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Aus Stadt «ud Land

Altensteig, den 7. Oktober 1989.

Wer da befiehlt . . .

Wer da befiehlt:, befiehlt nicht, zu befehlen,

-Hs Hochmuts voll, der mit der Gottheit spielt wer da befiehlt, für den gibt es kein Wählen vor dem Gesetz, das aus sich selbst befiehlt.

Das ihm befiehlt, die Taten zu befehlen, wie uns es zwingt, die Taten zu vollbringen.

Es bleibt der Dienst. Er wird Millionen Seelen zum gleichen Marschtritt eines Willens zwingen. Denn auch Befehlen ist ein stetes Dienen vor dem Gesetz, das uns bestimmt, berufen.

Wer vor des Volkes ewigen Tempelstufen allein und einsam, bloßen Haupts, erschienen, auf seiner Stirn der Auserwählten Mal

Er wird befehlen, wie Gott ihm befahl.

Wolfgang Iiinemann.

Wehrmachtshilse in der Landwirtschaft. Das Oberkom­mando der Wehrmacht hat dafür Sorge getragen, daß die Land­wirtschaft bei der Einbringung der Hackfruchternte und während der Herbstbestellung von der Ersatzwehrmacht, soweit es die Aus­bildung der Truppe gestattet, weitgehend unterstützt wird. An Maßnahmen ist die Abstellung von Gespannen und Kraftfahr­zeugen, die Gestellung von Erntekommandos sowie in Aus- vahmesällen die Einzelbeurlaubung von Soldaten vorgesehen. Ferner gelangen, wie bereits mitgeteilt, die Kriegsgefangenen vordringlich in der Landwirtschaft zum Einsatz. Darüber hinaus wird bis zur Beendigung der Hackfruchternte und der Herbst­bestellung weitgehend von weiteren Einziehungen von Wehr­pflichtigen, die in der Landwirtschaft tätig find, Abstand ge-

Lustschutzräume müssen in Ordnung sei«. Nach der Zehn­ten Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz vom 1. Sep­tember 1939 sind Luftschutzräume, die friedensmäßig genutzt wer­den, sofort so herzurichten, daß sie ihrem Lustschutzzweck jederzeit zugeführt werden können. Hierzu gehört auch die Abdichtung gegen chemische Kampfstoffe. Die Vorrichtungen hierzu müssen zulassen, daß die Räume gut gelüftet werden können, solange Luftangriffe nicht stattfinden. Dasselbe gilr auch für alle son­stigen Keller- usw. Räume, in denen Lebensmittel sowie Bedarfs­gegenstände aufbewahrt werden, die gegen die Einwirkung chemischer Kampfstoffe zu schützen sind. Ein Verderben von Le­bensmitteln oder Bedarfsgegenstände infolge mangelnder oder unzureichender Lüftung muß auf alle Fälle vermieden werden Eetränkekeller (Wein, Most usw.), die als Luftschutzräume vor­gesehen sind, können während der Gärung wegen der sich ent­wickelnden giftigen Eärungsgase (Kohlensäure) als Luftschutz- raume nur benützt werden, wenn sie hinreichend gelüftet werde» können. Andernfalls müssen während der Zeit der Gärung er­forderlichenfalls andere schutzbietende Räume ausgesucht werden.

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Warnung vor Preistreibereien im Pferdehandel. In letzter

Zeit sind mehrfach Klagen über Preissteigerungen bei Zugtieren, namentlich Pferden, laut geworden. Der württ. Wirtschafts­minister, Preisüberwachungsstelle, hat deshalb gegen einige Pferdehändler, die unter Ausnutzung der durch die Wehrmachts- anforderungen bedingten starken Nachfrage überhöhte Preise für Pserde gefordert haben, Ordnungsstrafen von mehreren tausend Reichsmark verhängt. Sollten trotz dieser Bestrafungen die Preisüberschreitungen auf dem Gebiete des Pferdehandels nicht aushören, so sind scharfe Maßnahmen (Bestrafung unter voller Namensnennung, Abgabe an das Sondergericht und dergl.) vor­gesehen.

Zigarettenrauchs« und Magengeschwüre

Auf Grund statistischer Unterlagen ist von ärztlicher Sette ^gestellt worden, daß mit der Zunahme des Zigarettenver- brauches auch eine starke Zunahme der Magengeschwüre einge- keten ist. Im Zusammenhang hiermit ist e» wichtig, zu wißen, baß der ZigarettenverLrauch von 100 Stück je Kopf im Jahre M7 auf weit über 600 Stück je Kopf in den Jahre« 1937/38 Miezen ist. Im gleiche» Verhältnis soll auch eine Steigerung der Sterblichkeit durch Magengeschwüre z« verzeichne» sein.

lleberberg, 7. Okt. (M i t d e m E if er nen K r e u z ausgezeichnet.) Soldat Abel Hauser aus Ueber- berg hat als Erster unserer Gemeinde das Eiserne Kreuz erhalten. Er hat es sich durch eine tapfere Tat bei einem «»-griff auf polnische Stellungen erworben. Augenblicklich liegt er von einem Granatsplitter verletzt in einem Feld­lazarett in Ostpreußen.

Nagold, 7. Okt. (Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.) Als erster Nagolder wurde Ober- Autnant Walter B i r k, Sohn des Forstmeisters Major «irk, mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er war an »en siegreichen Kämpfen in Polen beteiligt.

Nagold, 7. Oktober. (Nach Berlin berufen.) Evangelist Max Runge, der mehrere Jahre in Nagold Att, früh. Kreisjugendwart der ev. Landeskirche, zuletzt in Ar Zeltmission tätig, wurde nach Berlin berufen, um einen Posten in der ev. Gemeinschaftsbewegung zu übernehmen.

Nagold, 7. Okt. (Pilzlehrgang.) Am nächsten lllttnwch, den 11. Okt., wird hier durch die NS.-Frauen- haft ein Pi l zleh r gang durchgeführt. Unter Führung ^Sachverständigen, Prof. Eberhardt, findet nachmittags rn Pilzsuchgang in den Wald statt, abends ein Schaukochen ^ gesammelten Pilze mit Abgabe von Kostproben und Vorführung von Lichtbildern.

Calw, 6. Okt. (Heinzelmännchen auf dem m " ) Unsere Wehrmacht weiß nicht nur ihren Mann 2ASoldat zu stehen, sie hat auch in ihrer kameradschaft- Men Haltung zu der Bevölkerung ein hilfsbereites Herz, "as durste dieser Tage ein Baue rin Dobel in beson- angenehmer Weise erfahren. Die Soldaten bemerkten,

daß es dem Bauer schwer fiel, mit seinem verkleinerten Pferdebestand einen Acker rechtzeitig zu pflügen. Sie ent­schlossen sich daher eines Nachts Heinzelmännchen zu spielen. Der Unteroffizier nahm den Pflug zur Hand. Seine Mann­schaft band Stricke vor den Pflug, und nun ging es in flottem Matsch über den Acker hin und zurück. Bis zum Tagesgrauen war der Acker umgepflllgt. Der Lohn für diese Ueberraschung blieb nicht aus. Zum Mittagessen schickte der Bauer seinen Helfern eine Schüssel Dampfnudeln, die sich die Soldaten gut schmecken ließen.

Freudenstadt, 7. Okt. (G e m e i n s ch a f t s a b e n d d e r NS. - Fraue n s chaf t.) Die NS.-Frauenschaft des Krei­ses Freudenftadt hielt am Mittwoch ihre Kreisarbeits­tagung ab, die der Ausrichtung des Einsatzes der Frauen in der inneren Front diente. Den Höhepunkt und Abschluß der Tagung bildete ein Gemeinschaftsabend der beiden Ortsgruppen Freudenstadts, auf dem die Ganabteilungs- leiterin für Kultur, Pgn. Strobel- Waldsee, sprach. Es gelang ihr, durch ihre ernsten und ruhigen Worte die Frauen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauen­werks, die den Kursaal bis zum letzten Platz füllten, mitten hineinzustellen in die große Zeit und hinzuführen zu dem großen Ziel. Wenn die Kreisfrauenschaftsleiterin, Frau Lutz, zur Eröffnung des Abends das Wort von Rudolf Heß anführte:Von der Haltung der Frau in der Heimat hängt die Haltung des Soldaten an der Front ab", so war die Rede von Frau Strobel eine umfassende Erläuterung dieses Worts.

Stuttgart, 6. Okt. (Hitler-Jugend als Feuer­wehrmänner.) Hundert Stuttgarter Hitler-Jungen erhielten in den letzten Wochen unter der Leitung von bewährten Ausbildern das Rüstzeug zum Feuerwehrmann. Der Prüfung am Mittwoch wohnten u. a. Kreisleiter Fischer und Polizeigeneral Schweinle bei. Polizeigeneral Schweinle äußerte sich sehr lobend über die Leistungen der wackeren Jungen.

Brand im Friedrichsbau. In den später Abend­stunden des Donnerstag wurde die Feuerwehr nach dem Friedrichsbau gerufen, wo im vierten Stoßwerk ein Zim­merbrand ausgebrochen war. Das Feuer griff mit großer Schnelligkeit um sich, so daß trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehrmänner mehrere Zimmer ausgebrannt sind. Auch die Reklamebeleuchtung des Friedrichsbau-Theaters bat Schaden gelitten, lieber die Vrandursache ist noch nichts bekannt.

Schwenningen, 6. Okt. (Der dritte Brand.) In der Nacht zum Donnerstag wurde in der Scheuer des Milch­händlers Josef Karl in der Kornbindstraße plötzlich Feuer entdeckt. Die Weckerlinie traf sehr rasch ein, konnte aber trotz angestrengtester Arbeit nicht verhindern, daß die Scheuer mit den gesamten Futtervorräten und mit dem Stroh ein Raub der Flammen wurde und daß der Dach­stuhl des angebauten Wohnhauses völlig ausbrannte. 80 Tauben, die im Dachstuhl nisteten, kamen in den Flam­men um. Die Räume des Wohnhauses wurden durch die Wassermassen schwer beschädigt. Der Schaden dürfte sich aus etwa 5000 RM. belaufen. Die Brandursache steht noch nicht zweifelsfrei fest, doch wird allgemein Brandstiftung ver­mutet. Es ist dies der dritte Brand in Schwenningen in fünf Wochen.

Buchau, 6. Okt. (Der letzte Jude.) Die Anwohner des Adolf-Hitler-Platzes atmen auf; denn dieser Tage zog der letzte Jude, der dort gewohnt hatte, aus und verließ die Stadt.

Rudersberg, Kr. Waiblingen, 6. kt. (Mit 101 Jah­re n n o ch r ll st i g.) Am Donnerstag vollendete Frau Luise Ahlef ihr 101. Lebensjahr. Die Greisin ist verhältnismäßig rüstig und wirkt noch heute, soweit es ihre Kräfte gestatten, im Hause mit.

Wurmlingen, Kr. Tübingen, 6. Okt. (Schadenfeuer.) In der Nacht zum Donnerstag stand plötzlich das Wohnhaus des Schreiners Max Heß in Flammen. Das Feuer griff auch auf die Scheune über und vernichtete die dort lagern­den Erntevorräte. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht ermittelt werden.

Dußlingen, Kr. Tübingen, 6. Okt. (Kurz war die Freu d'.) Zwei Langsinger im Alter von 19 und 27 Iah-. rem kehrten abends in einem hiesigen Gasthaus ein. Sie benutzten die vorübergehende Abwesenheit der Wirtin, um im Nebenzimmer einen kleineren Geldbetrag aus einer Kasse zu stehlen. Ermuntert durch diesenErfolg", statteten sie dem Nebenzimmer einen zweiten Besuch ab und leerten die Kassette völlig. Dann machten sie sich auf Rädern, die, wie sich herausstellte, auch gestohlen waren, davon. Ihre Freude währte aber nicht lange, denn am gleichen Abend wurden sie in Nehren festgenommen und ins Gefängnis gebracht.

Uhingen, Kr. Göppingen, 6. Okt. (Er führt Zwirn und Nadel noch mit 80 Jahren.) Schneidermei­ster Michael Maier, der noch sein Handwerk ausübt, beging dieser Tage seinen 80. Geburtstag. Im Namen der Gemeinde beglückwünschte der Bürgermeister den Altersjubilar.

Schwab. Hall, 6. Okt. (Schadenfeuer.) Am Mitt­woch brach in der Scheuer des Landwirts Klein in der Baindtgasse Feuer aus, das in kurzer Zeit die Scheuer bis auf den Grund zerstörte und von dem angrenzenden Wohn­haus desselben Landwirts und der Eheleute Fetzer den Dachstuhl in Asche legte.

Ulm» 0. Okt. (13 0 0 EHW.-Schweine.) Als eine erfolgreiche Maßnahme zur Sicherung des Fleischbedarfs erweist sich gerade jetzt die Schweineaufzucht des lllmer Ernährungshilfswerkes. Mit einem Bestand von über 1300 Schweinen wurde ein Höchststand erreicht, was nicht zuletzt der regelmäßigen Ablieferung der Küchenabfälle durch die Ulmer Hausfrauen zu verdanken ist. 270 Zentner Abfälle kommen täglich zur Verwertung für die Schweinemast. Für die Ulmer Fleischversorgung ist die wöchentliche Anlieferung von 6070 Schweinen ein wirksamer Beitrag.

Miinfingen, 6. Okt. (Eingemeindung.) In Anwe­senheit des Landrats Alber und des stellvertretenden Kreisleiters Rauscher wurde in einer Feierstunde auf dem Auinger Rathaus die Gemeinde Auingen in die Kreisstadt Münsingen eingemeindet. Miinfingen umfaßt nun ein Gebiet von 4639 Hektar und zählt ungefähr 4000 Ein­wohner.

Talheim, Kr. Tuttlingen, 6. Okt. (Tödlich verun­glückt.) Güterbeförderer Karl Kunz, der jahrelang als Talheimer Bote nach Tuttlingen fuhr» siel einem tragischen Unglücksfall zum Opfer. Als er abends mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, wurde er in der Gegend der oberen Mühle von einem Lastkraftwagen hinterrücks vom Rad gerissen und schwer verletzt. Er verschied nach seiner lleberführung ins Kreiskrankenhaus.

Eünzburg, 6. Okt. (Explosion.) Städtische Arbeiter waren in der Nähe der Wurst- und Fleischfabrik Lutz mit Straßenausbesserungsarbeiten beschäftigt, als plötzlich aus bisher noch unbekannten Gründen der Teerkessel explodierte und einen Arbeiter auf der Stelle tötete. Man nimmt an, daß die Explosion auf lleberhitzung des Teeres zurückzn- fllhren ist.

Buchau a. F., 6. Okt. (Brand.) Am Donnerstagfrüh brach in der Malzfabrik Locher Feuer aus, wobei der Dach­stuhl völlig ausbrannte und im südlichen Teil des Gebäu­des, in dem vermutlich auch der Brand, offenbar durch lleberhitzung, entstanden ist, die neuen Maschinen und Eiu- richtungsgegenstände für eine Malz-Kaffee-Rösterei ver­nichtet wurden. Es ist ein Schaden mit rund 20 000 RM.

b^dalÄbach b. Karlsruhe-Durlach, 6. Okt. (Todesfall.) Im Alter von 66 Jahren ist Bürgermeister Pg. Wilhelm Hailer nach langem Leiden gestorben. Er stand über 25 Jahr im Dienste der Gemeinde und war langjähriger Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes der Gemeinden des Alb-Pfinz-Hügellandes.

Mannheim, 6. Okt. (A n g e f a h r e n.) Tie 39jährige Buchhalterin -Babette Eumbel wurde, als sie sich mit dem Rade zur Arbeitsstelle begeben wollte, an einer Straßen­ecke von einem Kraftwagen angefahren. Ein Schädelbruch führte zum Tode.

Waldshut, 6. Okt. (Zum Eeneralstaatsanroalt ernannt.) Der in Waldshut tätige Landgerichtspräsident Wilhelm Frey wurde zum Eeneralstaatsanwalt in Karls­ruhe ernannt. Der neue Eeneralstaatsanwalt kam am 1. Januar 1939 als Landgerichtspräsident nach Waldshut, nachdem er bereits in den Jahren 1934/35 als Oberstaats­anwalt in Waldshut wirkte.

Neustadt i. Schn»., 6. Okt. (Verkehrsunfall.) Etn Neustädter Lieferwagen wurde in Titisee in einer scharfen Kurve aus der Fahrbahn getragen. Dabei geriet der Wagen gegen die betonierte Straßenböschung, wodurch das Fahrer­haus eingedrückt wurde. Der Fahrer und zwei Begleit­personen wurden mit schweren Verletzungen (Schädel­brüchen) ins Krankenhaus gebracht.

Emmendingen, 6. Okt. (Verunglückt.) Der Wirt Karl Lapp in Tennenbach verunglückte mit seinem Fahrrad in der großen Kurve oberhalb des Tennenbacher Tals. Im Krankenhaus Emmendingen ist der Mitte der 60er Jahre stehende Mann seinen schweren Verletzungen erlegen.

Freiburg, 6. Okt. (Berufung.) Der bekannte deutsche Rassenforscher und derzeitige ordentliche Professor für Sozialanthropologie an der Universität Berlin, Dr. Hans F. K. Günther erhielt für die gleiche Professor einen Ruf an die Universität Freiburg, Prof. Dr. Günther ist gebore­ner Freiburger und steht im 49. Lebensjahr.

Konstanz, 6. Okt. (Freitod.) In einem hiesigen Hotel hat sich ein. junger Mann erschossen, der ohne Ausweis­papiere war. Er hatte sich als Fritz Heller, Schüler, geboren am 19. Januar 1920 in Nürnberg und iu Köln wohnhaft eingetragen.

Politik

Sowjetftiitzviinkl« auch i« Lettland

Beistandspakt zwischen der Sowjetunion und Lettlaud unterzeichnet

Moskau, 6. Okt. Vom 2. bis 5. Oktober haben in Moskau zwischen dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare Molo- tow und dem Außenminister von Lettland Munters Ver­handlungen über den Abschluß eines gegenseitigen Bei­standspaktes zwischen Sowjetrußland und Lettland statt­gefunden. Die Verhandlungen führten am 5 Oktober zur Unter­zeichnung eines gegenseitigen Beistandspaktes, der sowohl der Form als auch der Bedeutung nach ungefähr dem kürzlich zwi­schen der Sowjetunion und Estland abgeschlossenen Vertrag ent­spricht. Der Beistandspakt enthält u. a. folgende Bestimmungen:

Beide Seiten verpflichten sich, einander allseitige, darunter auch militärische Hilfe zu erweisen im Falle eines direkten Angriffs oder einer Angriffsdrohung seitens irgend einer europäischen Macht. Die Sowjetunion verpflichtet sich, der lettischen Armee zu vorreilhaften Bedingungen durch Kriegsmaterial Hilf« zu erweisen. Lettland räumt der Sowjetunion das R e ch t e i n, in den Häfen von LibauundWindauStü^ punkte für die sowjetische Kriegsmarine sowi« einige Flugplätze für die sowjetische Luftwaffe anzulege«. Weiter erhält die Sowjetunion das Rechr, zur Verteidi­gung des Rigaer Meerbusens Basen für ihre Küsten­artillerie anzulegen. Beide vertragschließende Seiten verpflichten sich, keine Bündnisse oder Bündnissysteme einzugehen, die gegen eine der beiden vertragschließenden Seiten gerichtet sind. Di« als Marinebasen oder Flugplätze der Sowjerunion eingeräumte» Orte bleiben Territorium des lettischen Staates. Der Pakt wird auf zehn Jahre abgeschlossen.

Der Vertragstext wird ferner von einer gemeinsamen Erklä­rung über den Charakter der sowjetisch-lettischen Verhandlungen begleitet, in der es u. a. heißt, daß die Verschiedenheit der staat­lichen Regime der Sowjerunion und Lettlands kein Hindernis darstelle für eine ersprießliche Zusammenarbeit. Jede der bei­den vertragschließenden Seiten erkläre, daß sie auch in der neue», durch den gegenwärtigen Beistandspakt geschaffenen Lage die staatliche, soziale und wirtschaftliche Struktur der andcivn Seite respektieren werde.

Do» den Eingeborenen der Südseeinseln wird berichtet, daß st» imstande find, barfüßig über glühend heiße Stein» z« gehen, auf denen ein darauf geworfenes Taschentuch sofort r« Flammen aufgehen würde.

Gestorben

Calw: Wilhelm Schäberle, Hutmacher, 84 I. a.