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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 235

Altensteig, Samstag, den 7. Oktober 1939

6 2. Zahrga«,

Gkwaltigts Echo drr MrrrÄebe in aller Well

Stärkster Eindruck in Rom und Moskau Der Führer zeigte Europa den Weg des Friedens Letzter Appell an die Westmächte

Die ganze Welt stand am gestrigen Freitag im Banne der grasten Rede des Führers. Die Friedensrede Adolf Hitlers, die an das Weltgewissen appellierte, fand allüberall stärkstes Interesse und hinterlietz einen tiefen Eindruck.

Starker Eindruck der Führer-Rede in Italien

Rom, 6. Okt. Die von der ganzen Welt mit ungeheurer Epgn- nung erwarteten Erklärungen des Führers im Reichstag sind, wie in zahlreichen anderen Ländern, auch in Italien durch den Rundfunk direkt aus der Krolloper übertragen worden. Zahl­lose Italiener haben in allen Städten des Landes, vielfach zu­sammen mit deutschen Freunden, die im wahrsten Sinne des Wortes historische Rede des Führers unmittelbar vernommen und die Veisallsstürme miterlebt, mit denen der Reichstag immer wieder die treffenden Worte des Führers zu den Problemen des Kampfes wie zu den Problemen des Friedens unterstrichen hat.

Die Deutschen waren überall zu den von den Ortsgruppen veranstalteten Eemeinschaftsempfängen zusammengekommen, um in dieser großen Stunde die zukunftbestimmenden, programmati­schen Erklärungen des Führers zu hören, deren Großzügigkeit immer spontan begeisterten Beifall auslöste. Im Anschluß an die deutsche Sendung verbreitete der italienische Rundfunk sofort einen ausführlichen Auszug in italienischer Sprache, während die Agenzia Stefani der außergewöhnlichen, ja einzigartigen Trag­weite der Rede schon dadurch Rechnung trägt, daß sie der ge­samten italienischen Presse sofort den vollen Wortlaut zur Ver­fügung stellte.

Der erste Eindruck in Italien ist der, daß diese von größtem Verantwortungsbewußtsein und staatsmännischer Erkenntnis für die Notwendigkeiten Europas getragene Rede ihre Wirkung aus die Weltöffentlichkeit nicht verfehlen kann.

z Ganz Holland hörte die Führer-Rede

Amsterdam, 6. Okt. Der erste Eindruck der Führer-Rede in Holland, die von unzähligen am Lautsprecher mitgehört wurde ist sehr stark. Der Wert des großen konstruktiven Planes zur Befriedung Osteuropas und zur Schaffung neuer, wirklich fried­licher Verhältnisse in dem Teil der alten Welt, der durch Versailles besonders stark gelitten hat, wird in seinem vollen Umfang erkannt. Es wird besonders hervorgehoben, daß aus den Worten des Führers die Ansichten eines Staatsmannes gesprochen hätten, der die Dinge in ihren größten Zusammen­hängen zu sehen befähigt sei.

DasHandelsblad" stellt an die Spitze seines Berichtes über die Reichslagsrede das Führer-WortEs kann nur Friede sein, wenn sich Deutschland und England verständigen". Weiter hebt das Blatt besonders die Mitteilung des Führers hervor, daß Deutschland mit Holland durch traditionelle Freundschaft verbunden sei.

Dem Geist der Moskauer Abmachungen entsprechend

Moskau, 6. Okt. Die Rede des Führers vor dem Deutschen Reichstag wurde in Moskauer politischen Kreisen mit der größten Spanung erwartet. Das 'lare und eindeutige Friedens­angebot des Führers an die W nächte findet hier umso größe­ren Widerhall, als es der deuts ussischen Erklärung und dem Gvist der Moskauer Abmachunger >om 28. Sept. in allen Stücke« entspricht. Insbesondere werden 'erner die Ausführungen des Führers über die deutsch-russische Zusammenarbeit bei der Neu­ordnung Osteuropas stark beachte! sowie jene Stellen der Rede, die dem künftigen Schicksal der innerhalb der deutschen Jnteres- senzone liegenden polnischen Gebiete gewidmet sind. Mit Span­nung sieht man in Moskau der Antwort der Westmächte auf die Vorschläge des Führers entgegen.

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Millionen Amerikaner Hörten die Führer-Rede

Washington, 6. Okt. Der Empfang der auf sämtliche ameri­kanische Sender übertragenen Führerrede war hier ausgezeich­net und auch der anschließende englische Auszug der Rede war bestens zu vernehmen. Trotz der frühen Morgenstunde, in die die Rede nach amerikanischer Zeit siel, hörten Millionen Ameri­kaner, darunter zahlreiche Senatoren und Kongreßabgeordnele und sämtliche Beamten des Staatsdepartements, die welt­geschichtlichen Ausführungen Adolf Hitlers mit an. Die ameri­kanischen Sender widmeten annähernd drei Stunden von 6 bis 9 Uhr, der Rede und den nachfolgenden ersten Kommentaren, die sämtlich Adolf Hitlers konstruktive Vorschläge als außer­ordentlich weitgehend unterstrichen.

«Die große Friedensrede, wichtiges historisches Dokument"

Brüssel, 6. Okt. Die große Führer-Rede im Reichstag hat in Belgien einen sehr tiefen Eindruck gemacht. Viele Belgier, darunter auch mehrere Regierungsmitglieder, hörten die Rede stlbst im Rundfunk an, und lange Auszüge aus der Rede wur­den außerdem auch im belgischen Rundfunk wiedergegeben.

Der Eindruck in weiten Kreisen geht dahin, daß es sich um eine bedeutende Friedensrede und um ein wichtiges historisches Dokument handele, Las eine sorgfältige Prüfung verdiene. Ganz besondere Beachtung fand der Hinweis des Führers auf dke freundschüftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Belgien und seine kategorische Feststellung, daß Deutschland keine Revi­sionsforderungen gegenüber Belgien erhebt. Eine wesentliche Bedeutung mißt man auch den Vorschlägen des Führers bei, die auf eine endgültige Regelung der osteuropäischen Probleme nach völkischen Grundsätzen hinzielt.

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Seitenlange Berichte in der Schweiz Bern, 6. Okt. Die Reichstagsrede des Führers wird bereits in den Abendblättern in seitenlangen Berichten unter Hervor­hebung zahlreicher Punkte und besonders des Friedensprogramms wiedergegeben. Ueber den ersten Eindruck schreibt der Berner Bund" unter anderem:Die Vorschläge für den Frieden bil­den in dieser Rede unbedingt das wichtigste, und sie sind das, was die Welt am meisten interessieren wird."

Stärkster Eindruck im Protektorat Prag, 7. Okt. Die große Rede des Führers wurde von den Deutschen des Protektorates in Gemeinschaftsempfängen ange­hört. Sie machte aus Deutsche und Tschechen den allerstärksten Eindruck und bildete in der Oeffentlichkeit und in politischen Kreisen Las einzige Gesprächsthema.

Narodny Stred" schreibt unter der Ueüerschrist:Rede des Führers an das Weltgewissen": Millionen Menschen nicht nur in Europa, sondern auch in allen Weltteilen hörten am Freitag eine mannhafte Rede, die ebenso sehr von der Heftigkeit und Kraft als auch von der aufrichtigen Entschlossenheit zeugte, Europa und der ganzen Welt den Frieden als Voraussetzung einer gedeihlichen Entwicklung aller Völker zu geben. Das deutsche Volk bildete nie ein so festes und einheitliches Ganzes wie heute. Mit der Befriedigung im Osten durch das Reich will er aufrichtig, daß sich ganz Europa des Segens des Friedens er­freut. Das hat er in seiner großen Rede ausgesprochen. Die ganze Rede war durch eine unübertreffliche Klarheit gekennzeich­net. Die Welt weiß heute, daß das Versailler Diktat definitiv tot ist, das deutsche Volk aber lebt. Obwohl er den Frieden wünscht, wird er nicht zögern, den Fehdehandschuh aüfzunehmen, wenn ihm der Kampf aufgezwungen werden würde, und er wird ihn zum siegreichen Ende führen.

Der Heeresbericht

Dorrücken der deutschen Truppen zur deutsch-russische« Jnteressengrenze

Berlin, 6. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht besuchte am Donnerstag die Truppen der 8. Armee vor Warschau und ließ Teile der an der Einnahme der Festung beteiligten Divisionen an sich vorbeimarschieren.

Bei Kock ostwärts Deblin streckten heute um 16 Uhr vormittags die letzten Reste des polnischen Heeres, etwa 8VV0 Mann, unter dem polnischen Ge­neral Kleber, die Waffen.

Ostwärts der Weichsel begann am Donn-^stag die Vor­wärtsbewegung zur Besetzung des Gebietes bis zur deutsch- russischen Jnteressengrenze.

Im Westen schwache Artillerietätigkeit, sonst ruhiger Verlauf des Tages.

Aussprache über das Waffen-Embargo

Fortsetzung der Senatsaussprache in Washington Washington, 7. Oktober. Der Senat setzte am Donnerstag die Aussprache über das Neutralitätsgesetz fort.

Der demokratische Senator Overton, der sonst die Regie­rungspolitik meistens unterstützt, verlangte die Beibehaltung des Wasfen-Embargos und erklärte, der Verlauf amerikanischer Rü­stungen an Kriegführende in Europa würde eine bewaffnete In­tervention Amerikas darstellen. Die Annahme sei irrig, daß die Aufhebung des Embargos kein Schritt zum Kriege wäre; denn den, amerikanischen Waffenlieferungen würde bald der ameri­kanische Dollar, die amerikanische Flagge und amerikanisches Militär auf Europas Schlachtfeldern folgen. Er teile nicht die von anderer Seite geäußerten Befürchtungen einer erfolgreichen Invasion Amerikas durch irgend eine fremde Macht oder Mächte- kombination.

Historische Verantwortung der Westmächte"

Pretzbnrg, 6. Okt. Trotzdem das slowakische Volk am Frei­tag den Jahrestag des Silleiner Autonomie-Manifestes feierte, konzentrierte sich das Interesse der gesamten Bevölkerung aus die Rede des Führers, die allerorts mit größter Anteilnahme verfolgt wurde. In Preßburg erinnerten die leeren Straßen und Plätze während der llebertragung der Führerrede stark an das im Reich^gewohnte Bild. In gleichem Maße, wie das slowa­kische Volk seinerzeit von der Notwendigkeit des militärischen Eingreifens Deutschlands in Polen überzeugt war, erkennt es jetzt einmütig die historische Verantwortung der Westmächte für die Wahl Mischen positiver Friedensarbeit and sinnlosem Zer­störungswillen.

Größte Aufmerksamkeit für die Führer-Rede in Kowno

Kowno, 6. Okt. Die Führer-Rede, die der litauische Rund­funk übertrug, wurde hier mit größtem Interesse ausgenommen. Angesichts der zwischen Litauen und Sowjetrußland vor sich gehenden Verhandlungen über den Abschluß eines Veistands- abkommens fand die Rede des Führers im Zusammenhang mit der allgemeinen Neugestaltung im Osten besonders ernste Auf­merksamkeit.

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Lettland zur Neugestaltung Osteuropas

Riga, 6. Okt. Die Führer-Rede hat auch in Lettland starke Beachtung gefunden, obwohl dje ganze lettische Oeffentlichkeit im Zeichen des Abschlusses des Beistandspaktes mit Sowjetrutz- land steht. Die lettische amtliche Telegrafenagentur und der lettische Rundfunk gaben einen längeren Auszug der Rede in den Abendstunden heraus, wobei besonders über die Teile aus­führlich berichtet wurde, die sich auf die Neugestaltung Ost­europas beziehen.

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Großzügiges Angebot für eine dauernde Beruhigung des europäischen Kontinents"

Stockholm, 6. Okt. Der ungeheure Eindruck der Führerrede in der schwedischen Oeffentlichkeit ist unverkennbar.

Die Stockholmer Abendblätter verzögerten teilweise ihre Ausgaben, um wenigstens die wichtigsten Sätze der Führerrede bringen zu können. In den ersten Ausgaben brachten die Blät­ter bereits ausführliche Auszüge; in kurz darauf ausgegebenen Sonderausgaben wurde die Rede fast wörtlich wiedergegeben. In politischen Kreisen der schwedischen Hauptstadt hörte man fast übereinstimmend die Auffassung, daß der Führer mit seiner Rede ein großzügiges Angebot gemacht habe, dessen Annahme als Grundlage für Verhandlungen eine dauernde Bereinigung des europäischen Kontinents, ja sogar der weltpolitischen Lage mit sich führen könne.. Obgleich man hier ein Friedensangebot des Führers erwartet hatte, ist man dennoch überrascht über den weitschauenden Plan, den der Führer zur Sicherung des

Friedens der Weltöffentlichkeit unterbreitet hat.

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Sonderausgaben in Oslo

Oslo, 6. Okt. Die mit größter Spannung erwartete Rede des Führers wurde schon vor 3 Uhr nachmittags im norwegischen Rundfunk in einem ausführlichen Auszug wiedergegeben. Die wichtigsten Stellen, die die Ziele der deutschen Außenpolitik behandeln, sowie die die nordischen Staaten besonders angehen­den Erklärungen bezüglich des Verhältnisses zu Skandinavien Belgien und Holland wurden nach der Plattenaufnahme sogar tn deutschem Text als autenthische Zytate mit der Stimme des Führers eingeschaltet.

Es ist verhängnisvoll, Adolf Hitlers Friedenshand zuruckzuweisen"

Budapest, 6. Okt. In ungarischen amtlichen Kreisen wird zu der mit größtem Interesse ausgenommenen Reichstagsrede des Führers folgendes bemerkt:

Ungarn vertrat bis zum letzten Augenblick die Ansicht, daß der Friede ausrecht erhalten werden müsse. Nachdem dies leider nicht gelungen ist, brachte Ungarn bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck, daß keine Gelegenheit versäumt werden sollte, um den gefährdeten Frieden so schnell wie möglich wieder herzustel­len. Ungarn ist auch jetzt noch der Auffassung, daß es sehr ver­hängnisvoll wäre, Adolf Hitlers bezw. des deutschen Volkes dar­gebotene Friedenshand zurückzuweisen.

Ungarn hörte mit besonderer Genugtuung jene freundschaft­lich warmen Worte, die der Führer an Ungarn richtete. Ungarn schätze die Aeußerung, die der Führer über die Unverletzlichkeit der deutsch-ungarischen Grenze getan hat, hoch ein.

Adolf Hitler sprach stolz, selbstsicher und verantwortungsbewußt

Belgrad, 6. Okt. Die jugoslawische Oeffentlichkeit erörtert eifrig die Frage, welche Folgen die Rede des Führers wohl haben