Sei te 2

Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 2M

werde. Sein Wunsch, ein schnelles Ende des Krieges herbei­zuführen, wird auch in Jugoslawien allgemein geteilt.

In führenden politischen Kreisen öer jugoslawischen Haupt­stadt hat man mit großer Genugtuung die erneute Versicherung von der Unverletzbarkeit der Reichsgrenze gegenüber Jugo- pawien ausgenommen. Besonderes Interesse findet auch die von Adolf Hitler angeregte Umsiedlung der Minderheiten.

Zum Ton und Inhalt der Rede des Führers meint ein jugo­slawischer Politiker, Adolf Hitler habe stolz, selbstsicher und ver­antwortungsbewußt gesprochen. Die Frage bleibe bestehen, ob die jetzige geschichtliche Stunde auch in anderen Staaten die Staatsmänner antreffen werde, die ihr gewachsen seien.

Sofia:Das Wort haben jetzt die andere«-

Sofia, 6. Okt. Die große Rede des Führers im Reichstag wurde vom bulgarischen Rundfunk übertragen und hat in der hiesigen Oeffentlichkeit tiefen Eindruck gemacht. Soweit in Ge­sprächen und in den Abendblättern dazu Stellung genommen wird, lautet sie kurz zusammengefatzt: ,^Das Wort haben.jetzt die anderen".

*

Extrablätter in Athen

Athen, 6. Okt. Auch in Griechenland war die Spannung auf die Führer-Rede groß. Die deutsche Kolonie in Athen veran­staltete Gemeinschaftsempfänge. Ebenso hörten viele Griechen, die der deutschen Sprache mächtig sind, die packenden Worte Adolf Hitlers und übersetzten sie ihren Bekannten. Die Abend­zeitungen warfen Extrablätter auf die Straße.

Die brasilianische Presse im Zeichen der Führer-Rede Rio de Janeiro, 7. Oktober. Die Mittagsblätter der brasi­lianischen Presse veröffentlichen die ersten Auszüge aus der Führer-Rede. Die Schlagzeilen lauten:Die Massen nieder, schlägt Hitler vor",Friedensangebot des Führers sowie Bereit­schaft zur Verständigung mit England" undVorschlag zur in­ternationalen Konferenz zur Lösung der europäischen Probleme". Wie überall in der Welt, so hat auch in Brasilien die Führer-

Rede den denkbar stärksten Eindruck gemacht.

*

Argentinien hörte zahlreiche Uebertragungen der Führerrede Buenos Aires, 7. Okt. Die mit ungeheurer Spannung er­wartete Rede des Führers wurde trotz der hiesigen frühen Mor­genstunde bereits unmittelbar aus dem Reichstag von dem Sen­der Splendid übertragen. Im Anschluß an die Uebertragung wurde ein Auszug in spanischer Sprache gegeben. Um 12 Uhr hiesiger Ze't folgte dann eine Schallplattenwiedergabe der Rede über eine andere Radiostation, die abends noch verschiedentlich von den Sendern wiederholt wurde. Auch die übrigen Rund­funkstationen gaben schon kurz nach Schluß der Rede innerhalb ihres Nachrichtendienstes an erster Stelle ausführliche Inhalts­angaben der Rede durch.

»

Die Führerrede machte auch in Montevideo tiefen Eindruck Montevideo, 6. Okt. Die Führer-Rede, die auch durch Radio­stationen Uruguays verbreitet wurde, hat allgemein sehr große Aufmerksamkeit gefunden. Schon die MittagszeitungTribuna Populär" bringt auf der Titelseite in Schlagzeilen einen langen Auszug.

Die historische Reichstagssitzung

Berlin, 6. Okt. Genau fünf Wochen sind vergangen, seitdem der deutsche Reichstag vom Führer die Mitteilung entgegen­nahm, daß die deutsche Wehrmacht begonnen habe, die unerträg­lichen Zustände an den Ostgrenzen de. Reiches zu beseitigen. In diesen fünf Wochen haben sich Ereignisse von atemberauben­der Raschheit und Wucht abgespielt, die nicht nur die Lage im europäischen Osten in vielfacher Hinsicht geklärt, sondern nach dem Siegeszug der deutschen Truppen im ehemaligen Polen ganz Europa vor eine durchweg neue militärische und politische Situation gestellt haben.

Im Zeichen dieses einigartigen Wandels versammelten sich am Freitag wieder die Vertreter des deutschen Volkes im Sitzungssaal des Reichstages in der Kroll-Oper. Auf den Gesich­tern aller versammelten Männer im feldgrauen und braunen Rock sah man den Ausdruck des Stolzes und das Bewußtsein der unerschöpflichen Kraft des Volkes. Mehr noch als vor fünf Wochen sah man das Feldgrau des Ehrenkleides des deutschen Soldaten im dichtgefüllten Sitzungssaal. Die Tribünen waren diesmal zum großen Teil von der Generalität und anderen hohen Offizieren der Wehrmacht besetzt. Auf dem Platz des Abgeordneten Meyer-Quade, der schon in der Kampfzeit der Bewegung einer der unerschrockensten Vorkämpfer Adolf Hitlers war, und der jetzt in Polen sein Leben für den Führer und sein deutsches Volk hingegeben hat, lag ein mächtiger Lorbeerkranz. SA.-Obergruppenführer Meyer-Quade war so zu einem Symbol der Einsatzbereitschaft der Männer des Reichs­tages geworden.

Kurz vor Beginn der Sitzung füllte sich die Diplomaten­loge, in der man alle in Berlin weilenden Missionschefs sah. Auf den Negierungsbänken sah man sämtliche Mitglieder der Reichsregierung und die Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile. Die Reichsleiter der Partei hatten als Abgeordnete neben den anderen Männern des Eroßdeutschen Reichstages Platz genommen.

Wie ein leuchtendes Symbol des Sieges strahlt an der Stirnwand des Saales das mächtige goldene Hoheitszeichen auf, als Jubelrufe von außen die Ankunft des Führers verkündeten. Gefolgt vom Präsidenten des Reichstages, Generalseldmarschall Eöring, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß und Reichs­innenminister Dr. Frick, betrat Adolf Hitler, wieder im feld­grauen Rock des deutschen Soldaten, den Sitzungssaal. In dem Gruß, den ihm die Männer des Reichstages entbieten, liegt di« ganze Grön> und die Bedeutung dieser historischen Stunde.

Unmittelbar, nachdem der Führer auf der Regierungsbank Platz genommen hatte, erösfnete Reichstagsprasident Eeneral- feldmarschall Göring die Sitzung. Er gedachte in kurzen Wor­ten des in den Kämpfen in Polen gefallenen Abgeordneten SA.-Obergruppenführer Meyer-Quade und der übrigen in der Zwischenzeit verstorbenen Abgeordneten. Dann erteilte er das Wort dem Führer.

der Führer feststellte, daß durch seine Politik jeder Konslikts- stoff zwischen Deutschland und Frankreich für alle Zeiten besei­tigt worden sei.

Als dann Adolf Hitler feststellte, daß die Beseitigung des am mitteleuropäischen Raum begonnenen Verbrechens kein Wort­bruch sei, wie es die Feinde Deutschlands hinstellen möchten, sondern seine Ehre, sein Stolz und seine große geschichtliche Leistung, brachten ihm die Abgeordneten, die von ihren Sitzen aufgesprungen waren, stürmische Huldigungen dar, die sich noch mehr steigerten und minutenlang andauerten, als der Führer gegenüber den internationalen Brunnenvergif­tern darauf verwies, daß das Urteil der Weltgeschichte über ihn durch sein Lebenswerk feststehe. Da jubelte aus dem Munde der Abgeordneten dem Führer der Dank des ganzen deutschen Volkes für dieses gewaltige Lebenswerk ent­gegen. Mit gleicher Begeisterung wurde dann auch jeder ein­zelne Satz der großen Abrechnung mit den internationalen Hetzern ausgenommen.

In lautloser Spannung und Ergriffenheit verfolgte dann der Reichstag die Schilderungen, mit denen der Führer ein Bild des Krieges zeigte, der droht und durchgeführt werden muß, wenn die Vernunft nicht zum Durchbruch kommt. Der gewaltige Appell an das Weltgewissen, der in diesen Worten lag, machte einen ungeheueren Eindruck, und der Ernst dieser Führerworte an die Welt breitete sich über den ganzen weiten Raum aus, und er drang hinaus zum ganzen deutschen Volk, das in dieser Stunde an den Lautsprechern seinem Führer lauschte. So stand denn auch am Schluß der Rede eine einzig­artige Kunb<bung des Dankes und des Vertrauens, des Glau­bens und der Treue. Die Abgeordneten des Deutschen Reichs­tages waren in dieser Minute zu Dolmetschern der gesamten Nation geworden.

Zum Schluß sprach Reichstagspräsident, Generalseldmarschall Eöring, im Namen der Vertreter des deutschen Volkes und des deutschen Volkes selbst. Er gab den Gefühlen Ausdruck, die nicht erst heute und seit Wochen, sondern seit vielen Jahren jeden deutschen Menschen beherrschen und beeindrucken, und die in den Worten Eörings gipfelten:Führer befiehl! Wir folgen! Der machtvolle Gesang der Lieder der deutschen Nation beschloß die geschichtliche Sitzung. Die Begeisterung der Abgeordneten und aller Tribünenbesucher, ihre restlose und tiefste Zustimmung zu den Worten und Taten des geliebten Führers machten sich in überwältigenden Kundgebungen Luft, als der Führer den Sitzungssaal verließ.

Führer befiehl, wir i

Generalseldmarschall Görings Schlußwort im Ni'chsiag

Berlin, 6. Okt. Nach der großen Rede des Führers richtete Reichstagspräsident Generalseldmarschall Eöring folgendes Schlußwort an den Führer und die Männer des Deutschen Reichstages:

Mein Führer!

Sie haben die Stellungnahme der Reichsregierung zu den Pro­blemen des Kampfes, aber vor allen Dingen zu den Problemen des Friedens dargelegt

Und diese Stellungnahme zeigt die ganze Großzügigkeit des Staatsmannes, ebenso wie die Ereignisse der letzten glorreichen Wochen die ganze Kraft und den hohen Mut des überragenden Soldaten gezeigt haben.

Wenn heute nun die Gegner glauben, zwischen dem deutschen Volk und diesem von ihm heißgeliebten Führer, diesem von ihm bewunderten Staatsmann und geachteten ersten Soldaten, durch Flugblattpropaganda, durch lächerliche Auffor­derungen, einen Keil zu treibe«, so zeigt dies, daß man dort das deutsche Volk nicht kennt oder zum mindesten nicht kennen will.

Wo ist jemals, in welcher Zeit und bei welcher Nation ein Führer von seinem Volk so geliebt worden, wo hat jemals ein Volk auf seinen Führer so blind vertraut, wie dies heute bei uns der Fall ist?

Heute, mein Führer, steht das Volk einiger denn je um Sie geschart. Was Sie immer von diesem Volk fordern werden, es wird freudig alles in blindem Vertrauen geben. Es wird in blindem Vertrauen dem Führer folgen wie ein stählerner Block gehärtet. Gehärtet im Feuer gewaltiger Ereignisse ist hente die Einheit Deutschlands. Das Volk geht dorthin, mein Führer, und wird dorthin marschieren, wohi« Sie ihm die Richtung weisen, sei es Mm erwünschte» Frieden, sei es aber auch zum entschlossen­sten Widerstand. (Beifall und Heil-Rufe.)

Wieder aber haben wir, hat das ganze deutsche Volk freu­diger, überzeugter und entschlossener den Willen bekundet:

Führer befiehl, wir folge ul

Planmäßige Besetzung von Suwalki

Der Einzug der deutschen Truppen hat begonnen

DNB., 6. Okt. (PK.) Gemäß der neuen Festsetzung der

deutsch-russischen Grenze in Polen wird das Gebiet um Su-> walki von der sowjetrussischen Armee geräumt. Am Donners­tag begann auf Grund der Vereinbarungen der in drei Etappen erfolgende Einmarsch der deutschen Truppen.

Am Mittwoch trafen sich im Zollhaus des ostpreußischen Erenzortes Merunen die Unterhändler der deutschen Wehrmacht und der russischen Armee. In kameradschaftlicher Fühlungnahme vereinbarten der deutsche Oberstleutnant und der russische Bri­gadekommandeur, dessen Verbände das Gebiet von Suwalki be­setzt hatten, die Uebergabe und Uebernahme. Im Laufe des Donnerstag vormittags begannen die Russen dann mit der Räumung.

Ein kalter, regnerischer Herbsttag begleitet den Einmarsch der deutschen Truppen, dessen Planung und Durchführung durch die Einheiten einer Brigade erfolgt. In vier Stellen der bisheri­gen Reichsgrenze hat am frühen Nachmittag bei Serteggen, der einstigen Dreiländerecke, südlich des Wysztyrer Sees, ferner bei Merunen, Borawken und Neuß die Ueberfchrettung der Grenze durch Aufklärungseinheiten, Infanterie und Pioniere, begonnen. In langen Kolonnen folgt der Nachschub. Naib wenigen Stun­den ist das erste Tagesziel der vereinbarten Besetzungslinie er­reicht. An größeren Orten werden in Besitz genommen: Wizajnq, Filipow, Raczki. Für Freitag ist die Besetzung von Suwalki vorgesehen, und am Samstag wird sich das gesamte Gebiet bis zur litauischen und russischen Grenze in deutschem Besitz befinden.

Das eigene Kind ermordet. Eure aus Fürth in Bayern stammende etwa 30jährige Frau stellte sich dieser Tage völlig verwirrt und verwahrlost der Polizei in Hanau am Main und berichtete, daß sie im Zustand höchster Verzweif­lung ihren neunjährigen Sohn am 8. September dieses Jahres im Wald bei Falkenstein im Taunus durch Schlaf­mittel getötet und dort gleich verscharrt habe. Die Leiche ist an dem von der Frau angegebenen Platze im Walde aufaefunden worden.

Westmachte müssen sich bald entscheiden

Ribbentrop über die Moskauer Abmachungen und ihre politischen Folgen

Als Adolf Hitler an das Rednerpult tritt, braust ungeheuerer Jubel auf. Zum ersten Male nach seiner Rückkehr von der Front im Osten wird ihm hier durch die Vertreter des ganzen Volkes in der Heimat ein begeisterter Empfang bereitet, in dem ein unendlicher Dank zum Ausdruck kommt.

Mit Spannung folgten die Abgeordneten den Darlegungen des Führers, in denen er einen Rückblick aus den polnischen Feldzug gab. Das große Lob der deutschen Truppen aus dem Munde ihres Obersten Befehlshabers löste einen begeisterten Beifall aus, das Gedenken an die Toten, Verwun­deten und Vermißten eine starke innere Anteilnahme. Die gründliche Abrechnung mit dem polnischen Chauvinismus machte einen ebenso starken Eindruck und löste ebenso viele Zustimmungskundgebungen aus, wie die Anprangerung der llnmenschlichkeit, die von den polnischen Machthabern an deut­schen Menschen verübt worden sind.

Immer wieder wurde Adolf Hitler vom Beifall unterbrochen, als er die Schlußfolgerungen aus den letzten großen Ereignissen zog, und besonders, als er die Einheit des Willens und der Abfichte» Deutschlands und Rußlands bei der endgültigen Befriedung des europäischen Ostens aufzeigte. Der elementare Wille des deutschen Volkes nach Freiheit und Gerechtigkeit kam dann in den stürmischen Kundgebungen zum Ausdruck, mit denen die Ausführungen Adolf Hitlers über die deutschen Nevistonsforderungen und über den unbeugsamen Willen zu ihrer Verwirklichung begleitet wurden. Der Ueberblick über feine Friedenspolitik und über alle seine Versuche, mit allen Staaten und Völkern Europas in immer freundschaft­lichere Beziehungen zu kommen, machte durch seine überzeugende Eindringlichkeit ebenfalls den stärksten Eindruck und rief ««dauernden Beifall hervor, der besonders stark wurde, als

Berlin, 6. Okt. Der Reichsminister des Auswärtigen von Rib­bentrop empfing am Donnerstag den Sonderberichterstatter und außenpolitischen Leiter der japanischen ZeitungenTokio Nicht Nichi" undOskaka Mainichi", Herrn Kusuyama. Herr Kusu- yama hatte Gelegenheit, u. a. folgende Fragen vom Reichsaußen­minister beantwortet zu bekommen:

Welche Rückwirkung, glauben Sie, Herr Reichsaußenminster, werden die deutsch-russischen Abmachungen auf das deutsch-japa­nische Verhältnis einerseits und das japanisch-russische anderer­seits haben?"

Ich habe", so antwortete der Reichsautzenminister,mit Ge­nugtuung von dem vor einigen Wochen herbeigeführten Aus­gleich von Nomonhan zwischen Japan und der UdSSR. Kennt­nis genommen. Ich glaube, daß dieser erste Ausgleich einen posi­tiven Beitrag zu einer endgültigen Befriedung auch im Fernen Osten darstellt. Jeder weitere Schritt der Sei­den Länder in dieser Richtung wird von Deutschland warm be­grüßt. Die deutsch-sowjetischen Abkommen von Moskau und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und Deutschland können diesen Bestrebungen nur förderlich sein."

Man sagt, Herr Reichsaußenminister, daß Deutschland mit der deutsch-sowjetischen Erklärung eine große Friedens­offensive eröffnet habe. Entspricht dies wirklich den Ab­sichten der deutschen Regierung?"

Antwort des Reichsaußenministers:Deutschland hat immer de» Frieden und nicht den Krieg gewollt. Der polnische Krieg wnrd« uns entgegen allen vernünftigen Angeboten des Führers anfgezwungen. Ebenso war es im Westen nicht Deutschland, sondern England und Frankreich, die den Krieg erklärten. Wen«

Deutschland daher immer noch bere'-t -st zum Frieden, so ist die« nichts Neues. Allerdings werden sich die Westmächte bald entscheiden müssen. Der sinnlosen DcohuUg engli^er Kriegshetzer:Vernichtung des Hitlerismus", die nichts anderes bedeutet als die Vernichtung des deutschen Volkes, könnte sonst ebenso gut eine deutsche Losung, wie zum Beispiel:Vernichtung der englischen Demokratie" entgegengestellt werden, was die Vernichtung des britischen Imperiums bedeuten würde, und was mir ebenso sinnlos erscheint!"

^Glauben Sie, Herr Reichsaußenminster, daß Japan bei dieser Friedensaktion irgend einen Beitrag zur Wiedsrherstelluna des Weltfriedens leisten kann?"

Antwort des Reichsaußenministers:Ich glaube, daß das Ge wicht Japans, als der beherrschenden Macht Ostasiens, bei allen großen Entscheidungen der Wettpolitik besonders in die Waag­schale fällt. Es ist kein Zweifel, daß ! !s in vielen Ländern Kriegshetzer sitzen, die an dem Ausbruch des wirklichen Krieges in Westeuropa stärkstens interessiert sind. Ein Blick in die Presse, vor allem auch nach der Veröffentlichung der deutsch-russischen Friedenserklärung, zeigt, wo diese Hetzer am Werk sind. Diese internationalen Hetzer Hetzen heute das englische und das fran­zösische Volk gegen Deutschland, und morgen würden sie sich nicht scheuen, zum Beispiel das amerikanische und japanisech Volk auf­einanderzuhetzen."

Zum Schluß des Interviews sagte der Reichsaußenminister: Ich bin sicher, daß man sich in Japan dieser Tatsachen bewußt ist. Ich glaube daher, daß auch Ihre Nation ein Interesse an der Wiederherstellung des europäischen Friedens hat."