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Schwarzwälder Tageszeit««!

Nr. ID

Nervyorker Presse bringt Goebbels-Rede aus der ersten Sette

Newyork, IS. Juni. Die gesamte Newyorker Sonntagspresse bringt die Rede, die Dr. Goebbels am Samstag nach Schlug der Theatervorstellung vor den Danzigern hielt, in ausführlichen Fassungen auf der ersten Seite. In den lleberfchristen kommt die Tendenz zum Ausdruck, der Minister habe gesagt, daß Dan­zigs Rückkehr zum Reich sicher sei. Kommentare finden sich bis­her noch nicht.

Kultur mderiegl elue falsche Politik

Rede von Reichsminifter Dr. Goebbels zum Abschluß der Danziger Gaukulturwoche

Dnnzig, 18. Juni. Reichsminister Dr. Goebbels gab aus der Gaukulturwoche in grotzangelegter Rede einen umfassenden Meberblick über das im Schutze des nationalsozialistischen Staa­tes neuerblühte kulturelle Leben Deutschlands. Stürmischer Bei- Hakl und begeisterte Kundgebungen empfingen ihn, als er zu- «ächst die Grütze des Führers und des gesamten deutschen Volkes Lberbrachte, und immer wieder ausbrechende Beifallsäutzerun- geu begleiteten fast Satz für Satz seine Feststellungen. Es könne wahrhaftig nicht allzu schwer sein, so führte er im einzelnen aus, auch dieses Mal von der innigen Verbundenheit Danzigs mit dem deutschen Vaterlande im Kulturellen zu zeugen. Denn wenn auch politische Grenzen sich zeitweilig verschoben: ewig und un­verrückbar seien die Grenzen, die von Sprache, Rasse und Blut gezogen würden. Stürmischer Beifall begleitete jedes Wort des Ministers, als er dann feststellte, datz er sich selbstverständlich hier in Danzig von Deutschland umgebe« fühle, datz er mitten i« deutschen Volksraum und damit nach seiner Ausfassung nicht jenseits der deutsche« Grenzen weile. Dieser unverrückbaren und unleugbaren Tatsache gegenüber könnten beispielsweise wirt­schaftliche Erwägungen doch nur eine ganz untergeordnete Be­deutung haben. Hier, inmitten dieser Stadt, erscheine es wie Narretei und Wahnwitz, wenn jemand den Versuch machen wollte, den rein deutschen Charakter Danzigs abzuleugnen. Hier stehe er klar, unverrückbar und fest vor aller aller Augen, und es verböte sich damit von selbst, ihn zum Gegenstand parlamen­tarischer Spiegelfechtereien machen zu wollen.

Nun sei Danzig plötzliH in den politischen Brennpunkt hinein­gerückt und zum internationalen Streitobjekt erhoben worden. Vielleicht meine da dieser oder jener, datz in solchen Zeiten -kulturelle Dinge und Fragen in den Hintergrund zu treten oder -ganz zu schweigen hätten. Das Gegenteil sei richtig. Gerade in solchen kritischen Zeiten müsse die Kultur am vernehmlichsten das Wort ergreifen: Da müsse sie aufstehen, um vor aller Welt gegen Unverstand und Lüge zu zeugen. Denn die Kultur könne in ihrer durch die Jahrhunderte hindurch stets gleich jugend­lichen, ungebrochene« Kraft am ehesten und leichtesten die kurz­sichtige Politik des Tages widerlegen.

Eine große. Zeit habe immer auch eine kulturelle Blüteepoche im Gefolge. So sei es auch in unseren Tagen. Im neuen natio­nalsozialistischen Deutschland gehe der Ausbau der Macht mit dem Aufbau der Kultur Hand in Hand. Der nationalsozialistische Staat selbst habe die Ausgabe übernommen, über der kulturellen «Entwicklung in Deutschland zu wachen. Durch großzügige För­derungsmatznahmen wolle er der Kultur ein freies Entwick- knngsieben gewährleisten. Was auf diesem Gebiete in Deutsch­land vorsorglich getan worden sei, stehe einzigartig da unter al- >en Völkern und allen Nationen. Dr. Goebbels zeigte dann, wie «s nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus darauf angekommen sei, sich zum Schutze des deutschen Kultur- Gebens mit der Judenfrage auseinanderzusetzen. Das habe nur der Staat selbst vermocht. In einer reinlichen Scheidung zwischen Deutschen und Juden habe er nicht nur die kulturell Schaffenden, Dondern auch die Kulturempfangenden von den parasitären Ele­menten des internationalen Judentums befreit. Auf dem weiten Feld der Kunst harrten unser eine Fülle von Aufgaben, die Fa­natismus und Arbeit erforderten. Deshalb appeliere er auch immer wieder an den Fleiß, an die Disziplin, an die reine und ungebrochene Schaffensfreude und die schöpferische Selbstzucht insbesondere des jungen künstlerischen Nachwuchses.

Me töricht wirke es, wenn die Demokratien gegenüber unse­ren kulturellen Leistungen die Behauptung aufstellten, in den autoritären Staaten werde die Freiheit des Gei st es un­terdrückt. Gewiß habe diese Freiheit des Geistes bei uns da eine vegrenzung gefunden, wo sie sich mit den nationalen Interessen kreuze. Was aber sei denn für den geistigen Arbeiter angeneh­mer und ehrenvoller: seine geistige Arbeit dem nationalen Woyl eines ganzen Volkes oder den anonymen kapitalistischen Jnte»- esfen einer kleinen Geldklique unterzuordnen? Jedenfalls könn­ten wir mit Fug und Recht behaupten, daß der deutsche Geist kaum je eine breitere Entwicklungsmöglichkeit gefunden habe als im Zeitalter des Nationalsozialismus. So werde tatsächlich die gesamte kulturelle Aufbauarbeit in Deutschland ständig von der Oeffentlichkeit kontrolliert und sie vollziehe sich unter den prü­fenden Augen des ganzen Volkes.

Dr. Goebbels zeigte das große Ziel des deutschen Volks- und Nationaltheaters und den entscheidenden Vorstoß zum künstleri­schen Film. Das deutsche Buch und seine Sprache sei Sache der ganzen Nation. Mit dem Bekenntnis zum guten Buch verband Dr. Goebbels ein Bekenntnis zur deutschen Sprache als zu einem nationalen Heiligtum. Auch der Architektur sind durch den FSH- «r-grohe und neue Impulse gegeben.

Ungeheuerliche EnchSlluuge« desTemvr"

Polens Luftwaffe soll Deutschland in den Rücken fallen

Paris, 17. Juni. Ein mit drei Sternen bezeichnet«» Artikel DesTemps" fordert, datz im gemeinsamen Interesse die polni­sche« Lnftstreitkräfte aus einen Stand gebracht werden müßte«, !der es ihnen ermöglichen würde, die Vorteile ihrer geographischen Lage auszunutzen. Polen müsse hierzu bei seinen europäischen .Verbündeten oder durch deren Vermittlung bei den Bereinigten Staaten die nötige Hilfe finden.

Jedes neue Luftgeschwader, das in der Weichselgegend ge­soffen würde, würde dieFriedensaussichten" heben. Denn die polnischen Flugstreitkräfte könnten im Falle eines Konfliktes eine große Anzahl deutscher Rüstungsfabriken bombardieren und ihre Arbeit lahmlegen. Ebenso könnten sie alle deutschen Ostsee­häfen angreifen und die Versorgung der deutschen Industrie mit

skandinavischen Erzen stören. Schließlich könnten sie im Bedarfs­fälleVergeltungsmaßnahme n" ausüben, da die Haupt­stadt des Reiches weniger als dreiviertel Flugstunden von der Grenze entfernt sei.

Diese ungeheuerlichen Darlegungen beweisen mit eindringlicher Klarheit die wirklichen Absichten derFriedens­front" und die Rolle, die Polen bei der Einkreisung zu spielen hat. Wenn auch die geplante Bombardierung Berlins, deutscher Jndustriewerke und Ostseehäfen im Ernstfälle an der unüber­windlichen Vsrteidigungsorganisation der deutschen Luftabwehr zerschellen würde, so entschuldigt das die böse Absicht nicht. Die Absicht ist und bleibt mörderisch. Polen soll also endgültig die Rolle des ehemaligen Benesch-Staates übernehmen, der nach den Erklärungen des französischen Ministers Pierre Cot die Auf­gabe hatte, Deutschland in den Rücken zu fallen und durch die Bereitstellung Zeines Gebietes an die alliierte Luft­flotte einschließlich der Bombengeschwader aus der Sowjetunion die deutsche Industrie zu zerschmettern. Durch die eherne Entwick­lung wurden alle diese Pläne überholt. Daß sie aber nicht tot sind, beweisen die Ausführungen desTemps" von neuem. Sie enthüllen restlos die verbrecherischen Absichten der Einkreiser, die den salbungsvollenFriedensreden" ihrer Staatsmänner zum Trotz ausschließlich ihre Aktionen zur Vernichtung Deutschlands berechnen.

Reichsbevölkerung

Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung Bevöl­kerungsdichte gestiegen

Berlin, 18. Juni. Nach de« jetzt im Statistischen Reichsamt zu­sammengestellten ersten vorläufigen Ergebnissen der Volkszäh­lung vom 17. Mai 1939 beträgt die ortsanwesende Bevölkerung des Deutschen Reichs ohne Memelland 79,8 Millionen Einwoh­ner. Zusammen mit den rund 153 999 Einwohnern des Memel­landes, in dem die Zählung demnächst »achgeholt wird, beziffert sich die Reichsbevölkerung ans 79,8 Millionen Einwohner. Rech­net man hierzu die rund 6,8 Millionen Einwohner des Protek­torats Böhmen und Mähren, so ergibt sich, datz auf dem Gebiet des Grotzdeutschen Reiches rund 88,6 Millionen Einwohner le­ben.

Gegenüber den letzten Zählungen (Altreich ohne Saarland 16. Juni 1933, Saarland 25. Juni 1935, ehemaliges Oesterreich 22. März 1934, sudetendeutsche Gebiete 1. Dezember 1930) hat die Reichsbevölkerung (ohne Memelland und das Protektorat Böh­men und Mähren) um rund 3,2 Millionen oder mehr als vier vom Hundert zugenommen. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf den Geburtenüberschuß im alten Reichsgebiet zurückzuführen.

Von der Gesamtbevölkerung des Reiches entfallen 38,8 Mil­lionen auf das männliche und 40,8 Millionen auf das weibliche Geschlecht. Der Frauenüberschuß ist, wie bei allen Zählungen nach dem Weltkrieg zu beobachten war, weiter zurückgegangen. 1939 kommen auf je 1000 Männer noch 1050 Frauen gegenüber 1060 im Jahre 1933, 1073 im Jahre 1925 und 1101 im Jahre 1919.

Die Bevölkerungsdichte ist von 131,0 Einwohnern je Quadrat­kilometer auf Grund der letzten Zählung auf 136,4 Einwohner je Quadratkilometer 1939 gestiegen. Von den europäischen Staaten weisen lediglich Belgien, die Niederlande, England und Italien eine höhere Bevölkerungsdichte auf. Der absoluten Bevölks- rungszahl nach ist das Reich nach Sowjetrutzland der volkreichste Staat Europas.

Bei seiner Neugründung im Jahre 1871 hatte das Deutsche Reich rund 41 Millione Einwohner. Nach den Ergebnissen der letzten Vorkriegszählung betrug die Bevölkerungszahl im dama­ligen Reich 64,9 Millionen und stieg bis Mitte 1914 auf 67 8 Millionen. Bei der ersten größeren Nachkriegszählung 1925 wur­den auf dem durch das Diktat von Versailles erheblich verklei­nerten Reich.gebiet 62,4 Millionen Einwohner ermittelt. Bis 1933 stieg die Zahl wieder auf 65,2 Millionen. Durch die Wie­dereingliederung uralter deutscher Gebiete unter der Führung Adolf Hitlers ist die Bevölkerung des Reiches (ohne Protektorat Böhmen und Mähren) nunmehr auf fast 80 Millionen angewach­sen, mit dem Protektorat auf fast 86,6 Millionen.

Die Alte Garde in Münster

Schluhkundgebung der Alten Garde

Münster, 18. Juni. Nach der Trimphfahrt durch die Gaue Westfalen-Süd und Westfalen-Nord trafen am Samstag die 700 alten Kämpfer des Führers in der Provinzial- und Gauhaupt­stadt Münster ein. In der Schlutzkundgebung auf dem Prinzipal­markt in Münster ergriff nach der Begrüßung durch den stellv. Gauleiter Stangier Gauleiter Dr. Meyer das Wort. Stabschef Lutze betonte sodann, daß genau so wie die Alte Garde, das ganze deutsche Volk zusammenstehe, um dem Führer die Durch­führung seiner Aufgabe zu ermöglichen. Dr. Ley bezeichnete ab­schließend die Westfalenfahrt als neuen Anlaß zum Stolz, zur Freude und zur Gewissenheit, datz der Nationalsozialismus das Schicksal des deutschen Volkes fest in Händen hält. Mit dem Siegheil auf den Führer und den Liedern der Nation wurde die Kundgebung geschlossen.

Iahrestagung der NSKOV.

Northeim, 18. Juni. Das große Tagungszelt auf dem Kaser­nenanger in Northeim war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Reichskriegsopferführer Oberlindober zur Eröffnung der Arbeitstagung der NSKOV. eintraf. Zuerst sprach als Vertreter des Reichsarbeitsministeriums Ministerialdirektor Dr. Engel, der gleichzeitig die besten Grüße und Wünsche des Reichsarbeits­ministers für den erfolgreichen Verlauf der Tagung überbrachte. Dr. Engel hob sodann die bedeutenden Fortschritte hervor, die in den letzten Jahren in der Versorgung erreicht worden find. Reichskriegsopferführer Oberlindober gab einen Rückblick auf die erfolgreiche Arbeit der Organisation für die Versorgung und Betreuung der im Krieg Verletzten und der Hinterbliebenen der Toten. Heute erlebe der kriegsbeschädigte Soldat von einst die Genugtuung, Kinder und Eltern unserer Toten wirtschaftlich gesichert zu sehen. Mit der NSKOV. zusammenzuarbeiten und

il,re Weltanschauung durch Taten in den eigenen Reihen zu er- Härten, sei für die NSKOV. nicht ein Entschluß aus Gründen der organisatorischen Zweckmäßigkeit gewesen, sondern ein Be- fehl des Gewissens. Das Braunhemd, das die marschierenden Kolonnen der NSKOV. seit einigen Wochen anlegten, trüge» sie alle als Ehrenkleid mit gleichem Stolz wie einst den feld­grauen Rock. 2m abgelaufenen Jahr sei es auch gelungen, den Frauen der im Felde gebliebenen Kameraden, den Eltern und Kindern durch eine Krankenversicherung schwere Sorge für Ge­sundheit und Alter abzunehmen. Am Schluffe seiner mit großem Beifall aufgenommenen Rede überreichte der Reichskriegsopfer, führer den Ehrenring der deutschen Frontdichter an Ludwig Bethge, Heinrich Anacker, Karl Springenschmidt und Ulrich San­der. Bruno Brehm hatte bereits diese Auszeichnung erhallen.

GQ'sneus Besprechungen in Athen beendei

Strikte Neutralitätspolitik Griechenlands

Athen, 18. Juni. Die Besprechungen zwischen dem griechische» Ministerpräsidenten Metaxas und dem rumänischen Außenmini­ster Gckfencu sind beendet. Damit ist auch Gafencus Reise abge­schloffen. Die griechischen Kreise haben Eafencu gegenüber ihre Besorgnisse und ihr Mißvergnügen über die Ent­wicklung der Valkanentente nicht verborgen, da sich die Tür­kei, ohne die Mitglieder der Valkanentente zu unterrichte», militärisch und politisch an England band und dadurch die Balkanentente ihren ursprünglichen Charakter ver­lor. Hinsichtlich Jugoslawiens und seiner Haltung zu de« Achsenmächten scheint man in Athen der Auffassung zu sein, dotz es einem Lande möglich sei, seine freundschaftlichen Beziehun­gen wirtschaftlicher und politischer Art mit großen und kleine» Nachbarn auszubauen, ohne deswegen alte Verpflichtungen z« vergessen und alte Freundschaften zu verleugnen. Die Bespre­chungen Gafencus und Metaxas haben Bulgarien gegen­über zu einer gemeinsamen Haltung geführt, nach dene«M«k- nien und Griechenland zu territorialen ZrdgeDNWi»-

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U-Boot »Phönix« verloren

Paris, 17. Juni. Das französische Kriegsmarineministerium gibt am Samstag vormittag eine Mitteilung aus, die besagt:

Die Besorgnisse über das U-BootPhönix" waren leider ge­rechtfertigt. Der Befehlshaber der französischen Seestreitkriist« im Fernen Osten, der dis Nachforschungen selbst leitet, hat mil­geteilt, datz das U-Boot als verloren betrachtet werden mutz. Dir Nachforschungen durch sämtliche verfügbaren Flotten- und Lust- fahrteinheiten werden fortgesetzt Eine Untersuchungskommissio» wurde eingesetzt.

Linzelhriten vom Untergang

Paris, 17. Juni. DerMatin" bemerkt, daß es bisher nicht möglich gewesen sei, auch nur die geringste offizielle Auskunft bezüglich der Ursache der Katstrophe zu erhalten. Man sei bestürzt über die Fatalität der drei Unglücke, die in knapp einem Monat fast mathematisch die Flotten der drei demokratischen Großmächte betroffen habe. DieJustice" bedauert, daß die amerikanische» Rettungsglocken, von der einige Stück vom Kriegsmarineministe­rium bestellt worden sind, nicht rechtzeitig dem Marinearsenal in Saigon haben geliefert werden können. Die Agentur Jndo- Pacifique gibt noch folgende Einzelheiten zu der Katastrophe der Phönix": Am Vormittag des 15. Juni habe derPhönix" zu­sammen mit dem U-BootEspoir" und eine Reihe anderer Ein­heiten auf der Höhe von Cam Ranh Manöver durchgeführt uiü sei nach einer Uebung nicht wieder an der Meeresoberfläche er­schienen. Die unmittelbar unternommenen Nachforschungen, di« während 24 Stunden von Flugzeugen und Kriegsschiffen durch­geführt wurden, seien jedoch vergeblich geblieben. Die Meeres­tiefe in der Gegend, wo man das verschwundene U-Boot ver­mutet, betrage etwa 100 Meter. Obwohl man befürchtet, die Be­satzung nicht mehr retten zu können, gingen die Sucharbeite» weiter.

Warngeheul Wer Tschungking

Besuch im Hauptquartier der chinesischen Zentralregieru»

Die Millionenstadt in wenigen Monaten verdreifacht

Von den gegenwärtigen Verhältnissen in der jetzigen chi­nesischen Hauptstadt Tschungking gibt der Bericht eines fran­zösischen Korrespondenten ein anschauliches, wenn auch leichi schön gefärbtes Bild.

Vor mehr als sechzehn Monaten mußte die chinesische Ze«- tralregierung nach dem Fall von Hankau nach einem ande­ren Regierungssitz Umschau halten. Ihre Wahl fiel aus Tschungking, einer in der Provinz Szetschuan gelege­nen Großstadt, die damals rund eine Million Einwohner zählte. Diese Stadt lag damals nochweitab vom Schutz*, in der Lustlinie etwa 800 Kilometer von Hankau entfernt. Hier sollte der neue Widerstand gegen die siegreich vordrin­genden japanischen Armeen organisiert werden.

Wie Hankau liegt Tschungking am Jang-tse-kiang. Als Handelsmittelpunkt der Provinz Szetschuan besorgte sie frü­her die Warenverteilung nach der im Süden gelegenen Pro­vinz Kueitschau, nach Hiinnan und nach Osttibet. Rm> wurde sie auf einmal der Zentralpunkt des chinesischen Wi­derstandes. In wenigen Monaten verwandelte sich ihr Bill völlig. War die eine Million zählende Einwohnerschasi Tschungkings schon bisher auf engstem Raum zusammenge- drangt, so ergab sich nun in kurzer Zeit eine so gewaltig» Zusammenballung von Menschen, wie sie selbst für Chi» bisher kaum vorstellbar war. Der Leib der Stadt schwÄ auf. Tausende von Flüchtlingen aus den von Japan bereift besetzten oder gefährdeten Provinzen strömten Tag für Titz m die Stadt am Jang-tse-Flutz. In den Straßen staute sw der Verkehr. Die Häuser und Hütten füllten sich bis zm» letzten Platz. Die Hotelzimmer wurden zu Massenquarüe- ren. Es ging nicht mehr darum, allen Menschen ein Dev Wr Verfügung zu stellen, sondern nur dafür zu sorgen, das sie überhaupt ein Dach über dem Kopf hatten.