Schwarzwälder Tageszeitung

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Nr. 12S

Die englische N-Bool-KaLaftrophe

gHeier derThetis"-Katastrophe lichtet sich Torpedo- ausrüstung war schuld Drei sich Rettende ins Boot zurück­gezogen

London, 5. Juni. Der leitende Direktor der Cammel Laird- Merst, Johnson, von der das gesunkene U-BootThetis" gebaut worden ist, gab eine Erklärung über die Gründe der Katastrophe

Danach hat der vordere Verschluß eines Torpedoausschutzroh- «s nicht funktioniert. Und als die Mannschaft den innere« Ver- Wntz össnete, strömte das Wasser mit solcher Gewalt ein, daß «a« den Verschluß nicht mehr zudekam und daß es nicht mehr «laag, das erste Schott zu schließe«. Auch das nächste Schott nicht geschlossen werden, sodaß die beide» vordere« Teile Schisses voll Wasser liese». Warum es nicht gelungen ist, Miere Besatzungsmitglieder mit dem Davis-Rettungsapparat, jurch den vier Mitglieder sich retten konnten, an die Oberfläche -u bringen, ist noch nicht geklärt. Bei diesen weiteren Versuche« bat man drei Besatzungsmitglieder aus unbekannten Gründen in das U-Boot zurückgeholt; woran sie starben, weiß man »och nicht.

Direktor Johnson vertrat die Ansicht, daß die Admiralität al- les in ihren Kräften Liegende getan habe, um an den Rettungs- aibeiten mitzuhelfen. Die Arbeiten seien durch starke Strömung und Gegenströmungen außerordentlich erschwert worden. In dem Augenblick, wo bekannt wurde, daß ein Unglück geschehen sein bärste, habe man auch alle notwendigen Rettungsapparate an W Unglücksstelle geschickt; zur Zeit werden jetzt Versuche ge- »acht, das Schiff langsam zu heben und dann allmählich abzu- lchkeppen. In der britischen Admiralität in London wurde eine «jk Sitzung zur Untersuchung der U-Voot-Katastrophe abgehal- jm. Kapitän Oram, der die fünfte U-Boot-Flottille komman- keri und der als erster von dem gesunkenen Unterseeboot ..The- ßZ- gerettet wurde, erstattete Bericht.

Me Darstellung des Ministerpräsidenten

rmdon, 8. Juni. Ministerpräsident Chamberlai n gab im Merhaus die mit großer Spannung erwartete Erklärung über Ue Unterseeboot-Katastrophe ab. Er sagte, daß dieses tragische Unglück nicht etwa auf das Personal zurückzuführen sei, das sich an Bord befunden habe, vielmehr sei das U-Boot dadurch gesun­ken, daß durch Versagen des Verschlusses eines Torpedoausschuß- rohres die beiden vorderen Teile des U-Bootes voll Wasser ge­laufen seien. Der Signalapparat des Schiffes sei zerstört wor­ben, sodaß man sich nicht mit über Wasser befindlichen Schiffen habe in Verbindung setzen können. Die Rauchsignale, die man ge­geben und die Bojen, die man Hochgelasien habe, seien nicht gleich bemerkt worden. Chamberlain beschrieb darauf, wie man das U-Boot entdeckt habe. Sofort darauf habe sich der Kommandie­rende in Plymouth mit einer Rettungsgesellschaft in Liverpool in Verbindung gesetzt, um sicherzustellen, daß alle notwendigen Geräte so schnell wie möglich zur Stelle geschafft würden. Lham- berlain schilderte darauf die Rettung des Kapitäns Oram und der übrigen wenigen Ueberlebenden. Man habe dann später den Versuch gemacht, das Heck des Schiffes weiter aus dem Wasser zu Heben, um ein Loch hineinzuschweißen. Dieser Versuch sei aber feb/geMagen. Man nehme an, daß drei Vesatzungsmitglieder rHren Tod gefunden hätten, als sie versuchten, ebenso wie die übrigen vier mit Rettungsapparaten an die Oberfläche zu kom­men. Man habe sie wieder in das U-Boot zurückgezogen. Im Laufe der Schilderung der Rettungsarbeiten erwähnte der Mi­nisterpräsident, daß man um das U-Boot einen Deich habe legen können und man auch die notwendigen Hebevorrichtungen bereit­gehalten habe. Aber das U-Boot sei wieder aus der Trosse berausgeglitten. Der Ministerpräsident gab dann be­kannt, daß man angesichts der Größe der Katastrophe eine öf­fentliche Untersuchung abhalten wolle. Anschließend brachte er namens der Regierung und des Parlaments die tiefe Trauer über den Verlust so vieler Menschenleben zum Ausdruck.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Kreistag in Budweis. Am Sonntag fand in Budrveis, der «Üen deutschen Stadt Böhmens, der erste Kreistag der WDAP. bei herrlichstem Wetter ftattt. Im Mittelpunkt der Großkundgebung stand eine Ansprache des Staatssekre- Wrs Karl Hermann Frank, der das Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen im Protektorat umritz. Nach der Ade Franks erfolgte der Vorbeimarsch der Formationen. AM Mann SA., U, NSKK-, HI. und VdM. sowie je ein Ehrensturm der ^-Verfügungstruppe und der SA.-Stan- «nteFeldherrnhalle" marschierten an der Ehrentribüne vorbei.

Kcdenkstunde für Ernst vom Rath. Zum ehrenden Geden- M Ernst Eduard vom Raths, der Sonntag sein 30. Lebens­wahr vollendet hätte, fand im Auswärtigen Amt eine ein­mucksvolle Gedenkstunde statt, in deren Rahmen eine Ge- dmktafel im Vorraum des Hauses Wilhelmstratze 75 feier­lich eingeweiht wurde. Dazu hatten sich auch Regierungsrat G D. und Frau vom Rath mit den Brüdern des Verstorbe- Mn eingefunden. Reichsminister des Auswärtigen von Rib- mntrop hielt die Gedenkrede und weihte die bronzene Ge- mnktafel. Sie trägt die Inschrift: Ernst Eduard vom Rath, Mallen in Paris am 9. November 1938 in treuer Pflicht­erfüllung für Führer und Volk.

Erbmassen begraben ein Dorf. Die Regengüsse und das Hochwasser das in den letzten Tagen die nördlichen Apeni- heimgesucht hatte, wirken sich weiter in gewaltigen Erd­bewegungen aus. So hat sich eine ungeheure Erdlawine bei «ontefiorino südlich von Modena losgelöst, die sich in das tal des Dragone Vorschub. In Maesta bei Cigni mutzten A Häuser wegen Einsturzgefahr geräumt werden. 50 Fa­rben sind obdachlos geworden. In Prignano hat ein Erd- M drei Häuser und das Postgebäude vollkommen zerstört. A Tontola in der Gegend von Forli wurde eine Ortschaft Mündig unter den Erdmassen begraben. Zum Glück Mten 28 Familien noch rechtzeitig zum Verlassen ihrer Mer veranlaßt werde«.

Blitzschlag in Kirche. In Pradines (in Frankreich), in der «lhe von Tafors, (im Departement Lot) schlug der Blitz wahrend der Messe in eine Kirche. Der Elockenturm wurde ^."kommen vernichtet und zahlreiche Kunstgegenstände im »?cho«schiff schwer beschädigt. Von etwa 100 anwesenden ^rchgSngern, von denen der größte Teil K inder waren, «uchen 20mei st schwerverletzt ' " ^

Aus Stadt und Land

Mtensteig, den 6. Juni 1939.

Ergebnis der Sekretärprüfung 1839. 65 Anwärter

haben die im Frühjahr 1939 abgehaltene Sekretärprüfung bestanden, u. a.: Friedrich Bühler von Walddorf, Kreis Calw; Karl 'Greiner von Hirsau, Kreis Calw; OttoMöhrle von Tonbach, Kreis Freudenstadt; Hans Rexer von Neu­weiler, Kreis Calw; Paul Seeger von Freudenstadt; Gustav Treiber von Dobel, Kreis Calw.

Diensterledigung. Die Bewerber um die Revierfürsterstelle Dürrwangen beim Forstamt Balingen haben sich binnen 14 Tagen auf dem Dienstwege bei der Forstdirektion zu melden.

Das Altmaterial wird abgeholt. Am Donnerstag, den 8. Juni werden die Pimpfe bei den Haushaltungen Alt­material abholen.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in den Gemeinden K o r n w es th ei m, Kreis Lüdwigsburg, und Fornsbach, Kreis Backnang. Die Seuche ist e r - loschen in den Gemeinden Ummendorf, Kreis Biberach; Hundersingen und WalÄhausen, Kreis Saulgau, und in Stödtlen, Kreis Aalen.

Meldehundführer-Schein der SA. In Erweiterung des Nachrichtenscheines der SA." hat Stabschef Lutze mit sofortiger Wirkung denMeldehundführer-Schein der SA." gestiftet. Di« Bewerber für diesen Schein haben mit einem nach derPrü­fungsordnung für SA.-Meldehunde" abgerichteten Hund prak­tische und theoretische Kenntnisse auf dem Gebiete des Melde­hundwesens nachzuweisen. Die Inhaber des Scheines sind gemäß Vereinbarung mit dem Oberkommando des Heeres bevorzugt be­rechtigt, in Truppenteilen der Wehrmacht mit Meldehundabtei­lungen ihren Wehrdienst abzuleisten.

-r- Früchte. Der Mai war mit Ausnahme weniger

^ge kühl und naß, besonders in der ersten Hälfte des Monats. Dre Niederschläge waren über normal und z. T. so ausgiebig, daß dre Feuchtigkeit vom Boden nicht mehr ausgenommen wer- o«l konnte. Die zweite Hälfte des Monats war teilweise regne- kühlen Winden, meist bedeckt und brachte nur verein- zett Aufhelterung. Infolge dieser Witterung blieb das Wachstum aller Feldfrüchte stark zurück. Die Frühjahrssaat und auch die Feldbestellung konnte teilweise nicht rechtzeitig zu Ende geführt werden. Das Wintergetreide und die Sommersaat find nn Verhältnis zu früheren Jahren noch ziemlich zurück, teil- werte wird Eelbrost festgestellt; es ist jedoch zu hoffen, daß Warme und Sonnenschein den Rückstand aufholen. Soweit es sich bis jetzt beurteilen läßt, ist der Stand des Getreides im allgemeinen so, daß Aussicht auf eine mittlere bis gute Ernte besteht. Kartoffeln. Kohlrüben, Raps. Rübsen und z. T. Klee stehen etwas unter Mittel, es ist aber zu hoffen, daß auch bei diesen Gewächsen noch eine Besserung eintritt. Das gut ange­setzte Wieseucras wird voraussichtlich eine mittlere bis gute Heuernte geben. Das Wachstum der Reben ist noch stark zurück, so daß die Austriebe erst begonnen haben. Mit vereinzelten Ausnahmen find die Reben out durcki den Winter gekommen.

Nagold, 5. Juni. (Siedlergemeinschast.) Die hiesige Siedlergemeinschaft fand sich am Samstag imBären" zu­sammen, wo der Kreisgruppenleiter des Deutschen Siedler­bundes, B e ch t - Birkenfeld, überZweck und Ziel des Deutschen Siedlerbundes" sprach. Der DSB. hat im wesent­lichen folgende Aufgaben: 1. die Nutzung des Landes der nichtbäuerlichen Siedlung im Geiste des Nationalsozialis­mus und im Sinne der Verbundenheit von Blut und Boden zu sichern; 2. das nichtbäuerliche Siedlungswesen im natio­nalsozialistischen Staat unter dem GrundsatzGemeinnutz vor Eigennutz" zu fördern; 3. den nichtbäuerlichen Siedlern ideellen und materiellen Schutz zu gewähren. Aus diesen Aufgaben geht schon hervor, daß nicht nur die eigentlichen Siedler, sondern alle Neuhausbesitzer, die einen größeren Garten umtreiben, Mitglied werden können und sollen. Jeder Siedler aber gehört in den Siedlerbund, schon allein aus Dankbarkeit, daß ihm der Erwerb einer Heimstätte überhaupt ermöglicht wurde. Ortsgruppenleiter R a i s ch, der selbst Mitglied unseres Siedlerbundes ist, forderte in diesem Sinne alle noch fernstehenden Siedler und vor allem diejenigen, die zur Zeit bauen, auf, in die Reihen des Sied­lerbundes einzutreten. Bürgermeister Maier sprach über die Freuden und Leiden der Stadtverwaltung beim Bau der Siedlungen. Kreisbaumwart Walz, der Kreis- gruppenlehrwart des Siedlerbundes, sprach über die An­lage des Gartens.

Calw, 5. Juni. (Tödlich überfahren.) Am Samstag­abend ereignete sich ein bedauerlicher Verkehrsunfall. Das neunjährige Huchen einer kinderreichen Familie wollte bei derunteren Brücke" über die Straße springen und rannte geradewegs einem vorbeifahrenden Personen­kraftwagen in die Flanke. Von der Türklinke des Autos am Kopf getroffen, wurde das Kind mit aller Wucht zu Boden geschleudert und sofort getötet.

Calw, 5. Juni. Zum Tode des Eichmeisters Bosch wird noch gemeldet: Im Jagdrevier Rötenbach wurde Samstag­vormittag Eichmeister Georg Bosch am Fuße der Lei­ter eines Hochsitzes tot aufgefunden. Die Umstände lassen auf einen Jagdunfall schließen, dem der mit ganzem Herzen dem Waidwerk zugetane Jäger zum Opfer gefallen ist. Kurz nachdem die erschütternde Nachricht in Calw und Stuttgart eingetroffen war, hat sich der Oberstaatsanwalt persönlich an die Unfallstelle begeben, um die Ermittlungen zu leiten. Mit Pg. Bosch verlor der Kreis Calw der NSDAP, einen seiner aktivsten Politischen Leiter. Der Verstorbene leitete Las Personalamt des Kreises und war lange Zeit hindurch der Stellvertreter des Kreisleiters. Als Nationalsozialist gehörte sein Leben dem Führer und der Bewegung, für die er sich, kein persönliches Opfer scheuend, immer wieder restlos eingesetzt hat.

Freudenstadt, 5. Juni. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Am Samstag gegen 10.45 Uhr fuhr auf der Straßenkreuzung Martin-Luther-StraßeRingstraße ein Kraftfahrer in die rechte Flanke eines Lastzuges. Der Führer des Kraftrades, Gasmeister Albert Jans von hier, wurde dabei schwer verletzt und ist in der folgenden Nacht an den erlittenen Verletzungen, Schädelbruch, gestorben.

Freudenstadt, S. Juni. (Von der Bezirksmilchverwertung.) Am Samstag fand die 4. Generalversammlung der s

Vezirksmilchverwertung e.G.m.b.H. imWürttember- ger Hof" statt. Es war dabei die erfreuliche Tatsache zu ver­zeichnen, daß die Milcherfassung durch die Bezirksmilchverwer- tung eGmbH. Freudenstadt ohne Berücksichtigung des neu hinzu­gekommenen Milcheinzugsgebietes Schramberg im Jahre 19S8 gegenüber 1937 um 20 Prozent gestiegen ist. Der Vorsitzende, Pg. Haas, führte im Geschäftsbericht u. a. aus, daß der Verkehr mit der Milchsammelstelle eine Erleichterung bedeutet. Es ist bester, die Milch kommt gleich nach dem Mel­ken an den richtigen Platz, als daß die Landfrau selbst Butter herstellt, was zudem eine Verschwendung ist. Fortschrittliche Landfrauen beziehen selbst die Butter für den eigenen Verbrauch von der Molkerei, denn das kommt billiger als die Herstellung von Landbutter und erspart Aerger und Arbeit. Es sollen immer mehr Milchsammelstellen eingerichtet wer­den. Die landwirtschaftliche Nutzfläche unseres Kreises besteht zu fast zwei Dritteln aus Wiesen, Weiden und Futterland. Diese voll zu nutzen ist nur aus genossenschaftlicher Grundlage der Milcherfassung möglich. Umso erfreulicher ist die Entwicklung der Bezirksmilchverwertung. Anfang 1938 waren es 36 Genos­senschaften mit 58 Geschäftsanteilen und 58 000 RM. Haftsumme, am 31. Dezember 1938 dagegen 43 Mitglieder mit 121 Geschäfts­anteilen und 121 000 RM. Haftsumme. Auf dieser Grundlage ist der Neubau der Bezirksmolkerei finanziell ge­sichert, zumal die Anzahl der Mitgliedsgenossenschasten bis zum Jahresende sich wohl auf 50 erhöhen wird und damit die Mit­gliederzahl der Dezirksmilchverwertung dreimal so stark ist wie im Eründungsjahr. Die Erfassung aller Milcherzeuger ist di« Voraussetzung für die Lösung künftiger Aufgaben, sie war auch mit eine Voraussetzung für die Hebung des Erzeugerpreises im abgelaufenen Jahr. Der Erzeuger-Milchpreis je Liter betrug 1937 etwa 13,85 Pfennig, 1938 wurden von vornherein 14 Pfennig ansbezahlt. Im Bericht über die Tätigkeit des Vor­standes führte Pg. Haas aus, daß in diesem Jahr derBetrie- Schramberg aufzubauen war. Dank gebührt den dortigen Werken, die in ihren Kantinen Milch und Kakao ausschenken. Für ihr Entgegenkommen beim Vau der neuen Molkerei sagte Pg. Haas der Stadtgemeinde Freudenstadt und Kreisleiter Michelfelder Dank. Der Bau wurde am 27. Dezember 1W7 im einer außerordentlichen Generalversammlung beschlossen. So viel Kredit, wie damals aufzunehmen beschlossen wurde, wurde noch nicht in Anspruch genommen, im Berichtsjahr nur 32 068 Reichsmark und eigenes Kapital. Pg. Haas sprach gegenüber dem anwesenden Vertreter der Württ. Milchverwertung die Bitte aus, für die Gewährung eines verlorenen Zuschusses zu sorgen. Dies wurde ihm auch zügesichert. Der Bau wird ausgeführt von der Treuhand der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Stutt­gart, die örtliche Leitung hat Architekt Weiß. Betriebsleiter Geh ring ist es gelungen, auf einer Reichsnährstandsschau einen 1. Preis für Quart und einen 2. Preis für (kurzzeiterhitzte) Milch zu erzielen. Schließlich betonte der Vorsitzende, daß die einzelnen Erzeuger wie die Genossenschaften und die Bezirks­milchverwertung in einem gemeinsamen Leistungskampf stehen. Es ist deshalb unverständlich, daß manche noch den Wett der Leistungskontrolle und der Melkkurse herabsetzen. Vor einiger Zeit fand in Freudenstadt ein milchwirtschaftlicher Lehrgang statt, ein solcher soll im Lauf des Sommers auch in Schramberg durchgeführt werden. Den Jahresabschluß gab EesMsts- führer Steinbach bekannt. Besonders bemerkenswert daran ist, daß die Mitglieder bis 31. Dezember 1938 63280 RM. an Geschäftsanteilen einbezahlt haben. Zusammen mit den Reser­ven und den Betriebsrücklagen beträgt damit das Eigenkapital rund 75 000 RM. Der Reingewinn beträgt 5339.18 RM. Er wurde wie folgt zu verwenden beschlossen: Eine Dividende von 4 Prozent auf die Geschäftsanteile, der Rest je zur Hälfte auf Betriebsrücklage und Reservefonds. Abteilungsleiter Schönle vom Milch- und Fettwirtschaftsverband Württem­berg sprach über die Land butterfrage und wies darauf hin, daß es Pflicht jedes Genossenschaftsmitglieds fei, für Ein­haltung der Milchablieferungssolls zu sorgen. Württemberg sei innerhalb des Reiches vom Buttereinfuhrland znm Butteraus- fuhrland geworden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß für die Reichsstützung auch nach dem Herbst noch Reichsmittel zur Ver­fügung gestellt werden; diese Hilfe habe der Bauer redlich ver­dient. Nunmehr sollen auch vollends alle Gemeinden Sammel­stellen einrichten und zur Milchablieferung übergehen.

Stuttgart, 5. Juni. (Zwei tödliche Unfälle.) Zd, der Hofenerstraße ist am Samstag ein 41 Jahre alter Man« auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise in einen etwa 15 Me» ter tiefen Steinbruch gestürzt und hat sich dabei tödlich, Verletzungen zugezogen. Beim lleberqueren der Prag- straße in Bad Cannstatt wurde am Samstagnachmittag ei« 56 Jahre alter Mann von einem Personenkraftwagen an­gefahren, zu Boden geworfen und dabei getötet. Die Schuld- fraae ist noch nicht aeklärt.

Raubzug am Hellen Tage. Ein tolles Räuber­stück leisteten sich Sonntagnachmittag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr zwei Burschen, indem sie einen verwegenen Raub­zug durch den südlichen Stadtteil unternahmen. Nicht we­niger als drei Wohnungen, und zwar in der Bopserstraß^ in der Hohenheimer- und in der Heusteigstraße, öfftreten si, mittels eines Nachschlüssels. Dabei wählten sich die Einbre­cher nur solche Wohnungen, in denen sich zu dieser Zeit nie­mand aufhielt. Die Diebe erbrachen verschiedene Schränke Kommoden und andere Behältnisse. Es fielen ihnen daba Bargeld im Werte von 1800 RM. sowie verschiede«» Schmuckgegenstände aus Gold und Silber in die Hände. Bei ihrem dritten Einbruch wurden sie von den betreffende« Wohnungsinhabern überrascht. Die Einbrecher suchten un­ter Mitnahme ihrer Beute das Weite, und es gelang ihnen auch in der allgemeinen Aufreauna zu entkommen.

Ludwrgsburg, 5. Juni. (Drei tödliche Verkehrs» Unfälle.) Im Kreise Ludwigsburg ereigneten sich öb« das Wochenende nicht weniger als sieben zum Teil schwer« Verkehrsunfälle, die drei Todesopfer forderten. In Hohe», eck wurde ein Lastwagen, als der Lenker mit übermäßige« Geschwindigkeit eine Kurve nahm, aus der Fahrbahn getra­gen, und das Fahrzeug geriet auf das Bankett. Zwei mH dem Wagen fitzende Arbeiter wurden dabei auf die Straß« geschleudert, wobei der 33 Jahre alte Karl Ruf aus Ttt>» mannhausen tödliche Verletzungen davontrug; der»er« wurde mit einem Schädelbruch ins Kreiskrankenhaus ver­bracht. Der leichtsinnige Lenker wurde festgenommen. K»W vor Mundelsheim fuhr ein Motorradfahrer gegen eise« Baum und wurde auf der Stelle getötet. Es handelt sich m« den 32 Jahre alten Arbeiter Philipp Funk aus Auerbachs an der Bergstraße. Auf der Straße nach Neckargröningen fuhr am Sonntagabend der Lenker eines Motorrades, als er in einer Kurve einen Personenwagen überholen wollte, ge­gen den Randstein und einen Telefonmast. Bei dem Anprall erlitt der Lenker, der 29 Jahre alte Max Fink aus Asperg, so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Sein Bei­fahrer erlitt schwere Verletzungen.