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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 291

Altensteig, Dienstag, den 12. Dezember 1939

82 . Jahrga»>

Die britische Peitsche

Geist und Methoden britischer Bolkspolitik Das Beispiel Indien Sie aber nennen es hu«»«

NSK. England ist das Land, das als einAz« auf der Welt gerecht ist, dessen Aufgabe es ist, kleine Völker zu schützen und für den Frieden einzutreten. Das ist die M e i- nung der Engländer. Ünd wehe dem Volk, das daran zweifelt. Gnade ihm, wenn es sich nicht von den bri­tischen Herren bevormunden läßt oder gar den Drang in sich fühlt, eigene Meinung zu haben. Dann hat England die moralische Verpflichtung so meinen wenigstens die Bri­ten, mit allen Mitteln, möglichst aber durch andere Staa­ten, englische Forderungen durchzusetzen. Ob es sich nun um Wahrheit oder Lüge handelt, das bleibt sich gleich. Haupt­sache ist, England siegt. Dabei spielen wieder die Methoden keine Rolle.

Wenn nun von englischer Seite behauptet wird, das Deutsche Reich habe es sich zum Ziel gesetzt, kleine Staaten in Europa zu unterdrücken und sie dem deutschen Staat ein- zuverleiben, so ist dies echt englische Lüge. Eine Lüge, die dem Briten die Möglichkeit gibt, seine eigenen Interessen zu tarnen und in der Maske als Wellpolizist und für die Ge- - rechiigkeit gegen das wiedererstarkte Deutschland in den Krieg zu ziehen. Zu nichts anderem dient die Behauptung, England müsse schon um oes europäischen Friedens willen Oesterreich, die Tschechoslowakei und Polen schützen. Ts müsse ein Unrecht gutmachen, das den Unwillen der ganzen Welt erregt. Es müsse von Deutschen unterjochte Völker heschirmen.

NrchtsalsLügen! Don britischer Seite ausgestreut," um zu verhindern, daß Deutschland eines Tages dem raff­gierigen John Bull auf die Finger klopft. Denn nicht Deutschland unterjocht die Völker, sondern England. Ein Viertel der Welt wird nicht von den Deutschen ausgebeutet, sondern von den Briten.

Gerade dieser Staat, der seinen Aufstieg nur Piratentum, Hinterlist und Gemeinheit, Terror und Sklavereimethoder verdankt, erdreistet sich in moralischer Scheinheiligksit, gegen das deutsche Volk Vorwürfe zu erheben, die in Wirk­lichkeit ein getreues Spiegelbild englischer Gebaren sind. Mit gleichen Mitteln hat sich England ein Weltreich auf­gebaut. Ein Reich, in dem alle Rasten der Welt, alle Reli­gionen der Erde vertreten sind. Das in seiner Ausdehnung so gewaltig ist, daß es von den arktischen Nordpolgebieten über die heißesten Tropenzonen bis in das Südpolgebiet reicht und an alle Weltmeere grenzt. Ein ungeheures Ge­biet, nur durch Naubpolitik zusammengestohlen.

England verstand es immer, in Konflikten anderer Mächte den größten Teil der kolonialen Besitzungen unterlegener Staaten an sich zu reißen. Es sei in diesem Zusammenhang an Spanien, Frankreich und nicht zuletzt an Deutschland er­innert, dem im Jahre 1918 unter fadenscheiniger Begrün­dung, daß das deutsche Volk noch nicht reif sei, Kolonien zu verwalten, seine Kolonialbefitzungen durch England ge­raubt wurden.

Dieses Schlagwortzur Verwaltung nicht reif sein!" war zu allen Zeiten Vorwand englischer Raubzüge. Ein typisches Beispiel dafür ist Indien, dessen über 330 Millionen Men­schen von sage und schreibe knapp 150 000 Engländern ge­knechtet und ausgesaugt werden. Mit den gleichen Äkitteln, die der zivilisierten Menschheit die Schamröte ins Gesicht treiben, mit denen Indien erobert wurde, wird noch heute die Herrschaft ausgeübt. Alle Versprechungen, Indien die Selbstverwaltung zu geben, haben sich als Lug und Trug erwiesen. Jeder Versuch einer Einigung im indischen Volke wird systematisch sabotiert.

Die sich bildende indischeNationalpartei, deren Aufgabe es ist, die religiösen Gegensätze Indien hat 88 v. H. Hindus, 21 v. H. Mohammedaner und einige Splitter» religionsn zu unterdrücken und im allindischen Kongreß für ein freies Indien einzutreten. Sie wird offen und im geheimen von den Briten bekämpft. Indien darf nicht einig und frei werden, wenn England nicht die Quelle seines Reichtums verlieren will Aus diesem Grunde schüren englische Agenten den Hatz der beiden großen in­dischen Religionen, wenn eine Einigung in Aussicht ist. Als Mohammedaner getarnt, schlagen sie auf offener Straße die den Hindus heiligen Kühe oder werfen als Hindus Schweinefleisch in mohammedanische Moscheen. Religions­kämpfe brechen aus, und damit wird oft jahrelange Arbeit der indischen Nationalpartei zerschlagen.

Auch in dem jetzigen, von England angezettelten Krieg gegen Deutschland versucht man, wie schon im Weltkriege, die Inder für britische Interessen bluten zu lasten. Indien lehnt jedoch dieses Ansinnen ab und wendet sich, im Er­kennen der momentanen Lage, sofort scharf gegen die bri­tische Herrschaft. RücksichtsloswerdendieseBe- strebungenunterdrückt. Indische Volksführer wer­den e,«gekerkert und Bomben gegen wehrlose Bevölkerung geworfen. Das ist die vielgerühmte englische Gerechtigkeit. As Md die englischen Behauptungen, den nationale« Willen anderer Völker zu achten.

Schwere Kampfe in Finnland

Die sorvjetrusfischerr Truppen überall im Vordringen

Heftiger Kamps a« allen Fronten in Finnland

Riga, 11. Dez. Mit unverminderter Kraft wurden die Kämpfe in Finnland am Montag an allen Fronten fortgesetzt. Der heftigste Kampf scheint sich an der nördlichsten Front in Lappland abzuspielen. Hier haben die Russen in den letzten Tagen große Truppenverstärkungen erhalten, die mit aller Macht daran arbeiten, die Verbindungen zwischen Schweden und Finn­land abzuschneiden. Die Hauptkämpfe in dem Abschnitt spielen sich bei Salmijärvi und Petsoma ab, das bis zum Montagmor­gen noch von den Finnen gehalten wurde. Weitere Kampf­handlungen größerer Natur werden aus Salla gemeldet. Der Vormarsch der russ. Truppen wird von der Luftwaffe unterstützt.

Hangö stand am Sonntag wieder im Zeichen russischer Flug­angriffe. Dies wird am Montag bekannt, nachdem die Telefon- verbindung zwischen Helsinki und Hangö wieder hergestellt ist. Zum ersten Mal wurde Fliegeralarm gegen 12 Uhr mittags gegeben. Ueber der Stadt Hangö erschien, aus der Wolkendecke hervorbrechend, ein russisches Geschwader großer Bomben­maschinen, die innerhalb weniger Minuten etwa 50 Bomben abwarfen. Schäden wurden insbesondere an der Hasenmole 'sowie an den Befestigungsanlagen Hangös angerichtet. Nach ^/- Stunde mutzte erneut Fliegeralarm gegeben werden.

Einer Meldung aus Stockholm zufolge sollen die Rüsten die finnische Verteidigungslinie in der Umgebung von Kexholm durchbrochen haben.

Moskau, 11. Dez. Der Heeresbericht des Eeneralstabes des Militärkreises Leningrad lautet: Am 10. Dezember sind die rus­sischen Truppen in allen Richtungen u m 8 b i s 7 K i l o m c t e r vorgedrungen. Im Gebiet von Uchta haben die Sowjer- truppen die Ortschaft Kuolojärvi besetzt. In Richtung auf Poro- -sosero haben sie das Dorf Johosala genommen. Auf der kareli­schen Landenge sind die Ortschaften Vöbeschina und Kirka in

russische Hände gefallen. Infolge schlechter Witterung wurden nur Erkundungsflüge durchgeführt.

Der finnische Heeresbericht

Helsinki, 11. Dez. Vom finnischen Hauptquartier wurde a» Sonntag folgender Heeresbericht ausgegeben, der die Lage btt zum 10. Dezember mittags behandelt:

Armee: Der Feind setzte am 9. Dezember seine Angriffe a« Taipaleenjoki fort. Die Angriffe wurden abgeschlagen. Mit Aus­nahme von Petsamo fanden an der ganzen Ostfront heftig« Kampfe statt.

See: Feindliche Flottenabteilungen beschossen strategisch wich- tige Punkte an der finnischen Schärenküste. Die eigene Küsten­artillerie hat mehrere Male unsere Truppen wirksam unterstütze» können.

Luft: Feindliche Luftstreitkräfte bombardierten Hangö er­folglos, ebenso am späten Abend Forts auf den Inseln in der Nahe von Bjökö. Unsere eigenen Luftstreitkräfte führten im Laufe des Tages Erkundungsflüge durch und bombardierten mit Unterstützung unserer Artillerie feindliche Marschkolonnen ein­schließlich einer Tank und Kraftwagen umfassenden Abteilung.

Der finnische Reichstag tagte

Appell um aktive Hilke an das Ausland

Berlin, 11. Dez. Die finnische Regierung hat unter dem 7. De» zember dem Sekretariat der Genfer Liga die angekündigte Das! stellung des Konfliktes mit der Sowjetunion zugehen lasten.

Am Sonntag hielt der finnische Reichstag eine Sitzung ab. in der einstimmig eine Proklamation an das finnische Volk und di« finnische Wehrmacht sowie ein Appell um aktive Hilfe an das Auslandin dem Finnlaud aufgezwuugenen Kampf" beschlosten wurde.

In einer Woche 122VV0 Tonnen vernichtet

Verlustlisten, die England zu verschleiern versucht

Berlin, 12. Dez. Nachdem die Verluste der englischen Han­delsschiffahrt ein Ausmaß erreicht haben, das in der Welt das größte Aufsehen Hervorrust, sodatz das Ansehen Großbritanniens als Seemacht auf das schwerste erschüttert ist, fühlen sich die Londoner Amtsstellen bemüßigt, mit der Dementierspritze zu kommen. Sie schlagen dabei aber nicht den direkten Weg ein, weil sie wohl wissen, daß ein bloßes Abstreiten wenig Zweck hätte, sondernmelden" von selbst einen Teil ihrer Verluste und klammern sich dabei an die Hoffnung, daß ihreschöne Offen­heit" Glauben finden werde.

Der Zweck ihrer Meldung besteht jedoch nur darin, die Hälfte der Verluste zu bestreiten, indem man die andere Hälfte zugibt. So erklärt London, daß in den ersten sieben Tagen des Dezem­ber sieben englische Schiffe mit einer Eesamktonnage von A3 518 Tonnen und 8 neutrale Schiffe von insgesamt 26K12 Tonnen, zusammen also 60 130 Tonnen, verloren gingen. In diese Be­rechnung hat London aber noch drei Schiffe eingerechnet, deren Untergang in Deutschland nicht bekannt war. Es handelt sich um folgende britische Dampfer:Ashlea" (4222 Tonnen), Newton Beesh (4651 Tonnen) undTreevanion" (5299 Ton­nen), zusammen also um 14172 Tonnen.

Demgegenüber ist festzustellen, daß auf Grund übereinstim­mender Berichte aus englischen Teilgeständnisten und Meldungen der uninteressierten neutralen Presse die Schiffsverluste rund um die englischen Küsten in den ersten sieben Tagen des Dezem­ber 27 Dampfer betragen haben. Darunter gab es 14 britische, 1 französisches und 12 neutrale Schiffe mit insgesamt 107 575 Tonnen. Die Verluste britischer Schiffe in diesen sieben Tagen machen 60 916, der neutralen 39 629 und der französischen Schiff­

fahrt 7030 Tonnen aus. DaM kommen jetzt noch die von den Engländern neuerdings gemeldeten 14172 Tonnen, sodatz sich die Gesamtverluste in der ersten Dezemberwoche auf 121742 Tonnen belaufen. Die Engländer haben also mit ihremGe­ständnis" mindestens die Hälfte der versunkenen Schiffe glatt unterschlagen.

Wieviel sie aber sonst noch verschwiegen haben, weil die be­treffenden Nachrichten auch nicht in die neutrale Presse durch­gesickert sind, wißen nur sie allein. Sie werden sich jedoch hüten, darüber zu sprechen, denn ihre Staatsmänner haben im Unter­haus nicht nur zugegeben, sondern sogar mit Nachdruck betont, daß lediglich jene Verluste cingeftanden würden, die sich vor st» viel Zeugen abgespielt hätten, daß sie nicht mehr bestritten wer­ben können.

Es muß in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen werden, daß die Engländer zur Verschleierung ihrer Verlust« mit neuen Methoden arbeiten. Bei vielen Schiffen, deren Untergang sie nicht leugnen können, bestreiten sie die gegnerische Einwirkung und setzen diese Schiffe auch nicht auf die Verlust--! liste des Handelskrieges. Was sich in den letzten beiden Wochen anSchiffszusammenstößen" ereignet hat, ist einfach unüber­sehbar. Dabei gingen natürlich regelmäßig das eine oder an­dere oder beide Schiffe unter. Auch wimmelt es in den Gewäs­sern um die englische Küste von Sandbänken, von deren Vor­handensein die Schiffahrt bisher keine Ahnung hatte, so daß selbst Lotsendampferstranden". Ferner tauchen überseeische Riffe auf, an denen die ahnungslosen britischen Schiffe in de» eigenen Gewässern scheitern. Schließlich hat die englische Han­delsflotte einen gefährlichen Hang zuFeuersbrünsten" Mer

Genau wie in Indien treibt England in Palästina feine Versklavungspolitik. Um den Juden gefällig zu sein, denn England braucht heute mehr denn je die jüdische Un­terstützung, werden die eigentlichen Herren des Landes, di« Araber, von den Briten schlimmer als das Vieh behandelt, and zu allem Ueberfluß noch dem Sadismus der bewaff­neten jüdischen Bevölkerung preisgegeben. Oft war di« Inquisition des Mittelalters barmherziger als diese eng­lischen Menschheitsbeglücker. Es ist denhumanen" Brite« gleich, ob das Volk verhungert, ob Frauen und Kinder ge­schändet werden. Hauptsache ist, die jüdischen Freunde sind zufrieden.

Nach außen nicht erkennbar, doch in ihrer Auswirkung zleich wirksam sind die Methoden, die in geraubte» «.«^»ticken Kolonien anaewendet werd.n. Deutsch­

land hat immer, und wird dies auch stets tun, dl: Mentalst iät der von ihm verwalteten Gebiete anerkannt. In Deutsche Ostafrika ließ man der eingeborenen Bevölkerung stets Ent- »icklungsmöglichkeiten und hat nur die Bodenschätze er Mossen. Ganz anders unter englischer Herrschaft. Ware« Araber und Suahelis einst Händler und Herrenschicht des Landes, so wird jetzt die eingeborene Bevölkerung auf di« niedrigste soziale Stufe gedrückt.

Zuckerbrot und Peitsche, das sind englische Mittel, ge­rochene Versprechungen und Terror, so steht es überall ia britischen Weltreich aus. Wenige Beispiele find das nur. nie der Brite die von ihm beherrschten Völker behandelt. Wenige Beispiele, die zeigen, wie England andere ausbe» let und versklavt, um sich unter dem Mantel einer mora- iischen Scheinheiligkeit zu mäste«. E. W. H. Sch.