Begründet 187/
tbegrrLrrüet 1877
«Ausötm
-7
i^.
-Ä
Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadl
36 L Zustellungsgeb.; d. Ag
scheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt Tannenblatt. / Fernruf 321.
Anzeigenpreise: Me einspEige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Ter
Millimeterzeile 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengen abschluß Nachlaß nach PreisW Erfüllungsort Aliensteig. Gerichtsstand Nagold.
Nummer 171
Altensteig, Dienstag, den 25. Juli 1939
82. Jahrg«»,
Darm scheitert jede Blockade
Brotversorgung bis weit hinein in das Getreidewirtschasts- jahr gesichert
WPD. Die soeben veröffentlichten Erhebungen des Reichsnährstandes und des Etat. Reichsamtes über die Getreidevorratslage in 1. und 2. Hand am 30. Juni 1939 bestätigen den großen Erfolg, den die Vorratspolitik zum Zwecke der Sicherung der Brotversorgung im Verlaufe des Wirtschaftsjahres 1938/39 aufzuweisen hat. Ohne Zweifel haben zu diesem Erfolg die guten Ernteerträge des Jahres 1938 zu einem sehr wesentlichen Teile beigetragen. Daneben aber darr auch nicht übersehen werden, daß auch die bereitwillige Mirarbeit aller beteiligten Wirtschaftskrise maßgebend daran beteiligt gewesen ist. Vor allem aber auch die Landwirtschaft hat durch ihre das Vorjahr weit übertreffenden Vrotgetreideabliefermmen die nunmehr q.m Ende des Wirtschaftsjahres festgesteMen großen lleber- gaugsbeftände ausbauen helfen. Trotzder mancherlei Schwierigkeiten, die bei der Aufnahme dieser riesigen, von der Landwirtschaft abgelieferten Getreidemengen unvermeidlich waren, hat doch die Landwirtschaft ihre Ablieferungspflicht in Erkenntnis der bestehenden Notwendigkeiten in vollem Umfange und nach besten Kräften erfüllt. Bis in die letzten Wochen des Wirtschaftsjahres hinein hat sie noch große Mengen von Brotgetreide für die Marktversorgung und die Vorratsbildung zur Verfügung gestellt.
Es zeigt sich eine außerordentlich günstige Brotgetreideversorgungslage für das Ende des Wirtschaftsjahres. Die in der 1. Hand vorhandenen Mengen von insgesamt 705 000 Tonnen Roggen und Weizen decken reichlich den landwirtschaftlichen Eigenbedarf. In den Beständen der Mühlen und Lagerhäuser ist ein Eesamtvorrat von wenigstens rund 4,6 Millionen Tonnen vorhanden. Der durchschnittliche Vermahlungsbedarf in der Handelsmüllerei kann, reichlich gerechnet, auf monatlich rund 560 000 Tonnen Roggen und Weizen insgesamt angenommen werden. Ohne Inangriffnahme der neuen Ernte könnte also allein aus den zweithändigen Beständen der laufende Vermahlungsbedarf der Handelsmüllerei für eine lange Reihe von Monaten gedeckt werden. Dazu sind noch die günstigen Ernteausfichten für Brotgetreide der neuen Ernte zu be- Mcksichtigen, um das Bild einer außergewöhnlich günstigen Brotgetreideversorgungsanlage abzurunden.
An Gerste waren in der Landwirtschaft am 30. Juni noch H v. H. der Wintergerstenernte und noch 5 v. H. der Som- nwrgerstenernte vorhanden. Daraus errechnet sich eine Ee- Mtmenge von rund 235 000 Tonnen. Dieser landwirtschaft- Nhe Vorrat war somit rund 90 000 Tonnen größer als vor «mem Jahre. Eine Tatsache, die im Hinblick auf die Aus- Vinterungsschäden bei der Wintergerste besonders zu begrüßen ist. Die Eerstebestände in der 2. Hand gingen infolge der Inanspruchnahme für die laufende Versorgung der Industrie um rund 100 000 Tonnen zurück. Sie betrugen am Etichtage noch rund 350 000 Tonnen, gingen also um rund 130 000 Tonnen über die vorjährigen hinaus.
Bei Hafer ist die Versorgungslage der Landwirtschaft ebenfalls recht günstig. An dieser Eetreideart waren noch >15 v. H. der Gesamternte am 30. Juni in der Landwirtschaft ^vorhanden, was etwa 925 000 Tonnen entspricht. Aus den Gründen wie bei der Gerste gingen auch die zweithändigen Bestände beim Hafer zurück, und zwar um rund 60 000 Ton- >r«n auf noch rund 275 000 Tonnen. Sie übertreffen die vor- Khrigen aber noch um rund 80 000 Tonnen.
Nichtangriffspakt mit Estland und Lettland
in Kraft getreten
Berlin, 24. Juli. Im Auswärtigen Amt hat Montag der Austausch der Ratifikationsurkunden zu dem deutsch-estnischen und dem deutsch-lettischen Nichtangriffspakt, die erst vor kurzem hier «terzeichnet worden sind, stattgefunden. Der Patt ist hiermit i» Kraft getreten.
52 VW Slowaken in Deutschland
Der Stabschef der Hlinka-Earde in Niedersachsen
RCK. Hannover, 24. Juli. Der sich zur Zeit auf einer Deutsch- ilMd-Reise befindliche Stabschef der slowakischen Hlinka-Tarde, ^arol Murgos, traf mit seiner Gattin, von Düsseldorf kommend, Hannover ein, um seinen hier im Niedersachsengau untersuchten Landsleuten einen Besuch abzustatten.
Ünter Führung von Gauobmann Fäthe wurden im Oberharz Uwej Arbeitsgemeinschaftslager, in denen rund 25l> Arbeitskameraden aus der Slowakei untergebracht sind, besichtigt. Der äderraschende Besuch ihres Landsmannes löste bei den Slowaken große Freude aus. Der Stabschef unterrichtete sich über das Leben und die Unterbringung ihrer Landsleute, die in Deutsch» kand arbeiten, lleberall wurden die Gäste mit dem Kampfruf °er großen slowakischen Freiheitsbewegung, der Hlinka-Garde,-
Die Wahrheit «her Danzig
Berlin, 24. Juli. Unter Bezugnahme auf die täglichen Erörterungen des Danziger Problems in der internationalen Presse veröffentlicht Gauleiter Förster im „Völkischen Beobachter" einen Aufsatz, in dem er sich vom grundsätzlichen Standpunkt aus mit den Ansichten des Auslandes auseinandersetzt und die Haltung Danzigs in der gegenwärtigen Situation eingehend erörtert. Man dürfe in dieser offiziellen Stellungnahme des Danziger Gauleiters, der als verantwortlicher Lenker der Danziger Politik in dauernder Verbindung mit den zuständigen Stellen des Reiches steht, eine endgültige und abschließende Erklärung zum gegenwärtigen Stand der internationalen Situation aus deutschem Munde erblicken. In diesem Aufsatz führt Gauleiter Förster aus:
In den letzten Wochen ist in der Auslandspresse über Danzig so viel geschrieben worden, daß es sich als notwendig erweist, einmal grundsätzlich zu all dem Stellung zu nehmen. Es wurden Gerüchte unsinnigster Art in die Welt gesetzt mit der Absicht, die Lage in Danzig als unübersichtlich und unruhig hinzustellen. Selbstverständlich hat man nicht unterlassen, Darstellungen und Kombinationen schlimmster Art zu veröffentlichen, ols ob an einem angeblich gefährlichen und unruhigen Zustand in Danzig das nationalsozialistische Reich und die nationalsozalistische Regierung Danzigs die Schuld trügen. Zu diesen Täuschungsmanövern mit klar erkennbarer Tendenz des Auslandes ist folgendes zu sagen:
1. Die Auslandspresse bedient sich in niederträchtiger Weise der Zwecklüge. Da anscheinend im Augenblick in der übrigen Welt kein Problem zu finden ist, das man verwenden könnte, um dem nationalsozialistischen Deutschland Schwierigkeiten zu machen, benutzt man die Danzig-Frage, um die Welt gegen das Reich aufzuhetzen. Uns, die wir die Anstifter dieser Hetze kennen, regt das jüdische Getue in der Weltpresse nicht weiter auf.
2. Die Behauptung, in Danzig herrsche ein Durcheinander, ist in dieser Beziehung unwahr. Wer in diesen Wochen und Tagen in Danzig weilt, hat die Feststellung machen können, daß hier zwar der Wille zur Bereitschaft, aber sonst Ruhe und Ordnung herrschen, während im Nachbarland Polen eine unbegreifliche Kriegspsychose vorhanden ist. Die Bevölkerung Danzigs geht fleißig ihrer Arbeit nach und genießt die warmen Sommertage, um sich am Ostseestrand zu erholen.
3. Wenn in unserem Danzig wirklich Unruhe vorhanden sein sollte, so wäre es selbst dann eine Frechheit, einen solchen Zustand dem nationalsozialistischen Deutschland oder dem Verhalten der verantwortlichen Stellen in Danzig zuzuschreiben. Ist das Gedächtnis der Staatsmänner und Journälisten in den westlichen Demokratien und in Polen so schwach, daß sie vergessen haben sollten, wer diesen Freistaat Danzig begründet hat? Bekanntlich haben nicht Deutschland oder die damals im Deutschen Reichsverband gewesene Stadt Danzig den Wunsch gehabt, daß aus Danzig ein Freistaat wird, sondern die „Friedensapostel von Versailles" haben dieses sinnlose Gebilde ins Leben gerufen. Das Reich und die Danziger Bevölkerung haben sich mit den ihnen damals zur Verfügung stehenden, leider sehr schwachen Mittel dagegen zu wehren versucht. Um der neugegründeten Republik Polen gegen das politische Recht Vorteile zu verschaffen, hat man außerhalb jeglicher Ueberlegung der Vernunft einen kleinen Teil aus dem deutschen Volkskörper herausgerissen und zu einer „Selbständigkeit" verurteilt, die niemals eine war und ist. Hätte man sich im Jahre 1919 nicht durch polnische Drohungen irre machen lassen, hätte man die polnische Geschichtsfälschung hinsichtlich der Vevölkerungszusammcnsetzung und der historischen Vergangenheit Danzigs als bewußte Fälschung der politischen Tatsachen erkennen wollen, hätte man das Selbstbestimmungsrecht der Völker auch auf die Danziger Bevölkerung angewsndet, dann wäre nie dieser sinnlose Freistaat entstanden, England und Frankreich hätten es nicht nötig, sich Sorgen um Danzig zu machen, und die Journalisten der Weltpresse könnten sich mit den wirklichen Weltproblemen sttttt mit der Danziger Frage beschäftigen.
Wir müssen uns überhaupt wundern, daß man plötzlich ein solches Interesse für Danzig aufbringt. Tut man das etwa aus Mitleid um das Schicksal der Danziger
„Ra Straz" (Aufwachet s) begeistert empfangen. Lange Zeit unterhielt sich der Stabschef mit den Arbeitern über alle interessierenden Fragen.
Wie uns Stabschef Murgos versicherte, sind die Arbeiter zufrieden, und wie er nicht nur hier in Niedersachsen, sondern auch in anderen Gauen — es sind in Deutschland zur Zeit 52VÜV Slowaken — festgestellt hat, sind die Arbeiter ausgezeichnet un» tergebracht. Immer wieder zollte der Stabschef den großen sozialen Leistungen des neuen Deutschlands, die in der Welt einzigartig sind, seinen Beifall. Zum Abschluß der Besichtigung des Lagers sprach Stabschef Murgos vor der ganzen Belegschaft. Die Eindrücke, die dtzr solwakische Führer auf seiner Vesichti- gungsreise erhalten hat, formte er selbst in die Worte: „Was ich ziehen habe, ist eine schöne Grundlage für eine ehrliche und freundschaftlich« Zusammenarbeit zwischen unsere« beiden Länder»."
Bevölkerung? Nein! Denn als es Danzig wirtschaftlich schlecht ging, als es von Polen auf allen Gebieten fortlaufend schikaniert wurde, hat sich sonderbarerweise weder in England noch in Frankreich jemand mit der Danziger Frage besaßt. Der Wunsch der Danziger, zum Reich zurückzukehreu, besteht nämlich nicht etwa erst seit zwei Monaten. Dieser Herzenswunsch ist genau so alt wie die Freie Stadt Dauzig selbst. 2m Laufe der letzten 2» Jahre ist diese Sehnsucht immer wieder zum Ausdruck gebracht worden. Nach der Heimkehr Oesterreichs und des Sudetenlandes sowie Memel ist begreiflicherweise die berechtigte Forderung der Danziger immer wieder deutlicher geworden. Auf der ersten Seite des „Danziger Vorposten" stehen seit Erscheinen dieses Blattes, also seit neun Jahren, die Worte: „Gegen vertragliche Willkür, zurück zum Reich." Sicherlich würden auch die Engländer und Franzosen alles daran setzen, ein Gebiet, das von Angehörigen ihrer Nationalität bewohnt wäre, zurückzuerhalten und auch sie würden sich um die Einwendungen anderer Staatsmänner und Journalisten nicht kümmern.
Wir Deutsche wären jedenfalls so gerecht, daß eine Stadt, die aus nur englischer Bevölkerung besteht und widerrechtlich von England abgetrennt worden wäre, wieder zu England zurück- kommt.
Es zeigt von einer Asverantwortlichkeit sondergleichen, wenn man besonders von England ans Polen anfzuhetzeu versucht, in der Frage Danzig unter keinen Umständen nachzugeben. Mau M also in London eher bereit, Hunderttausende von Menschen «uf das Schlachtfeld zu führen, als 40V 009 Deutschen ihr selbstverständliches Recht zu geben. Dieses Gebaren zeigt am besten die Friedensliebe, die angeblich in den westlichen Staaten vorherrschen soll.
Daß die Polen mit der Rückgliederung Danzigs in Reich nicht ganz einverstanden sein wollen, ist begreiflich. Sie haben immer gehofft, eines Tages in dieser schönen deutschen Stadt ihren Einzug halten zu können. Wenn sie wirtschaftliche Gründe gegen eine Eingliederung anbringen, so ist dem entgegenzuhalten, daß der Führer in seinem großzügigen Angebot an Polen vor einigen Monaten zugesagt hatte, den Polen auch in einem Danzig, das dem Reich gehört, alle wirtschaftlichen Rechte, die sie nur brauchen, von vornherein einzuräumen. Sie haben mit ihrer Ablehnung bewiesen, daß es ihnen nicht um die Sicherung ihrer sogenannten Rechte geht, sondern daß sie darauf ausgehen, Danzig unter ihren vollständigen Einfluß zu bekommen, um es am Ende zu besitzen. Die Forderungen nach Ostpreußen, Schlefieu, Pommer« berechtigen zu der Frage, ob man den Herrschaftsauspruch Polen als Dummheit oder Größenwahn auslegen söll.
So ist für uns iu Danzig zwangsläufig eine neue Lage entstanden. Wir können uns nicht darauf verlassen, daß uns angesichts der polnischen Drohungen etwa die Genfer Liga, die abs Schutzpatron über Danzig gesetzt ist, hilft. Die Genfer Liga könnte ja auch nur einen dritten Staat beauftragen, uns zu schützen. Das würde uns aber auch nicht genügen, denn bis dieser etwaige Schutz des Völkerbundes in Aktton treten würde, wäre unsere schöne Stadt bereits von feindlichen Soldaten erobert. Außerdem ist von der Genfer Liga ein Beschluß festgelegt worden, daß im Falle einer Gefahr für Daupg Pole« beauftragt wird, Danzig zu beschütze«. Damit wäre der Bock zum Gärt»« gemacht.
Wir Nationalsozialisten schaffen uns für solche Fälle lieber bessere Voraussetzungen. Was uns in solchen kritischen Zeiten .innerlich ruhig und gläubig in die Zukunft sehen läßt, ist die Heilige lleberzeugung, daß das Großdeutsche Reich als «us« Mutterland hinter «us steht und uns sofort zu Hilfe komme« würde. Daß darüber hinaus auch wir iu Danzig uns mit unsere» bescheidenen Kräften und Mitteln ebenfalls die Boraussetzuuge» schaffen, einen polnischen lleberfall abzuwehren, kann «ns niemand verargen. »
Es ist eine von den vielen in der Auslandspresse verbreitete» Lügen, wenn man behauptet, daß deutsches Militär nach DanM gekommen fei. Die ganze Wett und vor allem unser polnischer Rachbar sollen es wissen, daß in Danzig Männer genug siud, entschlossen und mutig in jedem Augenblick, wenn es sei» mitzte> ihre Heimat bis zum letzten Blutstropfen z« verteidige«. Unser polnischer Rachbar möge zur Kenntnis nehmen, daß in Danziz i» de» letzten Woche« Vorsorge dafür getroffen worden ist» daß ei« Handstreich oder überraschender lleberfall auf das dentsche Danzig aussichtslos geworden ist.
Wenn man uns nun vielleicht Vorhalten sollte, daß wir lmrch Errichtung eines Selbstschutzes irgend welche vertraglichen Rechte gebrochen haben, so können wir dem nur entgegnen, daß da» Recht der Verteidigung, das jedem Tier vom Herrgott in Form von nattirlichen AbwehrmögMkette« gegeben ist, auch den Deutschen in Danzig zusteht. Wir wSre» Feiglinge und verantwov-