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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Lalw und Freudenstadt
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Nummer 277 Alteusteig, SamstiW, de« 25. November 1SSS 82. Jahrgang
Englischer Kreuzer torpediert
Torpedierung des britischen Kreuzers „Belfast- im Firth of Forth
Der Wehrmachtsbericht
Deutsches U-Boot bestätigt Torpedierung der „Belfast" im Firth of Förth — Wiederholte erfolgreiche Luftkämpse an der Westfront — Drei feindliche Flugzeuge abgeschossen
Berlin, 24. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen etwas regere Spähtrupp- und Artillerie- tätigkeit.
Die Luftwaffe setzte ihre Erkundungstätigkeit über französischem Gebiet fort. Zwischen den zur Unterstützung der Aufklärungsflugzeuge und zum Schutze des Grenzgebietes eingesetzten deutschen Jägern und feindlichen Jagdflugzeugen kam es wiederholt zu Luftkämpfen. Hierbei wurde ein i risches Flugzeug bei Verdun, ein Flugzeug bei Saarbrücken und ein französisches Flugzeug durch Flak bei Zweibrücken abgeschossen.
Die Nachricht der „Neuyork Times" von der schweren Beschädigung des britischen Kreuzers „Belfast" wird dnrch die Meldnngsines U-Bootes bestätigt, das einen Kreuzer der Southampton-Klasse im Firth of Forth torpediert hat. Nach Meldungen der britischen Admiralität lies weiter der britische Zerstörer „Gipsy" an der englischen Ostküste auf eine Mine und sank.
Die Regelung des Lebensmtttelverbrauches der Selbstversorger
Berlin, 24. Nov. Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln bei den landwirtschaftlichen Erzeugern ist schon bald nach Einführung der öffentlichen Bewirtschaftung durch eine Reihe von Erlassen und Anordnungen geregelt worden. Diese trugen aber mehr oder weniger vorläufigen Charakter, denn sie behandelten meist nur die eine oder andere Einzelfrage. Es entsprach daher einem Bedürfnis der Praxis, das gesamte Selbstversorgerrecht zusammenzufassen und bei dieser Gelegenheit bestehende Lücken und Unklarheiten zu beseitigen.
Diesem Zweck dient ein neuer Erlaß des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und die diesem Erlaß beigefügte Anweisung. Beide, Erlaß und Anweisung, werden km Deutschen Reichsanzeiger und im Reichsministerialblatt der landwirtschaftlichen Verwaltung veröffentlicht. Bei der Festsetzung der Selbstversorgerrationen ist den unterschiedlichen Bedürfnissen in den einzelnen Landschaften Rechnung getragen worden. Maßgebend für die eingeführte Regelung war ferner das Bestreben, die für die Selbstversorger eingesührten Vorschriften so einfach zu gestalten, wie es die der deutschen Kriegsernährungswirtschaft gestellte Aufgabe nur irgend zuließ.
Neuyork, 24. Nov. Die „Neuyork Times" veröffentlicht eine ihrem Neuyorker Büro zugegaugene vertrauliche Meldung, wonach ein deutsches U-Boot im Firth of Forth den dort verankerten britischen Kreuzer .Belfast" torpedierte. Einzelheiten seien nicht mitgeteil worl .. Das Blatt hebt hervor, dies sei der zweite gelungene B rsuch deutscher U-Boote, in einen geschützte« britischen Marinehafen einzudriuge«. Der Angreifer ist, dieser Meldung zufolge, entkomme«.
Unterdessen hat das deutsche U-Boot dieTorpe- dierung gemeldet. Der torpedierte Kreuzer „Belfast" ist ein Kreuzer des neuesten englischen Typs. Das Schiff wurde erst im August d. I. in Dienst gestellt und ist mit den modernsten Schutzvorrichtungen gegen Torpedos ausgerüstet. Die „Belfast" hat eine Wasserverdrängung von 18 000 Tonnen und erreicht 32 Knoten Geschwindigkeit. Die Bestückung besteht aus zwölf 15,2- und vier 4,7-Zentimeter-Eeschützen. Zur Fliegerabwehr verfügt die „Belfast" über zwölf 10,2- und sechzehn 4-Zentimerer- Flugabwehrkanonen. Ferner ist sie mit acht Torpedoausstoßroh- ren ausgerüstet und hat vier Flugzeuge an Bord, die mit einer Schleuderanlage gestartet werden.
Zur Torpedierung des modernen britischen Kreuzers „Belfast" fchreibt der Deutsche Dienst:
Am Mittwoch veröffentlichte die „Neuyork Timer^ "v.d mit ihr verschiedene amerikanische Agenturen, so die United Preß und die Associated Preß, die Meldung, daß ein deutsches U-Boot mitten im Firth of Forth den modernen britischen Kreuzer „Belfast" torpediert und schwer beschädigt habe. Fraglos war dies« Meldung über die neue glänzende Waffentat der deutschen Marine den amerikanischen Agenturen in London von einer Seite zugegangen, die von der Torpedierung dieses nagelneuen modernsten britischen Kreuzers genaueste Kenntnis hatte. Fraglos war auch der britischen Admiralität bereits zu diesem Zeitpunkt die Torpedierung der „Belfast" bekannt. Obwohl Winston Churchill durch das englische Lügenminifterium täglich verkünden läßt, daß er sogleich alle englischen Verluste wahrheitsgemäß bekanntgäbe, hüllte sich die englische Admiralität über die „Belfast" in völliges Stillschweigen und tut es auch heute noch. Allerdings wagte man es nicht mehr, die Torpedierung einfach zu dementie»
Der Fall Döpking und Kremin
ren, wie man es noch bei der „Repulse" und der „Arc Royal* getan hatte. Man schwieg und gab den in London anwesend«» neutralen Korrespondenten weder eine Bestätigung der Versenkung, noch irgend eine Auskunft. Es ist verständlich, daß der Lord der britischen Admiralität die Torpeoierung der „Belfast" nicht züzugeben wagte, war doch dieser Kreuzer erst im August 1939 in Dienst gestetll worden und mit den modernsten Schutzvorrichtungen gegen Torpedoangrisfe ausgerüstet.
Obwohl die Meldungen, die von den neutralen Korrespondenten aus London kamen, schon keinen Zweifel daran ließen, daß das kühne Unternehmen des deutschen ll-Vootes von vollem Erfolg begleitet war, hat die deutsche Seekriegsleitung, getreu ihrem Grundsatz, nur vollkommen gesicherte Erfolgsmeldunge« auszugeben, mit der Veröffentlichung des neuen großartigen Sieges deutschen U-Boot-Eerstes so lange gewartet, bis die erste Meldung des erfolgreichen ll-Vootes selbst vorlag. Diese Meldung hat ' vollem Umfange die neutralen Berichte bestätigt: Der modernste englische Kreuzer „Belfast" wurde auf da» schwerste getroffen. Er wurde getroffen wie die Flugzeugträger „Courageous" und „Ark Royal", wie die „Royal Oak", wie di« „Repulse", wie die zahlreichen britischen Zerstörer, Minensuchboote und U-Boote. Sie ist aus dem Verband der britische» Flotte ausgeschieden, wie das Schlachtschiff „Hood" und die Kreuzer „Southampton", „Edinburgh" und „Mohawk", wie die „Jrou Duke". Wie .agte Herr Winston Churchill, der Erste Lord der britischen Admiralität, noch vor wenigen Tagen vor dem britischen Unterhaus?: Die U-Voot-Eefahr ist gebannt-* England beherrschtdteNordsee! Das ist die Antwort der deutschen Kriegsmarine! Das Torpedo des heldenhajteu deutschen U-Boytes hat nicht nur die .Belfast" getroffen, es hat zugleich auch diese Lüge Churchills torpediert.
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Berlegeues Schweige« des Londoner Rundst»»!» zur Torpedierung der „Belfast"
Berli«, 24. Nov. Obwohl bereits in der Neuyorker Presse und in zwei deutschen Nachrichtensendungen die Torpedierung d« englischen Kreuzers „Belfast" der Weltöffentlichkeit bekanntgegeben worden war. hüllt sich der Londoner Rundfunk, der erst am Donnerstag wieder einmal geprahlt hatte, die britische Admiralität „gebe jede« Verlust sofort bekannt", in seinen Nachrichten immer noch in völliges Stillschweigen. Die Hetzer an d« Themse erwähnen mit keinem einzigen Wort diesen neuest«» schweren Schlag, der die „unbesiegbare Flotte" seiner Majestät getroffen hat.
Zn der Anweisung über die Regelung der Selbstversorgung mit bewirtschafteten Nahrungsmitteln wird zunächst klargestellt, wer als Selbstversorger gilt. Den wesentlichen Inhalt der Anweisung bilden jedoch die Einzelvokschriften für die verschiedenen bewirtschafteten Erzeugnisse. Für die Regelung der Selbstvetsorgung mit Brot aus eigenem Getreide wird eine Reichsknahlkarte, für die Regelung der Selbstversorgung mit Fleisch und Fett aus Hausschlachtungen u, a. eine Schlachtkarte eingeführt. Die Einzelvorschriften für die Selbstversorgung mit den verschiedenen bewirtschafteten Nahrungsmitteln werden im übrigen durch eine große Zahl von praktischen Beispielen erläutert.
Wieder Urlaub ab IS. Januar 1940
Berlin, 24. Nov. Die Kriegswirtschastsverordnnng hatte kanntlich zunächst eine Urlaubssperre ausgesprochen Dem ichsarbeitsminister war aber gleichzeitig eine Ermächtigung eilt worden, diese Sperre wieder aufzuheben, sobald es dre gemeinen Verhältnisse wieder erlaubten. Der Reichsarbetts- nister hat vorerst für dringende Fälle gewisse Ausnahmen belassen. Die wichtigste dieser Lockerungen ist die Gestattung n kurzfristigen Familienheimfahrten für Arbeiter und Angellte. die von ihrer Familie getrennt leben müssen. Solche lhrten können im Rahmen der vorhandenen Transportinog- hkeiten in gleichem Umfange gewährt werden wie fte die lrisordnung zur Regelung von Fannftenhelmfahrten Lei Bau- rhaben der öffentlichen Hand für die Kriegszeit (Reuhs- beitsblatt Nt. 30 Seite VI 1582) vorsieht.
Darüber hinaus hat nunmehr der Rerchsarbeitsnnmster durch ir im Reichsarbeitsblatt Nr. 33 vom 25. November 1939 ver- entlichte Anordnung allgemein wieder die Gewährung von taub zugelassen, und zwar vom 15. Januar 1940 ab.
Der Urlaub für die vergangene Zeit ist, soweit er noch nicht -braucht ist. bis zum 30. Juni 1940 nachzugewähren. Jnzw.- en ausgeschiedenen Gefolgschaftsmitgliedern ist das fällige laubsentgelt nach dem 15. Januar 1940 auszuzahlen Ist snahmsweise infolge der Kriegsverhältnisse eine Gewährung n Freizeit bis zum 30. Juni 1940 nicht möglich. kann der üchstreuhänder der Arbeit in Ausnahmesallen eine Abfindung s alten Urlaubs in Geld ganz oder teilweise Massen. Hinsichtlich der Urlaubsmarken im Baugewerbe erfolgt noch »e besondere Regelung.
Weitere Einzelheiten über die Attentatspläne Otto Strassers
Berlin, 24. Nov. Amtlich wird verlautbart: Am 21. S. 1939 wurden, wie bereits gemeldet, vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Sprengftoffver- brechen und Landesverrat der Hoteldiener Karl Döpking, geboren 28. 8. 1898 in Dankersen» und der kaufmännische Angestellte Helmut Kremi«, geboren 4. 5. 1907 in Strücken, zumTo - e und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.
Aus dem Urteil ist zu entnehme«, daß Döpking im Mai 1936 aus Deutschland nach der damaligen LSR. emigriert war» während Kremin im Juli 1938 aus Furcht vor einer Bestrafung wegen eines begangenen Raubüberfalles Deutschland verlassen hatte. Beide fanden durch Emigranteukreise in Prag Anschluß an Otto Strasser und waren schließlich in der Folgezeit in dem Büro Otto Strassers in Prag tätig. Als sich Strasser «ach dem Scheitern seines ersten Versuches eines Sprengstoffattentats im Jahre 1938, in dessen Verlauf der Prager Jude Helmut Hirsch in Stuttgart sestgenommen und am 8. 3. 1937 z»m Tode verurteilt und hingerichtet nmrde, mit der erneuten Durchführung von Sprengstoffanschlägen im Jahre 1937 befaßte, gewann er beide für seinen Plan. Zunächst war ein Anschlag anf dem Reichsparteitag in Nürnberg geplant. Dieser Anschlag kam jedoch aus zeitliche« Gründen nicht mehr zur Durchführung, weil der Parteitag inzwischen schon zu Ende gegangen war. Strasser gab nunmehr den Auftrag, den Anschlag während des Duce- Besuches in Deutschland (25. 9. bis 29. 9. 1937) und, falls dieser nicht durchgeführt werden kann, jedenfalls während des Erntedankfestes auf dem Bückeberg (3. 10. 1937) dnrchznführen. Döpking und Kremi« haben daraufhin de« Sprengstoff durch Mittelsmänner am 16. 9. 1937 nach Deutschland verbringe« und zunächst auf den Bahnhöfen Leipzig und Dresden anfbewahren lassen. Das geplante Verbrechen kam nicht mehr zur Ausführung. Die Geheime Staatspolizei hatte, wie beim ersten Versuch, glücklicherweise noch rechtzeitig durch systematische Ueber- wachungsmaßnahmen Kenntnis von dem nenerliche« Plan erhalten und diesen dnrch die Sicherstellung des Sprengstoffes und die spätere Festnahme der Beauftragten Döpking und Kremi« vereiteln können. Die beiden Verbrecher erwartet nnnmehr die
Vollstreckung des Urteils.
Sieben Schiffsverluste an einem Tage
Amsterdam, 24. Nov. Reuter gab am Donnerstagabend eine Abstellung der im Laufe dieses Tages von den amtlichen englischen Stellen zugegebenen Schiffsverluste heraus. Es handelt sich um die bereits bekannten Versenkungen des Liverpool« Dampfers „Daring", des Fischdampfers „Surby" aus Fleet- wood und eines französischen Fischdampfers durch U-Boote, sowie den Verlust des griechischen Dampfers „Helena" und des Dam- pfers Eeraldus" aus Hüll durch Minen. Neu ist in der Reuter- Ausstellung die Mitteilung von der Versenkung des Londoner Dampfers „Lowlane" mit 974 Tonnen und dem Auslaufen deN Minensuchbootes „Aragonits" auf eine Mine.
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Englischer 9000-Tonnen-Dampser durch Treibmine versenkt London, 24. Nov. Der englische Dampfer „Mangalvre", 8886 Tonnen, der an der Ostküfte vor Anker lag, wurde Freitag« morgen dnrch eine Treibmine versenkt. Die gesamte Besatz»«- von 77 Mann wnrde gerettet.
Selbst Paris muß zugeben
Die Türkei hat die Geduld verloren Paris. 24. Nov. Die französische Nachrichtenagentur gibt ein« Meldung aus Ankara wieder, aus der hervorgeht, daß die TLrk«t offenbar über die handelspolitische Vernachlässigung durch di« großen Alliierten im Westen nunmehr die Geduld verloren hat. Bekanntlich haben die Alliierten zwar die Türkei auf Deurjch- land gehetzt und dadurch bewirkt, daß der türkische Handel nach Deutschland beinahe aufgehört hat, aber selbst haben sie nichts unternommen, um der Türkei ihre Waren abzunehmen.
Nunmehr meldet Havas weiter, daß am Donnersrag in Ankara eine Unterredung des französischen Handclsartachös mit einem hohen türkischen Regierungsvertreter über diese Frage stattgesunden habe. Zur „Beruhigung? der Türkei sagte der französische Rundfunk, daß sich hier „große Möglichkeiten" erössneten. Die Türken werden allerdings lange warten können, bis diese Worte über die „großen Möglichkeiten" verwirklicht werden.
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