Sei t« 2

Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 273

Opfer, der engste Engpaß: nach zehn Wochen normales Leben, nur ein Bruchteil der Vollmachten brauchte ausgenutzt zu werden. Alles das nicht etwa, weil die Führung vor Euren Forderungen, Arbeiter und Arbeiterinnen, zurückgewichen wäre, sondern weil alles so gut vorbereitet war, daß man diese Opfer nicht benötigte. Mit unserem geringen Anteil an den Kriegs­opfern der Nation müssen wir uns fast schämen, vor allem, wenn wir an die Vlutopfer der Soldaten denken.

Umso mehr wollen wir Arbeiter und Arbeiterinnen, Betriebs­sichrer und Gefolgsleute dem Führer geloben, alles zu tun, was er von uns verlangt.

Führer! Du hast der arbeitenden Klasse nur ein geringes materielles Opfer auferlegt, umso mehr werden wir durch Fleiß und Leistung uns Deiner und Deines Vertrauens würdig erweisen. Solange der Krieg dauert, wird kein Arbeiter und keine Arbeiterin versuchen, aus der Not des Volkes Gewinn zu schlagen. Das nationalsozialistische Arbeitertum hat mit jenem marxistischen Gesindel der Munitionsstreiks des Welt­kriegs nichts zu tun.

Die zehnwöchige Kriegsbilanz auf produktions-, wirtschaft­lichem und sozialpolitischem Gebiet lautet: Mehrleistung, Erfül­lung des Vierjahresplaues, eine aus vollen Touren laufende

Wirtschaft und eine zufriedene, gesunde und fleißige Arbeiter­schaft.

Die Bilanz der Inneren Front wäre unvollständig, wenn wir nicht das sozialistische Werk in den letzten zehn Woche« auf­zählen würden: Die Entschädigung und die Unterhaltung der Angehörigen unserer tapferen Soldaten. Dieses Werk ist ein­malig und eigenartig. Es ist ein nationalsozialistisches Werk im wahrsten Sinne des Wortes.

Arbeiter und Arbeiterinnen! Betriebssichrer und Gefolgschaft!

.Ich versuchte, Euch in kurzen klaren Darlegungen im Tele­grammstil eine Bilanz der Lage unseres kämpfenden Volkes nach zehn Wochen des Krieges zu geben.

Jedoch der größte Aktivposten in dieser Bilanz ist die Tatsache: Der Führer lebt!

Deutschland stand noch nie so gut da und England noch nie so schlecht. Diesmal packen wie es. England wird geschlagen «erden und wir und Deutschland werden frei.

Arbeit gegen Geldsack

Unser Sieg Freiheit!

Hatte, die etwas besser unterrichtet waren, glaubte aber de« Schwindel nicht. Er ließ daher seine Familie im Stich und flüch­tete zusammen mit seinem Komplizen Kapczyinski.

Zurück blieben diejenigen, die im Verdacht standen, an jenem Abend des 3. September bei der Ermordung Griegers und Johns beteiligt gewesen zu sein.

Vor allem hier der Angeklagte Pawlowski, der voll ge. ständig war, Erieger mißhandelt und mit einer Schaufel er- schlagen zu haben. Er wurde wegen Mordes zum Tode ver­urteilt. Siebe« weitere Angeklagte, darunter Schüler und Lehrlinge im Alter von 17 bis IS Jahren, verhetzte jugendliche Mitläufer, kamen mit Gefängnisstrafen bis zu vier Jahren davon. Sechs Angeklagte, denen man nicht widerlegen konnte, daß sie nur als Zuschauer an dem Ort des grausigen Geschehens geweilt hatten, wurden mangels Beweises sreigesprochen.

Französische Luftwaffe unter englischem Kommando?

London, 19. Nov. Wie gemeldet wird, soll auf Grund de»§ bisherige« Erfahrungen die französisch« Luftwaffe dem briti­schen Kommando unterstellt werde«.

Nachdem Frankreich schon früher seine politische Selbständig-, keit aufgab, der i« diesen Tage» auch die wirtschaftliche folgte, f rundet der jetzige Schritt das Bild der absolute« Hörigkeit der Pariser Negierung von London ab.

Englischer DampferPensilva" versenkt

London, 21. Nov. Der 42»8 Tonnen große englische Dampfe« Pensilva" wurde, wie Reuter meldet,durch feindliche Ein­wirkung" versenkt. Die Besatzung sei gerettet.

Der Jude lobt den Poilu

" Höre Beliiha spricht Frankreichs Armee seineBe- "! wunderung" aus

Brüssel, 20. Nov. Der jüdische Kriegsminister Englands, Höre Belisha, hat bei seiner Vesuchsfahrt durch das englische Auf-> marschgebiet in Nordfrankreich auch französische Truppenteile be-i sichtigt und dabei seineBewunderung" für die französische Armee ausgesprochen. Die Armee Frankreichs sei, so sagte der Vertreter Judas, diebeste Armee der Welt". Höre Belisha verließ am Sonntag, wie Reuter meldet, das Kriegsgebiet, nachdem er man höre und staune den von den britischen Expeditions­truppen besetzten Sektor besucht undauf dieser Tour mehr als 160 Kilometer zurückgelegt hatte, wozu er vier Stunden be­nötigte". Der Kriegsminister traf mit einer ganzen Anzahl hoher französischer Offiziere zusammen und inspizierte französische Be­obachtungsposten, eine unterminierte Brücke und mobile Tank­hindernisse. In einer Ansprache vor englischen, französischen und amerikanischen Berichterstattern sagte Höre Belisha, daß er bel seinem Besuch der britischenFrontabschnitte" sehr beeindruckt gewesen sei, durch dengroßartigen Verwaltungsapparat und die große Leichtigkeit, mit der die ganze militä sthe Maschl« liefe, trotz der schlechten Wettsrumstände".

Auf eine Mine ausgelaufen

Britische Lüge von belgischem Seegericht zurückgewkefe«

Brüssel, 20. Nov. Der belgische KongodampferAlex van Ops- tal", der in den ersten Tagen des Krieges auf eine englisch« Mine gelaufen und gesunken war, verdient insofern wieder er­wähnt zu werden, als der seeamtliche Untersuchungsausschuß i« Antwerpen noch einmal kategorisch erklärt hat, daß das Schiff nach einwandfreien Feststellungen nicht torpediert worden, son­dern auf eine Mine gelaufen sei. Diese wiederholte amtliche Be­kräftigung der schon seit Wochen bekannten Tatsachen weist di« Lüge der britischen Piraten, deutsche U-Boote hätten den belgi­schen Dampfer torpediert, eindeutig in die Schranken.

«

Weitere neue Minen-Opser

Italienischer und schwedischer Dampfer gesunken

Amsterdam, 20. Nov. Der Preß Assocation zufolge ist der italienische DampferGrazia" am Sonntag früh, sie­ben Meilen von der englischen Küste entfernt, auf eine Mine ge­laufen und innerhalb weniger Minuten gesunken. Fünf Ve- satzungsmitglieder wurden durch die Explosion getötet. Zwei Schiffe, die an die Unglücksstelle geeilt waren, nahmen 29 Über­lebende an Bord.

Ferner wurden 22 Vesatzungsmitglieder des englischen DampfersBlackhill", darunter der Kapitän, am Sonntag an Land gebracht. DieVlackhill" war auf eine Mine gelaufen und unter denselben Umständen wie derSimon Volivar" unter­gegangen. Schließlich berichtet Preß Association noch, daß 13 lleberlebende des schwedischen DampfersVorjesson" in der Nacht zum Montag in einem Hafen der englischen Ostküst« nnkamen. Acht Vesatzungsmitglieder dieses Dampfers waren durch die Explosion getötet worden, als das Schiff in den Küstengewäs­sern auf eine Mine stieß. '

Auch dieVinnendijk" lief auf eine Mine

Amsterdam, 20. Nov. Der niederländische Rat für die Schiff­fahrt hat über den Untergang des holländischen DampfersB i n- nendij k", der am 7. Oktober beim FeuerschiffShambels" bek Weymouth nach einer Explosion unterging, sein Urteil abgegeben^ 2n dem Spruch heißt es, es könne mit einer an Sicherheit gren­zenden Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß die Explo­sion durch eine Mine erfolgt sei. Es fehle jeder Hinweis und auch jede Wahrscheinlichkeit, so schließt der Spruch des nieder­ländischen Rates, daß der DampferVinnendijk" durch ein Tor­pedo wie von England behauptet worden war getroffen worden sein könnte.

*

Auf eine englische Mine gelaufen

50 Schwerverletzte auf holländischem Passagierdampfer

Amsterdam, 19. Nov. Wie das Niederländische Telegraphen­büro mitteilt, ist ein Bericht des holländischen Gesandten aus London eingetroffen, wonach der niederländische Dampfer »Simon Volivar" in der Nähe der englische« Küste auf ein« Mine gelanse» ist.

Viehische Morde unter den Klängen der englischen Hymne!

Posen, 20. Nov. (Von unserem nach Posen entsandten Sonder­berichterstatter.) Am 3. September d. I. wurde in Posen vom polnischen Pöbel, der durch die englische Hetzpolitik bis zur Ra­serei aufgestachelt war, der 32jährige Volksdeutsche Ger­hard Grieger und der gleichaltrige Paul John in viehi­scher Weise ermordet. 14 P er s on e n, die in dem Verdacht stan­den, an diesen Taten beteiligt gewesen zu sein, mußten sich jetzt vor dem Posener Sondergericht verantworten.

Wir hörten und lasen von den grausamen Mordtaten und bru­talen Mißhandlungen an Volksdeutschen, die unsere Truppen auf ihrem siegreichen Vormarsch festgestellt hatten, und unsere anständige deutsche Gesinnung konnte alle diese entsetzlichen Dinge kaum fasten. Heute müssen wir auf Grund der Ermittlungen sagen: Es ist schlimmer, viel schlimmer noch, als die Berichte lauteten und die höllischste Phantasie es sich ausdenken kann! Tausende von Leichen ermordeter Volksdeutscher, die irgendwo verscharrt lagen, sind inzwischen ausgegraben worden. Eine Son­derkommission von Aerzten ist mit der Untersuchung der Todes­ursachen dieser Opfer englischer Verhetzungsoolitik und polnischen llntermenschentums beauftragt. Aber wie viele konnten bisher nicht einmal identifiziert werden. In Posen allein, in einem Saal des Gerichtsärztlichen Instituts an der dortigen Universi­tät, liegen auf langen Tischen Hunderte von Kleidungsstücken ermordeter Volksdeutscher, deren Träger man nicht kennt.

Schlagt alle Deutschen tot!"

Nur ein winziger Ausschnitt der erschütternden Vorgänge aus düsteren Posener Tagen ist es, der in dem zur Aburteilung stehenden Fall vor dem Soadergericht zu gespenstischem Le­ben erwacht. Wir drehen das Rad der Zeit zurück, bis in die Ansangstage des Septembers. Englische Hetze und die Großmäu­ligkeit dereigenen Regierung" stachelten die niedrigsten In­stinkte des Pöbels immer mehr auf. Bewaffnete Banden zogen unter dem Schutz der Polizei durch die Straßen Posens und machten Jagd auf VolksdeutscheSpione". Es genügte, wenn eine Frau, wie es geschehen ist, Wäsche auslegte, um sie und :hre Angehörigen deshalb niederzumachen, weil sie angeblich deutschen Fliegern Signale gegeben hätten.

Der 40jährige Stephan Nowitzki war einer der Haupt- rädelssührer bei diesem Treiben. Er fühlte sich als sogenannter Luftschutzkommandant, wir sagen schlichtLuftschutzhauswart", besonders stark, zumal er von der polnischen Polizei den amtlichen Auftrag hatte, deutscheSpione" ausfindig zu machen. Schlagt alle Deutschen tot, sie spionieren nur!" Diese Aufforderung war von der polnischenRegierung" in den Warschauer Zeitungen und durch Rundfunk am 2. September an die polnische Bevölkerung ergangen.

Unter den Klängen der englischen Nationalhymne...

Ein Zeuge, der Volksdeutsche Landgerichtsrat a. D. Klabun, der nur mit Mühe sein Leben retten könnte, aber schwer miß­handelt wurde, gab vor Gericht eine erschütternde Schilderung von den Ereignissen des Sonntags, des 3. Septem­ber: In den frühen Nachmittagsstunden wurde plötzlich durch Lautsprecher die Mitteilung bekannigegeben, daß England und Frankreich, den Krieg gegen Deutschland erklärt hatten. Der Ra­daupatriotismus fand keine Grenzen mehr. Ueberall an den Straßenecken wurde die englische Nationalhymne gespielt und ein Hoch nach dem anderenauf die großen englischen Freunde und Verbündeten" ausgebracht.

Stephau Nowitzki, der mit dem Landgerichtsrat K. in einem Hause zusammenwohnte, hatte den Lautsprecher ans Fenster ge­rückt und gröhlteGod save the King" triumphierend in den Hof hinab, nachdem er vorher in einer Ansprache dieedlen Waffenbrüder" gefeiert und zur Vernichtung allerdeutschen Schweine" aufgefordert hatte.Wenige Zeit danach", so berich­tete der Zeuge weiter,hat Erieger, der nebenan Hauswart war, an meine Tür geklopft."Mir ist so unheimlich zumute", so meinte er,ich fühle mich dauernd belauert, am liebsten würde ich ausrücken." Der Zeuge hat Erieger dann den Rat gegeben, auszuharren, bald würden ja die Deutschen da sein, weil eine Flucht aussichtslos schien. Am Vormittag erst waren sechs Volks­deutsche erschossen worden, die den Versuch gemacht hatten, sich in Sicherheit zu bringen.

Auch der deutsche Monteur John war am Nachmittagauf einen Sprung" zu dem Zeugen gekommen. Seine letzten Worte waren, als er sich vom Landgerichtsrat K. verabschiedete:Ich bin so hundsmüde, jetzi gehe ich ins Bett und denke, einen langen Schlaf zu tun!"

Eine niederträchtige Falle

Die Dunkelheit war inzwischen hsreingebrochen. Es klopfte an die Tür des Hauswarts Erieger. Draußen stand derLuftschutz- kommandant" Nowitzki und verlangte in barschem Ton, daß sofort das Dach abgesucht werde, weil sich oben jemand zu schaf­fen mache. Grieger ging auch hinauf, leuchtete das Dach ab, konnte aber nichts finden. Ahnungslos kam er wieder hinunter und sah sich plötzlich einer aufgeregten Menge gegenüber, die unter Nowitzkis Führung stand.Das ist das deutsche Schwein", rief dieser aus,das eben auf dem Dach Lichtsignale gegeben hat! Los. an die Wand mit ihm!" Mit lautem Geheul wurde

der bedauernswerte Erieger von dem blutgierigen Pöbel zum nahegelegenen Schiller-Gymnasium geschleift. Schon sausten die ersten erbarmungslosen Schläge auf ihn nieder. Zwei hinterrücks abgefeuerte Pistolenschüsse trafen, führten aber nicht sofort den Tod herbei. Schläge und Fußtritte Hagelten auf den Un­glücklichen herab, bis er scheinbar leblos auf dem Boden lag. Der 19jährige Kasimir Kapczynski, neben Nowitzki einer der grausamsten Rädelsführer bei diesem feigen Massaker, und der 21 Jahre alte Pawlowski schaufelten jetzt auf der gegenüber­liegenden Straßenseite ein Grab, wo sie den Volksdeutschen Erie­ger verscharren wollten. Pawlowski packte Grieger und zerrte ihn über das Kopfsteinpflaster zu dem eben ausgeworfenen Loch. Was sich nun ereignete, das ist keine Ausgeburt einer teuflischen Phantasie, sondern es sind Tatsachen, bewiesen durch Zeugenaus­sagen, durch das medinizische Gutachten und das Geständnis des Angeklagten Pawlowski.

Mit der Schaufel totgeschlage»

Bevor Pawlowski den zusammengeschlagenen Erieger verschar­ren wollte, tastete er noch dessen Taschen ab, um sich die darin enthaltenen Wertsachen anzueignen. Erieger, der noch nicht ganz tot war, zuckte zusammen und stöhnte laut auf. Was geschah jetzt? Pawlowski ergriff eine Schaufel und schlug so lange auf den sterbenden Volks­deutschen Grieger ein, bis dieser kein Lebens- zeichenmehrvonfichgab.

Wie kam dieser blutjunge Mensch, der vor Gericht einen so harmlosen Eindruck machte und in seinem letzten Wort weinend erklärte:Ich habe eine barbarische Tat begangen, ich bereue tief!" zu diesen wüsten Taten? Wir wissen die Antwort! Hin­ter dem Mörder Pawlowski in der Anklagebank standen unsicht­bar die englischen Mitschuldigen und Drahtzieher dieses schauer­lichen Verbrechens, die ewigen Hetzer und Störer eines gerechten Friedens. Ihre Haßgesänge hatten den jungen Menschen ver­giftet und ihn zum Mörder und Leichenfledderer gestempelt.

Auf den Straßen klang noch immer an jenem Abend d i e englische Nationalhymne, begleitet von dem Geheul der erregten Menge.

Zweimal verscharrt

Ich denke einen langen Schlaf zu tun", hatte der Volksdeutsche Paul John gesagt, als er sich von dem Zeugen Klabun ver­abschiedete. Er lag und schlief, müde von schwerer Arbeit, und wußte nicht von den Dingen, die sich draußen ereigneten. 2» seine Träume hinein hörte er plötzlich tobendes Geschrei, jemand donnerte gegen seine Tür, aufmachen. Du deutsches Schwein! Schon stürzten seine Henker, voran Nowitzki und Kap­czynski, in sein Zimmer, zerrten ihn aus dem Bett und schleppten ihn den gleichen Weg lang zur Mauer des Schiller- Gymnasiums, den eben erst Grieger gehen mutzte.

John siel, ebenso wie Grieger, als Opfer der verhetzten, mordgierigen Menge. Er wurde am Tatort zusammen mit Grieger verscharrt, später aber, heimlich bei Nacht und Nebel, wurden beide Leichen wieder ausgegraben, die Mörder fürchteten wohl angesichts der imitier zweifelhafter werdenden Siegesmeldungen" von der polnischen Front eine Entdeckung und in einer Ecke des Matthäus-Friedhofes in Posen zusam­men mit mehreren anderen ermorde: e r Volksdeutschen vergraben. Dort wurden sie dann später gefunden, und auf Grund der fest­gestellten Verletzungen tauchte der V eacht aus, daß hier ein Zu­sammenhang bestehen müsse, d. h. daß diese beiden Männer zur gleichen Zeit von den gleichen Tätern umgebracht worden sem mußten.

Das sadistische Treiben des Hauptschuldigen Nowitzki wurde »och besonders durch die Zeugenaussage der 27jährigen Gerda Clemens beleuchtet. Auch sie wurde, ebenso wie Landgerichtscat Klabun, an jenem Sonntag abend vor. Nowitzki und seinen Kum­panen aus dem Bett heraus alsSp'vnin" verhaftet. Auf ihre Bitte, sich doch wenigstens ein Kleid Überwerfen zu dürfen, ant­wortete Nowitzki nur mit HohngelLchter und mit den Worten: Wo du hinkommst, du deutsches Schwein, da brauchst du kein Kleid mehr!"Ich stand schon an derselben Mauer, an der Erieger und John ihr Leben gelassen hatten", so berichtete die Zeugin weiter,und erwartete den Tod. Nur durch einen glück­lichen Zufall wurde ich in der letzten Minute gerettet!"

Dr. Hallermann, Dozent für gerichtliche Medizin an der Universität Berlin, äußerte sich an Hand des Bildmaterials als Sachverständiger über die Todesursachen und die Art der Ver­letzungen bei den ermordeten Volksdeutschen Grieger und John. Es sind erschütternde Untersuchungsergebnisse.

Die Haupttäter find ausgerissen

Zwölf Männer und zwei Frauen sitzen auf der Anklagebank, darunter die Frau des Haupträdelsführers Nowitzki. Ihm selbst war es am 9. September zusammen mit Kasimir Kapczynski ge­lungen zu entkommen, ehe die Deutschen einrückten, die am 11. September Posen besetzten. Als bereits unsere Flieger über Posen erschienen, hatte man der Bevölkerung noch immer ein­geredet, es seien Engländer, die Vorhut riesiger Geschwader, die Deutschland in Trümmer legen und den Marsch für diesieg­reiche" polnische Armee nach Berlin freimachen würden. No­witzki, der ja seine Beziehungen zu amtlichen polnischen Stellen