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Schwarzwälder Tageszeitung

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Art bekommen, die Schiffe auf hoher See befallen und zerstören. Alle diese Schiffe, die auf so eigenartige Werse umkommen, tau­chen natürlich nicht in den englischen Verlustlisten auf. Da­durch wird das Gesamtbild sehrverschönert", und der Welt erscheint die britische Lage nur halb so trostlos, wie sie in Wirk­lichkeit ist.

Der Wehrmachtsbericht

Zwei britische Tanker mit zusammenl 8 000 Tonne« versenkt

Berlin, 11. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Zwischen Mosel und Pfälzer Wald an einzelnen Stellen der Front geringes Artillerie-Störungsfeuer. Im Übrigen verlief der Tag an der ganzen Westfront ruhig.

Am We stausgang des englischen Kanals wurden zwei britische Tanker von zusammen 18 vvk Tonne« versenkt.

DorpostertgeplünLel von der schweizerischen Grenze ans beobachtet

Basel, 12. Dez. Erstmals seit Ausbruch der Feindseligkeiten konnte am Sonntag zwischen 22 Uhr und 22.30 Uhr von der Schweizer Grenze aus ein Vorpostengeplänkel zwischen deutschen und französischen Truppen beobachtet werden, in dessen Verlauf von einem zum anderen Ufer des Rheins Gewehrschüsse gewech­selt wurden.

Engrandfahrt Todesfahrt

Neuyork, 11. Dez. Der britische TankdampferSan Alberto' (7400 Tonnen) wurde, wie eine in Neuyork aufgefangene Fund Meldung besagt, in der Höhe von Landsend an der britischer Südwestküste torpediert.

Amsterdam, 11. Dez. Das holländische MotorschiffJming Harn" ist am Sonntag vormittag bei Kallantsoog auf eine Min« gelaufen. Einheiten der Marine konnten die sieben an Bord befindlichen Personen retten.

Oslo, 11. Dez. Ein Dampfer brachte am Samsrag 16 Mann der Besatzung des norwegischen DampfersEimle" (1271 Ton­nen) aus Arendal nach Oslo. Wie die Geretteten berichten, sank dieEimle" nach einer Explosion am 4. Dezember an der bri­tischen Ostküste. '

Amsterdam, 11. Dez. Nach einer Reuter-Meldung ist der 751 Tonnen große britische DampferCorea" an der englischen Ost­küste auf eine Mine gelaufen und gesunken ntän und

fieben Mann werden vermißt.

Italien zu den jüngsten deutschen Erfolgen

Rom, 11. Dez. Die jüngsten großen deutschen Erfolge gegen England werden in Italien stark beachtet, wo inan betont daß dtö Versenkung zahlreicher Schiffe in unmittelbarer Nähe der englischen Küste unentwegt weitergehe. Die Deutschen ließen, wie der Berliner Vertreter desMessaggero" unterstreicht, der britischen Flotte auf den Meeren, die Großbritannien als seinen Herrschaftsbereich ansehe, keine Ruhe. Mit der Versenkung der Jersey sei von England bereits der Verlust von vier modernen Zerstörern zugegeben worden, was für die englische Kriegsmarine auch insofern einen schweren Schlag bedeute, als diese Einheiten für die Bewachung der Eeleitzüge von Handelsschiffen unerläß­lich seien.

Rückkehr der Volksdeutschen aus Lettland

Die erste vom Führer gestellte Aufgabe vollendet"

Riga, 11. Dez. Im Zusammenhang mit dem Abtransport gro­ßer Teile der Mannschaften des Freiwilligen Arbeitsdienstes der deutschen Volksgruppe richteten der Präsident derDeutschen Volksgemeinschaft in Lettland". Jntelmann, und der Landesleiter Dr. Gerhard Kroeger, einen Ausruf an die deutsche Volksgruppe, in dem es u. a. heißt:

Unsere gesamte Volksgruppe ist auf den Rus unseres Führers aufgebrochen in das große Deutsche Reich. Wir haben eine lange Geschichte in diesem Lande abgeschlossen. Den letzten großen Auftrag, der uns zuteil wurde, haben wir durchgeführt. Die Volksgruppe ist in Ordnung und Disziplin in ihre neue Heimat gezogen. Heute verläßt ein Dampfer mit einem großen Teil der Dienstmannschaft das Land. Er wird nun auch euch hinüberbringen, die ihr bis zum letzten Tage eure ganze Kraft eingesetzt habt, daß wir vor der Geschichte würdig dastehen können, weil wir nicht kleiner waren als der uns "gestellte Auftrag.

Wenn das Schiff heute seine Anker lichtet, werden wir zum letztenmal auf die alte Heimat blicken. Diese Blicke werden nicht wehmütig, sondern dankbar sein. Was wir immer sind, verdanken wir neben unserem Volk dem Lande, das uns und unseren Vätern durch Generationen einen schweren, aber unendlich schönen Le­benskampf gab. Und wir werden Abschied nehmen vom letti­schen Volk. Alles was zwischen uns lag, wird aus der Ferne

-Humal klein und unwesentlich erscheinen. Wesenhaft wird bloß Las eine bleiben: Daß wir wie unsere Väter an dem Zusammen­leben und an allen Spannungen, die daraus entstanden, wachsen Dursten. Volksgenossen! Den ersten Auftrag, den uns unser Füh­rer gab, haben wir vollendet. Unser Leben wird fortan ein Glied >au Deutschland sein."

Englands und Frankreichs Sorgen

Berlin, 11. Dez. Es sieht nicht aus, als ob die Arbeits, losigkeit in England im Abflauen begriffen wäre. Im Gegenteil, aus der Kritik der Presse mutz man annehmeu, daß diese Sorge der britischen Regierung noch immer wächst. So schreibt diePorkshire Post", um ein Beispiel zu geben, daß sich in Hüll die Beschäftigungslage, die dort schon immer sehr ernst gewesen sei, seit Kriegsausbruch außerordentlich verschärft habe. Der Hafenbetrieb dieser Stadt, insbesondere in den Docks und die. Tätigkeit der Fischerflotte, habe seit Ausbruch des Krieges stark nachgelassen und der Arbeitslosigkeit neue Opfer zugesührt. Allein in Hüll zähle man nicht weniger als 1300 jugendliche Arbeitslose. Wie weiterhin der Präsident der Handelskammer von Hüll feststellt, ist der Schiffsverkehr nach

diesem Hafen wegen der Minengefahr so gut wie völlig still­gelegt worden.

In einem Leitartikel stelltFinancial News" die Erfahrungen der ersten drei Kriegsmonate und ihre Lehren für die englische Wirtschaft zusammen. Das Blatt erklärt es zum Beispiel für völlig unmöglich, eine energische und gleichmäßige Ausfuhr­politik zu verfolgen, wenn über die einzelnen Maßnahmen vor der Beschlußfassung erst sechs verschiedene Mini­sterien gefragt werden müßten. Der Mangel an einheitlicher Führung sei auch schuld daran, daß die Eüterproduktion in Großbritannien in den ersten drei Monaten um ein Beträcht­liches zurückgegangen sei. Auch zur Arbeitslosigkeit nimmt das Blatt Stellung und erklärt, daß die gegenwärtigen Zif­fern gegenüber dem Vorkriegsstand um 17 0 0 0 0 höher liegen, was umso schwerer wiege, als di« Zahl der Kurzarbeiter wesentlich angestiegen sei. Ziehe man ir Betracht, dast auch die Arbeiterschaft weitgehend zum Kriegs­dienst eingezogen sei, so müsse man feststellen, daß die Zahl der in England Beschäftigten um etwa zwei Millionen gesunken sei. Aus alledem ergebe sich die Notwendigkeit, daß die inner­englische Produktion so schnell wie möglich gesteigert, der Export­handel entwickelt und der innerenglische Warenverbrauch ein­geschränkt werden müsse. Das sind Perspektiven, die für die eng­lische Bevölkerung eine nicht allzu rosige Zukunft eröffnen.

Die Verwahrlosung der englischen Jugend ist in der englischen Presse oft erörtert worden. Das lettisch« halbamtliche BlattRits" bringt heute einen längeren Eigen­bericht aus London, der in außerordentlich düsteren Far­ben die Lebensverhältnisse der aus London aufs Land gebrach­ten Kinder darstellt. Dieser Schilderung nach sind die Kinder größtenteils völlig verwahrlost. Sie versuchen selbständig in die Stadt zurückzukehren und trei­ben dort größten Unfug. Das englische Landvolk habe durch di« Stadtkinder den denkbar schlechtesten Eindruck von den Zustän­den in London gewonnen. Abschließend meint das lettische Blatt, daß es auf die Dauer nicht möglich sein werde, die Frag- der Unterwelt der englischen Großstädte einfach zu verschweigen.

In Frankreich hat man a:. cre Sorgen. Die Vlättei berichten dort stets aufs Neue über die sogenannten Desai- tistenprozesse, deren Zahl seit Kriegsbeginn schon gai nicht mehr zu übersehen ist. Man verhaftet willkürlich diejeni­gen, denen kommunistische Gesinnung oder pazifistische Einstel­lung nachgesagt wird. So setzte man in Draveil vier angeblich« Kommunisten ins Gefängnis, bei denen man Material für di, Herstellungantifranzöfischer Flugschriften" gefunden hatte. Di« Verhaftungen werden ohne Unterschied des Alters und Ge­schlechts vorgenommen. So kommt es vor, daß wie ir Rouen Frauen ins Gefängnis geworfen werden, weil si« defaitistische Ansichten" geäußert hätten, die einenschlechte« Einfluß" aus die Bevölkerung und Armee gehabt haben sollen

Zwei neue Mütterschulen eröffnet

Biberach, 11. Dez. Am Samstag wurde die 12. Mütterschule des Gaues Wiirttemberg-Hohenzollern zusammen mit der neuen Kreisgeschäftsstelle der NS.-Frauenschaft in Biberach durch Gau­frauenschaftsleiterin Pgn. Haindl feierlich eröffnet. Kreisfrauen­schaftsleiterin Weiger, Kreisleiter Müller und Eaufrauenschafts- leiterin Haindl gaben ihrer Freude über das Gelingen des nationalsozialistischen Gemeinschaftswerkes Ausdruck.

Wangen i. A.» 11. Dez. Als 11. Mütterschule des Gaues Würt- temberg-Hohenzollern wurde am Sonntag die Mütterschule des Kreises Wangen eröffnet. Der erste Beigeordnete der Stadt Wangen, Speidel, übergab die Mütterschule an die Frauenschaft. Gaufrauenschaftsleiterin Haindl dankte mit herzlichen Worten dem Kreisleiter Pfeiffer, der Stadtverwaltung und allen Mit­arbeiterinnen und ging, sodann auf die wichtigen Aufgaben ein, die die Mütterschulen gerade jetzt im Kriege zu erfüllen hätten. Kreisleiter Pfeiffer bezeichnet« die Mütterschule als eine wei­tere Säule in der Inneren Front und wünschte, daß die Mütter­schule Ausdruck und Vorbild der fraulichen Arbeit im Kreis Wangen sein möge.

Knabenmord in Karlsruhe

Karlsruhe, 11. Dez. Am Samstag nachmittag wurde der seii 30. November 1939 vermißt gewesene 6 Jahre alte Werne« Bürk von hier in Weiherfeld in einem Teilgarten in der Näh« der Alb ermordet und vergraben aufgefunden. Die alarmiert« Mordkommission der staatlichen Kriminalpolizeistelle kam schon nach kurzer Zeit auf die Spur des Täters und konnte diesen in der Person des Schlosserlehrlings Karl Greve, geboren am 30. März 1923 in Karlsruhe-Beiertheim, ermitteln und festneh­men. Ereve ist geständig. Er hat das Kind mißbraucht und soll es dann aus Furcht vor Entdeckung getötet und vergraben haben. Die Einsicht über sein verbrecherisches Tun soll ihm erst gekom­men sein, als er die Presse-Mitteilung über das vermißte Kind gelesen hat. Greve,- der schon in Fürsorgeerziehung war, wurde dem Gericht übergeben.

Maginot-Linie unzureichend

Brüssel, 11. Dez. Frankreich fühlt sich anscheinend hinter seine, Maginot-Linie nicht mehr sicher genug. Ministerpräsident Da- ladier hat schon in feiner Rede vom 30. November Anspielungen vorauf gemacht, daß eine neue Vefestigungslinie an­gelegt worden oder im Vau begriffen sei. Das französisch« Oberkommando hat jetzt nähere Einzelheiten darüber bekannt­gegeben.

Es handelt sich danach vor allem um die Anlage von Erd­befestigungen, verstärkt durch Betonbunker, also um ein System, das von der Maginot-Linie völlig abweicht und eine gewiss« Aehnlichkeit mit dem deutschen We st wall hat, de, bisher von den Pariser Zeitungsstrategen überheblich als de, Maginot-Linie unterlegen bezeichnet worden ist. Die französisch« Armee, die sich bisher wohlweislich gehütet hat, den Beweis vafür zu erbringen, hat statt dessen zur Schaufel gegriffen, um, einem Havas-Bericht zufolge, von Genf bis Dünkirchen, ganz Nord- und Ostfrankreich umzubuddeln. Wir stellen mit Ver­gnügen diese Anerkennung fest, die damit, wenn auch vielleicht ungewollt, der deutschen Vesestigungskunst ausgedrückt wird.

Wie im Burenkrieg!

Smuts sperrt die Afrikaner in Konzentrationslager

Amsterdam, 11. Dez. Auf einer Versammlung der Nationa­listischen Partei in Johannesburg wurde^ die Regierung Turnt»

von vem national,sttWen Abgeordneten «sauer, einem oer eng­sten Mitarbeiter Dr. Malans, in schärfster Form angegriffen. Sauer erklärte, die Südafrikaner müßten sich jetzt entscheiden, ob sie auf Seiten der Regierung stehen oder nicht, da eine doppelt« Loyalität nicht mehr möglich sei. Smuts habe sich geweigert, da» südafrikanische Volk wegen der Kriegsteilnahme zu befragen und wenn die Union etwa jetzt von Deutschland angegriffen würden so liege die Schuld ausschließlich bei Smuts. Der englisch« Schutz" habe für die Tschechoslowakei und Polen lediglich di« Vernichtung gebracht In Südafrika werde jetzt durch Notve» ordnung willkürlich regiert, die Afrikaner würden aus de« Schlüsselstellungen herausgedrängt und durch pensionierte eng­lische Offiziere ersetzt, sogar in Konzentrationslager würden afri­kanische Bürger geworfen und Farbige würden rekrutiert und bewaffnet, die die Engländer ja schon im Burenkrieg rekrutiert haben.

Schwere Differenzen zwischen ägyptischen und englischen Truppen

Alexandrien, 12. Dez. An der ägyptisch-libyschen Grenze, die auf der ägyptischen Seite mit gemischten englisch-ägyptischen Truppeneinheiten besetzt ist, kam es in der Nähe der Mittel­meerküste zu schweren Differenzen zwischen britischen und ägyp­tischen Truppen, in deren Verlauf von der Waffe Gebrauch gemacht wurde. Aus beiden Seiten gab es zahlreiche Tote und Verletzte.

Die neuen Lebensmittelkarten

Sonderzuteilungen und Aenderungen

In den letzten Tagen sind allen Haushaltungen die neuen Lebensmittelkarten ausgehändigt worden, die für die Zutei­lungsperiode vom 18. Dezember bis 14. Januar gelten. Wegen des bevorstehenden Weihnachtsfestes sollen die Bestellscheine schon in dieser Woche bei den Verteilern abgegeben werden, um die Weihnachtswoche zu entlasten. Die Zuteilungen entsprechen den Ankündigungen, die schon vor einigen Wochen zu Beginn der laufenden Zuteilungsperiode gemacht worden sind.

So erhalten alle Bezugsberechtigten neben den 125 Gramm Fleisch, um die die Fleischration schon das letzte Mal allgemein für eine Zuteilungsperiode erhöht worden ist, in der nächsten Woche aus Anlaß des Festes noch eine Sonderzuteilung von 125 Gramm Fleisch. Ferner war für Dezember eine Sonderzuteilung von Butter in Höhe von 250 Gramm vorgesehen. 125 Gramm davon entfielen schon auf die geltende Kartenperiode, die weiteren 125 Gramm werden auf Grund der neuen Karten in der zweiten Dezembsrhälfte verteilt. Eine kleine Aenderung hat sick in der Käsezuteilung ergeben. Für die nächsten vier Wochen sind nur drei Rationen von je 62,5 Gramm vorgesehen, dafür- aber für jeden Bezugsberechtig­ten außerdem 170 Gramm Kondensmilch, für die der Bestellschein mit dem für Käse vereinigt ist. Die-Fettkart« für Kinder enthält jetzt auch auf den Abschnitten für di« .Zuteilung von Kakao und Kunsthonig entsprechende Auf­drucke, damit die Abschnitte nicht verwechselt werden können. Schließlich enthält die Nährmittelkarte einen Abschnitt für die Zuteilung von 375 Gramm Reis, die ab 18. Dezember erfolgt. Der Bestellschein für die Reiszuteilung ist bekanntlich schon vor einigen Wochen bei den Verteilern abgegeben worden. Bei der Abnahme muß auch die alte Nährmittelkarte mit vorgelegt werden, da der Verteiler darauf die Bestellung von Reis und Hülsenfrüchten quittiert hat. Im übrigen haben sich bei den neuen Karten Veränderungen gegenüber der laufenden Zutei­lungsperiode nicht ergeben. Die Zuteilung der gleichfalls schon bestellten Hiilsenfrüchte erfolgt erst in der nächsten Karten­periode ab 15. Januar.

Freigabe von Gewürzen

Berlin, 11. Dez. Um den Bedarf an Gewürzen für die Her­stellung des Weihnachtsgebäckes zu decken, werden mit sofortiger Wirkung Gewürzmischungen für Weihnachtsgebäck und Zimt zum Verkauf durch den Einzelhandel an Verbraucher freigegeben. Als Gewürzmischungen für Weihnachtsgebäck gelten die Mischun­gen, die zur Herstellung von Lebkuchen, Printen, Honigkuchen, Spekulatius und anderem Weihnachtsgebäck Verwendung fin­den. Weiter werden Einmachmischgewürze zum Einmachen von Obst und Gemüse, sowie Kümmel zum Verkauf durch den Ein­zelhandel an Verbraucher frei gegeben. Die Einzelhändler dür­fen die genannten Gewürze nur in beschränkten Mengen, soweit der Vorrat reicht, ausgeben, damit nach Möglichkeit alle Kun­den versorgt werden können.

Verschiedene Gewürze, z. B. Ingwer, Anis, Koriander, Kar­damon, Muskat, Vanille, Thymian, Fenchel, Lorbeerblätter, Bohnenkraut, sind nicht bewirffchaftet und können daher frei ausgegeben werden. Die Einzelhändler sollen ihre Vorräte an diesen Gewürzen so gerecht wie möglich an ihre Kunden ver­teilen.

Die Verteilung von Gewürzen für Hausschlachtungen ist neu geregelt worden. Für diesen Zweck werden Pfeffer, Piment, Paprika, Nelken, Körnersenf, Kümmel und Majoran auf Grund von Berechtigungsscheinen für Hausschlachtungen, die die Kar­tenausgabestellen auf Antrag ausstellen, ausgegeben. ^

Sonderzuteilung auf Abschnitt I der Kleiderkarte

Berlin, 11. Dez. Im Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 290 vom 11. Dez. 1939 ist die Bekanntmachung Nr. 4 der Reichsstelle für Kleidung und verwandte Gebiete vom 11. Dez. 1989 veröffentlicht worden. Die Reichsstelle für Klei­dung und verwandte Gebiete gibt hierin bekannt, daß

2. auf den Sonderabschnitt I der Reichskleiderkarte für Frauen vom 12. Dez. 1939 an wahlweise ein Paar Damen­strümpfe aus Naturseide, ein Paar kunstseidene Strümpfe zwei­ter oder geringerer Wahl, ein Paar Damenkniestrümpfe oder ein Paar Damenunterziehstrümpfe an Verbtaucher abgegeben und von ihnen bezogen werden kann. Die Gültigkeit des Sonder­abschnittes I erlischt mit der Gültigkeit der Reichskleiderkarte. Frauen können also auf ihre Kleiderkarte einmalig zusätzlich ecn Paar virümpfe der genannten Art gegen Abtrennung des Sonderabschnittes I beziehen. Von dieser Bezugsmöglichkeit können sie bis zum Ablauf der Gültigkeit der Reichskleideikarte Gebrauch machen. Eine Anrechnung auf die Teilabschnitte (Punkte) der Reichskleiderkarte findet demnach nicht statt.