LchwarzwälLcr Tageszeitung
Seite I
Nr. 285
Dann steht da ein Offizier, schlank, elastisch, und schon nach seinen ersten Worten geht ein Ruck durch die Männer. Mag sein, daß der Vortrag, der im Rahmen des Deutschen Volksbildungswerkes ursprünglich für die Zivilbevölkerung vorgesehen war, eigentlich ganz anders angelegt gewesen ist. Aber nun spricht ein Offizier des großen Krieges zu jungen und alten Soldaten, spricht einer mit heißem, jungem Herzen in der Sprache, die alle verstehen. Er spricht von den unvergänglichen soldatischen Tugenden, die die alten Frontkämpfer sich einst erkämpft haben: Mut, Tapferkeit, Tollkühnheit, Kameradschaft, Opserbereitschaft. Er läßt dann ein Bild von der großen Durchbruchsschlacht vom Frühjahr 1918 erstehen. Er schildert die allgemeine militär-politische Lage von damals, kaum vorstellbar schwierig gegenüber der günstigen Stellung, in der sich Deutschland heute befindet. Und dennoch: Mut, ein starker Wille und kühne Entschlußkraft haben selbst damals den Ring durchbrochen, und es lag nicht an Mangel von Tapferkeit und Kraft, wenn damals der Enderfolg schließlich doch versagt blieb.
Dr. Goes schildert die einzelnen Phasen der Schlacht: die Vorbereitung, den Aufmarsch von 64 Divisionen und 5600 Geschützen, ohne daß der Gegner auch nur das Geringste gemerkt hätte, und am Beispiel der 28. badischen Division zeigt er, wie eine Stoßdivision ersten Ranges sich in den Feind hineinbohrt, bis zum letzten Mann beseelt von dem Willen: „Geradeaus und durch!" Er läßt die Stimmung wieder erstehen, die den deutschen Soldaten von damals beseelte: die letzten Augenblicke vor dem Sturm, oder im abgesprengten Bataillon, von allen Seiten vom Feinde umgeben. Was der Kompanieführer von damals schildert, das erlebt eine Kompanie deutscher Infanteristen mit. Wie gebannt hängen aller Augen an ihm.
Als er geendet, meldet sich ein alter Landser, ein kleines, bescheidenes Bäuerlein aus den Bergen: „Herr Oberstleutnant, was Sie da eben erzählt haben, das Hab ich damals auch alles mitgemacht. So, wie Sie es gesagt haben, so ist, es gewesen, und ich war da und da und dort und dort dabei." Nun halte» die beiden alten Kriegskameraden Zwiesprache miteinander. Der Landser sagt: „Wir haben einmal eine Parole gehabt, die hieß: „Werdet hart wie Stahl!" Das sag ich jetzt immer den jungen Kameraden, wenn mal dieses oder jenes etwas schwer wird. Ich sag ihnen, wie wir damals, während der Offensive, neun Nächte hindurch nicht schlafen konnten, immer am Feind, und ich sag ihnen, wie ich mich freu, daß ich auch jetzt wieder dabei sein darf. Gerade wir Alten, wir können den Jungen in manchem helfen. Und ich dank Ihnen, daß Sie es nun einmal allen erzählt haben, wie es damals war." Die Jungen «icke» Beifall und ihre Gesichter versprechen: wenn einmal der
Befehl kommen sollte, dann werden sie sich so schlagen, daß sie dem Vorbild der Alten keine Schande machen.
v. Schirmeister.
Die Nechlsarbeil der Parlei im Kriege
Rede von Neichsminister Dr. Frank
Berlin, 4. Dez. Im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin begann am Sonntag in Anwesenheit von Reichsminister Gensral- gouverneur Dr. Frank eine vom Reichsrechtsamt der NSDAP, im Zusammenhang mit dem NS.-Rechtswahrerbund durchgeführte Arbeitstagung, auf der die Eaurechtsamtsleiter und die Bauführer des NS.-Rechtswahrerbundes richtungweisende Ausführungen ihrer Reichsleiter über oie Rschtsarbeit der Partei im Kriege entgegennahmen. Reichsminister Dr. Frank führte u. a. aus: Die Arbeit galt bisher der Durchsetzung des nationalsozialistischen Rechtsideals. Ihr Ziel war die Erziehung des deutschen Volkes zum germanischen Rechtsdenken, die selbstverständliche Einfügung des Einzelnen in die Eemeinschaftsnotwendig- keiten. Der Satz: Recht ist, was dem Volke nützt, und Unrecht, was ihm schadet, stand am Anfang unserer Rechtsarbeit. Dieses Wort leuchtet auch über der Gemeinschaftsordnung dieser Zeit. Es gibt für uns keine blaffen Schemen objektiven Rechts mehr. Für uns gibt es nur mehr eines: Jede Zersetzung unserer Ideale, jeden Klaffenwahn für alle Zukunft hintanzuhalten. Trotz mancher Schwierigkeiten, die heute die Rechtsrwrklichkeit durchziehen und trotz der Krisis, in der sich das formale Rechtsprinzip notwendigerweise immer befand, wenn die Geschicke sprechen, können wir. sagen, daß sich der Uebergang von dem Normalstatus des nationalsozialistischen Rechtsdenkens zum Kriegsrechtdenken ohne allzu heftige Erschütterung vollzieht. Im Jahre 1914 war das anders. Damals suchte man mit lächerlichen Phrasen einen kaum möglichen Uebergang zu verbergen und eine Volksgemeinschaft vorzutäuschen, die in Wirklichkeit nicht vorhanden war.
Heute ist unser Kriegsrecht die Wirklichkeit des Krieges selbst. Der Führer hat uns jetzt in eine Welt der Wirklichkeit gestellt, die von Werten erfüllt ist, die vom Formalen unabhängig find. Wir können daher mit Befriedigung feststellen: 1. Die Kriegsrechtslage des deutschen Volkes braucht nicht neu geschaffen zu werden wie im Jahre 1914. Es ist nur notwendig, daß das nationalsozialistische Ideal bis ins Letzte unserer Rechtsverwirklichung einwirkt. 2. Das Kriegsrecht dieses nationalsozialistischen Reiches bedeutet die Gewährleistung der absoluten Einheit von Führung und Geführten in jedem Bereich. 3. Dieses Kriegsrecht des nationalsozialistischen Reiches ist ausschließlich bedingt von einem soldatischen Ideal.
Im Kriege kann man nur dafür sorgen, die Urelemente der Kraft sicherzustellen, als da sind: Völkische Einheit und Vernichtung jeglicher Möglichkeit feindlichen Widerstandes. Jetzt gilt nur das entscheidende Prinzip: Wer ist stärker? Wer ist entschlossener? Wer hat bessere Nerven? Darauf allein baut sich die Entscheidung auf. Wer das nicht wahr haben will, ist einfach ein blasser Theoretiker und taub sowohl für die Politik als auch in tiefstem Sinne für die Rechtsschöpfung. Der Krieg ist der Appell an die Kraft. Er sieht den Einzelnen als den Träger des Eemeinschaftsschicksales, der sein Recht in die Wagschale des Volkes legt. Es geht in diesem Kampf nicht nur um Deutschland und um unseren Führer, sondern das Entscheidende ist die Durchsetzung unseres nationalsozialistischen Ordnungsprinzips. Der Führer sagte einmal: Sie gönnen uns nicht unseren Sozialismus, sie wollen nicht haben, daß wir Sozialisten sind. Nicht Recht und Liberalismus sind identisch, auch nicht Recht und Demokratie, aber Recht und Sozialismus find identisch " Der Reichsleiter schloß seine Ansprache mit dem Hinweis, daß der Gedanke dieses Rechts in dieser Zeit besonders wach bleibe. Mit der siegreichen Waffe halte auch das siegende Neue Rechtsprinzip seinen Einzug in die Weltordnung.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 5. Dezember 19M.
Der nächste Opfersonntag
nsg. Der nächste Opfersonntag des Kriegswinterhilfswerks ist der kommende Sonntag, 10. Dezember 1939. Die Opfersonntage des Kriegswinterhilfswerkes traten bekanntlich an die Stelle der früheren Eintopfsonntage. Es ist für uns alle selbstverständlich, daß wir den Begriff Opfersonntag so auffaffen, daß er nicht nur ein „Ersatz" für den Eintopfsonntag ist, sondern wahrhaft ein Tag, an dem wir opfern. Größe und Freiheit eines Volkes werden durch Opfer erkämpft, und durch unsere Opfer wollen wir als Heimat unseren Teil dazu beitragen, diesen Krieg so schnell als möglich siegreich zu beenden Dabei denken wir dann auch daran, daß die Pfundspenden, die in Friedenszeite« allmonatlich mit dem Eintopf abwechselten, jetzt in einer Zeit der Lebensmittelbewirtschaftung natürlich wegfallen. Was wir früher für die Pfundspenden ausgaben, das geben wir diesmal — und wenn immer möglich nach oben abgerundet — zum Opfersonntag! Das wollen wir uns schon heute für den kommende« Sonntag vormerken.
Was ist Vollkornbrot?
nsg. Der Reichsvollkornbrot-Ausschuß, der mit dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP, zusammenarbeitet, hat zu der oft noch hörbaren Zweifelsfrage: „Was ist Vollkornbrot?" folgende Begriffsbestimmung sestaelegt: Vollkornbrot ist ein Brot aus Vollschrot und Korn. Es wird hergsstellr aus voll vermahle- nem Getreide, das heißt der ganze Gehalt des Getreidekorns an Nähr- und Kraftstoffen gelangt ohne jeden Abzug in das Brot. Richtiges Vollkornbrot enthält somit die gesamten Mehlstoffe des Stärkekorns, dazu die wertvollen Randschichten mit ihrem reichen Gehalt an Mineralstoffcn und Vitaminen, vor allem aber auch an fettreichem aromatischen Gctrerdekeim, der einer der stärksten Vitaminträger der menschlichen Ernährung ist. Nach einer Mitteilung von der Neichsdienststelle „Das Deutsche Handwerk" plant die DAF. eine Aktion für das Vollkornbrot.
Amtliche Dienstrmchrichten
Ernannt: Den Leiter des Arbeitsamts Nagold, Gerichtsasfeffor Dr. Helmut Hauger, zum Regierungsrat, den Angestellten Wilhelm Knapp beim Arbeitsamt Stuttgart zum Regierungsinspektor.
Im Bereich des Oberfinanzpräsidenten Württemberg in Stuttgart wurden ernannt: Zum Obersteuerinpektor Steuerinspektor Emil Ulshöfer-Bad Mergentheim, zu Obersteuersekretären die Stcuersekretäre Hägele und Bretzler - Eßlingen; versetzt: Steuerinspektor Karl Detzel an das Finanzamt Stuttgart-Ost, Steuerinspektor Adolf Elser-Freudenstadt nach Ludwigsburg, Steuerinspektor Oe kt reicher- Stuttgart-Ost nach Ulm, Steuerinspektor Ernst Müller-Schw. Hall nach Aalen, a.p. Steuerinspektor Geiger- Stuttgart nach Eßlingen, a. p Steuerinspektor Koch-Bietigheim nach Völkermarkt.
—- Anmeldung bis IS. Dezember. Zur Sicherung des vollen Einsatzes aller Maschinen und Geräte ist es landwirtschaftlich notwendig, ab sofort mit den notwendigen Reparaturen zu beginnen. Die notwendigen Instandsetzungen an Maschinen und Geräten sind deshalb bis spätestens zum 15. Dezember den in Frage kommenden Werkstätten in Auftrag zu geben. Erst durch diese Anmeldung sind die Werkstätten in der Lage, für die Durchführung der Jnstandsetzungsarbeiten eine zweckentsprenchede Einteilung vorzunehmen, die erforderlichen Ersatzteile zu beschaffen, die notwendigen Fachkräfte zu verpflichten und was sonst an vorbereitenden Maßnahmen notwendig ist. Nur durch diese Festlegung der Anmeldefrist kann die restlose Erledigung aller notwendigen Reparaturen gewährleistet werden. Durch die Erfüllung dieser Forderung wird der Kampf um die weitere Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung unterstützt.
Nagold, 4. Dez. (Beerdigung.) Am Samstag wurde unter sehr starker Beteiligung von hier und auswärts ein angesehener Mitbürger, Metzgermeister Johannes Eänßle, zu Grabe getragen. Dem Sarge voraus schritten die Kriegerkamedadschast und der Ver. Lieder- und Sängerkranz. Nach der Ginsegnung durch Stadtpfarr- verweser Kirschmann widmete Metzgerobermeister Klumpp dem stets pflichtgetreuen und aufrichtigen Arbeitskameraden einen ehrenden Nachruf unter Niederlegung eines Kranzes.
Nagold, 4. Dez. (In Ruhestand getreten.) Amtsgerichtsdirektor Schlehner, der Vorstand des Amtsgerichts Ludwigsburg, ist aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand getreten. Er steht im 62. Lebensjahr und ist 1933 als Nachfolger von Amtsgerichtsdirektor Ulshöser (früher in Nagold) nach Ludwigsburg gekommen. Vorher war er in Rottweil und Nagold tätig. Amtsgerichtsdirektor Schlehner genoß großes Ansehen als ein Jurist von hohem Gerechtigkeitssinn, klarem Urteil und volksnahem Denken.
Neubulach, 4. Dez. (M i tg l i ed e r a p p e l l.) Die Ortsgruppe der NSDAP, hielt letzte Woche ihren Mitgliederappell, der auch aus allen Teilen der Bevölkerung gut besucht war. U-Sturmbannführer Steimke- Stuttgart sprach über die Lage und über unser Verhältnis zu Frankreich und England.
Stuttgart, 4. Dez. (Lehrgang des Langemarck- Studiums.) Der neue Stuttgarter Lehrgang des Langemarck-Studiums wird am Donnerstag in der Aula
der Technischen Hochschule feierlich eröffnet. Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Reichsstudentenführer Dr. Scheel werden aus diesem Anlaß das Wort ergreifen.
Schuppenbrand. Am Samstagabend ist in einem Schuppen in der Paul-Scholpp-Straße in Hedelfingen durch
^ek/6^ k/a/Lln
k lororiont
-ssksn/
unsachgemäße Aufbewahrung glostender Asche ein entstanden, der durch die Feuerwache III gelöscht wurde Deri Sachschaden beträgt etwa 4000 RM. i
Ehrentafelweihe. In Gegenwart zahlreicher treter von Wehrmacht, Partei, Staat und Stadt nahm a» Sonntag die Offizierskameradschaft und der Traditionsve»-» band des ehemaligen 7. Württ. Jnf.-Regts. Kaiser Fried-k rich (125) durch General der Inf. a. D. Frhr. von Sode») die Weihe einer zur Erinnerung an die ruhmreichen Taten! dieses Regiments im Weltkrieg an der Flandernkaser« ^ angebrachten Gedenktafel vor. Sie hat folgenden Wortlaut: „Flandernkaserne. Zur Erinnerung an die ruhmreiche» Taten des Jnf.-Regt. Kaiser Friedrich, 7. Württ. Nr. 128^ im Weltkrieg, ganz besonders an die drei Jahre heldenmütigen Kampfes in Flandern." Mit den wärmsten Wünschen für das z. Zt. im Felde befindliche Traditionsregiment übergab der General die Gedenktafel der Obhut der Kommandantur Stuttgart und der jungen Traditionstrupp«. Stadtkommandant Oberst Rösler übernahm das Eriirne»' rungszeichen.
* -
Ludwigsburg, 4. Dez. (Kra-ftwagenzusammen- stoß — acht Verletzte.) Auf der Marbacher Straß« hier ereignete sich zwischen einem auf der Fahrt von Neckav- weihingen nach Ludwigsburg befindlichen, mit zehn Personen besetzten Lastkraftwagen und einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Personenkraftwagen mit Anhänger ein schwerer Zusammenstoß. Dabei wurden acht Personen, darunter zwei schwer, verletzt. Die beiden Fahrzeuge wurden so schwer beschädigt, daß sie abgeschleppt werden mußten. Der Unfall ereignete sich dem Vernehmen nach dadurch, daß der Lenker des Personenkraftwagens einen vor ihm fahrenden Radfahrer überholen wollte, wobei er im gleichen Augenblick den ihm entgegenkommenden Lastkraftwagen streifte.
Breuningsweiler, Kr. Waiblingen, (Das Genick gebrochen.) Der 39 Jahre alte Hermann Hägele von hier, der in Stuttgart beschäftigt war, verlor abends in der Dunkelheit, als er mit seinem Rad vom Bahnhof Winnenden auf dem Heimweg war, ein Päckchen mit Wurst, die er in Winnenden gekauft hatte. Kurz vor Breuningsweiler bemerkte er den Verlust, kehrte um und fuhr mit dem Rad ein Stück weit die Winnender Steige abwärts, um nach dem Paket zu suchen. Dabei kam er von der Fahrbah» ab. stürzte über eine Mauer hinunter in einen Weinberg und brach sich das Genick.
Votenheim, Kr. Heilbronn, 4. Dez. (Opferbereit.) An Stelle einer Sachspendensammlung führte die Ortsbauernschaft in dieser Woche eine WHW.-Eeldsammlung durch, die den ansehnlichen Betrag von über 1600 Mar5 ergab.
Sindelfingen, 4. Dez. (B r a n d u n g l ü ck.) Am Sonntagfrüh gegen 10.30 Uhr brach in dem Wohnhaus des Hilfsarbeiters Albert Kleiner in Sindelfingen ein Brand aus, dem das ganze Anwesen samt Scheuer, und zwei benachbarten Stallungen zum Opfer fiel. Der vierjährige Soh» des Kleiner hat im Hausflur gezündelt. Dabei hatte» Strohbündel Feuer gefangen. Auf Alarmruf des Kindes hatte die Mutter dem fünfvierteljährigen Kind, das sich auch bei dem Stroh befand, zu Hilfe eilen wollen, doch war dies infolge starker Rauchentwicklung nicht mehr möglich. Sie und die anderen Anwesenden mußten deshalb vom 1. Stock aus dem Fenster auf die Straße springen. Eine« zu Besuch im Hause weilender Dienstknecht gelang es, da» Kleine unter Einsatz seines eigenen Lebens mitten aus de» Flammen zu bergen. Es hatte schwere Brandwunden a« Kopf und Händen davongetragen.
Bempflingen, Kr. Nürtingen, 4. Dez. (Diebstahl.) I» einem hiesigen Hause wurde ein Sack mit nahezu zwet Zentnern Brotmehl von der Bühne herab gestohlen. De« Diebstahl ist umso gemeiner, als der Mann der bestohlene» Frau zum Heeresdienst eingezogen ist. Allem Anschein nach handelt es sich um denselben Dieb, der. auch an den Ei»-' bruchdiebstählen der letzten Woche beteiligt war.
Weilderstadt, 4. Dez. (Schwer verletzt.) Auf de» Simmozheimer Straße wurde die Ehefrau eines hiesige« Schäfers von einem Personenauto angefahren. Mit eine» Beinbruch und schweren inneren Verletzungen mutzte st», in das Calwer Krankenhaus eingeliefert werden. ^
Karlsruhe, 4. Dez. (In der Notwehr erschos»
? e n.) Zu einem Zwischenfall, der ein Menschenleben forderte, kam es in der Nacht zum Samstag in der Enten- straße. Fünf Männer, die dort herumschrien und schimpfte«, suchten wiederholt Einlaß in verschiedenen Häusern z» finden. Es gelang ihnen schließlich auch, in ein Haus einzudringen, wo sie gegen die Bewohnerinnen tätlich wurden. Inzwischen erschienen zwei Kriminalbeamte, die sich auswiesen und sie zur Ordnung mahnten. Die fünf Männer. von denen vier 19- und 20jährige Burschen wäre», wurden jedoch auch gegen die Beamten tätlich. Sie wurde» daraufhin festgenommen und es wurde ihnen von de» Beamten eröffnet, daß sie von der Schußwaffe Gebrauch machen würden, falls sie weiterhin Widerstand leistete». Trotzdem schlugen die Burschen mit einer Fahrradlust- pumpe auf die Beamten ein, so daß einer von ihnen zur Waffe griff. Dabei wurde ein an den Ausschreitungen beteiligter 39 Jahre alter Mann aus einem Nachbarort getroffen. Auf dem Wege zum Krankenhaus ist er seinen Verletzungen erlegen.
Karlsruhe, 4. Dez. (Von der Strafkammer.) Wegen Sittlichkeitsverbrechen im Sinne des A 176 Absatz 1 Ziffer 3 verurteilte die Karlsruher Strafkammer den ^jährigen Hans Wagenblaß aus Leimen zu einem Ja^l Gefängnis, abzüglich zwei Monaten Untersuchungshaft.
Pforzheim, 4. Dez. (Arm e i n g e b ü ß t.) In der Dunkelheit wurde auf dem Güterbahnhof ein Rangierer durch einen Güterwagen überfahren. Dabei wurde ihm der recht» Arm abgedrückt, so daß dieser abgenommen werden mußte. Der Reservelokomotivsührer A. D., der das vorgeschriebene Signal nicht beachtet hatte, ist wegen fahrlässiger Körperverletzung mit einer Geldstrafe von 50 RM. belegt worden.
Pforzheim, 4. Dez. (Kind wird vermißt.) Vermißt wird seit 1. Dezember der dreijährige Sohn Rudolf der Eheleute Schuhmacher. Es ist nicht ausgeschloffen, daß das Kind in die Enz gefallen und ertrunken ist.
Heidelberg, 4. Dez. (L e h r g ang s e r ö f f n n n g.) Am Freitagvormittag findet im Langemarckhaus I, Ziegelhaw-,