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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 283

^ Hm Advent

: Das Weihnachtsfest rückt mit raschen Schritten näher

Wenn Totensonntag vorüber ist, richten sich die Augen aus das Weihnachtssest, das nun bereits in greifbare Nähe rückt. Eine kurze Zeit nur noch und das erste Licht des Advents glänzt auf, und damit beginnt die eigentliche Vor­weihnachtszeit, die schon ganz von Vorfreude auf das schönste aller Feste erfüllt ist. Wir spüren es schon in dieser Woche, die dem ersten Advent voraufgeht, daß wir nun allmählich in die eigentliche Weihnachtszeit Hineingleiten. Die erste Erwartung liegt über deü Menschen, und immer häufiger fällt das WortWeihnachten". In der Dunkelheit der Winterlage suchen unsere Augen fast unbewußt nach dem ersten Hellen Schimmer der Weihnacht.

Eines ist gewiß: gerade im Kriege, in dieser schweren Zeit, die von vielen deutschen Volksgenossen bereits harte Opfer gefordert hat. wollen wir dennoch Weihnachten feiern. Wir wollen uns dennoch freuen an dem stillen Licht der Adventskerzen und unsere Herzen der deutschen Weihnacht zuwenden, die über Jahrhunderte hinweg in guten und bösen Zeiten uns das Fest der schenkenden Liebe war.

Advent steht vor der Tür, und ein klein wenig ist uns allen schon jetzt weihnachtlich zumute. Vielleicht liegt es Saran, daß schon allenthalben Pläne geschmiedet werden, kiele Geschäfte haben bereits die traditionelle vorweihnacht­liche Spielzeugschau veranstaltet, und damit tut sich für ansere Kinder eine wahre Wunderwelt auf. Ja, sogar nicht aur für die Kinder! Denn irgendwie werden auch Vater and Mutter, Onkel oder Tante, wenn sie mit den Jüngsten »urch die bunte Welt des Weihnachtsmannes wandern, von der Begeisterung angesteckt. Ist es nicht beute wie einst, daß die Wunder der Märchenwelt wie ein Heller, strahlender Glanz in unsere Herzen fallen? Ist es uns nicht manchmal, wenn wir an langen dunklen Winterabenden den Kindern die alten schönen Hausmärchen erzählen, als erwachte auch in unseren Herzen wieder der alte Märchenglaube?

In dieser Zeit bleiben die Menschen oft vor den Schau­fenstern stehen und betrachten lange und nachdenklich die barin ausgestellten Dinge. Und ohne hellsichtig zu sein, kann man dabei erraten, daß sie all diese Herrlichkeiten in Ver­bindung mit Weihnachten bringen, daß sie schon darüber Nachdenken, ob man wohl mit diesem oder jenem unseren Lieben eine Freude machen könnte. Wir werden uns in unserem Willen zu schenken in diesem Jahre freilich so manche kleine Beschränkung auferlegen müssen. Wir wer­den an Vekleidungsaegenständen und auch an Süßigkeiten aur das Notwendigste kaufen können das fordert das Gebot der Stunde. Aber es gibt ja noch so unendlich viele rudere Möglichkeiten, Freude zu bereiten, angefangen beim zuten Buch bis zu den zahllosen schönen Eeschenkartikeln, sie die Augen der Beschenkten aufleuchten laßen werden.

Weihnachten wirft zeitig seine Schatten voraus. Wenn man zum Beispiel nur,daran denkt, wie lange vielleicht die veihnachtlichen Feldpostpäckchen für ihre Reise brauchen verden, so ist es nur natürlich, daß mit dem Packen von Weihnachtspaketen für unsere Soldaten bereits jetzt be- zonnen wird. Wer einmal hineinschaut in einen Kinderhort ider in einen Heimabend des BdM. oder einer Jugend- zruppe oder in einen Abend der Frauenschaft, der sieht, daß man hier schon emsig bei der Arbeit ist, um unseren tapfe­ren Kämpfern an der Front zu Weihnachten eine besondere Freude zu machen. Man glaubt es kaum, wie vielSchätze" rus dem Verborgenen bei solcher Gelegenheit- zusammen- zetragen werden...

° So sind wir eigentlich bereits in Vorweihnachtsstimmung, »och ehe das erste Adventslicht leuchtet. Daheim ist es nicht

rnders. Man steht Mutter des öfteren in das Studium von Rezepten vertieft, und meistens ziehen auch schon jetzt die >rsten lieblichen Back-Düfte durch das Haus, denn die Pfefferkuchenbäckerei und das Backen von allerlei Klein- zebäck und guten Dingen für den Weihnachtsbaum und den .bunten Teller" hat begonnen. Und wenn man zufällig Sie Gespräche zweier Frauen belauscht, etwa von Nach­barinnen auf der Treppe oder irgendwo in einem Laden, o hört man immer wieder:Da habe ich ein ganz vorzüg­liches Rezept für kleine Kuchen, ganz sparsame Zutaten ^ch muß es Ihnen unbedingt geben..»"

Schon tauchen die ersten grünen Adventskränze auf. Morgen werden wir das erste Lichtlein anzünden.

Speisezettel-Vorschlag

Zusammengestellt von der NS.-Frauenschaft-Deutsches Frauen- iverk, Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft, Gau Württem- berg-Hohenzoller«

Sonntag: Frühstück: Malzkaffee Milch, Kapselbrot. Mittag: Flädlessuppe, Rindsbraten, Selleriegemüse, Schal- iartoffeln, Apfelkompott. Abend: Bratkartoffeln, Krautsalat, Deutscher Tee.

Montag: Frühstück: Hagebuttentee Milch, Vollkornbrot Butter. Mittag: Kartoffelsuppe, Waffeln, Apfelbrei. Abend: Fleischküchle (aus Nest Braten), Gemischter Salat, Brombeerblättertee.

Dienstag: Frühstück: Haferflockensuppe mit entrahmter Frischmilch, Schwarzbrot Aepfel. Mittag: Sagosuppe, Kemllsegulasch, Schalkartoffeln. Abend: Röstkartoffeln, Käse, Rettichsalat, Pfefferminztee.

Stuttgarter SchlachüUehmarkt vom 30. November

Ochsen: a) 4448,5;

Bullen: a) 4343,5, b) 39.5, c) 28;

Kühe: a) 41-43,5, b) 35,539,5, c) 27-33,5, d) 29-24; Färsen: a) 43,544,5, b) 39;

Kälber: a) 6365, b) 5759 c) 4756, d) 49; Lämmer und Hammel: bl) 4448, b2) 42;

Schafe: a) 3849, b) 34-37, c) 2539;

Schweine: a) 55,5, bl) 55,5, b2) 55,5, c) 54,5, d) 51,5, e) 49,5, f) -. gl) 55,5, g2) 51.5 Alles zugeteilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 1. Dez. Ochsenfleisch b) 69; Vullenfleisch a) 77; Kuhfleisch a) 7577, b) 6365; Färsenfleisch a) 7789; Kalbfleisch a) 9997, b) 89; Hammelfleisch a) 99; Schweinefleisch a) 75. Alles belebt.

Advent

Kaum hörbar singt im Wald Ein seltsam Lied der Wind.

Die Tannen lauschen bald.

Bis sie verzaubert sind.

Und weiter strebt der Klang Dem Menschenherzen zu.

Ruft alles wegentlang Aus Traum und tiefer Ruh.

Und macht uns voll Begehr Nach einem Himmelslicht»

Das hell und jubelschwer Die Dunkelheit durchbricht.

Franz Cingia.

Aus dem Gerichts» al

Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für räuberischen Ueberfall

Pforzheim, 1. Dez. Die Strafkammer verurteilte den 49jähri- gen Emil Schaub nach zwölfstündiger Verhandlung wegen Raubs und schweren Diebstahls zu zwölf Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust und ordnete die Sicherungsverwahrung an. Schaub hatte in einer Augustnacht nach Eindringen in eine Siedlung und Einsteigen in das Haus die 79jährige Witwe Juliane Hage in Abwesenheit ihrer Angehörigen überfallen, bis zur Bewußt­losigkeit geprügelt und dann aus einem Kleiderschrank 169 NM. geraubt, wenige Zeit später an anderer Stelle einen schweren Diebstahl begangen. Vom Vorhandensein von Geld im Hause der Greisin wußte Schaub, denn er hatte erfahren, daß der Sohn der Greisin 2999 RM Sterbegeld ausgezahlt erholten habe.

Meineid in einem Unterhaltsprozeß Freiburg i. Vr., 1. Dez. Die aus Ueberlingen a. V. stammende 24 Jahre alte Margarethe Elisabeth Schwanz hatte in einem Unterhaltsprozeß unter Eid wahrheitswidrige Angaben gemacht. Wegen wissentlich falschen Meineids wurde sie von der Zweiten Großen Strafkammer beim Landgericht Freiburg zu einem Jaüc sechs Monaten Zuchthaus abzüglich zwei Monate Unter­suchungshaft und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Außer­dem wurde ihr die Eidessähigkeit als Zeuge oder Sachverstän­diger vor Gericht auf Lebenszeit abgesprochcn.

Zuchthaus für jugendliche Volksschädlinge Kaiserslautern» 1. Dez. Vor dem Sondergericht standen gestern vier 18jährige Burschen von hier, die im September Einbrüche und Diebstähle in Gaststätten begingen, indem sie Licht- und Casautomalen plünderten, um sich Geld für Zechgelage zu ver­schaffen. Der Haupttäter, der 18jährige Raßhan ist schon dreimal wegen Diebstahls bestraft; er erhielt 6 Jahre Zuchthaus, ein weiterer dieser jugendlichen Volksschädlinge 3 Jahre und die beiden anderen je 2 Jahre Zuchthaus.

Rundfunk-Programm

Sonntag, 3. Dez.: 9.99 Uhr Frühkonzert; 7.99 Uhr Nachrichten; - (99 UhrBauer hör zu!"; 8.15 Uhr Gmnnaktif dkorgenmustk; L. Das Kuiun.errv.zrrr vrs sreunsienders Stsrs» > >art; 9.45 -Was du ererbt »--« («inen Last...": 19.39

cm Tonnkag morgen; 11.90 Musik vor Tisch; 12.00 Mit- Ngskonzert; 12.39 Nachrichten; 14.09 Nachrichten; 14.45 Fra»! »olle; 15.15 Joseph Rheinberger; 16.09 Vom Deutschlandsender: oroßes Wunschkonzert für die Wehrmacht; 17.00 Nachrichten; !Ü.45 Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungs- und Rund- unkschau; 20.00 Nachrichten; 20.15 Sport am Sonntag; 20.30 lbendkonzert; 22.00 Nachrichten.

Montag. 4. Dez.: 6.00 Morgenlied, Nachrichten; Anschließend: bymnastik I (Elucker); 6.30 Aus Köln: Frühkonzert; 7.00 Nach- nchten; 7.50 Für dich daheim; 8.00 Gymnastik II (Elucker); 8A> Volksmusik; 11.30 Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Mit- «gskonzert; 12.30 Nachrichten; 14.00 Nachrichten; 15.00 Vvlks- nufik; 15.30 Aus dem Skizzenbuch der Heimat; 15.45 Volksmusik (Fortsetzung); 16.00 Nachmittaaskonzert; 17 00 Nachrichten; 18.09 Kus Zeit und Leben: 18.15 Konzert mit seutscher und franzo- »scher Musik; 19.10 Zum Feierabend; 19.45 Vom Deutschlanü- iender; Politische Zeitungs- und Rundfunkschau: 20.00 Nachrich­ten; 20.15 Abendkonzert; 22.00 Nachrichten.

Gestorben

Nagold: Johannes Gänßle (63 Jahre)

Buchdruckerei Lauk, Aktensteig. Zurzeit Preisliste 3 gültig Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laut in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag!

Hauswirtschastliche Berufsschule Altensteig-Stadt

Der theoretisch-praktische Unterricht im Gewerbeschul­gebäude beginnt am nächsten Montag wieder nach der vor­genommenen Einteilung in Gruppen.

Altensteig, 2. 12. 39. Der Schulleiter: Feucht.

Die Deutsche Arbeitsfront

Dienstag, den 5. Dez. Sprechstunde der Rechtsberatungs­stelle für Gefolgschaft von IOII Uhr im Rathaus.

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Altensteig, 2 . Dez. 1939.

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2. Oer. 1939

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Kirchliche Nachrichten

l. Advent, lO Uhr Predigt, Lied A. l. Opfer für Gustav Adolsverein. Anschließ. Abend­mahl. Mittwoch 5 Uhr Wo­chenandacht.

6ei Weinstein battet grob uott klein,

Gaigelkarten

BlilWiinblulig Lank, Menfteis

Haiterbach

Habe eine gute

Zugkuh

mit 3 Wochen altem Kalb zu verkaufen

Karl Sch non, Bauer

Methodistengemeinde

Sonntag V» 10 und 4 Uhr Predigt; Vu i Uhr Sonntag­schule.