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Schwarzwälder Tageszeitung

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Sämtliche wirtschaftlichen Deutschtumsorganisationen sind aus- «rhmslos aufgelöst. Führung und Kapital sind in polnisch« Hände üöergegangen. Keine deutsche Genossenschaft und kein deutscher Verein ist mehr vorhanden.

As dem rei« deutschen Ort Nowa Ziema bei Lodz wnr» de« alle 8SS Volksdeutsche« Bewohner vo» Haus und Hof ver» trieben, ihre Hauser zerstört und di« Erntevorräte angezündet. Wer in Bielitz auf der Straße deutsch spricht, wird niederge­schlagen. Allen deutschen Wirte« sind die Konzessionen entzogen. Die Hausuntersuchunge« halten an. Wer im Besitz auch nur ge­ringem Hartgeld betroffen wird, wird verhaftet und sein Besitz wird beschlagnahmt.

Es gibt in Polen für das deutsche Volkstum keinerlei Rechts­schutz mehr. Der Kündigungsschutz für deutsche Arbeiter und An­gestellte ist praktisch aufgehoben. Da das Geld der Arbeitslosen­versicherung aufgebraucht ist, sind die Entlassenen dem Hunger preisgegeben. Das polnische Militär ist nunmehr dazu überge­gangen, zahlreiche entlassene Deutsche zwangsmäßig zu Schanz­arbeiten einzuziehen. Kein Deutscher findet mehr Aufnahme im Krankenhaus. Es sind Fälle bekannt geworden, in denen pol­nische Aerzte bewußt Fehlbehandlungen vorgenommen haben. Die Erbitterung unter den Volksdeutschen steigert sich von Stunde zu Stunde. In jeder Stunde treffen neue Meldungen «ns allen Teilen Polens über grundlose Verhaftungen von An­gehörigen der deutschen Volksgruppe ein.

Sinnlose polnische Zerstörungswut

Kattowitz, 23. Aug. Aus vielen Ortschaften Ostoberschlestens kommen weitere Meldungen über Verwüstungen, die polnische Aufständische in den Wohnungen geflüchteter deutscher Familien anrichteten. Besonders in den beiden Nächten zum Sonntag und zum Montag tobten sich die Aufständischen aus, indem sie die verlassenen Wohnungen von deutschen Familien heimsuchten, die inzwischen vor dem Schreckensregime des Woiwoden Graczynski nach Deutschland geflüchtet sind. Die Aufständischen zerstörten mit Steine die Eingangstüren und machten sich dann an die Vernichtung der Wohnungseinrichtung. Blindwütend wurde al­les kurz und klein geschlagen. Es konnte auch festgestellt wer­den, daß die Aufständischen sich Wäsche und andere wertvolle Sachen einfach aneigneten und fortschleppten. Damit ist unzäh­ligen aus dem Lande geflüchtete« Volksdeutschen Hab und Gut zerstört oder geraubt worden.

Aeberfälle, Verhaftungen, Mißhandlungen

Breslau, 23. Aug. Die Verhaftungen uud Ueberfälie aus Reichsangehörige in Polen nehmen ständig zu. Do sind in Pom­merellen' allein in den letzten Tagen neu» Reichsangehörige verhaftet worden. Die Massenverhaftungen unter den Ukrai­nern Ostgaliziens, besonders in der Nähe der rumänischen -Grenze bei Kolomea, werden fortgesetzt. Das Kreisgericht Czort- kow verurteilte acht Ukrainer wegen Zugehörigkeit zurNa- 'tionalistischeu Ukrainischen Organisation" zu je dreieinhalb ! Jahren Zuchthaus.

Grausiges Verbrechen an einem Volksdeutschen

DerAngriff" veröffentlicht folgenden Bericht seines nach Polen entsandten Sonderberichterstatters: Eine entsetzliche Blut­tat polnischer Aufständischer an einem jungen Volksdeutschen er­eignete sich am vergangenen Montag bei Kostschin im Pose- Mer Bezirk. Der Landarbeiter Hans Stubbach befand sich mit seinem Illjährigen Bruder Georg auf dem Wege zur Stadt, Äs plötzlich vier Polen, die schwere Knüppel bei sich trugen, hin­ter den beiden jungen Volksdeutschen hergelaufen kamen.. Stub­bach versuchte, mit seinem Bruder über das Feld zu entkommen. Die Polen hatten die Fliehenden jedoch bald eingeholt und stürzten sich mit Knüppeln und Messern aus ihre Opfer. Wäh­rend Georg Stubbach, nachdem er mehrere rohe Schläge über Kopf und Schulter erhalten hatte, davonlaufen konnte, hatten stch die Banditen über seinen älteren Bruder geworfen und trak­tierten den am Boden Liegenden mit ihren Waffen und mit Fußtritten. Die unmenschlichen Verbrecher nahmen dann mit einem Fleischermesser an dem schon lebensgefährlich Ver­letzten eine Entmannung vor. Das unglückliche Opfer wurde dann in einen Tümpel geworfen und war schon tot, als mehrere nicht weit von der Stätte des viehischen Mordes auf dem Felde arbeitende Volksdeutsche herbeigeeilt waren, die der Bruder alarmiert hatte. Von der Polizeibehörde wurde ledig­lich von der Tatsache des Todes Kenntnis genommen und die Leiche beschlagnahmt. Die Volksdeutsche Bevölkerung ist von dem neuerlichen Vlutopfer der polnischen Wahnstnnshetze und der unmenschlichen Art dieses Verbrechens vor Entsetzen uud Empörung wie gelähmt.

88K Deutsche Genossenschaften polnischer Mißwirtschaft aas­geliefert

Warschau, 23. Aug. Wie zu dem letzten Schlag gegen das Deutschtum, dem Entzug des Revisionsrechtes der deutschen Ge- «ossenschaftsvsrbände bekannt wird, soll die Revision der 386 deutschen Genossenschaften in Posen und Pommerellen den pol­nischen Revisionsverbänden übertragen werden. Diese Verbände ßnd aber sogar von polnischen Kritikern oft genug wegen ihrer außerordentlich miserablen Wirtschaftsmethoden gebrandmarkt worden. Mit brutaler Raffgier teilen die polnischen Behörden den Verwaltungsbesitz auf, der nunmehr den polnischen Revi- stonsverbänden überantwortet werden soll: 91 deutsche Kredit­genossenschaften, 377 landwirtschaftliche Kreditgenossenschaften, 199 landwirtschaftliche Ein- und Verkaufsvereine, 102 Melkerei­genossenschaften und 118 Genossenschaften verschiedener Art.

Tapfere Tat eines elfjährigen deutschen Jungen

Kattowitz, 23. Aug. Eine erschütternde Szene spielte sich am Dienstag im Grenzabschnitt Ruda-Hindenburg ab. lieber die grüne Grenze kam aus Polen ein elfjähriger deutscher Junge, der in seinem Arm ein sechs Monate altes Kind trug. Der tapfere Dungs, dessen Vater vor kurzem gestorben ist, hatte unter Ein­satz seines Lebens das Kind seiner Schwester herübergebracht, die bereits in Hindenburg in fieberhafter Angst auf die An­kunft der Kleine wartete. Die Schwester hatte eine einmalige Grenzkarte, um den Lohn ihres in Oberschlesten arbeitende« Mannes abholen zu können. Die Behörde hatte ihr jedoch ver­wehrt, das halbjährige Kind mitzunehmen. Da sie in Polen ^bereits seit längerer Zeit verfolgt wurde, ihre Wohnung hän- iftg lleberfällen seitens der Aufständischen ausgesetzt «nd ihre iFamilie oft mißhandelt worden war, benutzte ste die Gelegen- »heit, um sich nach Deutschland zu retten. Ihr sechs Monate altes Kindchen vertraute sie ihrem Bruder an, dem jetzt das große 'Wagnis der Flucht gelang.

Ansprache des Oberbefehlshabers des Heeres

Am Vorabend der Taunenberg-Feier Berlin» 23. Aug. Am Vorabend der Tannenberg-Feier, am Samstag, 26. August, wird der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauchitsch, von 19.30 bis 20.00 Uhr über den deutschen Rundfunk eine Ansprache an die Sol­daten des deutschen Heeres richten.

Diese Ansprache wird übertragen vom Deutschlandsender, von den Reichssendern Königsberg, Breslau, Böhmen, Wien, Graz, München, Stuttgart, Frankfurt a. M. und Köln. Für alle Trup­pen des Heeres ist Gemeinschaftsempfang befohlen.

Ergloiilis vrid Frankreichs Botschafter im Palazzo Ehigi

Rom, 23. August. Der italienische Außenminister Graf Ciano hat Mittwoch 13 Uhr den englischen Botschafter zu einer 20minu- tigen Unterredung empfangen. Um 18 Uhr begab sich der fran­zösische Botschafter in den Palazzo Ehigi, wo er eine halbstün­dige Unterredung mit Graf Ciano hatte.

Der bolivianische Staatspräsident ^

Unerwartetes Sterben eines großen Staatsmannes Buenos Aires, 23. August. Meldungen aus La Paz zufolge ist der bolivianische Staatspräsident Busch am Mittwochfrüh ver­unglückt und seinen Verletzungen erlegen.

Konferenz der Oslo-Staaten

Brüssel, 23. Aug. Die Konferenz der sieben Oslo-Staaten wurde am Mittwoch vormittag im belgischen Außenministerium durch Ministerpräsident Pierlot eröffnet Die Konferenz befaßte sich zunächst mit einem allgemeinen lleberblick über die gegen­wärtige internationale Lage.

Brüsseler Konferenz «geschlossen König Leopold faßte Friedens- und Neutralitätswillen der Oslo-Staaten zusammen

Brüssel, 24. August. Die Konferenz der Oslo-Staaten hat ihre Arbeiten heute nachmittag abgeschlossen. Die entsprechend ihrer Vereinbarung vom Juli 1938 zusammengekommenen Ver­treter von Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Holland, Luxemburg und Belgien haben laut Kommunique ihre Grund­sätze aktiver Mitarbeit am internationalen Ausgleich in einem Geiste der Unparteilichkeit und der Unabhängigkeit erneut be­kräftigt. Liebe zum Frieden, Entschlossenheit, sich nicht in einen Konflikt einzumischen, es sei denn, für die Verteidigung ihrer bedrohten Unabhängigkeit, standen im Mittelpunkt der Bespre­chungen. Die beteiligten Länder sind entschlossen, die Fühlung­nahme aufrecht zu erhalten.

König Leopold von Belgien bekräftigte in einer über den Rundfunk verbreiteten Ansprache namens der Ober­häupter der vertretenen Staaten die Grundsätze der Konferenz.

3bn Saud bewaffnet ferne Krieger

Damaskus, 23. Aug. Nach einer hier aus dem Hedschas ein- getroffenen Meldung liefert König Jbn Saud von Arabien sei­nen arabischen Kriegerstämmen Waffen aus. Dem Anführer eines jeden bewaffneten Stammes wurde ferner ein nach moder­nen Gesichtspunkten ausgebildeter militärischer Berater bei­gegeben.

Dom Weinbaukongretz in Bad Kreuznach

Bad Kreuznach, 23. Aug. Der Internationale Weinbaukongreß in Bad Kreuznach fand seinen festlichen Höhepunkt in einem Empfang der ausländischen Delegationen durch die Reichsregie­rung. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walter Darre, begrüßte die zahlreichen Gäste aus dem Auslande und die Vertreter aus Partei und Staat. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Arbeit des Kongresses reichen Er­folg bringen möge und daß sich die Delegationen aus den frem­den Staaten in Deutschland, das stch glücklich schützt, sie als Gäste hier zu sehen, wohlfühlen mögen. Der Präsident des Inter­nationalen Weinbauamtes Paris, Edouard Varthe, dankte Reichsminister Darre für die Aufnahme, die den ausländischen Delegationen in Bad Kreuznach zuteil geworden ist. Dabei stellte Präsident Barthe den Aufschwung fest, der sich in Deutsch­land in den letzten Jahren auch auf dem Gebiete des Weinbaues bemerkbar gemacht hat.Ich selbst", so führte er aus,habe ge­sehen, wie es noch vor wenigen Jahren hier stand, (p daß ich aus eigener Anschauung beurteilen kann, welchen Wandel Sie geschaffen haben, Herr Reichsminister Darre." Nach dem Leiter der französischen Delegation eroriff der Führer der italienischen Delegation, Lai, das Wort zu einer kurzen Dankansprache, die mit einem Hoch auf Grotzdeutschland schloß. Auch die Vertreter Jugoslawiens und Rumäniens gaben ihrem Dank und ihrer Be­wunderung für das in Deutschland Gesehene Ausdruck.

Eine Ernteschlacht für Deutschland geschlagen

Tagesbefehl des Reichsstudentenführers

RSK. Reichsstudentenführer Reichshauptamtsleiter Dr. Gustav Adolf Scheel wendet sich mit folgendem Tagesbefehl an die 46 000 Erntehilfsstudenten:

Kameraden, Kameradinnen! Die ersten Transporte der stu­dentischen Erntehilfe haben ihre Rückreise angetreten. Pünktlich ist die Ernte unter Dach und Fach gebracht. Das ist euer stolzes Wett. Mit voller Kraft und in vorbildlicher Haltung habt ihr an vorderster Front diese Ernteschlacht für Deutschland geschlagen.

Man wird zukünftig nicht vom Erntejahr 1939 reden können, Hne der unvergleichlichen Einsatzbereitschaft deutscher Studenten »nd Studentinnen zu gedenken. Wohl legen wir Spaten und Sensen ans der Hand und gehen gewissenhaft unseren Studien- pfiichte« nach, aber immer stehen wir in höchster Bereit­schaft! Wir bleiben weiter stets bereit für Führer und Volk."

Aus Stadt «nd Land

Altensteig, den 24. August 1939.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen m Len Gemeinden Murrhardt, Kreis Backnang; Kreß- bronn, Kreis Friedrichshafen.

Glaube und Heimat im Freilichttheater Göppiuge«. Tausende suchen auch Heuer wieder das Freilichttheater Göppingen auf, um Karl Schönherrs populärstes Weil Glaube und Heimat" zu erleben. Durch eine fähige, er­probte Spielerschar erhält dieses kernige Volksstück lebens­echte Gestaltung, wofür das Publikum immer wieder mit herzlichem, starkem Beifall dankt. Gespielt wird jede» Sonntag (ausgenommen 3. September) bis Mitte Septem­ber je nachmittags 2.30 Uhr. Nachtvorstellungen nur noch Samstag, 26. Aug. und 2. Sept., jeweils 20 Uhr Beginn.

Ebhausen, 23. August. (Erfolge beim NSRL.-Gaufest.) Dem Turnv. Ebhausen waren in Ludwigsburg schöne Er­folge beschieden. Im Zwölfkampf der Männer errang den 90. Preis Friedrich Dengler mit 166 P.; in der Leichtathle­tik den 21. Preis Richard Waidelich mit 46 P.; im Gym- nastik.-Sechskampf der Frauen den 36. Preis Maria Stadel­maier mit 90,5 P.; den 42. Preis Lina Dengler (BDM.) mit 87,6 P.; den 43. Preis Anna Dengler (BDM.) mit 87 P.; den 46. Preis Luise Gaiser (BDM.) mit 86 P.; den 48. Preis Hedwig Kienzle (BDM.) mit 84 P.; den 50. Pr. Marianne Kemps mit 82,5 Punkten.

Schramberg, 23. August. (Einbrüche aufgeklärt.) Die in letzter Zeit in Schramberg verübten achtEinbruchs­diebstähle konnRn nunmehr aufgeklärt werden. Täter ist der mehrfach vorbestrafte ledige 24 Jahre alte Hilfsarbeiter Hermann Habe rer aus Alpirsbaich. Haberer wurde von der Polizei in Mannheim festgenom­men. Er hat bereits die Verübung der Schramberger Ein­bruchdiebstähle zugegeben.

Stuttgart, 23. Aug. (Beim Rangieren verun­glück t.) Am Dienstag abend ist im Stuttgarter Haupt­bahnhof der NI Jahre alte ledige Rangierarbeiter Friedrich Preiß aus Wölchingen (Kr. Mosbach, Baden) so schwer ver­unglückt, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus starb. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Onstmettingen. Kr. Balingen. 23. Aug. (Vom Blitz getroffen.) Während eines schweren Gewitters traf ein Blitz den auf dem Dach eines Neubaues des Jugend­heimsIm Lauen" beschäftigten Arbeiter Stefan Stoll aus Starzeln. Er wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Stoll wurden die Kleider buchstäblich rwm Leib gerissen und die Gewalt des Elements war so stark, daß der Getroffene nicht nur vom Dach herunterstürzte, sondern auch einige Arbeitskameraden, die in 50 Meter Entfernung arbeiteten, zu Boden geschlagen wurden.

Stuttgart, 23. Aug. (E ine neue Sonderfchan) Lm Freitag, 25. August, wird in der großen Ausstellungs­halle beim Ehrenhof der Reichsgartenschau eine neue Vlu- menjonderschau eröffnet werden, die diesmal Gladiolen und r-tauden-Schnittblumen bringen wird. Es wird auch die be­vorstehende Hallen-Sonderschau eine Blütenpracht auftoei- >en, wie sie nur selten zu sehen ist.

Todesfall. Generalleutnant a. D. Freiherr Oskar von Matter ist in Berlin im Alter von fast 78 Jahren ge­storben. Er entstammt der bekannten württsmbergischeu Of- fizierssamilie, war 1861 in Ludwigsburg geboren und Hai auch seine militärische Laufbahn 1877 beim württ. Fäd- ariillerie-Regiment 13 begonnen. Als Hauptman» wurde er 1894 zur Feldartillerieschießschule in Jüterbog nach Preu­ßen kommandiert und hatte nun eine wechselvolle und inter­essante Laufbahn. Mit der 10. Feldart.-Brigade rückte Ge­neral von Matter 1914 im Verband des 5. Armeekorps ins Feld. Schon im Jahre 1915 wurde er Kommandeur der rwu gebildeten 54. Jnf.-Division, 1918 kommandierender Gene­ral des 26. Res.-Korps. 2m Osten und Westen hat er stch ausgezeichnet, besonders in der Tankschlacht bei Cambwr Ende 1917, dann bei der Offensive 1918, wo er sich den den Pour le merite mit Eichenlaub verdiente. Nach Fris- densschluß übernahm Freiherr v. Matter das Generalkom­mando des 7. Armeekorps in Münster und war dann in der Reichswehr Befehlshaber des Wehrkreises 6 in Münster. In dieser Eigenschaft führte er 1920 die Befreiung des Ruhrreviers vom roten Terror erfolgreich durch.

Eßlingen, 23. Aug. (Todesfall.) An den Folgen ei­nes Schlaganfalls ist der langfährige Direktor der Staat­lichen Ingenieurschule Eßlingen, Baurat Dipl.-Jng. Her­mann Beikenhoff, im Alter von 63 Jahren verstorben. Di­rektor Bergenhoff, ein gebürtiger Westfale, der sich von d« Volksschule über die Höhere Maschinenbaufchule und drv Technische Hochschule, deren Abgangsprllfung er mit Aus­zeichnung bestanden hatte, emporarbeitete, wurde nach»- gerer Tätigkeit in der Industrie, als Assistent an der Tech­nischen Hochschule Karlsruhe i. V. und als Lehrer an de» Staatlichen Ingenieurschulen in Barmen-Elberfeld und i» Essen am 1. April 1914 unter Verleihung des Bauratsti^br zum Vorstand der nach Eßlingen verlegten Höheren Maschi­nenbauschule (der jetzigen Staatlichen Ingenieurschule) be­rufen und hat diese seither geleitet. Mit ihm ist eine aus­geprägte Persönlichkeit geschieden, ein Mensch von griHer i Herzensgüte, ein begnadeter Lehrer und Erzieher. ;

Holzelfingen, Kr. Reutlingen, 23. Aug. (Tödlich arb-« gestürzt.) De: 84jährige Christian Vöhringer fiel «m einer Leiter, wobei er schwere innere Verletzungen erlitt.

Er mußte ins Vezirkskrankenhaus nach Reutlingen gebracht werden, wo er am Dienstag gestorben ist.

Waiblingen, 23. Aug. (F i s ch ster b e u.) Seit eftrwe« Tagen treibt in der Rems eine Menge toter Fische. Ass« s die Ursache des Fischsterbens ist man sich noch nicht ft» kla­ren. zumal viele Fische Verletzungen aufpreisen. j

Altersberg, Kr. Backnang, 23. Aug. (Blitzs ch 1 a g.) »et den am Montagnachmittag über unsere GegeÄ, hrnzreh^ den schweren Gewittern mit Wolkenbruch, schlug der Bntz in das landwirtschaftliche Anwesen des Landwirts Karl Bahn in Eichenkirnberg. In kurzer Zeit vernichtete das heerende Element das Wohnhaus und Scheuer. Das Metz kannte gerettet werden, dagegen wurde das gesamte Ms- brliar und die schon eingebrachte Ernte ein Raub d« Fl«n- men.

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