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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 124

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Altensteig, Mittwoch, den 31. Mai 183g

s «2.

Zahrga«,

der Reichsarbettsdienft m der Ostmark

Mer Arbeitsgaue im Aufbau 28 00V Arbeitsmänner und 3VVV Maiden eingesetzt

so. Mai. Vom 18. bis 22. Mai veranstaltete die Leichsleitung des Arbeitsdienstes eine Besichtigungsreise durch Amtliche Arbeitsgaue der Ostmark. Insgesamt wurden 27 Ab- Mdmgen des männlichen Arbeitsdienstes sowie 9 Lager und «tue Vezirksschule des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche -Jagend besucht. Dabei konnten sich die Gäste aus dem Altreich ,Nicht nur von der schönen Lage und zweckmäßigen Ausgestaltung K»er Unterkünfte überzeugen, sondern auch den fortgeschrittenen «Stand der Ausbildung und der praktischen Arbeit an den Bau- Wellen bewundern.

Den stärksten Eindruck hinterließ die selbstverständliche und -freudige Bereitschaft, mit der sich die Jugend der Ostmark diesem -Ehrendienst an Volk und Boden hingibt. Diese innere Bereit­est zur Verwirklichung der Arbeitspflichtidee war die erste Voraussetzung dafür, daß in Jahresfrist der organisatorische und praktische Aufbau des RAD. in der Ostmark so weit vollendet werden konnte, wie er sich heute darstellt. Sofort nach dem Um- b«kch stellten sich alte, erprobte Kämpfer der Bewegung, die be­reits unter dem Schuschnigg-System an der Errichtung eines nationalsozialistischen Arbeitsdienstes gearbeitet hatten und da­für in den Kerker geworfen wurden, zur Verfügung, um mit iHklfe der altreichsdeutschen Mittel , und Erfahrungen das Werk fku Angriff zu nehmen. Heute stehen in der Ostmark schon rund iLM voll besetzte Abteilungen mit 20 000 Arbeitsmännern und MV Lager des weiblichen Arbeitsdienstes mit 3000 Arbeitsmai- Den, während Dutzende von Abteilungen und Lagern noch in kber Planung bezw. im Aufbau begriffen sind. Den praktischen Bedürfnissen entsprechend ist die Ostmark in vier Abtei­lungen eingestellt worden: den Arbeitsgau 34Oberdonau", den Arbeitsgau 35Wien-Niederdonau", den Arbeitsgau 36 Sudmark" (umfassend Steiermark und Kärnten) und den Ar- beitsgau 33Alpenland" (umfassend Salzburg, Tirol-Vorarl­berg). Für den weiblichen Arbeitsdienst wurde eine Gliederung m drei Bezirke vorgcnommen: Wien-Niederdonau, Südmark und Alpenland.

Die Auswahl der Arbeitsvorhaben bereitete keine nennens­werten Schwierigkeiten, denn nach zuverlässigen Berechnungen Ermen in der Ostmark noch rund 450 000 Hektar der landwirt­schaftlichen Nutzbarmachung zugeführt werden. Das ist ein un­geheurer Arbeitsvorrat. Was seit den Zeiten Maria Theresias au großen Kultivierungsprojekten liegen geblieben ist, was das Lchuschnigg-System verkommen ließ, das bringt jetzt der Reichs­arbeitsdienst zur Ausführung. Zwei Hauptarbeitsgebiete schälen stch aus der Fülle der Aufgaben heraus: Die Herstellung einer geregelten Was s e r a b fu h r, um besseres Weide- und Acker­land in den Talböden zu gewinnen, und die Ausschließung der einsamen Gebirgsgegenden durch Wegebauten, »m den Vergbauern den Absatz ihrer Produkte zu ermöglichen. Dazu kommt außer den Almverbesserungen noch die unschätzbare Hälse, welche die Arbeitsmaiden den kinderreichen Bergbauern- Mnlien in der Haus- und Landwirtschaft leisten. Ein junges, frohes Geschlecht ist hier am Werk, um sich selbst in der Welt- Mschauung des Führers zu festigen und um dem Deutschtum in der Ostmark neuen Lebensraum in der Heimat zu erschließen.

Japanischer Glückwunsch

Telegrammwechsel des Führers mit dem japanischen Premierminister Berlin, 30. Mai. Der japanische Premierminister E<?ührer anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-ita- Ochen Bündnispaktes nachstehendes Telegramm gerichtet: tiiü^" lleberzeugnng, daß der angesichts der unruhigen poli- Europas am heutigen Tage zwischen Deutschland M ^geschlossene rechtggjjltd Bündnisvertrag wesent-

lii» "7 des Weltfriedens beitragen wird, spreche ich

Knii herzlichen Glückwunsch aus. Premierminister des

strreiches Japan, Baron Hiranuma Kiichiro."

^Führer hat mit folgendem Telegramm geantwortet:

darüber, daß die Auffassung Eurer Exzellenz von der eutung deutsch-italienischen Bündnisvertrages sich mit

A,!"^?lu^assr!ng deckt, spreche ich für Ihren Glückwunsch zum Hill " Vertrages meinen herzlichsten Dank aus. Adolf

Der Neichsarbeitsführer beim Duee

lleberreichung eines Ehrendolches dl«m, 30. Mai. Reichsarbeitsführer Hier! ist am Montag­en- im Beisein von Staatssekretär im Landwirtschaftsmini- l erium Tassinari vom Duce empfangen worden. Dabei Erreichte der Neichsarbeitsführer, der von Generalarbeits- Rrer Tholens, Oberarbeitsführer' von Stetten-Erb, rbeitsfjjhrer Fr. Gott schal! und Oberfeldmeister Hille- ^ann begleitet war, als Zeichen der Verehrung des gesamten eichsarbeitsdienstes dem Duce einen Ehrendolch.

Kriegsmarine begrüßte Spanienkam-ser

DieKdF.--Flotte schon in der Deutschen Bucht Hamburg festlich gerüstet

Hamburg, 3V. Mai. Wie bereits berichtet, werden die deutschen Freiwilligen aus Spanien morgen in Hamburg ein- treffen, wo sie von Generalfeldmarschall Göring begrüßt wer­den. Der Eeneralseldmarschall wird an Bord einer Jacht den Schiffen der Freiwilligen entgegenfahren. Die Jacht wird die Schiffe der Freiwilligen in langsamer Fahrt passieren und mit ihnen dann als letztes Schiff des Geschwaders nach Hamburg zurückkehren. Ganz Hamburg hat sich in den letzten 24 Stunden für den festlichen Empfang der deutschen Spanienkämpfer gerüstet.

Hamburg harrt in tiefer Freude und ehrlicher Begeisterung der Ankunft der deutschen Freiwilligen entgegen, und ist sich der Ehre bewußt, als erste deutsche Stadt den tapferen Soldaten den Gruß Großdeutschlands entbieten zu dürfen. Die Stadt selbst trägt bereits reichen Flaggenschmuck. Im ganzen Stadtbezirk werden aus Anlaß des festlichen Tages die Geschäfte von 11 bis IS Uhr schließen. Auch die Schulen erhalten schulfrei. Mit großer Spannung verfolgt die Hamburger Bevölkerung den Fahrtverlauf der Schiffe mit der LegionCondor". Inzwischen sind die Schiffe bereits in der Deutschen Bucht angekommen. Unser Sonderberichterstatter ist an Bord eines Schiffes der

LegionCondor" entgegengefahrcn. Er schildert nachstehend seine Eindrücke:

Die KdF.-Flotte mit der heimgekehrten Condor-Legion an Bord hat nach glattem Fahrtverlauf frühmorgens am 30. Mat die Deutsche Bucht erreicht. Die ersten Grüße der Heimat brach­ten den fünf Schiffen, auf denen stolz am Vormast die Flagge der ruhmreichen Legion und weit über das Heck vom Achterdttk der Heimatwimpel weht, die deutsche Kriegsmarine. Im Ehrengeleit der PanzerschiffeGraf Spee" mit dem Befehls­haber der Panzerschiffe, Vizeadmiral Marschall, an Bord und Scheer", der ZerstörerHans Lody",Ernst von Arnim" und Wolfgang Zenker" sowie der 8. Torpedobootsflottille, empfing sie die fünf KdF.-Schifse, voran das FlaggschiffRobert Leg" mit dem Kommandeur der Condor-Legion, Generalmajor von Richthofen, und den spanischen Generalen an Bord, dann in Kiellinie folgendWilhelm Gustloff",Der Deutsche", Stuttgart" undSierra Cordoba", die ostwärts auf Cuxhaven zudampfen. In der Nacht zum Mittwoch läuft die Flotte elb­aufwärts, um am Mittwochvormittag im Hamburger Hafen fest­zumachen.

England zu Füßen Stalins

Regime Fascista" zum Pakt mit Moskau

Mailand, 30. Mai. Die Bemühungen um das Zustandekommen des Paktes zwischen den West-Demokratien" und Sowjetrußiand werden von der norditalienischen Presse nach wie vor mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt. DasRegime Fascista" schreibt hierzu, es scheine nun sicher zu sein, daß sich Engländer, Franzosen und Sowjetrussen über alles geeinigt hätten. England sei der logischen Erpressung von Paris unterlegen und habe sich zu Füßen Stalins gedemütigt, der endlich seine Zustimmung erteilt habe. Der Faschismus habe im gegnerischen Lager eine derartige Panik hervorgerufen, daß es nicht leicht sei, den Konservativen von Kommunisten und den Demokraten von Anarchisten anseinanderzuhalten. Das Ergeb­nis davon werde man sehr schnell zu sehen bekommen, vor allem in Frankreich. Die Kommunisten sehen mit dem euglisch- französisch-sowjetrussischen Abkommen ihr Programm verwirklicht. In einigen Monaten, wenn nicht schon in ei---"- "Machen, werde die Regierung Daladic - von - . .. coolen, die

das Recht auf die Nachfolge gellend man,- n werde, gestürzt wer­den. Man werde zu den Streiks, Len Fabrikbesetzungen zurück­kehren, und jede von den Kommunisten begangene Gewalttat werde ihre Rechtfertigung erhalten. Die Kommunisten werden die Macht erobern und damit das Recht zu kommandieren. All das werde natürlich Frankreich dem Niedergang entgegenführen. Italien aber werde von den Fenstern aus das Schauspiel ge­nießen. Heute müsse man anerkennen, daß die von Kardinal Verdier gesegneten Juden die Triumphatoren der Lage seien.

Der Kaufpreis

Frankreich und England verletzen übernommene Verpflichtungen

Rom, 30. Mai. Die französische Politik in Syrien liefert einen lehrreichen Anschauungsunterricht über das wahre Gesicht der angeblich auf die Verteidigung der Freiheit und Unabhängigkeit der Völker gerichteten englisch-französischen E i n k r e i s u n g s - Politik. Die Verschacherung des Sandschak oon Alexandrette sowie eines weiteren syrischen Gebietes mit der Hafenstadt La- takia (gegenüber Zypern) an die Türkei als Kaufpreis für den Eintritt in die Einkreifungssront ist um so schwerer zu bewerten, als Frankreich damit nicht nur die Rechte der Syrier mit Füßen tritt, sondern sich des Bruches seiner feierlich übernommenen Verpflichtungen als Mandatar schuldig macht, während Eng­land mit seiner Zustimmung in flagranter Weise gegen Buch­staben und Geist des im englisch-italienischen Vertrag vom 24. April 1938 erneut bekräftigten Eentlemen-Agreements am 2. Januar 1937 verstößt.

Die italienische Presse, die ausführlich die Proteste der arabi­schen Bevölkerung verzeichnet, begnügt sich zunächst damit, die Tatsachen aufzuzeigen, die Rechtsbrüche festzustellen und auf den Widerspruch der französischen Haltung gegenüber der Türkei hin­zuweisen.

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Ein französischer Ministerrat hat in seiner Samstag-Sitzung den Entwurf zu dem englisch-franzöfisch-sowjetrusfischen Militär­vertrag angenommen und stimmte der Abtretung des Sandschaks Alexandrette an die Türkei zu im Austausch gegen die türkische Zusicherung, daß im Kriegsfälle die Dardanellen für die Durch­

fahrt englischer und französischer Kriegsschiffe geöffnet sind und rin französisch-türkischer Pakt auf der gleichen Basis wie die Triple-Entente abgeschlossen wird.

An der Grenze Mandschukuos

Mehrstündiger Kampf auf dem Ussuri

Hsinking, 30. Mai. Am Zusammenfluß des Ussuri, der zwischen dem Amur und dem Chankasee die Ostgrenze Mandschukuos gegen das Sowjetgebiet bildet, und dem Nor-Fluß kam es in der Näh« der Stadt Tunganchen zwischen einem mandschurischen und einem sowjetrussischen Kanonenboot zu einem mehr­stündigen Gefecht. Im Verlaufe des Kampfes wurde das mandschurische Kanonenboot schwer beschädigt. Das Außenaml Mandschukuos har beim sowjetrujsischen Generalkonsul in Lhar- bin schärfsten Protest eingelegt.

Moskau hinter den antzenmongolifchen Angriffen

Tokio, 30. Mai. Die gesamte japanische Presse fragt nach de» Hintergründen der schweren Kämpfe, die sich gegenwärtig an der mandschurisch-außenmongolischen Grenze abspielen. Uebereinstim- mend schreiben die Zeitungen, daß das Vorgehen der Außen­mongolei einzig und allein unter dem Einfluß Sowjetrußlands stehe und von der Komintern diktiert worden sei.

Tokio Asahi Schimbun" bezeichnet den außenmongolifchcn llebergiff als einenzweiten Schankufeng-Zwischenfall". Sie ficht darin einen Störungsversuch Moskaus, der China entlasten soll und gleichzeitig auf Japan un Zusammen­hang mit dem demonstrativ antijapanischen Verhalten der Demo­kratien im Falle von Kulangsu und Schanghai einen Druck aus- iiben soll.Tokio Nichi Nichi" kennzeichnet die Haltung Moskaus als eingefährliches Spiel mit' dem Feuer", für dessen künftige Entwicklung die Außenmongolei, d. h. die hinter der Außen­mongolei stehende Sowjetunion die volle Verantwortung tragen müsse.

Die Kämpfe am Buinoor. Zu den Kämpfen zwischen ja- panisch-mandschurischem Grenzschutz und außenmongolischen Truppen im Erenzbezirk Nomonhan wird ergänzend gemel­det, daß 150 Mongolen getötet und 42 Flugzeuge abgeschos­sen wurden. Auf japanischer Seite waren 29 Tote urä Ver­wundete zu verzeichnen. Ferner ging ein japanisches Flug­zeug verloren.

Endergebnis der Wahlen in Ungarn

Budapest, 30. Mai. Als vorläufiges Endergebnis der Wahlen ergibt sich folgende Mandatsverteilung:

Regierungspartei 180, Vereinigte Christliche Partei 3, Pfeil- kreuzler insgesamt 38, Kkeinlandwirte-Partei (Tibor Eckhardt) 14, Bürgerliche Freiheitspartei 5, Sozialdemokraten 5, Partei- - lose 6, Partei des Dolkswillens 1.

Zur Nachwahl stehen 8 Mandate.

Zu den 180 Abgeordneten der Regierungspartei sind die 16 oberungarischen Abgeordneten zu zählen, deren Mandat ver». lungert wird. Somit zählt das neue Parlament 276 AbgeoÄ»' nete. von denen bei diesen Wahlen 260 gewühlt wurden.