Gegründet 1677

<Keg^iLn--t 1877

Tannen

Aus öen

ML

Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

«onatl. d. Post 1.2V eiuschl. 18 F «*förd.-Geb., r»z. 88 L Zustellungsgeb.; d. Ag. 1.10 einschl. A UustrLgergeb.; Einzeln. 10 L. »ei Nichterlcheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt 0 vrtriebsstör. besteht kein Anspruch auf Liefernng. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf S21.

Anzeigenpreise: Me einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum S Pfennig. Text» Millimeterzeile 18 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preislifte. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 217

Altensteig, Samstag, den 16. September 1939

82 . Iahrga»,

Polnische Durchbruchsversuche gescheitert

3n die Festung Vrest-Litowsk eingedrungen Polnische Kriegsschiffe versenkt

Berlin, 15. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am 11. 9. überschritt die Südgruppe des deutschen Ost- Heeres die Straße LembergLublin.

Die sehr starken und sich verzweifelt wehrenden, um Astno eingeschlossenen polnischen Kräfte versuchten ßcheru nochmals, nach Südosten durchzubrechen. Auch diese Angriffe schlugen fehl. Ostwärts der Weichsel nähern sich unsere Truppen von Norden, Osten und Südosten -er War­schauer Vorstadt Praga. Auch dort wurden Durchbruchs­versuche nach Osten abgewieseu. Die ans die Festung Vrest-Litowsk augesetzten Truppen find von Norde« b, die Befestigung eingedrungeu.Die Forts HH» znm Teil gesprengt. Die Zitadelle ist «och vom Feind besetzt.

Die Stadt Edingen ist in unserer Hand. Seestreit- kräfte griffen in den Kampf nur Gdingen und anf der Halb- -jnfel Hela wirkungsvoll ein. Die Einfahrt in den Siid- hoHeu von Gdingen wurde erzwungen.

Die Luftwaffe griff trotz schlechter Wetterlage Bahn­linien und Bahnhöfe mit Erfolg an und unterstützte den Aampf des Heeres gegen die um Kutno eingeschlossene stchMche Armee durch Bomben- und Tiefangriffe.

Re noch im Hafen Heisternest Regenden Polin­nen Kriegsschiffe wurden durch Bomben versenkt.

Im Westen feindliche Artillerietätigkeit ostwärts Saarbrücken. Der Feind, der am 12. 9. bei Greix -Srenzort südlich Pirmasens) angegriffen hatte, ging unter dem Eindruck unseres Artilleriefeuers wieder über die Grenze zurück.

Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet fanden nicht statt.

Generaloberst von Brauchrtsch bei Kutno

Berlin, 15. Sept. fOKW.) Der Oberbefehlshaber des Hee­res, Generaloberst von Vranchitsch, traf am 11. September in Lodz ei« und begab sich z» den Lei Kntno im Kampf stehenden DioPonsverbäude«. Bei Stäbe» und Truppen der vorderen All« unterrichtete sich der Oberfehelshaber des Heeres ein- Schend über die Lage und besprach mit den Befehlshaber« Vie­hs Frontabschnittes die notwendigen Maßnahme».

«

Neun polnische Panzerwagen zerstört

Königsberg, Sept. I» einem erfolgreichen Gefecht ««-ostwärts der Festung Brest-Litowsk wnrden neun feindliche Panzerkampfwage« zerstört.

*

Das ist die dentsche Luftwaffe!

Jagdgrnppe Gentzen vernichtet 71 polnische Flugzeuge Berlin. 15. Sept. (OKW.) Die Jagdgrnppe des Haupt- «anns Geutzen hat in den letzte« Tage« 71 polnische Flugzeuge vernichtet, davon 28 im Lnstkawps» den Rest «f der Erde.

Glanzende Erfolge der deutschen Luftwaffe

Am Freitag 31 polnische Flugzeuge vernichtet Berlin, 15. Sept. (OKW.) Trotz ungünstiger Wetterlage w»r!>e von Kampfverbänden der deutschen Luftwaffe durch wei­tere wirkungsvolle Unterbrechungen verschiedener Bahnlinien ««d starke Beschädigungen mehrerer Bahnhöfe der Rückzug der Polen außerordentlich erschwert. Auch vereinzelt auftretende Marsch- und Transportkolonnen ostwärts der Weichsel wurden »it Bomben und MG's angegriffen und zersprengt, Straßen und Straßenkreuzungen erheblich zerstört. Im ukrainischen Raum wurden anf dem Flugplatz Luck elf Flugzeuge am Boden zer­stört, zwei in der Luft abgeschossen. Ueber Brody sind acht pol­nische Flugzeuge nach kurzem Kampf brennend znm Absturz ge­bracht, drei Flugzeuge am Boden vernichtet worden. Weitere sieben polnische Flugzeuge sind bei Len Operationen des Heeres unversehrt in unsere Hände gefallen. Damit hat der Gegner am heutigen Tage 31 Flugzeuge, und zwar hauptsächlich Zager, verloren.

Die an sich schon geringe feindliche Jagdabwehr ist dadurch weiterhin erheblich geschwächt worden.

Schwere Verluste der polnischen Kriegsflotte

Königsberg, 15. Sept. sOKW.) Bei einem mit großem Schneid durchgeführten Angriff einer Stnkastaffel anf Leu Hafen Heisternest wurden durch Bomben ein Minensuchboot und zwei Kanonenboote versenkt. Ein größeres Boot explodierte, zwei weitere Schiffe wnrden schwer beschädigt.

*

Das Ende der polnischen N-Bool-Flotte

Berlin, 15. Sept. sOKW.j Das letzte noch vorhandene polnische Unterseeboot ist in der Nacht zum 15. September auf der Reede in Reval vor Anker gegangen, um sich dort »ul er­uieren zu lassen.

s

Generalfeldmarschall Göring an der Front in Galizien

DNB.. 15. Sept. Generalfeldmarschall Göring begab

sich Freitagvormittag in seinem Flugzeug zu den Frontslug- pliitzen im Raume der in Galizien kämpfenden Südarmee.

Er überzeugte sich von der durchschlagenden und verheerenden Wirkung der Bombenangriffe auf die polnischen Flugplätze und besichtigte eingehend das zum Teil bis zur Unkenntlichkeit zer­störte polnische Flugzeugmaterial und die Flugzeughallen. Der Generalfeldmarschall gab an Ort und Stelle Richtlinien für die Wiederinstandsetzung der zerstörten Flugplatzanlagen und erteilte der Luftflotte 4 Weisung für den weiteren Einsatz der ihr unter­stellten Luststreitkräfte.

Neben anderen Froutverbänden, deren Kommandeure und Staffelsührer der Generalfeldmarschall im Namen des Führers mit Eisernen Kreuzen anszeichnete, sprach der Generalfeldmar­schall insbesondere den Männern der bisher erfolgreichsten, von Hauptmann Gentzen geführten Jagdgruppe, die im polnischen Jagdraum bis zur russischen Grenze bis gestern allein 78 feind­liche Flugzeuge vernichtet hatte, Dank und Anerkennung aus. Mit Stolz tragen zahlreiche Offiziere und Mannschaften dieser Jagdgruppe von gestern ab das Eiserne Kreuz.

Auf dem Rückflug besuchte der Generalfeldmarschall die Ver­wundeten eines Kriegslazaretts im oberschlesischen Jndustrie- revier. Er verweilte volle zwei Stunden im Lazarett und ließ es sich nicht nehmen, jedem einzelnen Verwundeten die Hand zu drücken. Mit strahlenden Augen und mit bewegten Worten dankten die Männer, die ihr Blut für Führer und Vaterland ließen, für diesen Besuch, der nicht nur ihnen, sondern auch dem Eeneralfeldmarschall ein tiefes ^unvergeßliches Erlebnis war.

Anschließend begab sich d<- .ömarschall zum Vortrag ins Hauptquartier des Führers

Polnische Schurken wüteten auch im Kreis Hohensalza

Volksdeutsche Geistliche bis zur Bewußtlosigkeit mißhandelt. KV0V Männer, Frauen und Kinder -m Zuchthaus von Wlo- czlawek Von deutschen Soldaten befreit

Berlin. 18. Sept. Aus den Berichten der Flüchtlinge, die nun allmählich wieder in ihre Heimat zuriickkehren, werden immer neue grausame Gewalttaten der Polen bekannt.

In der Rächt des 1. September wurden 23 durchweg bekannte Volksdeutsche Persönlichkeiten aus Hohensalza aus ihren Woh­nungen geholt, darunter der 66jährige Superintendent Stübner, Pfarrer Mix und Senate" Busse, vom Pöbel angespien und mit Steinen beworfen, sch-ie stich auch derart geschlagen, daß das Gesicht des Pfarrers Ist ; eine einzige von geronnenem Blut schwarze Masse bildete. Sie Deutschen, die unterwegs durch Ver­schleppte aus den Dörfern des Kreises Hohensalza. darunter zahl­reiche Frauen und Kinder, sich schießlich aus über 50V beliefen, wurden nach Wloczlawek ins Zuchthaus gebracht. Hier waren schon ungezählte Deutsche inhastiert, so daß ein Eesamtzug von 6000 (l), an der Spitze Frauen mit Säuglingen (!), eskortiert von polnischen Polizisten, aus der Landstraße bis Sutuo getrie­ben würbe. Wer unter den Strapazen umfiel, wurde erbarmungs­los abgeknallt. Vier Deutsche wurden unter den Quälereien irr- finnig. Mehrere sind spurlos verschwunden und wahrscheinlich von den Bedeckungsmannschaften ermordet worden; so fehlt jede Spur von den Geschwistern Schnura aus Bromberg und Fräu­lein Vollmann aus Hohensalza. Fest steht, daß der bekannte Vromberger Arzt Dr. Staemmler ermordet worden ist. Kurz vor Lowiecz tauchten plötzlich deutsche Soldaten auf, die polnischen Polizisten flohen und die Deutschen, körperlich vollständig er­ledigt, wurden befreit.

Luftwaffe i« der Schlacht um Warschau

Kampfflieger unterstützen die Erdtruppen

DNB.15. Sept. (PK.) Zweieinhalb Tage haben die

polnischen Truppen nördlich von Warschau eine« er­bitterten Widerstand geleistet. Immer wieder versuchten die pol­nischen Regimenter, sich der drohenden Umklammerung durch di* von Ostpreußen und aus dem Süden vorstoßenden deutsche» Heeressäulen zu entziehen Hartnäckig und verbissen kämpfe» di« polnischen Truppen aber gegen das ungestüme Vorgehen der Deutschen und insbesondere der deutschen Panzertruppen sind sie machtlos. Wenn sie auch immer wieder, vor allem mit Hilf« ihrer in den Wäldern versteckten Kavallerie, Gegenangriffe un­ternahmen, so zersplitterten diese restlos im Feuer der deutschen Maschinengewehre.

Der Angriff der deutschen Kampfverbände auf das polnische Feindgebiet wurde immer stärker. Um nun dr* Erdtruppen wirkungsvoll durch die Luftwaffe unterstützen z» können, mußte der Anslugweg bedeutend verkürzt werden. Der Kommandeur einer Kampfgruppe, die bisher in Ostpreußen lag, flog also mit seinemFieseler Storch" los und suchte sich unweit der Front einen behelfsmäßigen Einsatz-Flughafen. Er entdeckte ein Stoppelesld und ließ nun hierher die Stabsstasfel Nachkom­men. Selbstverständlich war es schwierig, die Bodenorganisatiou mit der notwendigen Versorgung von Treibstoff, Munition und Bomben ebenfalls so schnell wie möglich Nachkommen zu lassen. Aber wenige Stunden nach dem Befehl wat die Staffel hin­übergeflogen und landete, schwer mit Bomben und Brennstoff beladen, auf diesem behelfsmäßigen Plast während der Divi­sionskommandeur seine Funkstelle bis dicht an die Front schob und direkt neben der Befehlsstelle des A Oberkommandos aufbauen ließ.

Der Befehl zu neuem Einsatz der Stabsstaffel kam wenige ' Minuten, nachdem deutsche Panzertruppen nördlich von Warschau wieder auf schweren feindlichen Widerstand gestoßen waren. Nn« betrug der Anflug nur knapp zehn Minuten: Um 13.20 Uhr hat­ten die deutschen Panzer schweres Artilleriefeuer erhalten und kamen nicht mehr voran, um 13.40 Uhr tauchten bereits die ersten Kampfflugzeuge auf, die den Widerstand brechen sollten. Eine unerhörte organisatorische Leistung in der Zusammenarbeit zwi­schen den Erdtruppen und der Luftwaffe!

Die Ketten stiegen auf und gingen im Tiefflug nieder. Die Führerkette raste knapp 50 Meter über dem angegebenen Wald­stück. Plötzlich bemerkten die Kettenführer auf einem schmale« Waldstück vier polnische Batterien, die gerade dabei waren, abzuprotzen und eine neue Stellung zu beziehen. Neuer Anflug, knapp 5 Meter über den Baumgipfeln da ist der Waldweg, als rasender MG.-Feuer den angreifenden Flugzeugen entgegen­schlägt. Das ist der kritische Augenblick nur noch wenige Se­kunden, die Flugzeugführer reißen ihre Maschinen hoch, während die MG.-Schützen in der Wanne der Kampfflugzeuge das Feuer erwidern. Jetzt sind die Maschinen 50 Meter hoch und nun fallen die Bomben im Reihenabwurf nieder, alle 10 Meter saust eine 60-Kilogramm-Bombe mitten zwischen die polnischen Batterien. Schon sind die Flugzeuge weitergestürzt, unternehmen eine« ^ neuen Anflug, wieder poltern die Bomben hinab und die Flug­zeugbesatzungen sehen die grauenvolle Wirkung: Die Pferde­gespanne rasen wild umher, ein unheimlicher Wirrwarr von ge­töteten Soldaten, krepierten Pferden, umgestürzten Protzen ist unten entstanden und doch feuern die Soldaten der angegriffe­nen Batterien mit ihren Gewehren und Maschinengewehre». Hier und da gibt es Treffer in den deutschen Flugzeugen, ab» sie haben schon zu einem neuen Auslug angesetzt! Die polnische» Soldaten werden es nicht begreifen können, daß sie den deub- schen Flugzeugen nur wenig anhaben können. Die Motoren singen weiter ihr dröhnendes Lied und nun poltern die letztes Bomben hinab und beim letzten Anslug, als die Beobachter aus ihren Maschinengewehren im Tiefflug aus nur 10 Meter Höhe ihr rasendes Feuer auf die letzten versprengten Trupps eröffnen, ist die ganze polnische Artillerieabteilung restlos durch den An­sturm einer einzigen deutschen Kette vernichtet. Die Kampf­flugzeuge kehren zurück, fliegen dicht über den deutschen Panzer­truppen, die begeistert ihren Kameraden in der Luft zuwinke» und dann in die Fahrzeuge stürzen und ihren Vormarsch fort- setzen. Der große Ring um die gesamte polnische Ostarm« schließt sich, die gewaltige Entscheidungsschlacht in diesem un­erhörten Kampf geht ihrem fichere» Ende zu.

Spanische Stimme« zum polnischen Chaos

Der deutsche Vormarsch einfach unvorstellbar"

Madrid, 15. Sept. Der militärische Sachverständige der Zei­tungArriba" schreibt am Freitag, der deutsche Bormarsch sei einfach unvorstellbar. Selbst die besten graphischen Darstellungen könnten die Erfolge nicht zum Ausdruck bringen. Die Hilfe Eng­lands habe sich darauf beschränkt, drei polnische Zer­störer der englischen Flotte einzuoerleiben. Die ZeitungPa" betont, bei einem Vergleich der Heeresberichte sei festzustellen, daß man in Berlin die Wahrheit sage und m Polen lüge. Die Zeitungen unterstreichen bei der Kommentie­rung der Einnahme Edingens die Bedeutung dieses Hafens und das Ausbleiben der englischen Unterstützung, die nach polnischen Erwartungen gerade dort hätte einsetzen sollen. Auch die Ver­teidiger Gdingens seien die Opfer Englands geworden.