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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 212

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 11. September 1939.

Vorbeugen ist bester

Vorbeugen ist bester als heilen", das ist eine alte Weis­heit. Bester als die erfolgreichen Löschmaßnahmen ist es- rvenn auf dem Hofe, im Hause, in den Ställen und Scheunen alles so in Ordnung ist, daß erst gar kein Brand ausbrechen kann. Dazu gehört nicht einmal viel, keine besonderen Kurse und keine Prüfungen, nur ein gesunder Menschen­verstand und die Bereitschaft, achtzugeben auf das, was man im Interesse des ganzen Volkes zu verwalten hat.

Gerade in diesen Tagen und Wochen ist die neue Ernte eingebracht worden. Das verpflichtet zu besonderer Auf­merksamkeit, denn erfahrungsgemäß schwellen die Ernte­brände in dieser Jahreszeit erheblich an. Das hat die ver­schiedensten Ursachen, die sich aber fast alle durch Aufmerksamkeit und Selbfterziehung ausräumen lassen.

Erhaltet unserem Volk seine Nahrung, geht* nicht leicht­fertig mit Feuer und mit elektrischen Geräten um, das ist der beste Dienst, de« ihr euch selber und uns allen leisten könnt!

Weitere Züge im Berufs- und Reiseverkehr eingelegt.

Von Samstag, 9. Sept. 1939 an wird im Berufsverkehr eine Reihe weiterer Zug-s ausgeführt. Hierüber unterrichten die Anschläge auf den Bahnhöfen. Im Fernreiseverkehr wer­den verschiedene neue Züge gefahren. Siehe Anschläge.

Amtliches. Ernannt wurde der Studienassessor Willy Wagner in Nagold zum Studienrat.

Die Maul- und Klauenseuche ist erloschen in der Gemeinde Hasenweiler, Kr. Ravensburg. Der Kreis Ravensburg ist seuchenfrei.

Zwerenberg, 11. Sept. Die ledige Marie Keppler von hier wurde am Freitag durch ein Auto ange­fahren und ist im Krankenhaus in Nagold ihren schweren Verletzungen erlegen.

Wildbad, 9. Sept. Verunglückt ist dieser Tage ein etwa 65jähriger Mann. Er war von einer Mauer ge­stürzt und erlitt erhebliche Verletzungen, so daß seine Ein­lieferung in das Krankenhaus notwendig war.

Schömberg, 9. Sept. (Dr. med. G. Schröder 40 Jahre leitender Arzt der Neuen Heilanstalt.) Am 2. September ds. Zs. feierte Dr. med. Gg. Schröder das Jubiläum seines 4 0jährigen Wirkens als leitender Arzt der Neuen Heilanstalt Schömberg. Infolge der politischen Lage mußte von einer größeren Feier abgesehen werden. Herr Dr. med. Jung Hanns würdigte in einer kleinen Feier die wissenschaftlichen Verdienste des Herrn Dr. Schröder, seine Anschauungen auf dem Gebiete der Tuberkulose­bekämpfung, wie auch seine Verdienste als wissenschaftlicher Forscher auf dem Gebiete der Tuberkulose. Aus kleinen Anfängen heraus hätte Dr. Schröder die Neue Heilanstalt zu der heutigen Größe und ihrem guten Ruf entwickelt. Dem Jubilar wurde von dem Redner ein Geldbetrag aus einer von den Patienten veranstalteten Sammlung für die bestehende Dr. Schröder-Stiftung zu Gunsten unterstützungs­bedürftiger Kranken übergeben. Der Jubilar dankte unter Hinweis auf die Mitarbeit seiner ärztlichen und wirtschaft­lichen Helfer. Seitens der Mitgesellschafter der GmbH, wurde dem Jubilar eine Ehrenurkunde überreicht und ein größerer Geldbetrag für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt. Ebenso konnte die Gefolgschaft ihren Betriebs­sichrer mit einem Geschenk erfreuen.

Schömberg, 9. Sept. (Tödlicher Lerkehrsunfall.) Mon­tagnacht gegen 23.30 Uhr ereignete sich auf der Liebenzel­ler Straße beim Waldsanatorium Dr. Schröder ein Un­glücksfall mit nachfolgendem Tod. Ein Radfahrer aus Oberlengenhardt streifte einen in derselben Richtung gehenden Fußgänger, wobei er auf der naßglatten Straße vom Rad geschleudert wurde. Dabei kam er so unglücklich zu Fall, daß er mit einem Schädelbruch bewußtlos auf der Straße liegen blieb. Obwohl sofort ärzt­liche Hilfe zur Stelle war und er mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus befördert wurde, trat noch in derselben Nacht der Tod bei ihm ein.

Huzenbach, 9. Sept. (Hannesenbauer Frey f.) Eine markante Persönlichkeit unseres Ortes, Hannesenbauer Andreas Frey, ist am Donnerstag im Alter von 73 Jahren verschieden. Mit ihm ist ein Mann aus unserer Mitte genommen worden, der sowohl hier im Murg­tal als auch in der weiteren Umgebung als rechtschaffener echter Schwarzwälder und als nimmermüder Langholzfuhr­mann bekannt war. Sein warmes Herz, seine allseitige Hilfsbereitschaft und sein heiteres Wesen machten ihn bei jung und alt beliebt.

Tübingen, 10. Sept. (Ohne Studenten.) Die schwäb. HochschuIein Tübingen bleibt vorerst ohneStuden- ten. Es wurden nur die Prüfungen beschleunigt durchgeführt.

Reutlingen, 9. Sept. (Einbrecher verhaftet.) Am Donnerstag mittag wurde in den Räumen einer Ge­nossenschaft während der Pause eingebrochen. Der Dieb, dem ein größerer Geldbetrag in die Hände gefallen war, wurde in der Stadt von einem Polizeibeamten gestellt. Der zuletzt in Metzingen wohnhafte, einschlägig vorbestrafte Verbrecher ergriff die Flucht, der Polizei gelang es aber, seiner habhaft zu werden. Das gestohlene Geld führte er noch bei sich.

Rottenburg a. N.» 9. Sept. (1.42 Meter langer Rettich.) Ein hiesiger Landwirt erntete einen Rettich, dessen Wurzel eine Länge von 1.42 Meter hatte.

Ulm» 9. Sept. (Von der Strömung mitgeris- s e n.) Zwei Mädchen im Alter von 8 und 10 Jahren ver­suchten am Freitag abend vom Neu-Ulmer Ufer aus beim Schmal dieKleine Dnoau" zu überschreiten. Sie wurden jedoch von dem stark strömenden Wasser mitgerissen und in dieGroße Donau" abgetrieben. Während eines der beiden Mädchen durch beherztes Eingreifen einiger Männer ge­rettet werden konnte, ist die 8 Jahre alte Tochter des Auto­mechanikers Hermann Körner aus Ulm ertrunken.

Ravensburg, 9. Sept. (Vom Zug überfahren.) Am Freitag abend wurde eine ältere Frau aus dem Alters­heim Brochenzell, die entgegen aller Vorschrift und trotz mehrfacher Warnungen auf dem Bahnkörper zwischen Ober­zell und Meckenbeuren ging, von einem aus Friedrichshafen kommenden Personenzug unweit Eutenfurt angefahren. Sie war auf der Stelle tot.

Heidelberg» 9. Sept. (EinTomatengigant.) Jüngst wurde berichtet, daß in Hanover eine 560 Gramm schwere Tomate der Gegenstand allgemeiner Bewunderung sei. Nun hat ein Heidelberger Vorortseinwohner aber sogar eine solche von 580 Gramm Gewicht von einem Stock geerntet.

Leutershausen, 9. Sept. (Abstur z.) Der 8jährige Schü­ler Fritz Frey stürzte beim Tabakaufhängen unterm Giebel ab, brach die Wirbelsäule und mußte so in kurzer Zeit sein junges Leben lassen.

Sinsheim, 9. Sept. (DerrasendeTod.) Der 30jäh- rige W. Hauk aus Steinsfurt verlor auf der Straße nach Duhren die Herrschaft über sein Motorrad, stürzte und er­litt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf im hiesigen Krankenhaus starb

Schwetzingen, 9. Sept. (Nichtbeachtung der Verdunke­lungsvorschriften.) Der Inhaber einer Schwetzinger Wirt­schaft hatte nur nachlässig verdunkelt, weshalb die Wirt­schaft polizeilich geschlossen wurde. Da sich der Wirt dem Amtsträger des Reichslustschutzbundes gegenüber ungebühr­lich benahm, wurde er verhaftet. Er wird eine e nt p ff üliche Freiheitsstrafe zu erwarten haben.

Bühl, 9. Sept. (Wieder Obstversendungen aus Mm und Achern.) Nach kurzer Unterbrechung wurden vor einigen Tagen die regelmäßigen Obstverladungen von den Vezirksabgabestellen Bühl und Achern wieder ausgenom­men. In den letzten Tagen haben durchschnittlich gogy ! Zentner Obst täglich die Stadt Bühl verlas- s e n. Der Vühler Markt ist aus verkehrstechnischen Grün­den nachmittags 3 Uhr, was insofern von Vorteil ist, als die am Morgen frischgepflückte Ware wenige Stunden spä­ter zum Versand kommt. Bon der Bezirksabgabe Achern wurden in den letzten Tagen rund 8000 Ztr. Obst nach dem Rheinland, nach Mitteldeutschland und nach Bayern verladen. In der Hauptsache kommen in Bühl und Achern Zwetschgen und Pfirsiche zur Ablieferung.

Erleichterung der Eheschließung Sei Einberufener

Berlin, 9. Sept. Der Reichsminister der Justiz und der Neichs- minister des Innern haben auf Grund des Personenstandsgesetzes Erleichterungen für die Eheschließung bei Einberufenen verord­net. Der Standesbeamte kann Befreiung vom Aufgebot erteilen wenn ein Verlobter der Wehrmacht angchört oder nachweist, daß er zum Dienst in der Wehrmacht einbcrufen ist. Die Befreiung darf nur erteilt werden nachdem die Verlobten dem Standes­beamten glaubhaft gemacht haben, daß Ehehindernisse nicht vorliegen.

Die Entschädigung von zivilen Personenschaden

WPD. Der Ministerrat für die Reichsverteidigung hat eine Verordnung über die Entschädigung von Personenschäden er­lassen, die dem Zustande Rechnung trägt, daß bei Kämpfen etwa in Grenzgebieten oder bei Luftangriffen auch Zivilpersonen zu Schaden kommen können, die selbstverständlich auch einen Ent­schädigungsanspruch haben müssen. Die Verordnung gleicht die Fürsorge und Versorgung solcherart beschädigter Zivilpersonen genau der Fürsorge- und Versorgungsordnung der Wehrmacht an, die im August 1938 erlassen wurde. Auch das zusätzliche Einsatz-, Fürsorge- und Versorgungsgesetz für die Wehrmacht bei besonderen Gefahren wird entsprechend auf die zivilen Ver­hältnisse angewandt, denn es gibt ja z. B. auch im Luftschutz und bei der Hilfspolizei zahlreiche Personen, dre etwa im Falle eines Luftangriffes besonderen Gefahren ausgesetzt sind, weil sie nicht wie die übrige Zivilbevölkerung die Luftschutzräume aufsuchen können. Der Kreis der hierfür in Frage kommenden Personen wird noch bekanntgegeben.

Zuständig für Entschädigungsansprüche sind infolgedessen auch die Fürsorge- und Versorgungsämter der Wehr­macht bezw. die Fürsorge- und Versorgungsabteilungen bei den Wehrkreiskommandos in übergeordneter Instanz und schließ­lich das Reichsfürsorgegericht. Diese Regelung tritt allerdings nicht sofort in Kraft. Vorläufig werden zivile Personenschäden noch durch die bisher zuständigen Versorgungs- und Hauytver- sorgungsämter geregelt, allerdings bereits jetzt nach We'-iM?, der Wehrmachtkommandos. Die Regelung durch die Fürsorge- und Versorgungschnter der Wehrmacht wird im übrigen auch für Friedenszeiten beibehalten werden, wenn etwa der Einsatz des Katastrophenschutzes und ähnlicher Institutionen zu Schädiguns'-- von Zivilpersonen führt.

Druck und« Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. ! Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lank in ^ Altensteig. D.-Aufl.: VIII. 1939 : 2250. Zurzeit Preis!. 3 gültig. !

Der

Stadt Altensteig

Krämer-, Vieh- u. SchrveinemarLt

morgen Dienstag, den 12. September 1939

findet nicht statt

Der Bürgermeister.

Sammelstelle Altensteig

Morgen Dienstag von 9ii Uhr wird Fallobst angenommen. Walz.

Zwerenberg

Todes-Anzeige

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Allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante

Marie Keppler

durch einen Unglücksfall uns entrissen wurde. Die Mutter:

Anna Keppler mit Angehörigen. Beerdigung Dienstag nachmittag 1 Uhr.

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