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SchomrzwSlder Tqges-ett»»»
Nr. 248
fristete er durch mehr als zwanzig Einschleichdiebstähle, bei denen ihm Lebensmittel und Sachwerte in die Hände fielen. Der bereits einmal vorbestrafte Angeklagte wurde wegen fortgesetzten und schweren Diebstahls zu einem Jahr Gefängnis abzüglich ein Monat Untersuchungshaft verurteilt.
is-Kilometer-Zone für die nachbarliche Löfchhilfe
Zur Durchführung des Reichsgesetzes über das Feuerlöschwesen hatte der Reichsinnenminister kürzlich bestimmt, daß alle größeren und Großstädte, wie mit Namensangabe gemeldet, eine Feuerschutzpolizei einrichten müssen. Jetzt hat der Minister durch eine weitere Durchführungsverordnung über das Verhalten bei Vrand- fällen und durch einige Erlaße die Maßnahmen zur einheitlichen Reuausrichtung des Feuerschutzes im Reichsgebiet festgesetzt. Er stellt fest, daß die Feuerschutzpolizei nunmehr als weitere Sparte der Ordnungspolizei neben die Schutzpolizei des Reiches, die Gendarmerie und die Schutzpolizei der Gemeinden tritt. Die bisherigen Berufsfeuerweheren der in der erwähnten Verordnung aufgeführten Gemeinden sind Feuerschutzpolizei geworden, während die Berufsfeuerwehren der nicht aufgeführten Gemeinden als Stamm in die bestehende oder neu aufzustellende Freiwillige Feuerwehr der Gemeinden zu überführen sind.
Besonders bedeutsam ist die Vereinheitlichung und Verbesserung des Prinzips der nachbarlichen Löschhilfe. Während bisher in den einzelnen Reichsteilen ein verschieden großer Kreis als Hilfsbereich vorgesehen war — in Preußen z. B. ein Umkreis von 7,5 Kilometer —, wird nunmehr einheitlich bestimmt, daß die Feuerschutzpolizei, die Freiwilligen Feuerwehren und die Pflichtseuerwehren von Nachbargemeinden sich gegenseitig auf 15 Kilometer von der Grenze des Eemcindebezirrs mit Mannschaften und Gerät unentgeltlich Hilfe zu leisten haben. Sodann wird vorgeschrieben, daß jeder, der den Ausbruch eines Schadenfeuers bemerkt, das er nicht sofort selbst zu löschen vermag, verpflichtet ist, unverzüglich der nächsten Feuermeldestelle oder der Polizei davon Mitteilung zu machen hat.
Die Eigentümer und Besitzer von Zugtieren und Fahrzeuge» — auch von Motorfahrzeugen — müssen diese auf Anfofderung des Ortspolizeiverwalters oder dessen Beauftragten für Feuerlöschwecke zur Verfügung stellen, und zwar die Fahrzeuge in fahrbereitem Zustande. Reichen in Einzelfällen die nachbarlichen Löschkräfte der 15-Kilometer-Zone nicht aus, so sind die Landesbehörden ermächtigt, den weitergehenden Einsatz nachbarlicher Löschkräfte ihrer Bereiche zu ordnen. Um die nachbarliche Löschhilfe erforderlichenfalls wirkungsvoller und schneller einsatzfähig tz« machen — z. B. bei langen Trockenperioden in der Nähe brandgefährdeter Wälder —, kann die Aufsichtsbehörde von Fall zu Fall einen Bereitschaftsdienst anordnen.
Kleine Rachrichte« aus aller Well
Bremerhaven nach Wesermünde eingegliedert. Im Reichs- «esetzblatt vom 18. Oktober wird die vierte Verordnung über Den Neuaufbau des Reiches vom 28. September 1939 veröffentlicht. Nach Paragraph 1 wird die Stadt Bremerhaven aus dem Lande Bremen aus- und in das Land Preußen Sowie in die Stadt Wesermünde eingegliedert. Das zum Gemeindebezirk Bremen gehörende Hafenglände führt von «un an den Namen Bremerhaven. Bremen erhält von Preußen die Gemeinden Lesum, Grohn, Schönebeck, Au- umnd, Blumenthal, Farge, Hemelingen und Mahndorf. Die bisher dem Landkreis Bremen gehörenden Gemeinden Vegesack, Brüen, Erambkermoor und Lesumbrok werden in die Stadt Bremen eingegliedert. Die Verord.^ng tritt am 1 November in Kraft.
Rücktritt des bulgarischen Kabinetts. Das bulgarische Kabinett ist zurückgetreten. Der König hat die Demission angenommen.
Vollstreckung eines Todesurteils. Am 19. Oktober ist der 1914 geborene Albert Neumann aus Ragnit hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Königsberg wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Albert Neumann hat in der Nacht zum 3. Oktober 1938 in Schreitlacken (Kreis Camland) den mit ihm befreundeten Milchkontrollasststen- ten Ewald Lehmann nach einem, vorausgegangenen Wirts- jhaustrunk ermordet.
Welche Berufe soll die Jugend ergreifen?
„VV."-Unterredung mit Reichsarbeitsminister Seldte
Berlin, 19. Okt. In den deutschen Schulen stehen in Kürze wieder über eine Million Jungen und Mädel vor der Entlassung. In einigen Monaten werden sie in einen neuen Lebensabschnitt eintreten, der nicht nur für sie, sondern auch für ihr Volk von größter Bedeutung ist. Heute stehen sie und ihre Eltern vor der Frage, für welchen Beruf sie sich entscheiden soll..,. Die Antwort auf diese Frage verlangt größte Umsicht und Sorgfalt. Nach welchen Grundsätzen soll die Berufswahl getroffen werden, wie vollzieht sich die Nachwuchslenkung in der Kriegswirtschaft, welche Berufe haben den dringendsten Bedarf und wie wird dieser gedeckt? Diese und ähnliche Fragen dürfen gegenwärtig auf das größte Interesse rechnen. Ein Mitarbeiter des „Völkischen Beobachter" hatte Gelegenheit zu einer Unterredung mit Reichsarbeitsminister Seldte, in der dieser die Grundzüge der Nachwuchslenkung hervorhob und auch auf die gemeinsam mit der Reichsjugendsührung durchgeführte Verufs- erklärung der» vor der Schulentlassung stehenden Jugend ausführlich einging.
Zunächst äußerte sich der Minister zu der Frage, welche Gesichtspunkte heute in der Kriegszeit bei der Berufswahl maßgebend sein müssen.
„2m Weltkrieg 1914/1918 ist der große Fehler begangen worden, daß unsere Jugend, die während der Kriegsjahre aus der Schule entlaßen wurden, ohne jede Führung Arbeit aufnahm, wo sie solche erhalten konnte. Die Folge war, daß die Mehrzahl der Jugendlichen in ungelernte Hilfsarbeit ging. Nach wenigen Jahren, noch während des Krieges, stand man dann plötzlich vor der Tatsache, daß wir kaum Lehrlinge zur Verfügung hatten. Im Bezirk der Handwerkskammer Berlin z. B., in dem vor dem Kriege 25 5000 Lehrlinge gezählt worden waren, wurden im Winter 1916/17 nur noch 7800 Lehrlinge festgestellt. Die Folge dieses Ausfalles an Lehrlingen machte sich nach dem Kriege immer wieder äußerst unangenehm in dem Mangel an Facharbeitern geltend. >
Es ist bekannt, daß Deutschlands Qualitätsarbeit in erster Linie auf der hohen Leistung seiner Facharbeiter beruht. Wir müssen deshalb alles tun, um solche Facharbeiter herauszubilden und dürfen diese Ausbildung auch nicht durch einen Krieg unterbrechen laßen. Bekanntlich steht der junge Mensch, der heute mit 14 Jahren aus der Schule entlassen wird, erst nach fünf bis sechs Jahren als Facharbeiter zur Verfügung, weil er nach der 3—3^jährigen Lehrzeit noch seinen Arbeitsund Wehrdienst abzuleisten hat. Infolgedessen gilt für die Zuführung des Verufsnachwuchses auch im Kriege als erster Grundsatz, daß die Jugendlichen eine gute Ausbildung erfahren miissen» daß sie also gelernte und ungelernte Berufe ergreifen sollen. In der Industrie sind die neu geschaffenen Anlernberufe von besonderer Wichtigkeit. Als Gesichtspunkte für die Nachwuchslenkung auf die einzelnen Berufe habe ich folgende Grundsätze herausgestellt, die auch für die Verufsaufklärung in der Hitlerjugend gelten.
Für männliche Jugendliche:
1. Von entscheidender Bedeutung ist die Deckung des Nachwuchsbedarfes der wehrwirtschastlich wichtigen Berufe und Betriebe. Es sind daher unter Berücksichtigung der Eignung der Jugendlichen in erster Linie die Anforderungen der wehrwichtigen Berufe und Betriebe an Lehrlingen und Anlernlingen zu erfüllen. Das sind insbesondere alle Anforderungen der Landwirtschaft und des Bergbaues, sodann die Anforderungen der chemischen Industrie usw.
2. Ebenso wichtig sind solche Berufe, die bisher schon einen besonders großen Nachwuchsbedarf hatten. Das gilt insbesondere für die Bauwirtschaft und ähnliche Berufe.
3. Neben der Deckung des Bedarfes der wehrwichtigen Berufe wird auch dafür gesorgt, daß auch die übrigen Berufe Nachwuchs erhalten. Ein gänzliches Abstoppen des Nachwuchses für einzelne Berufe ist im Hinblick auf die Zukunft nicht erwünscht.
4. Von besonderer Bedeutung sind die Berufe der Landwirtschaft, in denen die Jugend ebenfalls planmäßig aus
gebildet wird. Auch darf nicht vergessen werden, daß die handwerklichen Berufe von erheblicher Bedeutung sind.
Für weibliche Jugendliche:
1. An erster Stelle steht die Sicherung des Kräftebedarses der Landwirtschaft nud die Ersüllung der Anforderungen wehrwichtiger Berufe, Betriebe und Einrichtungen.
Die Erfahrungen des Weltkrieges zeigen, daß besonders darauf zu achten ist, daß die Arbeiten dem Kräftestand und der Leistungsfähigkeit der weiblichen Jugendlichen angepaßt und auch im übrigen für Mädchen dieser Altersgruppe geeignet sein müssen.
2. Bei der Zuführung zur Hauswirtschaft sind die Stellen zu bevorzugen, in denen eine Ausbildung gesichert ist oder in denen der Bedarf nach einer Hilfe durch besondere Umstände im Haushalt begründet ist. Mädel, die Lust und Liebe zu dieser Arbei: haben, sollten sich pflegerischen, sozialen und erzieherischen Berufen zuwenden."
Zum Schluß äußerte sich der Minister zu der Frage der Freiwilligkeit in der Berufswahl: „Ich habe bereits zum Ausdruck gebracht, daß ich ein gänzliches Abstoppen des Nachwuchses für einzelne Berufe im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben für unerwünscht halte. Letzten Endes hat jeder Beruf seine lebenswichtige Aufgabe.
Die Durchführung der Nachwuchslenkung erfolgt nach wie vor ohne Zwang. Eine Verpflichtung zum Eingreifen vorgeschriebener Berufe halte ich nicht für richtig; man muß immer bedenken, daß es sich bei der Wahl eines Berufes nicht um eine vorübergehende Arbeitstätigkeit handelt, sondern um eine Entscheidung für das ganze Leben. Ausgangspunkt ist in jedem Falle die persönliche Eignung.
Eltern und Jugendliche müssen sich jedoch darüber klar sein, daß die Jugendlichen nur da beruflich ausgebildet werden können, wo sie auch in der Zukunft benötigt werden. Um die Jugendlichen und ihre Eltern über die besonderen Verhältnisse und den Bedarf der einzelnen Berufe zu unterrichten, führen die Arbeitsämter zusammen mit den Einheiten der HI. und des BdM. sowie mit der Schule die Berussaufk'lärung durch. Für besonders wertvoll halte ich dabei die Aufklärungsarbeit, die die HI. auf ihren Heimabenden leistet. In dieser freudig gewährleisteten Gemeinschaftsarbeit von Partei und Staat liegt die Gewähr für den Erfolg!"
»Warte damit, Rs ich tat Sin?"
Friedrich Wilhelm I. und Georg II. von England waren ihr Lebe» lang herzliche Feinde. Friedrich Wilhelm wurde näm- Sch schon von seinem fünften Jahre an häufig und auch längere Zeit au den hannoverschen Hof zu seiner Großmutter, der Kur» firstiu Sophie, zu Besuch geschickt. Hier vertrug er sich gar «icht mit seinem Spielkameraden, dem Prinzen Georg, da dieser fortwährend prahlte, sein Vater wolle auch die englische Herrschaft auf alle westlichen deutschen Provinzen ausdehnen. Dieser Haß, den die beiden Knaben gegeneinander durch ihre steten Zänkereien von damals faßte«, blieb bis zu ihrer Todesstunde. Friedrich Wilhelm nannte seine« länderwütigen Spielkameraden, der noch dazu Friedrich Wilhelms erste Liebe, die geistvolle Karoline von Ansbach, heiratete, nicht anders als: „Mein Bruder, das Großmaul!" Georg dagegen sprach von dem preußischen König stets nur als von seinem Bruder, dem Sergeanten.
Auf seinem Sterbebett fragte der König den Hofprediger, oi ! «s denn wirklich notwendig sei, daß man, um in den Himmel Wkommen, allen seinen Feinden vergeben müsse. Der Hofpredi- Zer bejahte dies. Da wandte sich Friedrich Wilhelm seiner Frau zu und sagte: „Nun, so schreibe Deinem Bruder Georg nach London, daß ich ihm vergebe, aber —" setzte er nach einer Pause höchst charakteristisch hinzu — »warte damit, bis ich tot bin!"
Gestorben
Kälberbronn: Friederike Schittenhelm geb. Mißt, 59 Jahre alt. __
Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laut in Altensteig. Dertr.: Ludwig Lank. Druck und Verlag: Vuchdruckerei Lank, Altensteig.
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(Iabergäu, Leintal und Kirbach- 8 tal) I
Die Vorlese hat eingesetzt.
Die allgemeine Weinlese hat bereits begonnen am 17. Okt. in:
Cleebronn 5000 bl
Sie beginnt am:
Freitag, den 20. Oktober 1839
Eibensbach 400 kl Meimsheim 900 kl
Frauenzimmern 400 kl
Güglingen Häfnerhaslach Hausen a. Z. Nordhausen
Montag, den 23. Oktober 1939
2000 kl Ochsenbach
600 kl 3000 KI I 200 KI
Pfaffenkofen Spielberg Weiler a. Z.
Mittwoch, den 25. Oktober 1939 Brackenheim 3 500 Kl Klingenberg
Dürrenzimmern j» Haberschlacht I Kleingartach
8 St
8 D,
8 eir
8 D
3 000 KI 2 500 KI l 500 kl
Neipperg Niederhofen Stetten a. H.
1200 dl 1000 kl 300 kl 400 kl
350 KI 3 000 kl 600 kl I 800 kl
Montag, den 30. Oktober 1939 Stoüheim 2 500 kl
Der Wein wird gut. Die Herren Weinkäufer sind freundlichst eingeladen.
Die Bürgermeister. Die Ortsbauernführer.
lüi'sn, Kecken, Tonnen, emailliert,
frisch uiic! schnell sinc! sie geputzt, wenn man stets kenatLt!
ist c^cis ^>sv/ülirts ssifsspcirsnos CoikT- unc! äclisusrmitts!: hisrgsstsüt in s^srsi!v/srl<sri.
Amtliche Bekanntmachung
Zuteilung von Kindernöhr- mttteln
Aus die mit einem Kreuz (X) bezeichneten Abschnitte der Reichsbrotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren können mit den bisherigen Karten bis 22. Oktober und mit den neuen Karten in der Zeit vom 23. Oktober bis 19. November 1939 die folgenden Kindernährmittel bezogen werden: OftiVf (Deutsches Puddingmehl), Gustin, Maizena, Mondamin, Rizena und Weizenin.
Auf den einzelnen Kartenabschnitt werden l 25 ^ abgegeben.
Calw, den 19. Oktober 1939.
Der Landrat: vr. Haegele.
Ruudsunkprogramm des Reichssenders Stuttgart
Freitag, Al. Oktober: 6.00 Morgenlied, Nachrichten. Anschließend: Gymnastik I (Glucker); 6.30 Aus Hamburg: Frühkonzert; 7.00 Nachrichten: 7.50 Für Dich daheim; 8.00 Gymnastik ll (Glucker); 11.30 Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 12.30 Nachrichten; 14.00 Nachrichten; 16.00 Nach- mittagskonzert; 17.00 Nachrichten; 17.15 Kulturkaleuder; 18.00 Aus Zeit und Leben; 18.30 Vom Deutschlandsender: Aus dem Zeitgeschehen; 19.10 Vom Deutschlandsender: Berichte; 19.30 Aus Berlin: Zwischenmusik; 19.45 Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungsschau; 20.00 Nachrichten. Anschließend Aebertragung vom Deutschlandsender; 22.00 Nachrichten.
Weil entbehrlich zu verkaufen:
3 Mostfiifser
mit 250, 270 und 350 Liter ferner:
1 Zimmerofen l Werkstattofen 1 Herd 1 Schreibtisch 1 Bettlade mit Rost
Schih-Seeger
Starke
Milch- Schweine
verkauft
B. Beck, Eisenbach
bei Göttelfingen
aor »oä
OroHe Aurvskl de!
de! Oi'iseur' V^eiasteio
Beihingen
Einen Wurf starke, 9 Wochen alte
(TUDMUch-
ÄWV Schweine
verkauft am Samstag, de« 21. Oktober, mittags i Uhr
Fritz Reinhard t, Poststelle Beuren
Ein schönes, 13 Monate altes
-Eillftck Md
hat zu verkaufe»
Georg Streb, Baumwart
2 Zimmer-Wohnung
von jungem Ehepaar für sofort gesucht