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Schwarzwäldcr Tageszeitnns

Nr. 27S

den Hintergrund getreten seien und Organisationen nur noch ^insofern Bedeutung besagen, als sie sich auch im Kriege als «otwendig erwiesen und bewährten, so könne von den beiden «Organisationen, die zu dieser ihrer Jahresiagung über 3000 Soldaten, Arbeiter und Kunstschaffende in das Theater des Volkes gerufen hätten, gesagt werden, daß ihre Arbeit gerade im Kriege erhöhte Bedeutung gewonnen habe. Der Reichs- .kultnrtommer und der NS.-Eemeinschast ..Kraft durch Freude" Hi damit erst ihr eigentlicher Daseinszweck gegeben und bestätigt worden.

Unter zustimmendem Beifall betonte Reichsminister Dr. Goeb­bels, daß die kulturelle Tätigkeit am deutschen Volk, insbeson­dere an der deutschen Wehrmacht, eine der wichtigsten Voraus- Htzungen für die Standhaftigkeit und Durchhaltekraft der ganzen Ration in ihrem Schicksalskampf sei. Dr. Goebbels wandte sich Laim den zahlreichen neuen Problemen zu, die der Krieg "schon an seinem Anfang aufgeworfen habe, Problemen, vor denen solche aus Friedenszeiten vollkommen zurückgetreten seien. Die neuen Sorgen, die der Krieg mit sich gebracht habe, seien manchmal so groß, daß sie das Gemüt des deutschen Volkes Belasteten. Vielleicht erscheine daher der Alltag grauer und schwerer als das sonst der Fall war.In solche« Zeiten nna ist es »m sotwondiger, dah die Staatsführung eisrig darum bemüht Bleibt, hier rechtzeitig für Ausgleich zu sorgen und dem Volke <erade i« so schweren Zeiten Entspannung und Erholung zu geben, auf die es heute mehr denn je Anspruch erheben kann. Ohne Optimismus ist kein Krieg zu gewinnen. Er ist genau so Wichtig wie die Kanonen «nd die Gewehre."Was wäre mehr dazu geeignet", so rief Dr. Goebbels unter starkem Beifall seiner Zuhörer aus,das Volk, unsere Soldaten und arbeitenden Men­schen in diesem Optimismus seelisch aufzurichten und innerlich zu erneuern, als die Kunst?"

,^rotz des Krieges", so führte Dr. Goebbels unter starkem Beifall aus,find wir auf das eifrigste bemüht, das künstlerische «nd kulturelle Leben unseres Volkes nicht nur im alten Umfang aufrechtzuerhalten, sondern nach allen Seiten und Möglichkeiten hin zu erweitern."

Indem Dr. Goebbels die umfassende kulturelle Tätigkeit der Leiden grossen Organisationen des deutschen Kulturlebens in ihrer ganzen Bedeutung aufzeigte, stellte er dieser wahrhaft stolzen Aufgabe die Zielsetzung voran, dass die Kunst sich leuch­tender denn je als die Trösterin der Menschenseele erheben müsse, je schwerer die Zeit sei. Vor allem unsere Sol­daten, die nicht gedeckt sein wollten von einer Heimat, die im Trübsinn und Melancholie versinke, verlangten das. Es sei mehr als typisch gewesen, dass, als der deutsche Rundfunk an die Wehrmacht die Frage richtete, welche Musik sie hören wolle, aus ihren Reihen einstimmig der Ruf nach optimistischer, lebens- Bejahender und herzenerhebender Musik gekommen sei.

Reichsminister Dr. Goebbels betonte, dah in diesem Sinne auch die kulturelle Arbeit bei der Wehrmacht aufgerichtet worden sei.Die deutschen Künstler", so rief er «nter dem begeisterten Beifall seiner Zuhörer aus,haben es als ihre erste und wichtigste Aufgabe angesehen, unseren Sol­daten Unterhaltung und Entspannung zu bringen". Von dieser umfassenden Kulturarbeit des Krieges erwähnte Dr. Goebbels nur einige Beispiele. Er sprach von den Millionen Büchern, Lie^bereits an die Soldaten gegangen seien, von den zahllosen !Theater-, Variete- und Filmauffllhrungen überall hinter der 'Front, und wies besonders auch auf den Siegeslauf hin, den der deutsche Film dabei angetreten hat. Besondere Anerken­nung widmete er hierbei der aktuellen Wochenschau, die all­wöchentlich einen plastischen Ueberblick über das geschichtliche Zeitgeschehen vermittele, vor allem jedoch auch den Kamera­männern, die unter Einsatz ihres Lebens mitten in den schwer­sten Schlachten diese Wochenschauen gedreht hätten. Dank und Anerkennung sprach der Minister auch der Rundfunkarbeit aus, die in ihrer Bedeutung alles bisher Dagewesene übertreffe.

So sind auch Rundfunk und Film heute moderne Volksfuh- rungsmittsl geworden. Neben ihnen steht die Presse als die machtvolle Wortführerin des geistigen und propagandistischen Kampfes, den Deutschland heute einer feindlichen Welt gegen­über mit allen Mitteln der lleberzeugungskraft durchzufechten hat."

Reichsminister Dr. Goebbels stellte die gewaltige Wandlung auf diesem Gebiet dem Weltkrieg gegenüber heraus. Während damals in Deutschland die Möglichkeiten eines geistig-propa­gandistischen Kampfes gegen die uns feindlichen Mächte noch gänzlich unbekannt waren und auch die Technik noch in ihren Anfängen war, stehe das deutsche Volk heute in seinem geistigen Kampf gegen die Feindmächte auf der Höhe der techni­schen Vollkommenheit.In souveränem Einsatz von Geist und Technik", so rief Reichsminister Dr. Goebbels unter begeistertem Beifall seiner Zuhörer aus,schlagen wir auch auf dem Felde der propagandistischen Auseinandersetzungen die grossen Schlachte« unserer moderne« Kriegführung. Wir besitzen ^ »icht nur die Mittel der Technik, um diese« Kampf siegreich zu bestehe«, sondern auch die Menschen, die sich der Technik zu bedienen wissen.

In dieser Stunde nun appellieren wir von dieser Kund­gebung der Soldaten, Arbeiter und Kulturschaffenden aus an die deutsche Volksgemeinschaft und in ihr besonders an die Wehrmacht. Soldaten, Arbeiter und Künstler haben sich um dies« Rachmittagsstunde im Theater des Volkes versammelt, und sie sind mit der ganzen Nation bis zum letzten Bunker und bis zur letzten einsam vorgeschobenen Kompanie im Oste» durch di« Aetherwellen verbunden. Sie wenden sich an das ganze deutsch« Volk. Sie wollen durch diese Kundgebung, die in der Zeit des Krieges eine erhöhte Bedeutung hat, vor aller Welt bekunden, dass die Kunst kein Zeitvertreib für den Frieden, sondern auch eine scharfe geistige Waffe für den Krieg ist.

Mit dieser geistigen Waffe, die wir unserem Volke in di« Hand gelegt haben, so erktärie Reichsmiuister Dr. Goebbels ! und auch für sie tritt die deutsche Nation zum Kampfe um ihr« Existenz an. Nicht nur um die Verteidigung unseres Lebens«

^ raumes, unseres täglichen Brotes und unserer Maschinen geh« , es in diesem Krieg gegen die feindlichen plutokratischen Mächte, ; »ein, das deutsche Volk verteidige auch seine Kul­tur und mit ihr den grossen Segen,, den sie dem ganzen Volke bringe. Dafür solle diese Nachmittagsstunde ein Beweis sein.

Dr. Goebbels machte sich zum Sprecher dieser 3000 Männer i im Theater des Volkes, als er seine Ausführungen mit den ! Worten schloss:In diesem Sinne sind hier Soldaten, Arbeiter «nd Künstler zufammengekommen. Sie verbinden sich im Glau- ^ Len an den Führer, im Vertrauen auf unser Volk und Reich

und aus uniere groge nationale Zukunft. Ein Volk sind wir; ein Weltvolk wollen wir werden!"

Stürmischer Beifall der versammelten 8000 Arbeiter, Sol­daten und Künstler dankte Dr. Goebbels, der in seinen Aus­führungen in überzeugender Weise die tiefe Verankerung künst­lerischen Denkens und Wesens dem deutschen Volke dargestellt und der gemeinsamen Arbeit der NS.-GemeinschastKraft durch Freude" und der Reichskulturkammer eine grosse, über den Tag hinausweisende Perspektive gegeben batte Mit leuchtenden Augen riefen alle im Saal Versammelten die Heilrufe auf de» Führer und das Grotzdeutsche Reich aus, die Reichsorganisa­tionsleiter Dr. Ley am Schluss des ersten Teiles dieser Ver­anstaltung ausbrachte.

Der Bericht des OKW.

Schwaches Störungsfeuer im Westen

Berlin, 27. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Westen ausser schwachem Störnngsfeuer der Artillerie keine nennenswerten Kampfhandlungen.

Liverpooler Lolfeudampser gesunken

Berlin, 27. Nov. Der Londoner Rundfunk meldet, dass sich Sonntag das schwerste Unglück seit einem Vierteljahrhundert urf dem Mersey-Fluh bei Liverpool ereignet hat. Der Liver­pooler Lotsendampfer (!) war aus eine Sandbank gelaufen. Seine Sirenensignale wurden falsch gedeutet und als Flieger­alarm ausgelegt. Erst nach Stunden kamen daher Rettungs» ^ boote an den Ort der Katastrophe, konnten aber nicht an das Schiff heran. Die Mannschaft hatte sich an der Takelage fest­geklammert, wurde jedoch von der stürmischen See fortgespült. Als einer der ersten kam der Kapitän ums Leben. 22 Mann sind ertrunken und nur zehn konnten gerettet werden.

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Englischer Dampfer im Atlantik versenkt

London, 27. Nov. Hier wird berichtet, dass der DampferRoy- ston Erange", 5144 Tonnen, von der Reederei Houlder Line im Atlantischen Ozean versenkt wurde. Menschenleben sind nicht zu beklagen.

Holländischer Dampfer gefunken

Amsterdam, 27. Nov. Wie die Direktion der Holland-Amerika- Linie bekannt gibt, ist der holländische DampferSpaarndam" (8800 Tonnen) Montagfriih in der Themse-Mündung auf ein« Mine gelaufen. Die Mannschaft hat das Schiff aufgegeben und ist in die Rettungsboote gegangen. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

schwedisches Tankschiff aus eine Mine gelaufen

Stockholm, 27. Nov. Wie hier bekannt wird, ist das schwedisch« TankschiffGustaf E. Reuter" (6000 Tonnen) nördlich England auf eine Mine gelaufen und schwer beschädigt worden. Es iss noch nicht bekannt, ob es gelungen ist, die aus 34 Mann be­stehende Besatzung zu rette».

Letzte Nachrichten

Schwarze nur Kanonenfutter für Englands Krieg Brüssel, 28. Nov. In einem Artikel desOeuvre" wird heute das unfreiwillige Zugeständnis gemacht, dass die schwarzen Kolonialtrnppen diejenigen sind, die an der Front als Kanonen­futter Verwendung finden. In dem Artikel ist von den Sol­datenpaketen die Rede, von denen die Schwarzen fast vollkom­men ausgenommen sind. Der Schreiber fetzt sich für alle diese Kolonialtrnppen ein, die,- wie er erklärt, nur die schweren Schläge kennen und die immer da eingesetzt würden, wo die grösste Gefahr bestehe. Die Marokkaner, Algerier und Sene­galesen können Frankreich danken, für die englische Weltmacht sterben zu dürfen. ^

,Mne"ernsteÜeb^rmschü^^^"Engländ" Kopenhagen, 28. Nov. In einem Leitartikel zur Verschär­fung der Seekriegführung ironisiertEkstrabladet" die Behaup­tung Lhamberkains, dass di« Ueberlegenheit der englischen Flotte bisher nicht berührt sei. Es scheine doch, meint das Blatt, dass der neue Seekrieg «ine ernste Uederraschung für Eng­land war. Es schein« England so viel Zeit und so viele Ton­nage zu kosten, sich in den neuen Zustand einzuleben, dass es schwierig sein dürste, die Wirksamkeit der neuen Waffe zu leugnen.

Die Bereinigten Staaten brauchen deutsche Waren" Washington, 28. Nov. Eine deutsch-amerikanische Handels­organisation, in der die meisten amerikanischen Importeure deutscher Waren vertreten find, hat das amerikanische Handels­ministerium aufgefordert, gegen den britischen Beschluss einer Beschlagnahme der deutschen Exportwaren auf hoher See zu protestieren. Die Erklärung besagt, dass eine derartige Beschlag­nahme des Exports eine Verletzung des internationalen Rechtes darstelle. Im übrigen brauchten die Vereinigten Staaten ge­wisse deutsche Erzeugnisse wie etwa Farben, Spielwaren und optische Instrumente.

Englands unerträgliche Seeränberei Peking, 27. Nov. Die Pekinger ZeitungHsin Min Pao" nennt die neue britische Maßregel gegen den deutschen Handel einen unerträglichen Akt der Seeräuberei und eine offene Ver­letzung der Pariser Deklaration von 1856, die von Großbritannien mit unterzeichnet worden sei, was der historischen Rolle als Schänder internationaler Verträge und als Brecher des Ver­trauens unter den Nationen entspricht. Die Neutralen sind dabei die Leidtragenden.

Neue Kämpfe in Rordweftindien Kabul, 27. Nov. In der Gegend von Dera-Esmail-Khan nr Nordwestindien, wo erst vor zwei Tagen ein Ueberfall bewaff­neter Aufständischer auf britische Militärwagen und die Ent­führung eines englischen Majors erfolgte, kam es zu einem neuen Zwischenfall. Englisches Militär, verstärkt durch Polizei- kräste, geriet m einen Kampf mit bewaffneten Waziris und Mahsudi. Zwei indische Polizisten und ein Mahsndi wurden dabei getötet.

Französischer Fischdampfer versenkt

Madrid, 27. Nov. Ein französischer Fischdampfer aus La Ro- chelle wurde von einem deutschen U-Boot versenkt. Die Be­satzung ist von spanischen Fischern übernommen worden.

England sperrt dev Londoner Hasen skr neutrale Schiffe

Tokio, 27. Nov. (Ostastendienst des DRV.) Einer japanisch« Schiffahrtsgesellschaft, Nippon Pusen Kaischa, ist mitgeteilt wor­den, dass die britische Regierung den Londoner Hafen für neu­trale Schiffe gesperrt hat.

Unter dem Druck der britischen Piraterie

USA. stellen Paketpostdienst nach Deutschland ei«

Neuyork, 27. Nov. In welch unwürdige Lage selbst Lände« wie die Vereinigten Staaten durch die Duldung der britisch« Piraterie versetzt werden, zeigt eine Mitteilung des amerika­nischen Postministerums, wonach der Paketpost dien st nach Deutschland eingestellt werden muss. Paketpost nach den anderen europäischen Ländern sei zwar noch möglich, so heisst es weiter, doch könne die amerikanische Post nicht angeben, wart» die Sendungen den Empfänger erreichen. Die übrige Post werd« in den USA. auch nach Deutschland weiterhin angenommen.

Ein interessanter dänischer Bericht

Stimmung an der französischen Front

Kopenhagen, 27. Nov. Der französische Rüstungsminister Dau- try erklärte dem Pariser Korrespondenten derNational Ti- dende" bei einem Empfang von Vertretern der skandinavische«! Presse u. a., wie lange der Krieg dauern werde, wisse niemand.; Aber es sei seine Aufgabe, die Industrie Frankreichs und di« Produktion des französischen Imperiums auf die Möglichkeit eines Krieges von 15, von 30 Jahren oder noch länger einzustel­len. Die Geschichte kenne ja Kriege, die 100 Jahre gedauert hätten... Der Brüsseler Korrespondent vonFaidretandet" weiß von Fällen nervöser Krisen unter den französischen Solda­ten in der Maginotlinie zu berichten, die in unheimlichem Grad unter der durch die Untätigkeit erzeugten Depression litten. Diese Unruhe mache sich, so schreibt der Korrespondent werter, besonders unter denen bemerkbar, die aus de Landbevölkerung rekrutiert seien. Im übrigen herrsche unter den französischen Soldaten grosse Unzufriedenheit darüber, dass sie es seien, die die ganze Zeit in die vorderste Lmie geschickt würden, während die englischen Hilfstruvpen in sicherer Reserve gehalten würden. Von den Engländern lese man nur in den Zeitungen, an der Front dagegen sehe man nur Franzosen.

Englands Ansehen als Seemacht schwindet

Starker Eindruck der deutschen Massnahmen in der amerikanischen Presse

Neuyork, 27. Nov. Mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgt die amerikanische Presse an Hand spaltenlanger Berichte ans Berlin und London die Erfolge der deutschen Gegen- btockade gegen den Seeräuberstaat England, dir hier zweifellos einen tiefen Eindruck machen. Der militärische Mitarbeiter derNeuyork Herald Tribüne". Major Eliot; schreibt, die Konzentration des deutschen Angriffes auf Englands empfindlichste Stelle, nämlich seine Seeverbindungen, beweise, dass Deutschland auch auf diesem Gebiete die Lehren des Welt­krieges sorgfältig beachte. Dabei müsse man bedenken, daß alle bisherigen deutschen Operationen gegen die britische Schiffahrt nur auf verhältnismässig kleiner Basis geführt worden feien.

Der Berichterstatter der Hearst-Vlätter im Haag drahtet, Eng­lands Ansehen als Seemacht schwinde angesichts der zahlreichen Versenkungen britischer Kriegsschiffe selbst in solchen neutralen Staaten dahin, die stets ausserordentlichen Respekt vor England gehabt hätten.

ImNeuyork Journal American" malt Lloyd George ein recht düsteres Stimmungsbild aus England. Von den deut­schen Gegenmaßnahmen im Handelskrieg spricht Lloyd George als einer zweifellos gewaltigen Waffe, deren Anwendung be­unruhigende Erfolge erzielt habe. Lloyd George muss zugeben, dah der britische Schiffsverkehr dadurch erheblich gehindert wird und dass die Admiralität der Gefahr nicht wirksam begegnen kann. Die Nordsee, sei zur Zeit kaum befahrbar. Englands Handel mit den baltischen Ländern, Skandinavien; Holland und Belgien sei praktisch ans dem toten Punkt an­gelangt. Die nordischen Länder, die England mit Holz, Eisenerz, Flachs, Butter usw. versorgt hätten, seien blockiert.

England sucht Freiwillige für den Minensuchdienst

eBrlin» 27. Nov. Die englische Öffentlichkeit steht unter dem niederschmetternden Eindruck der täglichen Schiffsverluste, dere» Ausmaß auch die schlimmsten Befürchtungen in London über­troffen hat. Die britische Admiralität hat sich unter dem Druck der erregten öffentlichen Meinung veranlaßt gesehen, besondere Rekrutierungsbüros einzurichten, in denen man Freiwillige für den Minensuchdienst werben will. Man ging sogar so wert; diese Rekrutierungsbüros entgegen der traditionellen starren Einhaltung der englischen Sonntagsruhe auch am letzten Sonn­tag osfenzuhalten, um möglichst rasch Mannschaften zu gewinnen.

Italienische Warnung

Schamloseste Verletzung des internationalen Rechtes Mailand, 27. Nov. Die zahlreichen scharfen Proteste der neu­tralen Staaten gegen das jegliche Recht widersprechende Pira­tenvorgehen der englischen Regierung und dis Unterredung de» italienischen Botschafters in London mit dem britischen Außen­minister werden von der norditalienischen Presse in grosser Auf­machung hervorgehoben.Regime Fascista" nimmt zu der Ange­legenheit mit einer Deutlichkeit Stellung, die keinerlei Zweifel offen läßt.

Der britische Entschluß, die Schiffe der Neutralen anzuhalten nnd nach deutschen Waren zu durchsuchen, schreibt das Blatt, zeige wieder einmal, mit welchen Mittel« England den Krieg zu führen beabsichtige, diesen Krieg, den es gewollt und vom Zaune gebrochen habe, um den englisch-jüdischen Imperialismus auf der ganzen Welt zu verstärken. Trotz der französische« Hilfe sei England r« Lande ohnmächtig, entschieden unterlegen in der