Schwarzwälder Tageszeitung
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Aus Stadt und Land
Altensteig, den 27. Juli 1639.
Di« schottischen Dudelsack-Girls in Aliensteig
!lm unseren zahlreich hier weilenden Gästen ein« Ab- «Mluna und einen Genuß besonderer Art zu verschaffen, vom Fremdenverkehrsverein die Schottenmädel, A mä ihren Dudelsäcken die ganze Welt bereisen und E 14 Tagen von Kanada kamen, zu einem Gastspiel nach «Itemteig verpflichtet. Die Absicht des Frrmdenverkehrs- Eius ist restlos gelungen. Schon der Einmarsch der eng- E-ir Girls in ihrer schottischen Uniform, voran der Tamburmajor, unter Len Tönen der Dudelsack- «Mu und dem Dröhnen der Trommeln und Pauken, E ein Erlebnis und brachte alt und jung auf die Füße. Es war dies eine gute Reklame für das Gastspiel am Abend zu dem die Besucher in Scharen in die Turnhalle strömten, so Laß die engen Stuhlreihen dicht besetzt waren.
Das Programm war dasjenige eines Varietes, also kein enMtiges, sondern ein vielseitiges. Der bekannte Rund- stnkparodist Fritz Winkler leitete den Abend schwungvoll ein und verstand es mit sprudelndem Humor und Waen Einfällen Abwechslung in die Darbietungen des Muds zu bringen, wobei er das Klavier vorzüglich beherrschte. Er brachte die Lachmuskeln reichlich in Bewegung. Als die s ch otti s ch en M äde l unter Len Tönen ihrer Dudelsäcke und in ihrer Hochländeruniform auf die Bühne marschierten, wandte sich kein Auge mehr von ihnen. Sie beherrschten das schottische Volksinstrument, den Dudelsack, vorzüglich und spielten frische Volksweisen und zu ihren Märschen und Tänzen. Es waren urwüchsige Darbietungen, die die stämmigen Schottenmädel mit ihrem Wanken, schmissigen Tamburmajor und ihrem gewandten Pipemajor boten. Stürmischer Beifall belohnte sie. Geradezu fabelhaft waren die Leistungen der Spitzentänzerin und Akrobatin AnniRommel die die Zuschauer mit ihren Darbietungen geradezu verblüffte. Aber auch Helmi Peters, die schlanke Saxophonsolistin, zeigte vorzügliche Leistungen auf ihrem silbernen Instrument, das sie wunderbar beherrschte. Zum Schluß des Gastspiels traten die Mrls noch einmal auf, und als sie nach ihren Schluß- barbietungen von der Bühne marschierten, wollte der Applaus kein Ende nehmen.
Die frischen schottischen Mädel machten, besonders mit ihren Volkstänzen, viel Freude, fanden rauschenden Beifall und werden hier in bester Erinnerung bleiben.
Allen, die bei der Bestuhlung und Herrichtung der Turnhalle mitgeholfen haben, sei namens des Fremdenverkehrs- vereins herzlich gedankt.
Platzkonzert. Heute abend 8 Uhr findet im Stadtgatten bei guter Witterung ein Platzkonzert der hiesigen Stadtkapelle statt, wozu freundlich st eingeladen wird-
Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in den Gemeinden Ellwangen und Erlenmoos, Kreis Biberach, Wheim, Kreis Saulgau. — Die Seuche ist erloschen iu der Gemeinde Niederstetten, Kreis Mergentheim. Der Kreis Mergentheim ist somit wieder seuchenfrei.
Wildbad, 26. Juli. (Treudienst-Ehrenzeichen beim Forst- mnt) Anläßlich des Betriebsausflugs des Forstamts Wild- bld konnte mehreren Betriebsangehörigen das vom Führer verliehene Treudienst-Ehrenzeichen überreicht werden. Das goldene Treudienst-Ehrenzeichen für 40jährige Dienstzeit erhielten die Haumeister K. Treiber, Wildbad, K- Fr. Giinthner, 'Nonnenmiß, Ernst Keller, Sprollenhaus, K. Eitel, Wildbad, und die Holzhauer Fr.Schmld, Wildbad, und Ernst Müller, Dobel; für 25jährige Dienstzeit erhielten das silberne Tr-eudienst-Ehrenzeichen die Himmeister Heinrich MössiNger und K. Härter von Sprol- leichaus, die Holzhauer Ludwig Haag, Wilhelm Mössinger, K. Günthner und Ehr. Rau von Sprollenhaus, Karl! Haag Md Karl Keller, Nonnenmiß, Fr. Mössinger, Fr. Treiber und Rob. Proß, Wildbad, Fr. Schaible und Gottlieb Schai- ble, Dobel.
Neuenbürg, 36. Juli. (Opferstockmatter.) Am 24. Juli wurde der hiesigen kath. Kirche von einem Opferstockmarder ein Besuch abgestattet u. der Opferkasten erbrochen. Jedenfalls wurde der Dieb aber bei seiner Arbeit gestört, sonst hatte er wohl den ganzen Inhalt an sich genommen. Da anzunehmen ist, daß der Dieb auch in anderen Orten in ähnlicher Weise auftritt, ist Vorsicht geboten.
Neuenbürg, 25. Juli. (Neuer Trinkbrunuen.) Auf dem Hauptbahnhof ist seit einigen Tagen an Stelle des altmodischen eisernen Trinkbrunnens ein neuer, geschmackvoller K u n st st e i nbrunneu gesetzt worden, der innerhalb und außerhalb des Bahnsteigs Gelegenheit zur Trink- rvassereninahme bietet.
Befriedigende Ziegenbock-Hauptkörung im Kreis FreuLen- ftadt (Viehhos) am 21. Juli. Zu dieser hatten sich eine große Unzahl Bürgermeister, Ortsbauernführer, Ziegenbockhalter mit chren Zuchttieren und Ziegenhalter sowie sonstige Interessenten Ungesunden. Die Körung wurde von dem Vorsitzenden des Koramts, Reg.-Vet.-Rat Dr. Böpple-Eäildorf, Reg.-Wet.-Rat ui. Honeker-Freudenstadt und Ziegenzüchter Polizeiwachtmstr. Vagenbuch-Neuenbürg vorgenommen. Der Gesamteindruck war vesriedigend, Spitzentiere fehlten jedoch bis auf einen Zuchtbock pr Gemeinde Baiersbrvnn. In Klasse 1 Ziegenböcke über drei dnhre alt konnten nur Körscheine 3. Klasse vergeben werden, A zwar an die Bockhaltungen der Gemeinden Mitteltal, ^Msbronn, Besenfeld, Glatten, Oberisling«, Röt, Wittlens- Wn. Vier Böcke wurden abgekött. Zn Klasse 2 Ziegenböcke 2 Jahre alt erhielten Körscheine 2. Klasse die Böcke von M^wbronn, Betzweiler,' 3. Klasse Mitteltal, Freudenstadt. Ein »r- mar ohne Körbuch and mutzte auch wegen Körpersehler LL» ishluntauglich abgekött werden. Zn Klasse 3 jüngere «ep über 1 Zahr alt erhielten Körschein 2. Klasse die zwei oae der Gemeinde Glatten, Freudenstadt (Nr. 209). Scheine
niape erhielten Aach, Fveudenstadt, Hallwangen, Schopfloch, ^öDciler, Dornstetten. Vier weiter Böcke mutzten abgekött
wen. — Die Gemeinde Alpirsbach hatte versäumt, ihre Böcke d^MEen. Die Ziegenzucht im Kreise Freudenstadt kann nur Anschaffung besten Bockmaterials — kräftige, walzen- ""lge, stämmige, untersetzte, tiesrumpfige, kurzhaarige Böcke
mit starken Knochen — verbessert werden, welche leider bei den Ziegenbockversteigerungen auch heute noch schwer zu bekommen sind. Dr. Honeker, Reg.-Vet.-Rat
srungarr, 36. Butt. (70 Jahre alt.) Oberst a. D. Schwab, der seinen 70. Geburtstag feierte, ist am 26. Juli 1869 in Wiblingen, Stadtkreis Ulm, geboren. Ins Feld rückte er als Major und Erster Adjutant der 26. Infanterie-Division. Nach einer Verwundung war er vom 6. April 1916 bis Kriegsende Kommandeur des Infanterie-Regiments 127. Am 30. Januar 1920 ist er unter Verleihung des Charakters als Oberst aus dem Heer ausgeschieden. Am
30. Januar 1920 wurde er zum Polizeioberst ernannt, am
31. März 1923 ist er aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Auch im Ruhestand ist Oberst Schwab bis zum heutigen Tage rastlos tätig geblieben, und hat sich insbesondere bei der Einrichtung und Ausgestaltung des württembergischen Armeemuseums Verdienste erworben. Der im Frieden und Krieg hoch verdiente Offizier hat für die hervorragende Führung des Infanterie-Regiments 127 im Felde mit dem „Pour le merite" die höchste Kriegsauszeichnung erhalten. — Ministerpräsident Mergenthaler hat dem Oberst a. D. Schwab zum 70. Geburtstage seine herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen.
Rechtswahrerseminar. In der vergangenen Woche wurde das vom Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund ins Leben gerufene Rechtswahrerseminar in Anwesenheit von Eauführer des NSRB., Justizrat Glück, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Küstner und Eeneralstaatsan- walt Wagner eröffnet. Im Rahmen des Arbeitswerks begrüßte der Eaubeauftragte des Arbeitswerks, Wirtschaftsprüfer Ott, die Gäste und die Referendare, die am ersten Seminarlehrgang teilnehmen. Der Gaugruppenwalter Junge Rechtswahrer, Referendar Dr. Luib, kann das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, das erste Rechtswahrerseminar in Württemberg organisiert zu haben.
Rückgang der Verkehrsunfälle. Der Polizeipräsident in Stuttgart teilt mit: Nachdem der seit Anfang 1936 festzustellende ständige Rückgang der Unfälle im Stuttgarter Straßenverkehr im 3. Vierteljahr 1938 und 1. Vierteljahr 1939 vorübergehend zum Stillstand gekommen war, hat sich die Unfallziffer im 2. Vierteljahr wiederum erheblich gesenkt. Den im Verlauf von drei Jahren durch das Zusammenwirken aller an der Unfallbekämpfung beteiligten Stellen erzielten Erfolg zeigt die folgende Uebersicht:
-Gesamtzahl Getötete Verletzte
1936
2.
Vierteljahr
1182
15
673
1937
2
Vierteljahr
968
20
615
1938
L
Vierteljahr
783
11
605
1939
2.
Vierteljahr
655
16
364
Der Rückgang beträgt also insgesamt 43 v. H., ein Ergebnis, das den Reichsdurchschnitt weit übersteigt. Bedauerlicherweise ist es bis jetzt nicht gelungen, die Zahl der Todesopfer des Verkehrs wesentlich herabzudrücken. An ihnen und auch im abgelaufenen Vierteljahr fast zur Hälfte ältere Fustaänaer beteiligt.
Eßlingen, 26. Juli. (Turnhalle zufammenge- brachen.) Am Mittwoch brach plötzlich die Südwand der Schelztor-Turnhalle, die gegenwärtig vorübergehend zu Lagerzwecken benutzt wird, mit dumpfem Getöse zusammen. In einer Länge von 10—20 Meter gähnt ein Loch in der Südseite des Hauses. Da Gefahr für den Rest der Turnhalle bestand, wurde sie sofort mit Balken abgestützt. Es ist anzunehmen, daß die Belastung durch das Lagermaterial zu statt war.
Merklingen, Kr. Leonberg, 26. Juli. (Zusammenstoß.) Zwei Motorradfahrer, in deren Begleitung sich je ein Beifahrer befand, prallten am Sonntagabend in der Heubergkurve zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden drei Personen so schwer verletzt, daß sie in das Krankenhaus gebracht werden mußten.
Lauffen a. N., 26. Juli. (Explosion.) Auf dem Baugelände der Staustufe geriet am Dienstagnachmittag beim Schweißen ausströmendes Eas in Brand. Alsbald stand die Werkstätte in Brand. Der Brand konnte durch das beherzte Eingreifen der Arbeiter bald auf seinen Herd beschränkt werden. Während der Löscharbeiten explodierten zwei Gasflaschen. Durch den Luftdruck wurden umliegende Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden ist glücklicherweise nur gering. Ein Arbeiter, der durch ein umherfliegendes Eisenstück am Oberkörper verletzt wurde, mußte in das Heilbronner Krankenhaus gebracht werden.
Schwab. Hall, 26. Juli. (V o l k s f l u g t a g.) Der zuerst auf 30. Juli vorgesehen gewesene Volksflugtag in Schwäbisch Hall ist jetzt endgültig auf den 6. August verschoben worden. Einen der Höhepunkte des Flugtages bildet neben Segel- und Motorkunstfkügen der Aufstieg zweier großer Freiballone zu einem Verfolgungsrennen durch das NSKK.
Härfchfelde«, Kr. Hall, 26. Juli. (Das leidige Aeberholen.) Am Montag stieß zwischen Westheim und Hirschfelden ein Motorradfahrer am Ende einer Rechtskurve beim lleberholen eines Lastkraftwagens auf einen entgegenkommenden Lastkraftwagen. Der Motorradfahrer versuchte zwar noch nach rechts auszubiegen, was aber nicht vollständig gelang. Der mitfahrende 19 Jahre alte Karl Bauer aus Erindelhardt, der einen Benzinkanister auf dem Rad festhielt und so in seiner Beweglichkeit gehindert war, wurde vom Motorrad geschleudert. Seinen schweren Schä- delverletzungen ist er auf dem Weg ins Krankenhaus erlern. Dem Motorradfahrer ist bei dem Zusammenstoß nichts geschehen.
Akn, 26. Juli. (Schwör montag.) Der Schwörmontag und die Heimatwoche werden künftig in der ersten Woche des August abgehalten werden, und zwar wird Heuer das Fest am Samstag, 5. August, im Rahmen eines Wehrmachtkonzerts mit großem Zapfenstreich durch Kreisleiter Maier eröffnet. Den Abend beschließt ein großes Feuerwerk. Auf dem Dosautag am Sonntagnachmittag, zu dem alle Städte an der Donau eingeladen worden sind, halt der Wiener Bürgermeister, SA.-Gruppenführer Dr. Neubacher, den Festvortrag. Bei dem herkömmlichen Festakt am Schwör- montag um 11 Uhr werden der Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Foerster, Kreisleiter Daier und Polizeidirektor Dreher sprechen. Nach Beendigung des Festakts wird auf dem Marktplatz der Bindertanz aufgeführt. Nachmittags stndet auf der Donau das herkömmliche „Nabada" statt. Bei dem großen Schwörmontagsfest am Abend werden namhafte Künstler mitwirke«.
Friedrichshafen, 26. Juli. (40 Jahre im Dienst« des Luftschiffs.) Obersteuermann Ludwig Marx kann auf eine 40jährige Tätigkeit im Dienste der Zeppeli»- Luftschiffahrt zurückblicken. Als Graf Zeppelin im Jahre 1899 nach Manzell-Friedrichshafen übersiedelte, nahm » Ludwig Marx als Motorbootführer mit. Nach Gründung der „Delag" im Jahre 1909 wurde Marx Luftschiffsteuermann. Mit Direktor Dr. Dürr ist Ludwig Marx der älteste Pionier der Zeppelin-Lustjchiffahrt.
Vom Feldberg, 26. Juli. (S ch n e e s ch a u e r.) Um die Höhe des Feldberges, wo die Temperaturen in der Nacht von Montag auf Dienstag bis auf minus 4 Grad zurück- gingen und während des Dienstag sich um 0,5 bis 0,8 Erad bewegten, herrschten während des ganzen Dienstagvormittag heftige Schneeschauer, die zeitweise alles für Minute» in eine winterlich weiße Decke hüllten. Bald aber gilben wieder Regenschauer nieder.
Freiburg, 26. Juli. (Seltsame Todesursache.) Ein eigenartiger Unfall, der tödlich verlies, ereignete sich in Herbolzheim im Vreisgau. Als ein Straßenwatt in einer Gastwirtschaft einen Gegenstand aufheben wollte, der ihm unter den Tisch gefallen war, biß ihm ein unter dem Tisch liegender Hund die Nase ab. Auf dem Weg zur Min« starb der Gebissene an Verblutung.
ViertSgige Arrfklürurrgs-Uebrrng
Mössingeu, Kr. Tübingen, 26. Juli. Eine Hebung, in der « Mittelpunkt das Kavallerie-Regiment 18 steht, spielt sich zur Zeit, wie wir bereits kurz berichteten, im Raume Münsing»— Eammertingen—Hechingen—Tübingen—Herrenberg ab. Wer am Dienstag früh die Straße von Rotteuburg nach Obernau entlang fuhr, bemerkte schon von weitem, daß bei der dortig« Neckarbrücke irgend etwas im Gang war. Unmittelbar neben der „gesprengten" Brücke war eine Pionierkompagnie decket, eine neue, 32 Meter lange Brücke zu bauen. Gleichzeitig war« andere Abteilungen damit beschäftigt, mittels FloWckeu Radfahrer über den hochgeschwollenen, reißenden Neckar z» setz«, die, kaum daß sie am anderen User angelangt waren, sich auf ihre Räder schwangen und davonbrausten. Rot schaffte sich bei Obernau eine llebergangsstelle und schickte gleichzeitig schwache Kräfte durch Sicherung des Brückenschlages ins Vorgeläicke. Auf beiden Ufern wurde emsig gearbeitet. Fähren brachte« das auf dem feindwärts gelegenen Ufer benötigte Material hinüber. Jetzt waren die beiden llferstücke fertiggestellt und schon fuhr« die einzelnen Fähren, an ihren Ankern schwimmssd, znr Brücke ein, als plötzlich Trompetenklänge ertönten. Fast gkeichzeiüg ratterten und knatterten reichlich ein Dutzend Maschinengewehre und leichte Flaks los und jagten den aus den Wolken und hinter Bergkuppen hervorbrechenden blauen Fliegern ihre Garben entgegen. Fünfmal wiederholten die Flieger ihren Anflng, dann verschwanden sie ebenso schnell und überraschend, wie sie gekommen waren. An der Brücke, die nur geringe Beschädigung« erlitten hatte, wurde die Arbeit mit verdoppelter Energie fortgesetzt, und kaum war der letzte Hammcrschlag verhallt, als auch schon die ersten Truppen hinüberhasteten und im Vorgelände verschwunden waren. Radfahrer, Kradschütz«, Fnnk- wagen, Paks. Geschütze ufw. folgten einander im schnelle» Wechsel. Inzwischen hatten sich an der Brücke beim Uebersetz« der schweren Fahrzeuge Beschädigungen herausgestellt, die zwar in halbstündiger Arbeit beseitigt werden konnten, immerhin aber Rot eine recht bedenkliche Verzögerung beim Uebersetz« ein- brachten, die auf die Erfüllung seines Auftrages nicht ohne Einfluß sein konnte. Denn die Reiterschwadronen des Regiments konnten ihren Vormarsch nunmehr erst mit erheblicher Verspätung antreten.
Bei Blau ist man inzwischen auch nicht müßig gewesen. Der Führer von Blau hat seine Aufklärungs-Abteilung gegen Horb vorgeschickt, wo er den Gegner zuerst ermattet, da die dottige Brücke nicht mehr zerstört werden konnte.
Im allgemeinen hatte Rot im Süden seines Abschnittes a« Dienstag abend sein Ziel erreicht. Dagegen war ihm Blau im nördlichen Abschnitt zuvorgekommen, wobei sich zum Teil die Situation so darstellte, daß beide Gegner, ohne voneinander M, wissen, sich gegenseitig im Rücken saßen; ein Bild, das in einoni Begegnungsgefecht auch im Kriege durchaus nichts Ungewöhnliches an sich hat.
Deutschlands Garteugestalter m
Lliijr
Stuttgart, 26. Juli. Vom 26. bis 30. Juli hält die Deutsche Gesellschaft für Gattenkunst e. V. in Stuttgart ihre 52. Jahreshauptversammlung ab, zu der eine überaus große Zahl deutsch« Zartengestalter und Freunde der Gartenkunst in die Stadt der 4 Reichsgartenschau gekommen ist. Die Jahreshauptversammlung begann am Mittwoch mit einer Tagung der deutsch« Ear- tenamtsleiter und leitenden lH^rtenbeamten der größer« deutschen Städte. Im Auftrag des Vorsitzenden des Deutsch« Gemeindetages, Reichsleiter Dr. Fiehler, hieß Dr. von Schme- ling - Berlin, unter dessen Leitung die Tagung stand, die deutschen Eartenamtsleiter willkommen und kündigte an, daß derartige Zusammenkünfte in Zukunft in Zusammenhang mit jeder Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst abgehalten werden soll«. Ein besonderes Lob spendete er der Stadt Stuttgart, die, abgesehen von ihrer besonder« Anziehungskraft als Stadt der Reichsgartenschau, eine derjenige« deutschen Städte sei, die man durch ihre dauernd« Schönheit« liebgewinnen mime. Stadtrat Dr. Weidler begrüßte die Versammelten namens des Oberbürgermeisters Dr. StrMn. Anschließend kamen in kurzen Vorträgen bekannte Gartenfachlerrte zu Wort. Am Mittwoch nachmittag unternahm« die Tagungsteilnehmer unter Führung von Eartendirektor Bauer ein« Rnndgang durch die Reichsgartenschau.
Neuer Oberbürgermeister von Tübingen
Tübingen, 26. Juli. Als Nachfolger für den vor einigen Monaten in den Ruhestand getretenen Oberbürgermeister Scherf wurde vom Beauftragten der NSDAP., Kreisleiter Rauschnabel, nach Beratung mit den Tübinger Ratsherr« der bisherige Erste Beigeordnete von Tübingen, Bürgermeister Dr. Ernst Weinmann, in Vorschlag gebracht. Gauleiter Reichsstatthalter R»rr hat nunmehr die Ernennung Dr. Weinmanns zum neu« Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen ausgesprochen. Dir Amtseinsetzung findet am Freitag, 28. Juli, in Anwesrichejt «» Innenminister Dr. Schmid im Oberen Rathaussaal z» TL- bingen statt.