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Schwarzwälder Tageszeit««-

Nr. Az

Der Führer im Raume von Radom

Führer-Hauptquartier. 11. Sept. Nachher.: oie militärischen Operationen im Korridorgebiet als abgeschlossen gelten können, hat sich der Führer zur schlesischen Heeresgruppe begeben, jener Kruppe, die den Vorstoß in nordöstlicher Richtung führte, der über Tschenstochau, Kielce, Konskie nach Radom und weiter in das Herz Polens nach Warschau führte.

Unsere Truppen durchmatzen in den vergangenen acht Tagen auf diesem Vorstoß Räume, die im Weltkrieg zu ihrer Ueber- windung ein volles Jahr erforderten. Unsere Flieger, unsere Panzerwaffe, die schnellen Truppen und die Infanterie vollbrach­te« Leistungen, die fast unglaublich sind. Das deutsche Volk hat in diesen acht Tagen nur die Namen eines mit echt national­sozialistischer Schnelligkeit vollzogenen Vormarsches vernommen. Es hat die Schilderungen gelesen von Heldentaten ohnegleichen und hat sich begeistert an den Leistungen unserer vorwärtsstür­menden und jeden Widerstand mit kurzen, harten Schlägen zer­brechenden Osfensivtruppen.

Ein Frontflug des Führers, der mitten hinein in den Raum von KielceRadom führte, in jenen großen Gefechts­abschnitt unmittelbar westlich der Weichsel, in den mehrere pol­nische Divisionen eingekesselt und umzingelt ihrer Auflösung ent­gegengehen, ergab einen überzeugenden Eindruck, wie die Be­setzung dieses Landes, seine endgültige Sicherung und Befrie­dung vor sich geht. Dieser Frontflug des Führers vermittelte aber darüber hinaus auch einen Einblick in die wirtschaftliche und soziale Struktur des Landes.

Wir überfliegen die ersten Kampfstellungen von vor einer Woche, wir sehen die Granateinschläge und die schweren Bomben­trichter, die die Warthe-Stellung der Polen vernichte­te». Wir verfolgen aus 1000 Meter Höhe die Rückzugsst ratzen der geschlagenen polnischen Armee und erkennen deutlich, oatz hier jeder Widerstand gegen den deutschen Vormarsch unmöglich war. Im Herzen des Radomer Raumes landen wir auf einem großen Stoppelfeld, dks jetzt zu einem idealen Feld-Flugplatz »mgewandelt ist.

Seltsam nehmen sich angesichts der Zeugen deutscher Kultur die endlosen Züge polnischer Gefangenen aus, wie wir sie beispielsweise in Kielce zu sehen bekamen, die Reste der seit acht Tagen und zuletzt ohne jegliche Führung sich im Gelände durchschlagenden Reste der polnischen Truppen. Ihre erste Bitte ist die nach einem Stück Brot. Es sind nicht allzu viele Polen darunter. Man hat die Ukrainer ins Feuer ge­schickt, und man hat Hunderttausende von Volksdeutschen zum Kampf gegen ihr eigenes Blut gepreßt. Die wenigen gefange­nen Polen haben keinen leichten Stand; denn die Ukrainer, auf das tiefste erschüttert, versuchen immer wieder, mit den Polen auf ihre Weise abzurechnen. Es ist schwierig, die Gefangenen alle uuterzubringen. In Kielce sind alle Lager überfüllt, und immer noch strömen Tausende und Abertausende gefangener polnischer Truppen, begleitet von den deutschen Wachsoldaten, nach hinten. Am Gefangenenlager Kielce hängt ein Schild, rasch auf Pappe gemalt, das Bände spricht:Gefangenenlager überfüllt. Neue Gefangene sind nach Jedrzejow weiterzutransportieren." Allein im Raume von Radom sind heute 24 000 Gefangene eingebracht worden

Die restlose Auflösung der polnischen Armee in umherirrende und marodierende Haufen stellt die deutsche Krieg­führung vor ungewöhnliche Aufgaben. Hier steht kein geordneter Feind, hier herrschen die Einzelaktionen. Wie sehr die Polen von der ungeheuren Stoßkraft der deutschen Armee einfach aus­einandergerissen wurden, das beweist die Tatsache, daß allein drei polnische Generäle, nämlich die Kommandeure der III., VII. und XIX- polnischen Division, in den letzten Tagen gefangen genommen werden konntep. Der Divisionsgeneral der XIX. Division kam gerade bei seinen Truppen an. Er hatte sei­nen Wagen soeben verlaßen, da erschien auch schon eine deutsche Panzerformation und nahm ihn mit samt seinem Stabe gefangen.

Das Auskämmen dieses viele hundert Quadratkilometer großen Gebietes erfordert den Einsatz zahlreicher Kräfte für viele Tage. Dazu kommt die Regelung des Nachschubs für unsere unaufhalt­sam vorrückenden Truppen, die Einrichtung einer neuen Ver­waltung, die Fragen der Verpflegung, nicht nur der zurück­gebliebenen Bevölkerung und der deutschen Besatzungstruppen, sondern auch die des Rücktransportes der vielen Zehntausende von Volksdeutschen, die teils zur polnischen Armee gepreßt wur­den oder zum anderen Teil von den zurückflutenden polnischen Truppen als Geiseln mitgeschleppt wurden, und die sich nun erst mühsam aus der Vergewaltigung losmachen können, um bei den deutschen Truppen Schutz und Hilfe und den Heimtransvort zu ihren Höfen und Dörfern zu finden. Schließlich auch erfordert der Kampf gegen das Bandenunwesen noch einige Tage lang die schärfste Aufmerksamkeit. Noch ist dieses Land verseucht' mit Heckenschützen, wenn auch an vielen Stellen der polnische Bauer schon wieder seinen Pflug durch den Acker zieht.

Wir stoßen weit in Richtung Warschau vor, Ns zu jener Stelle, an der die polnischen Durchbruchsversuche der westlich Warschau eingeschlossenen Divisionen ebenso wie die verzweifelten Ver- ' suche der im Raume von Radom eingekesselten polnischen Trup­penmassen in dem konzentrischen Feuer der deutschen Artillerie, der Panzer und MG. blutig zusammenbrechen. Wir nehmen mit uns die Gewißheit, daß hier südlich Warschau kein Mann mehr durchkommt. Am späten Nachmittag startet der Führer von einem polnischen Flugplatz aus, auf dem jetzt die Verbände der deut­schen Jäger, Sturzbomber und Zerstörer horsten, zurück in das Führer-Hauptquartier. Abermals umgibt uns der Friede, der jetzt über diesem Lande ruht, seitdem deutsche Truppen ihn brachten. Neben der deutschen Wehrmacht wird dieser Friede jetzt von ^ und deutscher Polizei behütet, ein Friede, der die­sem Lande, das empfinden wir alle deutlich, zu dauerndem Segen verhelfen wird.

Keine Blumen für den Führer

während des Krieges

Berlin, 11. Sept. Die Adjutantur des Führers gibt bekannt: Der Führer wird für die Dauer des Krieges auf seinen Fahrten keinerlei Blumen entgegennehmen. Die ihm von der Bevölke­rung zugedachten Blumen sollen den Soldaten der deutschen Wehrmacht gegeben werden

Mißachtung der belgischen Neutralität

Schon wieder englische Flieger über Belgien

Brüssel, 11. Sept. Das belgische Verteidigungsministers«»!: be­stätigt in einer Verlautbarung, daß mehrere Flugzeuge am Sonn­tag morgen gegen 9 Uhr die Stadt Nivelles in unsichtiger Höhe und unbekannter Richtung überflogen haben. Der dichte Nebel habe keine weitere Beobachtung ermöglicht.

Die belgischen Blätter veröffentlichen Berichte über die Ver­teidigungsmaßnahmen der belgischen, England gegenüberliegenden Küste. Daraus geht hervor, daß die gesamte belgische Küste, die eine Länge von rund 60 Kilo- Meter hat und bisher völlig unbefestigt war, in den Verteidi­gungszustand gegenüber etwaigem Eindringen Englands vom Kanal her versetzt worden ist. Längs der ganzen Küste sind Ge­schütze und Flalbatterien aufgestellt worden, besonders aber bei den drei Seehäfen Zeebrügge, Ostende und Nieuwport. Ferner find Jnfanteriestellungen mit Schützengräben. Maschinengewehr­posten usw. angelegt worden. Die Blärter schreiben, daß diese Anlagen in der Hauptsache den Zweck hätten, die etwaige Lan­dung von Truppen zu verhindern.

Wie amtlich mitgeteilt wird, hat das Verteidigungsministe- rium die Einberufung einer gewissen Anzahl von Reservisten­einheiten angeordnet.

Britische NeutraliMsverletzung in Holland

Amsterdam, 11. Sept. Aus einer Verlautbarung des nieder­ländischen Regicrungspressedienstes geht hervor, daß auch von den nach Abwehr durch die Deutschen über holländisches Gebiet geflüchteten britischen Flugzeugen holländischerseits eines erkannt und beschossen wurde.

Die britische Regierung hat einer amtlichen Verlautbarung zufolge der niederländischen Regierung ihrtiefes Leidwesen" ausgesprochen über die Verletzung der Neutralität Hollands durch angeblich ein einziges englisches Flugzeug, dem nach einem Flug über deutschem Gebiet in der Nacht zum 4. September das Ben­zin auszugehen gedroht habe. Das ist das Ergebnis der holländi­schen Vorstellungen in London. Und man hat dort weiter ver­sichert, fest entschlossen zu sein, alles, was man könne, zu tun, um eine Wiederholung derartiger Fälle zu vermeiden. Wie weit diese englischeEntschlossenheit", die Neutralität der klei­neren Staaten zu achten, geht, haben die fortgesetzten lleberflie- gungen neutralen Gebietes und vor allem das brutale Abschiehen eines belgischen Jägers erwiesen.

Amsterdam, 11. Sept. Die neue rücksichtslose und frivole eng­lische Verhöhnung Belgiens und des beispiellosen Verbrechens eines Luftkampfes dreier englischer Bomber gegen ein belgisches Jagdflugzeug hat in Holland großes Aufsehen erregt.

Türkei will neutral bleiben

Der Ministerpräsident zur Außenpolitik

Istanbul, 11. Sept. Der türkische Ministerpräsident hat die Außenpolitik der Türkei dahingehend Umrissen, daß die Türkei den gegenwärtigen Konflikt bedauert, daß sie sich aber aus ihm herauszuhalten wünsche. Zwischen Deutschland und der Türkei bestehe kein Anlaß zu einem Konflikt. Mit Polen unterhalte die Türkei freundschaftliche Beziehungen. Die Beziehungen der Türkei zu England und Frankreich seien genau festgelegt im Sinne der gemeinschaftlichen Interessen der drei Länder. Somit unterhalte die Türkei mit allen Kriegführenden gute Beziehun­gen. Die Verhandlungen der Türkei mit Frankreich und Eng­land wegen eines Prestige-Abkommens würden in freundschaft­lichem Geist fortgeführt werden. Die Türkei wünsche und hoffe aber, außerhalb des Konfliktes zu bleiben und hoffe auch, daß dieser Konflikt keine Rückwirkungen auf sie haben werde. Die bisher getroffenen türkischen Maßnahmen seien nur von natürlicher Vorsicht diktiert. Die Beziehungen der Türkei zur Sowjetunion seien nach wie vorherzlich und un­getrübt".

BritischeVertragstreue-

Störung des russisch-englischen Handels

Moskau, 11. Sept. Die amtliche Sowjetagentur Tatz veröffent­lichte am Sonntag eine Erklärung, die einleitend bemerkt, daß in letzter Zeit eine unfreundliche Haltung Englands ruf dem Gebiete der Handelsbeziehungen festzustellen sei. Seit Ende August hat eine ganze Reihe von englischen Firmen sich Akte der Unfreundlichkeit gegenüber Sowjetrußland zuschulden kommen lassen. Es werden dann englische Firmen aufgezählt, die ihren Lieferungsverpflichtungen gegenüber der Sowjetunion nicht nachgekommen sind bezw. mit ihnen abgeschlossene Ver­träge einseitig gebrochen haben. Diese Firmen lehnen es ab, die Waren zu liefern, über die bereits die Londoner Handelsver­tretung der Sowjetunion Abschlüsse getätigt hat. Die Erklräuug nennt dann einige Verletzungen von Lieferungsverträgen, so in Kautschuk und Drehbänken. In allen Fällen erkläre jetzt Eng­land, daß es die Waren selber dringend..benötige. Der Sowjet- botschaster in London hat scharfen Protest gegen dies« grobe Verletzung der Verträge eingelegt. Leider ist dieser aber, so heißt es in der Erklärung, erfolglos geblieben. Di« Taß stellt fest, daß diese Tatsache die sowjetrussisch-englischen Handelsbeziehungen in der Wurzel zerstöre.

Sowjetruhland stoppt Holzlieferung nach England

Oslo, 11. Sept. WieNorwegens Handels- und Schiffahrts­zeitung" meldet, haben alle sowjetrussischen Schiffe, die mit Holz­ladungen von den nordrussischen Häfen nach England unter­wegs sind, den Befehl erhalten, sofort umzukehren.

Reue englische Grerrelmeldrmg widerlegtl

Englischer Frachtdampfer feuerte auf deutsches U-Boot

Berlin, 11. Sept. Der englische Rundfunk hatte berichtet, daß der englische FrachtdampferManaar" im Atlantischen Ozean am 7. September von deutschen U-Booten versenkt worden sei, und zwar sei auf das Schiff ohne Warnung ein Torpedo ab­geschossen worden. Nur mit größter Mühe sei ein Teil der Be­satzung gerettet worden. Wie inzwischen Mitglieder der Hindu- Besatzung dieses Schiffes nach ihrer Landung in Lissabon erklärt haben, ist das Schiff mit 10-Zentimeter-Kanonen bewaffnet und mit Artilleristen bemannt gewesen. Nachdem das Schiff von einem deutschen U-Boot angehalten worden war, hat es selbst als erstes das Feuer gegen das deutsche U-Boot eröffnet. Diese Tatsache wird auch durch eine United-Pretz-Meldung vom 8. Sep­tember aus Lissabon bestätigt. Damit hat eine neue englische Lreuellüge ihre schnelle Widerlegung gefunden.

Immer noch die gleichen jüdischen Methoden

Nie wieder polnische Juden nach Deutschland!

^... 11. Sept. (Sonderbericht.) Die deutschen Truppen habe» von Ostoberfchlesien aus an allen Punkten die ehemalige deutsche Reichsgrenze erreicht und damit die alte historische Einheit Schle- stens wieder, hergestellt. Ueberall setzen die Truppen dem fliehen­den Feind nach und befinden sich bereits hinter Krakau. Je wei­ter sie nach Osten vorrücken, desto augenfälliger tritt das Juden­tum in der besonderen Ausprägung des polnischen Ostjuden in Erscheinung.

Wir kennen dieses Volk von der Kriegs- nud Nachkriegszeit her zur Genüge, die Männer mit schmierigen schwarzen Kafta­nen und Bürten und den berühmt gewordenenRingellöckchen" und die Frauen in verdreckten und verlausten Behausungen, vor denen jeder deutschen Hausfrau das Grauen überkommen würde. Wir wissen auch noch zu gut, wie dieses Pack in Hellen Haufen während des Weltkrieges die deutschen Lande überflutete.

Mit denselben Methoden wie vor 25 Jahren versuchen nun dieselben polnischen Juden, sich a n z u b i e d e r n. Mit ausgebreiteten Armen kommen diese Libanonriroler den in ihre Dörfer einrückenden deutschen Vorhuten entgegen. Ich erlebt« es selbst, daß ein Jude aus uns zukam und vereuerre oag er doch im Herzen einDeutscher" sei unv zusammen mit de» Rassegenossen seines Dorfes den deutschen Einmarsch ersehnt habe. Er hätte zu Gott gebetet, so wagte dieser Jtzig mit frecher Stirn zu behaupten, daß nun bald die Deutschen käme», denn er hoffe, daß damit eine gute Zei: ihren Anfang nehme. Dic Antwort, die ihm zuteil wurde, war allerdings recht deut­lich so daß es der Sohn Israels oorzog, schleunigst das Weite za suchen. Vielfach kommen die Juden auch den deutschen Sol­daten mit Vier und Weinflaschen entgegen oder bieten ihnen Obst und Lebensmittel an. Daß die polnischen Juden sich bei den deutschen Truppen auch durch gemeine Angebereien der polnischen Bevölkerung lieb Kind machen wollen, ist für jede» Kenner dieses Volkes nichts überraschendes. Wir haben aber gut daran getan, vor allem die Judenwohnungen nach Waffen und Munition zu untersuchen.

Die Methoden des polnischen Juden sind die gleichen geblie­ben. Gewandelt aber hat sich das deutsche Volk. Wenn heute der Ostjude glaubt, die deutschen Truppen über sein wahret Wesen täuschen zu können, dann irrt er sich. Der Nationalsozia­lismus hat hier ganze Aufklärungsarbeit geleistet. Es wird nie dazu kommen, daß sich dieses Judentum im besetzten Gebiet bereichern können wird, noch weniger aber wird es geschehen, daß diesearmen Kriegsopfer" ein zweites Mal eine Invasion in deutsches Land durchführen. Wir werden uns dieses Volk vom Leibe halten.

Die Oslo-Staaten beraten

Lebensmittel- und Rohstoffversorgung der neutralen Staaten

Brüssel, 11. Sept. Es bestätigt sich, daß der in Brüssel z»> sammengetretene Ständige Ausschuß der Oslo-Staaten sich i» erster Linie mit der Frage der Lebensmittelversor­gung der neutralen Staaten befaßt. Es besteht wohl kaum ein Zweifel darüber, daß die Beratungen der Oslo-Staa­ten weitgehend unter dem Eindruck der unverschämten britische» Machenschaften stehen, die darauf abzielen, die neutralen Staa­ten wider ihren Willen in das englische Blockade-System einzu- spannen. Die Androhung der Engländer, alle für Deutschlaich bestimmten Waren, somit auch Lebensmittel, als Konterbande zu betrachten und die neutralen Schiffe rücksichtslos daraufhin zu untersuchen, hat in politischen und wirtschaftlichen Kreise« Belgiens starke Bestürzung und Empörung hervorgerusen.

In zuständigen Kreisen erklärt man, wenn infolge des eng­lischen Vorgehens der Transitverkehr über Belgien unmöglich, gemacht werde, dann müsse Belgien unter allen Umständen i« Interesse seiner Neutralität dieselben Ausfuhreinschränkungen gegenüber sämtlichen kriegführenden Staaten verfolgen. Bisher, so wird amtlich erklärt, hätten sich die englisch-belgischen Be­sprechungen nur aus die weitere Durchführung des direkten Han­dels zwischen Belgien und England bezogen. Was den belO- scheu Handel mit Deutschland betrifft, so betont man, daß der direkte Handel und die Ausfuhr von eigenen belgischen Erzeug­nissen nach Deutschland auf jeden Fall unberührt bleiben.

Die Besprechungen der Oslo-Gruppe /bezogen sich, wie man annimmt, insbesondere auch auf den Handelsverkehr der Oslo- Staaten untereinander. Man werde versuchen, deck Warenaus­tausch der neutralen Länder der Oslo-Gruppe soweit als mög­lich auszubauen. Auch soll geplant sein, daß diejenigen Länder der Oslo-Gruppe, wie z. B. Schweden und Norwegen, die große Handelsflotten besitzen, ihre Schiffe den anderen Ländern, wie beispielsweise Belgien, das nur wenig Handelsdampfer hat, zur Verfügung stellen.

Rechtspflege vereinfacht

Berlin, 11. Sept. Auf dem Gebiete der bürgerlichen Rechts­pflege hat der Ministerrat für die Reichsverteidigung auf Vor­schlag des Reichsjustizminifters wichtige Sofortmatznahmen ge­troffen.

Die Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Ge­richtsverfassung und der Rechtspflege schafft die in Kampfzeiten »nerläßliche Vereinfachung der Rechtspflege. Die Zuständig­keit der Amtsgerichte ist auf das Dreifache, das heißt «ruf 1500 RM.. die Berufungsgrenze sogar auf das Fünffache das heißt auf 500 RM., erhöht, lieber alle Berufungen ent­scheidet das Oberlandesgericht.

Alle Klagesachen und ähnliche Verfahren, an denen zu Dienst- Leistungen für das Vaterland Einberufene beteiligt sind, werde« zunächst ohne weiteres unterbrochen, bis eine Vertretungs­möglichkeit fichergestellt ist. Die Vollstreckungsgerichte, das heißt die Amtsgerichte, können, wenn das im Interesse des Schuldner dringend geboten ist und dem Gläubiger nach Lage der Verhäl^ Nisse zugemutet werden kann, Zwangsvollstreckungen jeder A« bis auf weiteres aufgeschoben. Dieser Vollstreckungsschutz ist K»d e m Volksgenossen zugänglich, also nicht nur de« eigentliche« Kriegsteilnehmern