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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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stummer 213

Altensteig, Dienstag, den 12. September 1939

I

«2. Zahrga»,

Die Me Schlacht m Polen

Huchbrnchsverfuche überall verhindert Neustadt und Putzig in deutscher Hand

Berlin, 11. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die große Schlacht in Polen nähert sich ihrem Höhepunkt, der Vernichtung des polnischen Feldheeres «Pich der Weichsel.

Während in S ü d p 0 l e n der sich zäh wehrende Gegner Verden San zurückgedrängt und der Uebergang über den Mch im Abschnitt Sanok-Jawornik Polski, sowie bei Ra- Mne und Jaroslaw erzwungen wurde, begannen die in -e» verschiedenen Räumen eingeschlossenen Truppen die Waffen zu strecken. Durchbruchsversuche der eingeschlossenen Teile wurden überall verhindert.

Rach hartem Kampf um die polnischen Befestigungen a m -larew gelang es bei Nowogrod und Wizna, Brückenkönfe an dem Südufer zu bilden.

Polnische Artillerie aller Kaliber hat von den östlichen Teilen Warschaus aus das Feuer gegen unsere im Welt­teil der Stadt befindlichen Truppen eröffnst.

Die Einschließung des polnischen Kriegshafens Gdin­gen wurde fortgesetzt. Neustadt und Putzig sind in deut- Her Hand. Seestreitkräfte unterstützen das Vorgehen des Heeres durch erfolgreiche Beschießung polnischer Batterien sowie des Kriegshafens Gdingen.

DieL u ft w a f f e hat die Straßen und Eisenbahnlinien ostMrts und nordostwärts Warschaus und in den Daumen ÄMüerg und LublinChelm wiederholt mit Erfolg an­gegriffen und Kolonnen und Truppentransporte dort zer­schlagen. In Lemberg wurde der Westbahnhof zerstört. 8 m Westen wurde der geräumte Flugplatz Sa ar­trücken von französischer Artillerie beschossen. Drei fran­zösische Flugzeuge wurden über Reichsgebiet abgeschossen.

Polen schießen Warschau in Vrand

Bewaffnete Zivilisten von der Negierung eingesetzt

Wilna, 11. Sept. Alle hier eintreffenden Meldungen besagen, daß Warschau immer mehr zum Schauplatz eines sinn­losen Kampfes wird. Die wahnwitzige Hetze der polnischen Regierung, die durch Rundfunk, Presse und Flugblätter unter da Zivilbevölkerung betrieben wird, trägt ihre ersten blutigen Früchte. Das ganze Leben der umkämpften Stadt ist erstorben, lloberall türmen sich auch in der Innenstadt die Barri­kaden. Wagen der Straßenbahnen, Fuhrwerke und das auf- -mssene Straßenpflaster sollen den Fall der schon weitgehend von den deutschen Truppen umzingelten Stadt hinausschiebsn. Diese Barrikaden werden aussorderungsgemäß von der bewaff­neten Zivilbevölkerung nicht nur errichtet, sondern auch besetzt gehalten. Das grausame und mörderische System der nichtmili- tärischen Dach- und Kellerschützen soll hier in der polnischen Hauptstadt aufs höchste ausgebaut werden.

Die von London ausgehaltene Regierung geht dabei auch rücksichtslos über Leben und Eigentum der eigenen Bürger hin­weg, die sich nicht in dieses Mordsystem drängen lassen. Wäh­rend -ie deutschen Flugzeuge bei ihren Bombenwürfen aus- Uießlich militärisch wichtige und befestigte Punkte der Stadt legten, schießt die polnische Artillerie rücksichtslos in die Wohn­viertel hinein. An vielen Stellen steht so Warschau durch diese Beschießung aus polnischen Geschützen in Vrand. Der wahn­witzige Barrikadenbau hat jede Hilfstätigkeit der Feuerwehr wrmöglich gemacht. Verzweifelt versuchen die Einwohner dieser ^irke, mit Wassereimern und Sandsäcken den Kampf gegen ^ immer stärker um sich greifenden Feuersbrünste auszunehmen. Feuer frißt ständig weiter.

Deutsche Truppen vor der Testung Modlin

Berlin, 11. Sept. Nördlich der Weichsel nähert sich die Ew>Vpe im Vorgehen ohne Feindwiderstand der Festung Modlin. Ae Weichselbrücke liegt bereits unter deutschem Artillerieseuer.

Wiederaufbau iu Westpreußen

. ^»zig, 11. Sept. Wie wir aus Vromberg erfahren, gestattet ^ Et deutscher Gründlichkeit durchgesührte Wiederaufbau die detrielmahme der zerstört gewesenen Eisenbahnlinie von Meidemühl nach Vromberg schon in den nächsten Tagen. Die . .^"Versorgung der Stadt Bromberg ist bereits wieder sicher- ^ während an der Wiederherstellung der Elektrizitäts- und H bMsuhr noch mit großer Beschleunigung gearbeitet wird. Die z dl- und die Rohrleitungen waren bei der von den Polen . y dsührten Sprengung verschiedener Brücken unterbrochen

Wie die Danzige Telegraphenperwaltung mitteilt, ist der Fernsprechverkehr zwischen Danzig und zahlreichen Städten im zurückeroberten Westpreußen bereits wieder hergestellt worden.

Amtlicher Ausruf zum Meuchelmord

Berlin, 11. Sept. Der Wilnaer Sender gab am Montag mit­tag um 12 Uhr einen weiteren Aufruf des polnischen Zivil­kommissars Kostek Virnacki bekannt. .In ihm wird u. a. die Be­völkerung aufgefordert, die von den deutschen Fliegern abgewor- senen Flugblätter aus der Straße zu verbrennen.Kämpft auch gegen die deutschen Diversanten hinter der Front. Jeder schlage mit dem zu, was er gerade in der Hand hat, und niemand fürchte die Folgen für eine solche vaterländische Tat."

Dieser Aufruf ist ein neuer furchtbarer Beweis für die amtliche Aufhetzung der Bevölkerung zum Meu­chelmord. Die ganze Schuld für die gräßlichen Untaten wie der VromLerger Blutsonntag, die solche Aufrufe zur Folge haben, fällt auf die polnische Regierung und das dahinter stehende England.

Deutsche in Vreft-Litowsk erschlagen

Amsterdam, 11. Sept. Einer Meldung aus Brest-Litowsk zu­folge wurden dort infolge der Mordaufrufe des englisch-polni­schen Verteidigungskomitees drei Deutsche ermordet.

Polens Regierung auf Flucht

Amsterdam, 11. Sept. Das Gold der Banka Polsa ist nach Schniatyn an der rumänischen Grenze gebracht worden. Dort soll sich auch die polnische Regierung befinden. Die polnische Po­lizei wurde infolge der Auflehnung des Volkes gegen die Wahn­sinnspolitik der Regierung aus den Dörfern zurückgezogen und in den Städten konzentriert.

Die Tätigkeit der deutschen U-Voote

fällt den Briten immer mehr auf die Nerven

Berlin, 11. Sept. Der Londoner Rundfunk verbreitet sowohl m englischer als auch in französischer Sprache eine offizielleBe- mhigungserklärung" der Admiralität, aus der hervorgeht, daß »ie Tätigkeit der deutschen U-Boote den Briten immer mehr auf >ie Nerven fällt. Es heißt darin, daß der Kampf gegen die deutschen U-Boote mit aller Energie geführt wird. Die Flotte sei in voller Aktion, es könne aber ausbegreiflichen Gründen" nicht alles öffentlich mitgeteilt werden.

Sender Warschau I und Kattowitz in deutscher Hand

Berlin, 11. Sept. Nachdem die bisher polnische Sende­anlage Kattowitz (Welle 398,8 Meter, 788 kHz.) am 3. September und die südwestlich von Warschau in Raszyn stehende Sendeanlage Warschau l (Welle 1339 Meter, 231 kHz.) am 8. September von deutschen Truppen besetzt worden ist, ist von deutscher Seite für die beiden von den Polen sehr erheblich beschädigten Sendeanla­gen ein provisorischer Betrieb eingerichtet worden. Der Sender Kattowitz wird in deutscher und polnischer Sprache betrieben, der Sender Warschau I in polnischer Sprache. Beide Sender gelten als deutsche Sender.

Ein französischer Rundfunksender hat die Behauptung aufge­stellt, ein deutscher Sender habe auf der Welle des Senders Luxemburg Nachrichten über die deutsche Armee gesendet. Hierzu muß festgestellt werden, daß Deutschland sich im Gegensatz zu ge­wissen anderen Ländern streng an den Luzerner europäischen Rundfunkvertrag gehalten und keine Welle benutzt hat, die sich nicht in seinem Besitz befindet oder durch Besetzung von feind­lichen Gebieten ihm zugefallen ist.

Unsere Luftwaffe auf der ganzen Linie siegreich

Berlin, 11. Sept. Unsere Luftwaffe hat am 9. September in Polen reiche Beute gemacht. Wie schon gemeldet, wurden bei Lublin sieben Flugzeuge abgeschossen und acht Flugzeuge durch Bombenabwurf vernichtet. Nachträglich wird bekannt, daß ein anderer Verband am selben Tage bei Lublin sieben weitere Flugzeuge zum Absturz gebracht hat. Außer dem Eisenbahn­knotenpunkt Lublin wurden von den deutschen Kampffliegern die Bahnhöfe Samor-Lemberg, Chyrow-Przemysl, Rubnik- Nisko, ferner die Bahnlinien Rzeszow-Lemberg, Sandomierz- Przeworsk, die Bahnkreuzungen bei Siedlce und Luckow und die Flughäfen bei Stanislaw und Lemberg mit Erfolg angegriffen. Unsere Verluste waren trotz der regen Tätigkeit sehr gering: ein Flugzeug mußte hinter den polnischen Linien notlanden, zwei weitere auf eigenem Gebiet.

Die gestrige erfolglose Beschießung des Flugplatzes Saar­brücken durch französische Artillerie wurde von zwei Flug­zeug e n geleitet, die beide von deutschen Jagdfliegern abge­schossen wurden.

Die Südafrikaner wollen Londons Kriegs­abenteuer nicht mitmachen

Pretoria, 11. Sept. In der Sonderbotschaft des Generals Smuts an das südafrikanische Volk, in der der Premier wie berichtet ein so bezeichnendes Eingeständnis des Unwillens der Bevölkerung über die Politik der gegenwärtigen Machthaber gab, erklärte der Ministerpräsident noch:

Die südafrikanische Regierung hat nicht die Absicht, Trup-! pen auszubilden und sie nach Uebersee zu schicken, um in Europa zu kämpfen. Die Rolle Südafrikas beschränkt sich auf den Schutz -der Südafrikanischen Union und ihrer Interessen einschließlich Südwestafrika."

Es ist wohl kaum anzunehmen, daß der General die Hilfe­leistung für Großbritannien derart einschvänken würde, wenn er nicht genau wüßte, wie abgeneigt seine Landsleute den Kriegs­abenteuern Londons gegenüberstehen.

Iswestija: 250 000 Polen in einem Sack gefangen

Anerkennung für den Vorsprung der deutschen Kriegstechnik

Moskau, 12. Sept. Der militärische Mitarbeiter derJs- westija" sieht die Lage der Polen als hoffnungslos an. Sobald die Vereinigung der in den Gebieten um Warschau stehenden deutschen Armeen gelungen sei, würden-25Ü ÜÜÜ Polen, die jetzt noch in den Wojewodschaften Posen, Lodz und Warschau operie­ren,in einem Sack gefangen sein". Die Erfolge der deutschen Truppen beruhen nach Ansicht des Blattes insbesondere auf dem Vorsprung der deutschen Kriegstechnik, in erster Linie der Flie­gerei und der Panzertruppen. Die erste Dekade des Krieges habe, so schließt der Bericht derJswestija", zum Verlust eines großen Teiles des polnischen Gebietes, der hauptsächlichsten In­dustriegebiete und der hinsichtlich Gewerbe und Kultur bedeu­tendsten Städte geführt. Obwohl Polen noch recht zahlreiche Truppen besitze, müßten die Aussichten seiner weiteren Vertei­digung nur alsaußerordentlich schwierig" bezeichnet werden.

Das Urteil des Berichterstatters derKrassnaja Swjesda", des Blattes der Roten Armee, ist für Polen noch härter. Die außerordentlich rasche" Entwicklung der Operationen der deut­schen Armee auf dem polnischen Territorium sei damit zu er­klären, daß Polen zu einer wirklichen Abwehr eines solchen Geg­ners wie Deutschland praktisch nicht vorbereitet war.

Englische Barbarei gegen Deutsche in Tientsin

Peking, 12. Sept. Die britischen Behörden in Tientsin be­schlagnahmten am Samstag u. a. 27 Kisten Lebensmittel, die von Schanghai gesandt worden waren, um die Lage der deutschen Einwohner, die sehr schwierig ist, zu verbessern. Diese wirklich barbarische Tat erregte die tiefste Entrüstung in den deutschen Kreisen.

Teilmobilifierung in Lettland

Riga, 11. Sept. Die lettische Regierung hat heute eine Teil­mobilisierung beschlossen. Wie durch öffentlichen Anschlag be­kannt gegeben wird, sind für Menstag 19 Uhr die Jahrgänge 1914, 1918 und 1916 einberufen worden.

Amerikanisches Waffenembargo

Kampfflugzeuge können nicht mehr geliefert werden

Neuyork, 11. Sept. Nach der Kriegserklärung Kanadas au Deutschland hat die Regierung der Vereinigten Staaten am Montag die Anwendung des Neutralitätsgesetzes und des Waffenembargos auch auf Kanada ausgedehnt. Dadurch können die von England, Frankreich und Australien in den USA. be­stellten Kampfflugzeuge auch nicht mehr über Kanada geliefert werden. Rund 709 Kampfflugzeuge, die sich in den Vereinigten Staaten im Vau befinden, verfallen unter diesen Umständen dem Waffenembargo.

Kriegserklärung Kanadas

Ottawa, 11 . Sept. Kanada erklärte am 1 k. September Deutschland formell den Krieg.

Kanada hatte diese grundsätzlich feststehende Kriegserklärung aufgeschoben, weil man annahm, die Vereinigten Staaten wür­den dann das Nentralitätsgesetz nicht aus Kanada anwenden, das kmnn Waffen ans USA. beziehen und nach England weitergeben könnte. Nachdem diese Hoffmmgg getrogen hatte, konnte man Farbe bekennen.

Generalfeldmarschall Göring begibt sich an die Front

Berlin, 12. Sept. Eeneralfeldmarschall Göring hat nach Erledigung der vordringlichsten Arbeiten, die ihm als Vorsitzen­den des Ministerrates für die ReichsverteiLigung obliegen, gestern abend sein Hauptquartier verlassen und sich an die Front zu den Verbänden seiner Luftwaffe begeben.