Säfte von Ribbentrops in Hotel Esplanade

Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop gab zu l^ren des estnischen Außenministers Selter und des lettischen Außenminister Munters am Mittwochmittag ein Frühstück im Hotel Esplanade.

Am Abend wohnten der estnische und der lettische Außenmini- fter in kleinem Kreis einer Aufführung desFliegenden Hol­länders" von Richard Wagner in der Staatsoper Unter den Linde« bei.

Zustimmung der lettischen Regierung

Riga, 7. Juni. Aus der am Mittwoch veröffentlichten amtli­che» Verlautbarung über die letzte Sitzung des lettischen Mini- ßkerkabinetts am Dienstag geht hervor, daß der lettische Außen­minister über den Entwurf des am Mittwoch zu unterzeichnen­den Nichtangriffspaktes zwischen Lettland und Deutschland be­richtete. Das lettische Kabinett stimmte diesem Vertragsabschluß

Lettische Blätterstimmen

Riga, 7. Juni. Die gesamte Presse Lettlands schenkt der in Berlin vollzogenen Unterzeichnung des deutsch-lettischen Nicht­angriffspaktes die größte Beachtung und bringt ausführliche Be­richte über die feierliche Unterzeichnung. Im halbamtlichen BlattBriva Zeme" heißt es u. a., die zwischenstaatliche Lage des lettischen Staates hänge in der Hauptsache davon ab, daß sich Lettland zwischen zwei Großmächten Deutschland und der Sowjetunion befinde. So sei ganz natürlich die Forderung nach dem Abschluß eines Nichtangriffsvertrages auch mit Deutschland e»tstande». Durch den Nichtangriffsvertrag werde Lettland seine Beziehungen zum deutschen Reich noch mehr stabilisieren und das sei die Voraussetzung für jede zwischenstaatliche Freund­schaft. Der jetzt Unterzeichnete Nichtangriffspakt sei mit keiner­lei Klauseln politischer oder wirtschaftlicher Natur verbunden, der die Handlungsfreiheit des lettischen Staates einschränke. Aus diesem Grunde könne man von diesem Vertrag in vollem Amfange sagen, daß er auf der Grundlage voller Gleichheit zur Förderung der gegenseitigen Freundschaft abgeschlossen worden fei. Da die kürzlich unterschriebene Einigung zwischen Deutsch­land und Litauen auch die Bestimmungen eines Nichtangriffs­paktes enthält, so könne gesagt werden, daß alle drei baltischen Staate» ihre Beziehungen zu Deutschland klar und bestimmt for­muliert haben.

Echo zur Parade der Legion

Starke Beachtung der Führer-Rede

London, 7. Juni Sämtliche Londoner Blätter schildern die protze Parade der Legion Condor vor dem Führer und berichten -gleichzeitig über die Rede Adolf Hitlers. Allerdings hüten sich «ie Londoner Blätter, auf die Worte des Führers, daß England hie deutschen Kolonien geraubt habe, in irgend einer Weise ein- «ngehen, genau so, wie sie dies bei der Kasseler Rede des Füh­rers getan haben. Ihre Berichte stehen durchweg unter lleber- schriften, in denen hervorgehoben wird, daß der Führer England -angegriffen bezw. des Diebstahls beschuldigt habe Im übrigen -tun die Blätter so, als ob es niemals eine demokratisch-bolsche­wistische Einmischung gegeben hat, und ergehen sich i» Ent- -rüstungsphrasen.Times" sagt: Adolf Hitlers Rede sei zum »größten Teil ein Angriff auf die Westmächte gewesen, und zwar ttn einem Tone, der keinen Zuhörer in irgend einem Zweifel über »des Führers Gefühle vor allem gegenüber England gelassen habe. T)erDaily Telegraph" macht gehässige Bemerkungen, die in fihrer Gemeinheit und Verlogenheit nur von den entsprechenden Ergüssen des berüchtigten liberalen HetzblattesNews Chronicle" Vbertroffen werden.

Paris, 7. Juni. Die Ansprache des Führers au die Soldaten Der Legion Condor wird von den Blättern Wiedergegeben. Die Tatsache, daß der Führer erneut die demokratischen Einkreiser -«»geprangert und gewarnt hat, wird von den meisten Blättern «lit nervöser Gereiztheit verzeichnet, ein Beweis mehr, daß die 'Schuldigen sich von diesem Vorwürf getroffen fühlen.

Rom begrüßte die Spamenkämpfer

' Der Duce dankt den Freiwilligen für ihren Einsatz

Rom, 7. Juni. Die Hauptstadt des Faschismus hatte am Mitt- «och zum Empfang der italienischen spanischen Legionäre ihr Mönstes Festkleid angelegt. In der Via Nazionale, einer der Hauptverkehrsadern der italienischen Hauptstadt, wo die römische Bevölkerung des Vorbeimarsches ha rte, begrüßte die Menge stürmisch den Duce und den Abgesandten General Francos, »Innenminister Serrano Sun er, der an der Seite Mussolinis, «ingeben von den Mitgliedern der italienischen Regierung, des Großen Faschistischen Rates und hoher italienischer und spani­scher Offiziere von der Haupttribüne der Parade beiwohnte. Wie enn Vortage in Neapel, bemerkte man auf der Ehrentribüne an Der Seite der spanischen Offiziersabordnung eine aus Deutsch­land entsandte Offiziersmission von Spanienkämpfern sowie die Militärattaches der befreundeten Länder.

Die Kapelle der Carabinieri eröffnet«, wie in Madrid den Worbeimarsch, gefolgt von einer Abteilung von Offizieren. Dann Marschierten drei eiserne Blocks auf, die drei Bataillone spa­nischer Legionäre, zuerst die Blauen, dann die Schwärzen und zum Schluß die Grünen Pfeile, mit stür­mischen Rufen auf Franco und Spanien begrüßt, von Blumen mnd Beifall überschüttet. Drei neue geschlossene Blocks zeichneten stch weiter ab; die italienischen Legionäre. Unbe­schreiblicher Jubel begleitete sie, ein Blumenregen empfing die italienischen Freiwilligen, die ihrem Duce mit Stolz in die Au­sehen. Innerhalb von zehn Minuten war die Parade der OOO Spanienkämpfer beendet, während Fliegereinheiten an dem Barblauen Himmel noch das Bild der militärischen Kraft wir­kungsvoll unterstrichen.

Unter neuen Beifallskundgebungen der Menge verließ der Duce darauf die Ehrentribüne, um sich im Wagen zum Palazzo Deuezia zu begeben. Hier schritt Mussolini zunächst mit Jnnen- luiuister Serrano Suner unter dem Knattern der Maschinenge­wehre langsam die breite Treppe zum Nationaldenkmal empor, um vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten im stillen Ge­denken zu verharren. Auf dem weiten Platz, wo inzwischen die italienischen und spanischen Legionäre Aufstellung genommen Hatten, verharrten die Spanienkämpfer in ehrfurchtsvollem Schweigen und erwiesen dem Symbol der Millionen gefallener Helden des großen Krieges ihre Ehrenbezeugung. Den Abschluß Dieser eindrucksvollen Kundgebung bildeten die spanische» und

italienischen Nationalhymnen, worauf Mussolini in den Pa­lazzo Venezia zuriickkehrte.

Bald darauf erschien der Duce auf dem historischen Balkon, von dem stürmischen Jubel der 6000 Freiwilligen, die mit Gene­ral Gambara und seinem Stab an der Spitze, mit der Front zum Palazzo Venezia Aufstellung genommen haben, sowie einer nach Tausenden und Abertausende» zählenden Menschenmenge em­pfangen. Mussolini dankte den Legionären für ihre von Rufen auf Franco begleiteten stürmischen Kundgebungen mit dem rö­mischen Gruß, und mehrmals veranlaßten die stürmischen Huldi­gungen den Duce, sich erneut in Begleitung des spanischen Ja­ne,-Ministers und des Außenministers Graf Liauo den Legionä­ren zu zeige«.

Die Einkreisungssucht Ehamberlaius

Mitglied des Foreig« Office fährt nach Moskau

London, 7. Juni. Premierminister Chamberlai» teilte im Unterhaus mit, daß di« Regierung einen Vertreter des An- ßeuamtes «ach Moskau entsende, um dem dortigen britische« Botschafter über die Haltung -er britische« Regierung zu alle» offenen Punkten in den englisch-russischen Verhandlungen zu in­formiere«. Der Premierminister verwahre sich gegen die parla­mentarische Wißbegierde: Es sei unmöglich, Tag für Tag Infor­mationen über den Fortschritt der Verhandlungen zu geben. Mr den Augenblick gab er bekannt, daß die britische Regierung sich mit Moskau über die Hauptziele völlig einig sei und die Sow­jets davon überzeugt seien, daß sie bereit seien, ein Abkomme« auf der Grundlage voller Gegenseitigkeit abzuschlie- ßen. England habe betont, daß es sofort und rückhaltlos bereit sei, zusammen mit der französischen Regierung Rußland im Falle eines Angriffes, der Feindseligkeiten mit einer europäischen Macht Hervorrufe, militärisch voll zu unterstützen.

Chamberlain fügte eine Mitteilung hinzu, die den unerhört provokatorischen Charakter der Einkreifungssucht klar heraus­treten ließ: Er beabsichtige nicht, die militärische Unterstützung über die die drei Mächte sich einigen könnten, auch im Falle ei- ues tatsächliche« Angriffes auf ihre eigenen Gebiete zu beschran­ke«. Mau könnte sich Fälle vorstelle«, in denen eine der drei Regierungen sich in ihrer Sicherheit indirekt durch die AMo« einer andere« europäischen Macht bedroht fühlen könnte (k).

Churchill deckt die Karlen auf...

Renyork, 7. Juni. ,Herald Tribüne" bringt aus London , ein« Artikel Churchills, der vor allem die militärische Seite der Ein­kreisungsmachenschaften der Plutokratien enthält. Der altbe­kannte Einkreisungsfachmann macht darin aus seinem Herzen keine Mordgrube, indem er sagt, die Allianz mit Sowjetrutz- land sei notwendig und die Forderung Moskaus, daß das Bünd­nis die baltischen Staaten und Finnland einschlietze, sie wohl begründet, denn die Tapferkeit der deutschen Armee darf nicht unterschätzt werden! Churchill enthüllt noch mit zynischer Offen­heit den Wunschtraum aller Einkreiser, der einzigartigen Quali­tät der deutschen Soldaten eine brutale Uebrrmacht entgegen- zusetze», was er schamhaft mitgleichzeitigem Druck vieler Län­der" umschreibt...

Einkreisrmgsberatungen in London

Eingeständnisse der Pariser Presse

Paris, 7. Juni. Die Besuchsreise des französischen Generalissi­mus Eamelin nach London wird von der Pariser Presse mit einem aufschlußreichen Vegleitkonzert unterstrichen. Dabei machen einige Blätter im Zusammenhang mit den neuen militärischen Problemen, die den französischen und britischen Generalstäben gestellt seien, das unfreiwillige Eingeständnis, ganz offen von einemProblem der Koalition" lies Einkreisung zu spre­chen. So erläutert die sowjethörige FrühzeitungOrdre" dieses Koalitionsproblem mit folgender Formel: Verteilung der Streit: kräfte auf mehrere Kriegsfronten und damit im Zusammenhang natürlich die Frage des Kommandos an den verschiedenen strate­gischen Punkten. DerJour" unterstreicht, daß man in offi­ziellen englischen Kreisen die übliche Diskretion über die mili­tärischen Besprechungen bewahre, die General Eamelin mit de« britischen Militärsachverständigen haben werde. Man erinnere jedoch daran, daß zwischen Frankreich und England die Generab- stabsfühlungnahinen ständig aufrechterhalten würde». DerEp- celfior" meint, daß die Besprechungen Gamelins mit dem briti­schen Militärchef das ganze weite Gebiet der französisch-britischen Zusammenarbeit sowohl zu Lande, zu Wasser und in der Lust umfassen werden. Diese Zusammenarbeit sei seit längerer Zeit schon in fester Weise hergestellt. Aber die Entwicklung der inter­nationalen Lage mache erneut Beratungen notwendig (!). D« Londoner Korrespondent desMatin" will wissen, General Ga- mekin sei nach London gekommen, um das Einheitskommando über die französischen und britischen Streitkräfte im Kriegsfälle zu erhalten.

DasOeuvre" erklärt, der Besuch General Gamelins stelle die erste Fühlungnahme mit dem britischen Feldmarschall Gott seS Einführung der Militärdienstpflicht in England dar. Es Handke sich auch gleichzeitig um den Beginn von Militärbespre-- chuugen mit den Türken, die eine Militärmisfio« «aH London geschickt hätten und mit den Polen, deren Kriegsminr- ster nach London gekommen sei.

Vrttisch-sowjetrrrffischer Kuhhandel

Prawda" lüftet die Maske

Moska», 7. Juni. In einem offiziösen Artikel nimm t di» sowjetrussischePrawda" zum erstenmal seit der Rede Molotow» vom 31. Mai wieder zu dem gegenwärtigen Stand der britisch- französisch-sowjetrussischen Paktverhandlungen Stellung. Der Prawda"-Arttkel formuliert dieMinimalbedingungen", di« Moskau mit seiner Antwortnote zur Schaffung derVerteidi- gungsfront" in Europa übermittelt habe, folgendermaßen:

1. Abschluß eines Effektivpaktes zum gegenseitige« Beistand gegen die Aggression zwischen England. Frankreich und der Sow­jetunion.

2. Hilfeleistung seitens der Sowjetunion für die fünf Länder, die bereits durch das englisch-französische Unterstützungsverspre­

chengarantiert" seien (gemeint sind Polen, Rumänien, die TW kei, Griechenland und Belgien).

3. Garantie der Hilfeleistung seitens Englands, Fraubcrtzh, und der Sowjetunionfür die drei bekannten baltischen (Estland, Lettland und Finnland).

4. Abschluß eineskonkreten" Abkommens über die Methode,^ Formen und Ausmaße der Hilfeleistung (gemeint sind natürLch militärische Abmachungen).

Damit ist durch die offiziellePrawda" zum erstenmal der Inhalt der Sowjet-Antwort, die in London mtt» Paris so große» Kopfzerbrechen verursacht hat, Kar ausgesprochen. Är einer für die Engländer recht peinlichem Weste hittt also Moskau jetzt dl» geforderteGarantie" für die baltische« Staate» gegen seine Mitwirkung an der eventuelle» Unterstützung für di» bereitsgarantierten" englisch-französischen Schützlinge aus.

Königsbesuch mit Herzklopfen

Washington, 7» Juni. Washingtons Bahnhof und die Regi» rungsgebäude tragen Flaggenschmuck als Vorbereitung auf de» Besuch des britischen Königspaares, der hier seit Monate« Herz­klopfen, Aerger und Unruhe verursacht hat. Die Presse gibt sich schon seit Wochen alle Mühe, dem Publikum dasrichtige Ver­halten" bei der Vorbeifahtt des Königspaares beizubringe». Kummer bereitet die geringe Zahl der Auserwählten, die zum Ealadiner im Weißen Haus und zum Gartenfest in der briti­schen Botschaft zugelasse» find. Außenminister Hüll begab sich mit einem großen zivilen und militärischen Gefolge nach Buffalo, um das Königspaar auf der internattonalen Brücke an de» Niagara-Fällen, wo es am Mittwoch zuerst den Boden der llSst- betritt, feierlich zu begrüße».

Bei seiner Ankunst in Detroit wurde der bekannte Jrensührer und Oberkommandierende derIrischen republikanischen Armee"/ Jean Russell, von der Vundespolizei aus dem Zuge heraus verhaftet. England hat vor einigen Tagen von der Reglern», der USA. die Auslieferung Nufsells verlangt, der als Veranlasser der irischen VombenanschDge iu England gilt und gegenwärtig auf einer Vottragsroste durch die Vereinigen Staaten für die irische Sache wirbt.

Die Neuyotter Stadtoerwaltnng mrd die Polizei erhielten Verhaltungsmatzuahme«, die vom der Geheimen Polizei der Ver­einigten Staaten Nordamerikas im Verein mit Englands Polizei­behörde Scotland Patt» ausgearbeitet wurden. Die Neuyorker Bürgerschaft hat sich währeÄ) des britischen Königs­besuches genau an dich« Regel» zu halten. Die Vorschrift« find derart streng «ud gehen so weit, daß selbst USA.-Blätter ihr Erstaunen n^t unterdrücken können. Von den Zuschauer» wird verlangt, dich ste ersteus beim Vorbeifahren des englisch» Königspaares völlig »regungslos zu verharren habe». Jegliche Bewegung ist untersagt. Zweitens muß jedes Fenster an jedem Gebäude in jtt»er Straße, durch die das Königspa« fahren wird, geschlossen bleiben. Bo» der Polizei witt» ver­langt, daß sie ans alle» Dächern der Wolkenkratzer und der a» deren hohen Gebäude entlang der Fahrtroute starke Belegschaft« aufstelkt, die die Volksmenge zu überwachen habe».

Belgiens AirßsnpoiMK

Absage ankollektive Sicherheit" und Einkreisung

Brüssel, 7. Juni. Der außenpolitische Kammerausschuß nah» den Bericht des flämisch-katholischen Abgeordneten und Kammer­präsidenten van Cauwelaert über die belgische Außenpolitik a». Einleitend wird erklärt, daß Belgien im Interesse seiner Sicher­heit und Existenz äußerste Wachsamkeit zeigen und die von König Leopold festgelegtePolitik der Unabhängigkeit und des Gleich­gewichts mit unbedingter Trene befolgen müsse. Der Bericht for­muliert dann eine deutliche Absage an die Politik der kollektive» Sicherheit und der Einkreisung. Belgier» will, so heißt es, vow jeder militärischen Verpflichtung gegenüber dem Auslande, sei ste kollektiv oder gegenseitig, frei bleiben. Es beabsichtige, sich vor­sätzlich aus den Streitigkeiten seiner Nachbarn herauszuhalte», Belgien werde jedem dieser Staaten durch seine Politik der A»- abhängigkeit und der Enthaltung und durch die peinliche Be­wahrung der Unverletzbarkeit seines Bodens den Frieden an de» gemeinsamen Grenzen ficherstellen, aber es werde sich widersetze«, das belgische Gebiet für einen Angriff oder eine militärisch» Operation, die gegen einen anderen Staat gerichtet wäre, zu be­nützen. Belgien fei nicht mehr durch einen internationalen Sta­tus gebunden, der es verhindern würde, seine politische Liuie frei abzuändern, ohne gegen internationale Verpflichtungeil z» verstoßen. Belgien wolle und müsse einer Politik der Unab­hängigkeit, des Gleichgewichts und des Friedens treu bleibe«. 2» dem Bericht wird ferner stark die Solidarität zwischen Vttgiev und Holland unterstrichen.

Polnische Schikane«

Abschnürung der Volksdeutsche» Ostoberschkesteos

Kattowitz, 7. Juni. In der letzten Zeit werden von feite» NZ polnische« Behörden in Ostoberschlesten die Möglichkeit« für Volksdeutsche, im kleinen Grenzverkehr den reichsdeutschen Teil Oberfchlestens zu besuchen, in rücksichtsloser und brutaler Weise eingeschränkt. Diese Einschränkung erfolgt seit einiger Zeit völlig planmäßig durch Ablehnung der Ausstellung neuer Grenzaus­weise und den Entzug der Grenzkatte aus nichtigen Gründe». Rücksichtslos setzen sich die polnischen Behörden über alle fami­liären und verwandtschaftlichen Beziehungen der Volksdeutsche», die durch die seinerzeitge Zerreißung Oberschlefiens nach Ver­sailler Muster besonders zahlreich und vielseitig find, hinweg. So können Kinder ihre Eltern und Elter» ihre Kinder schon seit langem nicht mehr besuche«, und sogar Männer, die «ach jahre­langer Arbeitslosigkeit in Ostoberschlesten nunmehr endlich im Reich den Segen der Arbeit wieder verspüren, könne» den Be­such ihrer Frauen und Kinder in vielen Fällen nicht mehr er­halten, weil diese» von den polnische« Behörde« grundlos und unter den nichtigsten Vorwände» Grenzansweise verweigert wer­den. Besonders werden von diesen Schikane« die sogenannten Grenzgänger bettoffen. Diese unberechtigte« und brutale» Maß­nahmen der untergeordnete« polnischen Behörden bedeute» nichts anderes als eine völlige Abschnürung der Volksdeutschen von ihrem Mutterlands, nachdem die geistige und kulturelle Verein­samung der Volksdeutschen durch das Verbot der deutsche» Zei­tungen und der Boykott deutscher Filme bereit» eine vollzogene Tatsache geworden P.