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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Kammer 137

Altensteig, Donnerstag, den 15. Juni 1939

«2. Jah-ga»,

Endgültiger Entscheid des Führers

A M? Ausnahmebestimmnngea von der Eeschwindigkeits- begrenzung für Kraftfahrzeuge Berlin, 11 Juni- Z« der Verfügung des Führers über die »eschwiudigkeitsbegrenzung für Kraftfahr­zeuge wird ergänzend mitgeteilt, daß von dieser Verfügung W öffentlichen Verkehr keinerlei Ausnahmen zuläs­sigsind.

Bei kraftfahrtechnische« und kraftsahrsportlichen Erprobungs- fchrtm hat sich der Führer in Einzelfälleu eine Ausnahmegeneh- «guag selbst Vorbehalten.

»Infanterieregiment Großdeutschland"

Ramenswechsel des bisherigen Wachregiments Berlin

Berlin, 11. Juni Auf dem Kasernengelände des bisherigen Wachregiments Berlin in Moabit fand am Mittwoch die Um­benennung des Regiments in den vom Führer kürzlich verliehe­nen NamenInfanterieregiment Großdeutschland" st7tt. Als -er Kommandant von Berlin, Generalleutnant Seifert, auf dem Kasernenhof eintraf, war das Regiment in Paradeaufstellung augetreten. Der neue Regimentskommandeur, Oberstleutnant »on Stockhausen, erstattete Meldung.

Unter den Klängen des Präsentiernvrsches schritt General­leutnant Seifert die Front ab, um dann in einer kurzen An- hnache den Namenswechsel zu vollziehen:Auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres hat der Führer und Oberste Be­fehlshaber der Wehrmacht befohlen, daß das bisherige Wach- regiment Berlin ab heute den NamenInfanterieregiment Groß- --»Maiid" führt. Ich beglückwünsche zugleich im Namen des Kommandierenden Generals das Regiment zu dieser hohen Aus­zeichnung und begrüße gleichzeitig den neuen Regimentskom­mandeur, Oberstleutnant von Stockhausen, an der Spitze seines Regiments. Möge sich das Regiment dieser hohen Auszeichnung, seines stolzen Namens, stets bewußt sein und sich ihrer würdig erweisen. Unsere Wünsche kür die Zukunft des Regiments bringen wir zum Ausdruck, indem wir rufen: Infanterieregiment Eroß- deutschland, Hurra!"

Regimentskommandeur Oberstleutnant vou Stockhausen dankte für die dem Regiment ausgesprochenen Wünsche und. wandte sich dann seinerseits mit einer Ansprache an das Regi­ment. Er wies darauf hin, daß das bisherige Wachregiment M2V Jahre als einziger Truppenteil in der Reichshauptstadt gestanden habe. Das Bestreben aller Kommandeure sei es ge- mstn, dafür zu sorgen, daß das Regiment stets vorbildlich auf- Im Herbst dieses Jahres wird das Regiment völlig um- Miedert. Es wird aus vier Bataillonen bestehen und rekrutiert V dann selbst aus Freiwilligen aus dem ganzen Reich. Der Wach- und Ehrendienst bleibt bestehen. Das Regiment wird voll- motorisiert. Das Regiment wird im Herbst eine neue Uniform «Halten.

Italienische Warnung an Polen

Es wäre klug, Deutschland nicht herauszufordern

Mailand, 14. Juni. Die italienischen Blätter beginnen sich eingehender mit der gefährlichen Haltung Polens gegen­über der deutschen Volksgruppe und vor allem auch gegenüber zu beschäftigen.

5o schreibt dasTribüne Fascista", die Warschauer Po- sei die Folge der von London und Paris inspirierten Richt- mnen. Eg scheine, daß Polen von den Ereignissen der letzten oeü m Europa wenig gelernt hat. Alle jene, die sich auf die llanzofisch-englische Solidarität verließen, hätten ein sicheres genommen: der Negus, Dr. Benesch und Regrin könnten ^uver Auskunft geben. Die Annahme, daß in England und Frankreich Leute bereit seien, sich für den polnischen Standpunkt der Danziger Frage hinschlachten zu lassen, sei höchst unsicher, hatten selbst Pariser Zeitungen erklärt, die nicht fasch isten- ^ndlrch seien. Es wäre daher klug, Deutschland nicht heraus- M>^rn! Aber man müsse an vernünftigen Entschlüssen in ^lschau zweifeln, weil Polen schon dem jüdischen Spiel aus- »oiwfrrt sei.

Strang in Moskau

Kreml schr kühl

Moskau, 14. Juni. Am Mittwoch vormittag traf der Direktor . ooreign Office, Strang, in Moskau ein. Er wurde am Bahn- ^hon einigen Beamten der englischen Botschaft empfangen; ^vowietseite hatten sich zwei Vertreter des Außenkommissa- a» . ^Aefunden. Die Moskauer'Presse nimmt nach wie vor Reise Strangs keinerlei Notiz. In hiesigen politischen wrrd allerdings derPrawda"-Artikel, der den intran- " Standpunkt Moskaus bezüglich der baltischenEaran- als eine Art Prolog für die Strang bevor- k dornenvollen Verhandlungen aufgefaßt. Es herrscht oer Eindruck vor, daß die Sowjetregierung sich wohl kaum in den noch umstrittenen Punkten der halten - einlassen, sonder» an ihren Bedingungen fest-

Beginn der AZestsalensahrt der Me» Garde

Dr. Ley weihte ein Standbild Horst Wessels in Vielefeld

Bielefeld, 14. Juni. Das Ravensberger Land und die Stadt Bielefeld, die den Ausgangspunkt der Westfalensahrt der Alten Garde des Führers bilden, zeigen mit Fahnen und Girlanden ein festliches Bild. Sie ehren damit 700 Teilnehmer an der Fahrt, die am Mittwoch aus allen Gauen des Eroßdeutschen Reiches eingetroffen sind.

Am Nachmittag vereinigten sich die Formationen der Bewe­gung mit den Fahrtteilnehmern zur Weihe des Standbildes Horst Wessels, dem großen Sohne Bielefelds. Als Vertreter des Stabs­chefs Lutze war SA.-Gruppenführer Jüttner erschienen. Er gedachte in seiner Ansprache des ältesten Sängers der national­sozialistischen Revolution.

Die WeihereLe hielt Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Er ging dabei von dem Satze aus: Eine Idee ist soviel wert, wie sie bei den Menschen vermag, Opfer auszulegen". Es gibt große Organisationen, die Menschen, die bereit waren, sich zu opfern» als Märtyrer bezeichneten. Die germanische Bezeichnung für diese Menschen aber heißt Helden. Als die Bewegung um Deutschland kämpfte, gab es ein tägliches Ringen von morgens bis abends. Es war ei» gewaltiges und tägliches Opferbringen. Der ganze Kampf war ein einziger Opfergang. Der Wechsel, den die Bewegung dem Schicksal ausstellte, war hoch und gewaltig.

Wem es vielleicht bange geworden ist wegen des Glückes, das der Himmel der. Bewegung schenkte, es heißt ja, daß die Göt­ter ein ewiges und ungetrübtes Bild nicht dulden der möge bedenken, daß wir noch nicht den Einsatz zurückerhalten haben, den Adolf Hitler und seine Kämpfer leisteten.

Der Sturmführer, der in Berlin für Deutschland und Adolf Hitler kämpfte, ist ein Symbol geworden. Sein Lied hat Mil­lionen Menschen aufgerüttelt. Tausend Jahre mögen vergehen, aber niemals wird man dieses Lied und den Kampf eines Horst Wessel vergessen. Es ist eine solche Ehre und Freude für mich, in der Geburtsstadt Horst Wessels dieses Standbild zu weihen.

lleber Tientsin ballen sich Gewitterwolken

Die Blockade hat begonnen

Die internationalen Niederlassungen in Len Handelsstäd­ten Chinas haben schon oft zu ernsten politischen Konflikten geführt. In Tientsin, der bedeutendsten Hafenstadt Nordchinas, aber schwelt seit Wochen ein Feuer, das unter Umständen noch zu wert größeren Explosionen führen kann, ils alle Bombenattentate, Mordversuche und sonstigen Zwi- ichenfälle, die je das Leben in den chinesischen Fremdenstäd- len beunruhigten. Wer wohnt in den internationalen Ni» derlassungen, welchen Sinn hatten die von China den eura päischen Völkern gewährten Konzessionen und welche Roll« spielen sie in der kriegerischen und politischen Auseinander, setzung des Fernen Ostens in diesen Jahren? Selbst die gro­ßen politischen Wandlungen der letzten Zeit haben nichts daran geändert, daß bis auf den heutigen Tag die Fremden in China in den sogenannten Vertragsstädten, in Fremden­niederlassungen oder Settlements wohnen, wo sie über ei­gene Verwaltungen und Polizeigewalt verfügen. Obwohl eine Reihe von Ländern, darunter Deutschland und Sowjet- rutzland, in jüngerer Zeit auch Italien, Holland, Schweden, Belgien, Dänemark usw. aus die einschneidendsten Exterri- korialitätsrechte verzichtet haben, hat sich die Abschlietzung der Fremden in China nur teilweise gelockert. Sie ist nicht verschwunden. Sie konnte es auch nicht, solange gerade die zahlreichen Fremdengruppen, in erster Linie Engländer, Amerikaner, Franzosen, Japaner und zarentreue Russen, ihre Sonderrechte nicht aufgaben und dazu auch von den Chinesen nicht gezwungen wurden.

Die Aufhebung der Sonderrechte wurde von den Chinesen früher immer wieder angekündigt, von der fapanischen Presse oftmals verlangt, aber bis auf den heutigen Tag nicht verwirklicht. So blieben die Konzessionen, wie man die Fremdenniederlassungen vielfach nennt, trotz aller Wand­lungen auch heute noch das, was sie vor Jahrzehnten waren. Man zählt in China von heute, mehr als dreißig größere Bertragsstädte. Unter ihnen gelten Schanghai, Peiping (Peking), Hankau, Tientsin, Kanton, Tschungking und Tsingtau als die größten. Man schätzte früher, d. h. vor dem Kriege, die Bevölkerung in den Vertragsstädten auf zwi­schen 250 000 und drei Millionen. Gegenwärtig dürften diese Zahlen eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein, denn vor dem japanischen Militär und der japanischen Polizei flüchten zahlreiche chinesische Kaufleute, Soldaten und Re­volutionäre unter den Schutz der europäischen Polizei «ad Verwaltung.

Die genaue Zahl der Fremden in China wird sich nie be­rechnen lassen. Namentlich was an Japanern, Soldaten, Be­amten und Kaufleuten in das Reich der Mitte strömt, läßt sich schwer überblicken. Vor Ausbruch des Krieges beziffert« man die Zahl der Fremden aus rund 350 000, davon etwa 250 000 Japaner, 80 000 Russen. 12 000 Engländer, 600V Amerikaner, 3000 Deutsche, je 2500 Franzosen und Portu- giesen. Aber damals wie heute wurde schon die Mehrzahl der Bevölkerung in den Fremdenniederlassungen von den Chi­nesen gebildet. Es handelt sich dabei einerseits um die rei­chen Kaufleute, andererseits um höhere Angestellte. Sie be­trachteten es als zum guten Ton gehörig, nicht in dem Ch.ü nesenviertel, sondern der Fremdenstadt zu wohnen. Vor dem Kriegs schätzt man die Zahl der Chinesen, die in der Frem­denstadt von Schanghai ihr Haus gebaut hatten, auf fast eine Million. In Schanghai wie in Tientsin werden sich diese Ziffern durch die Kriegswirren bestimmt nicht verrin­gert haben. Allerdings dürfte dadurch das Leben in den Fremdenstädten keineswegs an Annehmlichkeiten und Si­cherheit gewonnen haben.

Einmal leiden zahlreiche Konzessionen an lleberfüllung Zum andern legt der Krieg das Geschäftsleben, soweit e« nicht in japanische Hände überführt worden ist, weitgehend lahm, namentlich, nachdem die Japaner nicht zu Anrecht in den internationalen Niederlassungen geradezu Schlupfwin­kel für die nationalistischen Terroristen und Revolutionär« erblicken. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß di« englische Unterstützung für den chinesischen Marschall sich nicht auf Waffenlieferungen und Kredite für die Regierung in Tschungking erstreckt, sondern auch auf die Duldung und den indirekten Schutz des von Tschiangkaischek geförderten und propagierten Terrorismus in den von Japan besetzten Städten und Provinzen. Diesem Umstand verdanken es letz­ten Endes die unbeteiligten Fremden in den Konzessionen, wenn sie mit Engländern, Franzosen und Amerikanern fa- panische Gegenmaßnahmen über sich ergehen lassen müssen.

In Tientsin, der Hafenstadt der chinesischen Provinz Ho­pei, komplizieren sich die Verhältnisse noch. Gerade in Hopei beunruhigen viele Tausende von chinesischen Freischärlern das wirtschaftliche Leben und hindern die Japaner und di« japanfreundlichen Behörden an der Ausübung jeglicher Au­torität mit Ausnahme in den größeren Städten. Dabei ist Tientsin der wichtigste Hafen und Handelsplatz Nordchinas, fast gleichbedeutend mit Schanghai und Kanton. Sie breflel

Wir vergessen ja so leicht und darum ist es notwendig, Kampf- Zeichen aufzurichten, die uns immer ermahnen, unsere Pflicht za tun, wie Horst Wessel sie erfüllte. So weihe ich dieses Standbild mit dem Treuegelöbnis an den Führer und mit dem Gruß an Horst Wessel: Adolf Hitler und Deutschland Sieg-Heil!

Nachdem die Nationalhymnen verklungen waren, fiel di« Hülle von dem Standbild, das in Gestaltung und Ausdruck ganz den nationalsozialistischen Kampfer verkörpert.

Am Abend nahm die Alte Garde an einer Feierstunde in der Oetker-Halle teil. Nach der Feierstunde, die dem Lebenskampf Ulrich von Hottens gewidmet war, marschierte sie durch das dichte Spalier jubelnder Menschenmassen zum Kesselbrink, dem Mittelpunkt der Stadt. Hier fand die offizielle Eröffnung der Westfalenfahrt statt.

Dr. Ley erinnerte dabei in einem Rückblick an Kampf und Opfer der nationalsozialistischen Bewegung, für die Bielefeld als Geburtsstadt Horst Wessels ein besonderes Sinnbild sei. Die Fahrten der Alten Garde sollten den Kampfgeist vergangener Jahre lebendig erhalten. Sie sollten immer die Erinnerung wachhalten und mahnend verkünden, daß ohne Opfer und Einsatz für die Bewegung niemals die Wiedergeburt unseres Volkes und Reiches möglich war.Wir wollen", so schloß Dr- Ley unter dem Beifall der aufmarschierten Formationen und der den Platz in endloser Zahl umsäumenden Menschen,Träger des Glaubens und der Treue zum Führer sein. Hier in diesem Gau werLen wir sehen, daß Marxismus und Reaktion keine Macht mehr haben. Ich grüße euch im Namen der Partei und des Führers, und wir alle grüßen den Führer: Sieg-Heil!"

Im Schein der Fackeln und Scheinwerfer klingen die Hymnen auf. Dann leitete ein Feuerwerk über zu dem Volksfest, mit dem dieser Eröffnungstag der Westfalenfahrt der Alten Garde ausklingt.

Am Donnerstagfrüh werden die Altgardisten ihre Fahrt durch den Gau Westfalen-Nord antreten. Durch die Senne und das Lip°- >r Land werden sie zum Tagesendpunkt Bad Salzuflen geführt.