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Nr. 277

Englische Soldaten ohne Sold

Englische Familien ohne Unterstützung

Amsterdam, 24. Nov. Furchtbare Zustände enthüllte eine Gerichtsverhandlung, die gestern vor dem Richter der englischen Stadt Vedford stattfand. Angeklagt war ein englischer Soldat, weil er seine Abzahlungsraten nicht eingehalten hatte. Seine Gläubiger verlangten daraufhin die Beschlagnahme seines Hauses. Der Soldat sagte vor dem Richter aus, daß er bereits seit vier Wochen eingezogen sei und Dienst tue, er aber in diesen vier Wochen noch keinerlei Löhnung erhalten hätte. Wie das englische BlattNews Chronicle" berichtet, brach der Richter bei dieser Aussage des Soldaten in die Worte aus:Vier Wochen ohne Löhnung, das erstaunt mich, wovon um Gotteswillen lebt denn Ihre Frau?" Der Soldat antwortete, daß er nicht nur eine Frau habe, sondern auch noch fünf Kinder im Alter von zehn Monaten bis zu acht Jahren. Seine Frau habe sich in der vergangenen Woche um Hilfe an die Arbeitsbörse gewandt, die ihr nach langem Hin und Her schließlich 1 Pfund Sterling (das sind etwa 9 NM.) ausgezahlt habe. Der Richter fragte weiter, ob denn dieses eine Pfund Sterling alles sei, was die Arbeitsbörje in solchem Falle zu tun gedächte. Der Soldat bejahte diese Frage und fügte hinzu, daß er selbst ja nur zwei Pfund Sterling für sich und «eine Familie für seinen Dienst zu erhalten hätte. Bezeichnend ist, daß englische Blatt diesem erschütternden Bericht die Sätze h>. ,ügen muß. daß dieser Fall nicht etwa einzigartig dastehe, sondern daß allein dieser eine Richter in Bedford ne 's vier weitere derartige Fälle vorliegen haben.

Dieser Bericht enthüllt in geradezu unübertrefflicher Wei ' die Zustände, die in England herrschen. Er ist zugleich ein bezeichnender Kommentar zu den verlogenen Behauptungen der englischen Propaganda, daß England die Welt gegen deutsche Kulturlojigkeit und Barbarei verteidigen müsse. Er beweist, daß dieser ganze englische Krieg nichts weiter ist, als ein Krieg des Kapitalismus, der den englischen Arbeiter gegen Deutschland an die Front schicken will und gleichzeitig die eng­lische Bevölkerung ohne jede Unterstützung demeriode Preisgibt.

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England treibt in die Inflation

. »Telegraaf" über das Abstnken des Pfundes

! Amsterdam» 24. Nov. Unter der UeberschriftUnverkennbare Neigung zur Inflation" behandelt der AmsterdamerTelegraaf" die Lage des englischen Pfundes Sterling. Wenn man an Hand der Geschehnisse der. ersten drei Kriegsmonate eine Schlußfolge­rung auf finanziellem Gebiete ziehen wolle, dann gelange man zu dem Ergebnis, daß dieser Krieg wie auch alle anderen Kriege «ine inflationistische Tendenz habe, die sich am stärksten beim englischen Pfund Sterling bemerkbar mache. Einmal habe die englische Valuta nicht gerade die besten Jahre hinter sich, leide weiter unter einer stark passiven Handelsbilanz und einem fort­dauernd nach den Vereinigten Staaten fließenden Goldstrom. Zum anderen verschlinge die britische Rüstung Millionen, die die englische Valuta sehr schwach machen. Vis jetzt sei das englische Pfund Sterling deshalb die tonangebende Devise gewesen, weil sie die leitende Stellung im sogenannten Sterlingblock ein­genommen habe. Außer dem Empire hätten die skandinavischen Länder diesem Sterlingblock angehört Der Ausbruch des Krie­ges aber habe in dieser Hinsicht zur Folge gehabt, daß sich sämt­liche skandinavischen Länder vom englischen Pfund Sterling los­sagten. Natürlich habe dieses Auseinanderfallen des Sterling­blocks eine unangenehme Wirkung auf den Stand des englischen Pfundes gehabt. Ein noch wichtigerer Faktor sei dann aber ge­wesen, daß England mit Kriegsausbruch eine Devisenbeschrän­kung eingesührt habe. Stützungsankäuse in Ner-york hätten dem , englischen Pfund wenig geholfen. Man dürfe bei allem nicht '' vergessen, daß das englische Pfund keine wirkliche offizielle Gold­deckung mehr habe, denn durch die Transaktion mit dem Wäh- 's rnngsausgleichsfonds sei der Eoldvorrat der Bank von England aus armselige 219 990 Pfund zusammengeschrumpft. Das Schicksal des Pfundes Sterling, so wird in diesem Artikel weiter fest- gestellt, sowie das Auseinanderfallen des Sterlingblocks seien ohne Zweifel die wichtigsten Folgen, die der Krieg bisher auf finanziellem Gebiete gezeitigt habe.

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Der Zustand in Englands Gefängnissen

Anfragen an den britischen Innenminister

Amsterdam, 24. Nov. Im Laufe der am Donnerstag a^gehal-

- tenen Unterhaus-Sitzung mußte Innenminister Sir John An- ' derson zugeben, daß es in englischen Gefängnissen zu

ernsthaften Revolten gekommen ist und l die Ver­hältnisse in englischen Gefängnissen keineswegs so find, wie man es in der freiesten Demokratie der Welt erwarten könne. Der Erklärung Andersons zufolge müssen diese Zustände bei der Evakuierung, von der zu Kriegsanfang auch die Gefängnisse be« ! troffen wurden, noch schlimmer geworden sein; denn er mußt«

- zugeben, daß sich die Gefangenen dagegen durch heftige Demon­strationen zur Wehr setzten Die Zustände rmLondonerGe- fängnis Bensworth sind ganz besonders schrecklich. Mit ihnen beschäftigte sich die Frage eines konservativen Abgeordneten, der dabei auch den Fall eines Faschisten, der in diesem Gefängnis faß, zur Sprache brachte- 2n diesem Gefängnis sei ein Mann ÜK Tage lang in einer Zelle untergebracht worden, die nicht eine einzige Fensteröffnung besaß und nur durch künstliches Licht be­leuchtet werden konnte Der Gefangene, den man in dieser schreck­lichen Zelle sesthielt, habe weiter behauptet, daß diese Zelle voll Ungeziefer sei und daß er hier wie in einer anderen ebenfalls

^ verlausten Zelle sieben Wochen lang dasselbe schmutzige Bettzeug ^ hätte benutzen müssen. Diese Tatsache mutzte auch der Jnnen- ^ minister zugeben und versuchte ste damit zu entschuldigen, daß hie Gefängniswäschereien infolge des Kriegsausbruches über­lastet gewesen seien. Auf die weitere Frage des konservativen Abgeordneten Ramsay, ob es zmreffe, daß dieser Gefangene zwei­mal fünf Stunden lang in einem Loch eingesperrt gewesen sei, ' Las nur 1.29 Meter lang und 99 Zentimeter breit sei, mußte Anderson zugeben, daß es in den Gefängnissen tatsächlichäußer­st ordentlich kleine Zellen" gebe, in denen die Gefangenen möglicher- . weise einige Stunden zubringen müßten. Der unabhängige La- c Lour-Abgeordnete McGoven erklärte darauf:Es i st ein ver­fluchter Skandal, wenn ein Mann in einem derart kleinen Raum gesange« gehalten wird."

Die Führung -er Wirtschaft im Krieg

Staatssekretär Dr. Landfried vor der Reichswirtschafts­kammer

Berlin, 24. Nov. Der Staatssekretär im Reichswirtschafts­ministerium, Dr. Landfried, hielt am Donnerstag vor der Reichswirtschaftskammer in Berlin einen Vortrag über die Zusammenarbeit von Staat und Organisation der gewerblichen Wirtschaft in der Kriegswirtschaft. Er stellte an die Spitze oie prophetische Mahnung Bismarcks auf der großen Reichs- tagsrede zur Begründung der Wehrvorlage am 11. Januar 1887: ,^)er Krieg der Zuk ist der wirtschaftliche Krieg, der Kampf ums Dasein im Großen. Mögen meine Nachfolger das immer im Auge behalten und dafür sorgen, daß, wenn dieser Kampf kommt, wir gerüstet sind".

Er führte dann u. a. aus:

Die verantwortlichen Männer waren sich darüber im klaren, daß es bei Ausbruch eines Krieges zunächst darauf ankomme, die erforderliche staatliche verwaltungsmäßige Organisation neben die selbstverwaltende Organisation der Wirtschaft zu stel­len und die Führung und Lenkung der Wirtschaft bei der Erfassung und Bewirtschaftung der Güter und Rohstoffe nach den Kriegsnotwendigkeiten elastisch zu sichern. Hierfür war eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen staat­licher Führung und Organisation der wirtschaftlichen Selbst­verwaltung Voraussetzung. Sie hat zwischen dem Reichswirt- fchaftsministerium und der Spitzenorganisation der Wirtschaft, der Reichswirtschaftskammer, von Anfang an bestanden und ist bereits in den ersten Kriegslagen mit Erfolg vertieft und ausgebaut worden. Wir haben es dabei besonders begrüßt, daß sich Reichswirtschaftskammer und DAF. zu gemeinsamer Arbeit ptsammengefunden haben und mit dem Reichswirtschaftsmini­sterium über alle grundsätzlichen wirtschaftlichen und sozialen Fragen in ständigem Meinungsaustausch stehen.

Der Redner behandelte die Wirtschaftslenkung durch die Ueberwachungsstellen, die jetzigen Reichsstcllen, deren Aufgaben sich dahin erweiterten, den Lauf des Rohstosistromes innerhalb der Wirtschaft zu regulieren, ihn den wichtigsten Verwendungs­zwecken zuzuführen und aus den minder wichtigen Gebieten zu verdrängen. Zur Vorbereitung wehrwirtschaftlicher Fragen traten die Außenstellen des Reichswirtschaftsministeriums hinzu, die mit Kriegsbeginn in die Vezirkswirtschaftsämter umgewan­delt worden sind.

Der Staatssekretär sagte weiter:In der nächsten Zeit wird der fachlichen Organisation der gewerblichen Wirtschaft eins weitere Aufgabe zufallen, für deren richtige Lösung bei ihr alle Voraussetzungen am günstigsten vereint sind: Die Werk­er h a ltu n g s b e i h i l f e für durch Kriegsnotwen­digkeiten stillge^egte Unternehmungen! Sie wissen, daß hier aus verständlichen Gründen der Wunsch laut wurde, solche Maßnahmen mit Hilfe des Staatsapparates und rus staatlichen Mitteln durchzusilhren. Ich habe aber keine Zweifel, daß gerade diese Aufgabe am ehesten und besten durch die Selbstverwaltungseinrichtung der Wirtschaft gemeistert wer­den kann. Zunächst einmal müssen meines Erachtens die Grup­pen der gewerblichen Wirtschaft in der Regel bei den Erzeu- zungs- und Umlegungsplänen eingeschaltet sein. Sie haben also vorher ihr Votum dazu abzuqeben, wenn ein Betrieb durch Hoheitsakt z. V. auch durch Rohstoffsperre, stillgelegt werden hdll. Ich sehe gerade in dieser Tatsache einen wirksamen Riegel gegen vermeidbare Stillegungen."

Nachd- c die Mob.-Vorbereitungen eine scharfe Zusammen­fassung der Erzeugung als eine Notwendigkeittotaler Krieg­führung" vorgesehen hatten, find wir durch die Entwicklung der Kriegslage sehr bald zur Streuung, d. h. zur Velassung einer möglichst großen Zahl von Betrieben im Produktionsprozeß übergegangen. Plötzlich aus der Kriegs- führung entstehende Forderungen müssen erfüllt werden. Üm hier den staatlichen Stellen die richtige Entscheidung schnell zu ermöglichen, müssen die fachlichen Gruppen über Kapazität und Inanspruchnahme sowie technische Leistungsfähigkeit ihrer Betriebe unterrichtet sein. Vor allem muß eine möglichst starke Dezentralisation der Auftragsvergebung erfolgen und an der Einschaltung der Vezirksausgleichsstellen, die in engster Füh­lung mit den wirtschaftlichen Organisationen der Industrie and des Handwerks arbeiten wüsten, unter allen Umständen festgehalten werden. Die Herausstellung einzelner Betriebe als W.-Betriebe bedeutet keineswegs, daß die übrige» Betriebe zum Stilliegen verurteilt werden sollen oder daß )ie W.-Vetriebe ihre Kapazität voll und übervoll ausnutzen, während den anderen Betrieben nur unzureichende Veschäfti- zungsmöglichkeiten verbleiben. Im Gegenteil, wir wüsten aus mannigfachen volkswirtschaftlichen Gründen Wert darauf legen, » eine möglichst große Zahl von Betrieben erhalten bleibt. Rohstoffe dürfen nicht etwa nur an W.-Betriebe zugeteilt wer- »eu, sondern wie bisher an alle Betriebe, und zwar möglichst >leichmäßig, soweit ihre Erzeugung untereinander kriegswirt- chaftlich den gleiche» Rang besitzt. Eine Einschränkung muß hier selbstverständlich gelten, wenn überragend technische vestchtspunkte es verlangen oder wenn die Rohstoffdecke zu napp ist, um alle Betriebe rentabel arbeiten zu lasten. Dann aussen notgedrungen einzelne Betriebe ausfallen. Es wird »etter auch dafür Sorge getragen werden, daß auch die Arbeits­ämter die Richt-W.-Betriebe nicht etwa als Freiwild ansehen und Arbeitskräfte nur unter Berücksichtigung des auch in diesen Betrieben vorhandenen kriegswichtigen Auftragsvolumens ent­ziehen. Ich halte es für dringend erwünscht, daß alle staatlichen Stellen, die hierauf Einfluß haben, engstens mit den Organisa­tionen der Wirtschaft Zusammenarbeiten. Ich möchte keinen Zweifel darüber lasten, daß die Staatsführung ebenso, wie sie im Interesse der gesamten Volkswirtschaft an einer möglichst weiten Streuung der Kriegsaufträge so lange wie irgend mög­lich festzuhalten entschlossen ist, auch Mittel und Wege finden wird, Betriebe, die im Interesse der Kriegführung in die Riistungswirtschaft eingcreiht werden wüsten, hierzu zu zwingen.

Der Staatssekretär wandte sich nun der Zusammen- arbeit in den bezirklichen Instanzen zu. Er führte aus, daß die Errichtung der Vezirkswirtschasts- ämter einen wichtigen Schritt zum Ausbau der staatlichen Wirtschaftsverwaltungen darstellt. Sie haben dafür Sorge zu tragen, daß die kriegswichtigen Firmen der Industrie, des Han­dels, Handwerks, der Kreditinstitute und Versicherungsunter­nehmen leistungsfähig erhalten, also daß ihnen Arbeitspersonal und Transportmittel in ausreichendem Maße zur Verfüauno

gestellt werden. Neben dieser Betreuung der Betriebe obliechs den Vezirkswirtschaftsämtern die Durchführung der gewerbliche» Verbrauchsregelung. Daß dir Brzirkswirtsihaitsämier ihre AuÜ gäbe nur in engster Zusammenarbeit mit der Oraanisation des gewerblichen Wirtschaft lösen können, ist selbstverständlich. s Zu dem Verhältnis der Organisation der gewerblichen Wir« schaft zu den Wehrwirtschaftsinspcktionen führtü der Staatssekretär aus. er halte es für unerläßlich, daß dich Zusammenarbeit der Wehrwirtschaftsinspektionen und der Be-< zirkswirtschaftsämter noch viel enger als bisher gestaltet wir§ Man wird im Interesse der Wirtschaft ernsthaft prüfen müssen^ ob es sich nicht grundsätzlich empfiehlt. Vezirkswirtschaftsämte» auch bei den Neichsstatthaltern bzw. Oberpräsidenten zu erric« ten, die bisher wehrwirtschaftlich anderen Bezirken angegliedert waren. Der Staatssekretär be^-adelte am Schluß seines Vo« träges noch die Zusammenarl ' zwischen dem Staat und de» Organisationen der Wirtschaft auf dem Gebiet der Exportwir« schaft.

GeneralmsveWr Dr. TM am Westwall

Verleihung der ersten Schutzwall-Ehrenzeichen

Schleiden, 24. Nov. Hoch oben in der Eifel, am Losheimer Graben, der sich viele Kilometer weit an der deutsch-belgische»' Grenze entlang zieht, verlieh am Freitag mittag in einer kurzes Feierstunde der Eeneralinspektor für das deutsche Straßenwefen^ Dr. Todt, die ersten 299 vom Führer verliehe«; nen Schutzwall-Ehrenzeichen. Ausgezeichnet wurdet Westwallarbeiter, die mindestens 16 Monare an diesem gewalti» gen Bauwerk tätig sind, ferner einige Bauleiter, Pionierkom­mandeure, Eaubeauftragte für den Westwall und einige Kreis» obmänner der Deutschen Arbeitsfront. Zu der Feier hatten sich neben vielen tausend Westwallarbeire-rn auch zahlreiche führende Vertreter der am Vau beteiligten Organisationen eingefundeu.

Eeneralinspektor Dr. Todt wies auf die unüberwindlich» Stärke dieses Walles aus Stahl und Eisen hin. Wenn es noch eines Beweises bedarf, so sagte er, daß keines Feindes Fuß z» keiner Zeit dieses Land betreten wird, so zeugt dafür das Ee- borgenheitsgefühl des Eifeler Bauern, der um die Stärke diese» Festungsgürtels weiß, der hinter besten Schutz seiner gewohnte» Arbeit in Ruhe nachgeht und auch in diesem Herbst seine späte Ernte vom Felds holte. Allein die drei Monate, die wir rin»; mit Frankreich und England im Krieg befänden, seien bereit»! Beweis dafür, daß diese gigantische Vunkeranlage nicht nur ein Befestigungsgllrtel, sondern vor allem der sichere Earnt der deut- scheu Heimat ist. Allzu leicht werde heute bei der harten und schweren Arbeit, die hier geleistet werde, vergessen, wofür diese». Werk geschaffen wurde. Er, Dr. Todt. muffe aber immer wieder! darauf Hinweisen, daß alles das, was der deutsche Arbeiter hier' in den letzten anderthalb Iahen geleistet habe, «in großer, Dienst am deutschen Volke sei. Dieser Westwall sei die größte geschloffene Bau-mlage, die jemals errichtet worden sei. Selbst die größten Bauwerke der Vergangenheit, die Pyramiden, und auch der Panama-Kanal, ständen weit zurück. Zwar seien in der Vergangenheit auch m Deutschland große Bauwerke ent­standen. Bei ihrer Würdigung habe man aber stets eines ver­gessen, den deutschen Arbeiter Erst der Führer habe un» eine höhere Aufastung von dem Sinn der Arbeit der Faust und der Stirn gegeben.

Anschließend sprach als Vertreter der Wehrmacht noch General Jakobs. Auch er würdigte die große Bedeutung des Westwall». Nicht nur Organisation und Technik hätten dieses Werk voll­bracht, sondern der unübertreffliche Gemeinschaftssinn zwischen Heer und Arbeiterschaft habe zu dem Erfolg entscheidend bet­getragen. Im Anschluß überreichte dann Dr. Todt den Arbeiter» das Ehrenzeichen.

Der von England vom Zaun gebrochene Krieg verhindert die Durchführung

Berlin, 24. Nov. Der Deutsche Olympische Ausschuß und da» Organisationskomitee für die V. Olympischen Winterspiele habe» den Beschluß gesagt, den Auftrag zur Durchführung der Olympischen Winterspiele z u r ü ckz u g e b e n. Bekanntlich hatte der Deutsche Olympische Ausschuß unter Lei­tung des Reichssportführers von Tschammer und Osten für di« Durchführung der V. Olympischen Winterspiele ein besondere»^ Organisationskomitee gegründet, dessen Vorsitz Dr. Karl Ritter von Halt übernommen hatte. Unter seiner Leitung sind di« Vorbereitungen bisher in größtem Ausmaß« durchgeführtworden. Der Führer und Reichskanzler hatt« bei dem Vortrag, der ihm am 20. Juni auf dem Obcrsalzberg durch den Reichssportführer und Dr. von Halt gehalten worde» war, entschieden, daß die Anlagen in Gar misch eine ent­sprechende Erweiterung erfahren sollten. So wurde der llmba« des Skistadions und die Verdreifachung des Eis­stadions in Angriff genommen. Der Führer stiftete außer­dem die Mittel für den Bau eines Winterschwimmbades.

Der Plan, die Spiele durch einenBotenlauf der Freundschaft* von Lhamonix her über St. Moritz nach Garmisch einzuleiten, war einer der neuen Vorschläge. Die große KundgebungTag des Skilaufs", zu der Deutschland die 19 999 besten Skiläufer au» allen Gebieten vereinen wollte und für die 1109 Skiläufer aller Sportnationen als Gäste vom Heimatort ab eingeladen waren, hätte dafür gesorgt, daß der an sich für diese Winterspiele um­strittene Skilauf zu seinem vollen Recht gekommen wäre. Diese Vorbereitungen wurden auf ausdrückliche Anordnung des Füh­rers auch nach Kriegsausbruch unverändert fortgesetzt und so weit vorgetrieben, daß die Spiele ohne weiteres hätten stattftndea können.

Nachdem aber ein Beschluß des Internationalen Olympische» Komitees vorsieht, daß ein kriegführendes Land nicht Träger der Spiele sein kann, haben der Deutsche Olympische Aus­schuß und das Organisationskomitee für die V. Olympische« Winterspiele nachstehenden Beschluß gefaßt:

Deutschland, auch im Kriege den Werken des Friedens treu, hat die Vorbereitungen für die V. Olympischen Winterspiele 194S > Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt und die olympischen Sportstät­ten betriebsfertig ausgebaut. Da seine Vorschläge auf Herbei-