bung für das deutsche Buch.

Tragt auch zu eurem Teil dazu bei, daß unseren tapferen Sol­daten zum kommenden Weihnachtsfest Bücher beschert werden!

Für sie und die Männer und Frauen in der Heimat bedeutet das Buchgeschenk ein Bekenntnis zu den ewigen Werten, für die unser Volk sn den Krieg gezogen ist. Alles, was im Laufe der Jahrhunderte die führenden Männer Deutschlands und unsere Dichter, Denker und Erzähler in ihrem Leben geschaffen haben, ist in unseren Buchhandlungen zu haben.

Wünscht euch Bücher! Schenkt Bücher!

Schulkinder führen Kriegstagebuch. Der Tauleiter und Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Fritz Wächtler, schrieb vor Beginn des Krieges den SchülerwettvewerbSchaffendes Deutschland" aus. Dieser Wettbewerb hat nun im Kriege an Bedeutung gewonnen. Der Reichswalter hat die Schuljugend aufgerufen, sich nunmehr der Aufgabe zu widmen, im Kriegs­tagebuch aufzuzeigen, daß die Jungen und Mädel-Adolf Hitlers mit ihren Erziehern die Front einer großen Tatgemeinschaft i« Innern bilden. Die Schuljugend wird dann aufgerufen, die Geschehnisse unserer Tage, wie sie sie sieht und erlebt, festzu­halten und darzustellen. Das so entstehende Kriegstagebuch der deutschen Jugend aller Schulen wird dereinst für die Gemein­schaft des Volkes ein Ruhmesblatt sein zur bleibenden Erinne­rung an den Einsatz von Front und Heimat.

Das Kriegstagebuch der deutschen Jugend wird vom NS.- stehrerbund und demHilf-mit!"-Verlag in einer Auflage von ',90 000 Stück kostenlos in den Schulen verteilt. Es soll in gemeinschaftlicher Arbeit von allen Schulen und Klassen, nach Möglichkeit aber von jedem einzelnen Schüler geführt werden. Es ist kein Aufsatzheft, sondern lediglich ein Merk- und Daten­buch. Die Jungen und Mädel sollen aber ihre Gedanken, Erleb­nisse und Berichte in besonderen Aufsätzen niederschreiben, die dann in einer besonderen Mappe mit Zeitungsartikeln und ausgeschnittenen Photos gesammelt werden. Auf diese Weise wird ein umfassendes Kriegstagebuch der Jugend zustande kom­men. Die bestgeführten Tagebücher werden nach dem Kriege mit wertvollen Preisen ausgezeichnet.

Versicherungsfreiheit von Meistersöhnen. Das Reichsver­sicherungsamt hat in ständiger Rechtsprechung Meistersöhne nicht als versicherungspflichtig angesehen. Die Rechtsprechung über die Versicherungssreiheit der Mcistersöhne baut sich auf dem Umstand ruf, daß es sich bei den Betrieben des Handwerks in weitem Umfange um solche handelt, die ohne Zuhilfenahme fremder Kräfte von Mitgliedern der Familie des Meisters fortgeführt werden können, so daß dann von einem vertraglichen, auf Leistung und Gegenleistung abgesiellten, abhängigen Veschüfti- zuugsverhältnis zwischen dem Meister und dem in seinem Ve- :rieb tätigen Sohne nach der Erfahrung regelmäßig nicht ge- prochen werden kann

Luftschutz und große Wäsche. In derSirene" wird ent gegen anderen Auffassungen klargestellt, daß die Hausfrauei im Winter trotz der Luftschutzmaßnahmen ihre Wäsche auf de»

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gen. Vielleicht hatte er den Anschluß an den letzten Flücht­lingszug verpaßt. Wossil Petrowitsch kam sich als Un­mensch vor, daß er den Buben so hart angelassen. So schmächtig war er. Wenn er auch so stand, daß ihm der Mond nicht ins Gesicht schien, erkannte er doch, daß er mädchenhaft zart war. Und diese großen verstörten Augen . . .?Suchst wohl deine Eltern?" Er wurde freund­licher.Aber hier sind keine Deutschen mehr. Schloß Markehnen ist seit heute mittag von den Russen besetzt. Und nun mach, daß du fortkommst."

Der Bub sprach kein Wort der Entgegnung. Freigelas­sen, schoß er wie ein Pfeil durch den Park dem See zu, machte sich ein Boot los, mühsam, griff zu den Rudern. Wossil Petrowitsch schüttelte den Kopf. Er hätte dem Buben am liebsten bei seiner für ihn viel zu schweren Ar­beit geholfen. Aber bei allen Heiligen er wurde noch sentimental. Der Russe wandte den Blick vom See. Es kam nur von der Stunde im Rosensaal, und der Zunge hatte ihn beinahe so angeschaut wie Zelisaweta, wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte.

Ich hätte den Befehl in diesem Abschnitt doch nicht über­nehmen sollen! Wossil Petrowitsch fuhr sich mit der Hand über die Augen, um die widerwillig aufsteigenden Bilder zu verscheuchen. Nur die Wirklichkeit blieb. Der Bub dort auf dem See fuhr jetzt über die Brücke, die der Mond mär­chenhaft über den See baute. Der Russe wandte sich dem Schloß zu. Was ging ihn ein ostpreußischer Zunge an, der Eltern und Verwandte verloren haben mochte! Von ihm aus konnte er gerne eine Kahnfahrt beim Mondenschein unternehmen.

Das Boot auf dem See geriet bedenklich ins Schwanken. Die Ruder waren zu schwer für die Arme des Buben, der sich jedesmal mit aller Anstrengung vor und rückwärts riß. um in dem gewünschten Tempo das Wasser zu überqueren. So jetzt die Einfahrt zum nächsten See. Der Bub keuchte, das braune Haar klebte ihm schweißnaß in der Stirne. Peitschend schlug ihm das Schilf gegen das Gesicht. Fast gab es ein paar blutige Striemen. Da endlich der zweite See der dicht an den Wald grenzte. Wo das Schilf am Ufer von dem alten Barnow niedergetreten war, legte der Kahn an Schweratmend vor. Anstrengung sprang der Junge an Land. Die Knie zitterten ihm.

Dachboden trocknen dürfen. In verschiedenen Fällen hatte ma, dies wegen der Feuergefährlichkeit der Wäsche und der Vehin- derung der Brandbekämpfung untersagt. Wenn auch die Wäsch« eine etwaige Brandbekämpfung erschweren könne, so gebe « doch für die Hausfrauen keine andere Möglichkeit zur Wäsche­trocknung.

Keine Verkürzung der Weihnachtsfeiertage

Entgegen anderslautenden Gerüchten wird mitgeteilt, daß die Weihnachtstage und der Neujahrstag gesetzliche Feiertage sind, die weder verkürzt noch verschoben werden. Auch tritt an der bekannten Regelung der Bezahlung der Feiertage für Lohn­empfänger keine Aenderung ei«.

Aufruf!

Volksgenossen! Seit 20 Jahren haben Millionen Volksdeutsche im ehemaligen Polen den Kampf für ihr Deutschtum unter größten Entbehrungen geführt. Sie wur­den in der langen Zeit wirtschaftlich auf das schwerste be­kämpft. Man hat ihnen das letzte genommen. Von eng­lischen Kriegshetzern aufgestachelt, hat der polnische Haß sie bis Zum letzten ausgeplündert. Ihre Angehörigen wur­den verschleppt und bestialisch ermordet. Sie wurden von Haus und Hof verjagt. Ihr Eigentum wurde zerstört. Sie standen wegen ihres Bekenntnisses zum Deutschtum vor dem Nichts.

Nun hat der Führer unsere Volksdeutschen Brüder in die großdeutsche Heimat zurückgefllhrt. Unser selbstver­ständlicher Dank für ihr Durchstehen ist die Hilfe der gan­zen Volksgemeinschaft. Sie brauchen nun nicht mehr zu hungern. Es fehlt aber für den kommenden Winter an warmen Bekleidungsstücken für Männer, Mütter und Kinder. Wäsche, Wollzeug, Kopfbedeckungen, Kleider, An­züge, Mäntel und Schuhzeug muß schnell beschafft wer­den. Zeder tritt an und bringt sein Opfer auch Du?

Spendet Brotmarken!

Durch Erlaß des REM. ist eine Sammlung der nicht ausgenützt-en Brotmarken angeordnet worden. Mit dieser Arbeit wurde die NSV. beauftragt, sie wird heute damit beginnen und überall vorsprechen, um die verfügbaren Brotmarken in Empfang zu nehmen. Die Spender werden gebeten, die Marken bereit zu legen. Die Marken kommen den Lang-, Nacht- und Schwerarbeitern sowie Kindern im Alter von 614 Jahren zugute. Die Betriebsleiter werden gebeten, eine Liste über die in Be­tracht kommenden Gefolgschaftsmitglieder und deren Kinder aufzustellen und den NSV.-Blockleiterinnen zu übergeben.

Außerordentliche Auszeichnung. Oberleutnant Wil­helm Renner, Sohn der f Frau Major Carola Ren­ner (Tochter des im Weltkriege 14/18 gefallenen Oberst­leutnant Wilhelm Frhr. von Gültlingen-Berneck), wurde für besondere Tapferkeit in Polen das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse vom Divisionskommandeur persönlich verliehen und überreicht.

Stuttgart, 11. Dez. (Kinderschuhaustausch­stelle.) In der Nadlerstraße 15 ist eine Stelle zum Aus­tausch von Kinderschuhen von der NS.-Frauenschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart errichtet worden. Gebrauchte Schuhe in gutem Zustand können abgegeben und umgetauscht werden gegen Schuhe einer größeren Num­mer. Auch Halbschuhe werden jetzt im Winter gegen Stiefel eingetauscht.

DerKupferne". 11. Dez. Bei oberflächlicher Be­trachtung unterschied sich dieser erste Verkaufssonntag der diesjährigen Vorweihnacht, der sogenannteKupferne Sonntag", keineswegs von seinen Vorgängern der vergan­genen Jahrs. Es war ein nicht abreißender Strom schwerer und leichter bepackter Menschen, der sich besonders in den letzten beiden Stunden, also zwischen 15 und 17 Uhr, bahn- boiwärts die Köniastrake binabwälzte, denn unter den

Heinrich Barnow hörte dreimaliges Klopfen an der Türe, den Schrei des Wasservogels. Es war das ver­abredete Zeichen. Vorsichtig öffnete er einen Spalt.Beim Himmel, Frau Gräfin!"

Ein Bube in vielfach geflicktem Hemd stand vor ihm, schweißnaß,' halb ohnmächtig von überstandener Angst und Anstrengung.Laßt, es ist schon gut so!" Lite stürzte das Glas Wasser hinunter, das Barnow ihr reichte.Es darf doch keiner wissen, daß ich in der Nacht fort bin. Früh am Morgen muß ich auch wieder zurück sein."

Ihre Augen suchten im Raum, der nur erhellt war durch das schwach einfallende Mondlicht und die knisternde Glut im Herd. Hinten in der Ecke, wo sich der alte Barnow sein Lager aufgeschüttet, lag jetzt eine dunkle Gestalt, unkennt­lich für den Fremden.

Gustav!" Lite kniete nieder, bedeckte die Hände des Verwundeten mit Küssen.Gustav!" Das war neben aller Erlösung noch ein Nachhall der furchtbaren Angst, die sie vor Wossil Petrowitsch ausgestanden, als er sie aus dem Gebüsch hervorzog.

Der Verwundete bewegte sich, die herzzerreißende Stimme schien in sein Bewußtsein gedrungen.Nein, nicht Heidkuhnen!" er röchelte. Und dann gellend, erschütternd: Feuer! Feuer!" Es war die Stimme des Komman­dierenden.

Lite hatte Verbandszeug mitgebracht. Sorglich legte sie es um die verwundete Schulter. Es mochte wohl mehr die mangelnde Behandlung sein als die Schwere der Ver­wundung, die dem Mann die Kraft geraubt. Die Frau nahm den blutgetränkten Rock, wusch ihn in einer Wanne aus.

Es ist wirklich nicht so gefährlich!" Sie wollte Hein­rich Barnow damit beschwichtigen. Aber der Alte war hinausgegangen. So fielen die Worte auf sie selbst als Trost zurück. Ein wenig Milch fand sie vor. Die flößte sie dem Verwundeten sorgsam ein.Gustav!" Zhre kleinen Hände hielten wie zur Beruhigung des Mannes große dunkle Finger. Aber sie konnte nicht ruhig dabei bleiben.

(Fortsetzung folgt.)