Letzten anszüschöpfe« und es ist die Wehrkraft des deutschen Men­schen: Hier liegt das unendliche Uebergewicht, das wir gegen­über unseren sogenannten Gegnern besitzen. Den deutschen Men­schen können sie nicht nachmachen. In Charakter und Fähigkei­ten des deutschen Menschen müssen wir die entscheidende Kraft sehen. Wir müssen davon abkommen. nur zahlenmäßige Betrach­tungen anzustellen. Ich weigere mich, einen deutschen Soldaten einem Soldaten dieser oder jener Rasse gleichzusctzen, denn es gibt Raffen, die in ihrer militärischen Veranlagung so unterle­gen sind, daß hier ein Deutscher ein Vielfaches auiwiegt. Wir muffen in Betracht ziehen: Im einzelnen deutschen Menschen, in feiner Ausbildung, in seiner Gesinnung und in seiner Einsatz­kraft liegt die Quelle für eine gewaltige Stärkung unserer mili­tärischen Macht. Selbstverständlich muß man ihn auch mit dem erforderlichen Material und den besten Waffen ausriisten.

Jedes Kind in Deutschland weiß heute, welche Bedeutung die Wehrmacht und namentlich die Luftwaffe hat und welche Rolle sie im vergangenen Jahre bei alle« politischen Erwägungen spielte. Das vergangene Jahr hat allen die Augen darüber ge­öffnet, wie richtig die Politik des Führers war: Zuerst die deut­sche Wehrfreiheit wiederherstellen, eine starke Luftwaffe schaffe« und damit dem deutschen Volk ein scharfes Schwert schmieden.

Das vergangene Jahr war auch für uns ein Jahr der Bewäh­rung. Als der Führer zur Befreiung der Ostmark rief, waren es Geschwader unserer Luftflotte, die zuerst Hoffnung, Zuversicht und Glauben in die Ostmark getragen haben. Sie kündeten: Der Führer kommt und mit ihm kommen die deutschen Soldaten, kommt die deutsche Wehrmacht! Die Stunde der Befreiung schlägt!

And dann kamen schwere Tage, kam die Sorge, ob Krieg oder Frieden. Und hier hat sich wieder die Erkenntnis bestätigt: Der Friede wird nur durch ein scharfes Schwert gesichert! Ohne das scharfe Schwert zerbricht der Friede! Wenn in jenen September­tagen der Friede gewahrt wurde, und Deutschland sein Recht er­hielt, dann nicht etwa deshalb, weil das gesamte Ausland Deutschlands Recht anerkennen wollte das hätte es ja schon früher gekommt sondern weil es wußte: Wenn die Frage nicht auf friedlichem Wege gelöst wird, dann wird der Befehl an die deutsche Wehrmacht gegeben, die Fragt mit anderen Mitteln zu lösen! Und man wußte im Ausland, daß wir hier nicht blufften!

Ihr Kameraden wißt es am besten: in jenen Tagen standen wir bereit. Ein Befehl und eine Hölle, ein Inferno wäre dem Gegner bereitet worden, ein kurzer Schlag, aber seine Ver­nichtung wäre vollständig gewesen. Wir danken heute mit dem ganzen Volk dem Allmächtigen, daß er Europa vor dem Schrecken des Krieges bewahrt hat. Der Friede blieb erhalten, weil in Deutschland ein eiserner Wille herrschte und hinter die­sem eisernen Willen Geschwader, Divisionen und Schiffe bereit- fkanden.

Die FurchtvorunserenunbesiegbarenLustge- fchwadern und der hochmodernen, vorzüglich ausgebildeten Flakartillerie hat manchem haßerfüllten Hetzer im Aus­lande Angstträume verursacht. Bekümmert standen damals unsere Feinde vor der Tatsache, daß Deutschland die mächtigste Luft­flotte der Welt besitzt. Zweifellos hat diese Furcht dazu beige­tragen, daß die Kriegshetzer nicht zum Zuge kamen; sie konnten den friedliebenden Staatsmännern den Weg zu unserem Führer und zu einer gerechten Verständigung nicht verbauen.

Was in den wenigen Jahren seit dem denkwürdigen 1. März 1335, dem Befehl des Führers gemäß, auf dem Gebiet der Luft­verteidigung geschaffen wurde, ist nicht zuletzt auch der freiwil­ligen Mitarbeit des ganzen Volkes zu danken. Wir wollen es «ie vergessen, daß dieses VolkungeheureOpferanGut »nd Arbeitskraft gebracht hat und weiter bringen muß, um eine so herrliche und schlagkräftige Waffe aufbauen zu können, sie stets auf dem neuesten Stand zu hatten und weiter zu entwickeln.

Am heutigen Tage und in dieser Stunde bewegt mich ein Ee- sühk heißen und tiefen Dankes für alle, die mich bei der Lösung der vielseitigen und gewaltigen Aufgabe tatkräftig un­terstützten. Ich denke dabei nicht allein an meine treuen Mitar­beiter und an alle Kameraden unserer stolzen Waffe, sondern auch an alle Konstrukteure, Ingenieure, Betriebssichrer und Ar­beiter in den Werkstätten und schließlich an das ganze große deutsche Volk, das so verständnisvoll und bereitwillig die großen Opfer für die Förderung unserer Arbeit auf sich genommen hat. Leder Soldat der Luftwaffe und namentlich jeder Offizier soll die Mitarbeit auch des einfachsten Volksgenoffen nicht vergessen oder geringachten. Sein Stolz sei es, Sohn dieses großen und opferbereiten Volkes zu sein. Er soll sich ebenso auch der Aerm- sten und schlichtesten Volksgenoffen nicht schämen, denn auch der ärmste Volksgenosse hat sein gerüttelt Matz an Opfern für die­sen Aufbau gebracht. Wir alle wollen stets eingedenk sein, daß wir ein Teil dieser Volksgemeinschaft sind und bleiben wollen.

Und deshalb wende ich mich aufs neue andie Offiziere. Eie sind dafür verantwortlich, daß die Truppe stets von natio­nalsozialistischem Geist erfüllt ist. Das bedeutet vor allem un­bedingte Treue und heiße Liebe zum Führer, dem wir alle» ver­sanken, und blinden Gehorsam seinen Befehlen! Ferner Opfer­bereitschaft, Pflichterfüllung und Kameradschaft das sind uns selbstverständliche Tugenden.

Nur auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschau­ung ist es auch möglich, die Einheit zu erhalten, die stets und überall erforderlich ist, um Freiheit und Unabhängigkeit des Volkes allzeit zu bewahren. Glauben Sie mir, die Einigkeit ist das Fundament der Nation. Solange diese Einigkeit bleibt io- lange Deutschland mit seinen 8V Millionen ein granitener Biock ist, bei dem in keiner Spalte das Sprengpulver der Volksver­hetzung angesetzt werde» kann, solange das ist mein heißer Glaube sind wir unüberwindlich und unbesiegbar.

Der 1. März ist aber für uns auch der Tag des Ausblickes in bie Zukunft, der Tag der Ausgabe der Parole. Neue große Auf­gaben liegen vor uns. Niemals dürfen wir auf dem Erreichten stehen bleiben. Wir dürfen uns der Erfolge freuen, aber nur um «eitere Erfolge zu erreichen. Auf keinem Gebiet,..weder bei den Fliegern, noch bei der Flak oder bei der Nachrichtentruppe, auch nicht im zivilen Luftschutz darf gerastet werden. Ueberall sind neue Aufgaben gestellt, neue Befehle gegeben. Dies erfor­dert gebieterisch die gesamte weltpolitische Lage. Ein Blick über die Grenzen hinaus zeigt, daß große Staaten, die sich in nicht mehr zu überbietender Anmaßung als Hüter der Kultur betrach­ten, von einem Rüstungsfieber ohnegleichen erfaßt worden sind. Während die Rede mancher ihrer Politiker von Friedensybra-

sen triefen und mit dem Oel christlicher Nächstenliebe und demo­kratischer Unfehlbarkeit gesalbt sind, stellen sie alle verfügbar-» Kräfte in den Dienst ihrer großen Aufrüstung. Und wenn ßch dann im eigenen Lande Stimmen gegen diese übersteigerte Auf­rüstung melden, dann ist-es immer Deutschland, das hier als Sündenbock herhalten muß. Man vergißt, daß der Führer im­mer wieder Vorschläge gemacht hat, die allein eine vernünftige Rüstungsbeschränkung hätten herbeiführen können.

Nun möchte ich hier in diesem Augenblick Euch, meine Kame­raden, zu der künftigen Arbeit noch ein Wort sagen. Au uns ist es, den Vorsprung in der Luftwaffe, den wir unweigerlich ha­ben, der uns sogar vom Ausland zugegeben wird, nicht nur halten, sondern weiter auszubanen. Die Verantwortlichen kür die Produktionswerkstätten haben alles daran zu setzen, die Lei­stung aufs äußerste zu steigern.

Wir müssen Flugzeuge in Zahl und G>'e herausbringen, wie es unvorstellbar scheint, wie es aber im Reiche Adolf Hitle-s, im Reiche der Autorität, durchaus möglich ist, wenn die Zu­sammenarbeit aller Stellen reibungslos und zielbewutzt erfo'gt. Wir müssen weiter dafür sorgen, daß wir uns von Rohsto"'n, die uns das^Ausland unter keinen Umständen in ausreichen" -r Menge liefert, unabhängig machen. In weitgehendem Maße -st das schon geschehen. Ferner müssen wir dafür sorgen, daß mir immer wieder die neuzeitlichsten und besten Konstruktionen reitstellen. Die Flieger müssen im kommenden Jabr unablä^-g üben, im Zusammenhalt, im Zusammenklug, im Zusammenar­beiten mit Flak- und Nachrichtentruppe. Gemeinsam müssen mir das Schwert schärfen, das der Sicherheit des deutschen Volkes dient.

Aber ich kann noch so viel Flugzeuge Herstellen, ich kann die Produktion aufs äußerste steigern, es ist doch immer wieder der Mensch, der den Ausschlag gibt. And darum gibt es für uns kein Vangemachen. wenn man draußen auch ein noch so lautes Rüstungsgeschrei anstimmt. Der Führer bat selbst vor einigen Tagen erklärt, dieses Geschwätz in der gan'-n Welt vermag ihm keine Unruhe zu bereiten. DasWortAn " st istin unserem deutschen Sprachsatz gestrichen, das kennen wir nicht. Wir wissen um unseren eigenen Wert. Wir unterschätzen auch den Wert des Gegners nicht, schöpfen doch dar­aus nur den Willen, unseren eigenen Wert zu steigern. Um es zu wiederholen: der Mensch mit seinen Fähigkeiten und seinem Charakter allein gibt den Ansschlag. Darum habe ich mich heute morgen andie deutsche Jugend gewandt und w-nde mich fetzt an die ganze deutsche Nation: die Besten unseres B"lkes ge­hören in meine Luftwaffe! Hier müssen die kühnsten Mensch-n eingesetzt werden. Vom Flieger wird ein Höchstmaß an innerer Haltung gefordert. Solange es deutsche Jungen gibt, haben sse immer kühne Ideale, ftnd wo ist ein kühneres Ideal, als in der Luftwaffe, bei der Fliegerei? Ich bin übeweuat und weiß es: die deutsche Jugend wird nach wie vor in Massen zu uns strö­men, sodaß wir die Möglichkeit haben, die Menkchen zu stellen, die wir für unsere gewaltige Luftwaffe gebrauchen.

Der Ausbau der deutschen Luftwaffe, den die Weltlage gebie­terisch von uns fordert, darf sich nickt allein auf die Zusam­menballung von Material, auf die Ausweitung der Prodnk- tionsstätten und auf die Ausbildung der Msnstst-n erstrecken es müsse gleichzeitig überlegene Führung und straffste Organisation dazukommen. Ich verlange, daß an dieser Organisation auch nn kommenden Jahr weiter oefeilt und gefeilt wird. Die einfachste Organisation wird auch hier die beste sein.

So gebe ich denn für 1933 die Parole: Die Luftwaffe er­fordert in diesem Jahre noch eine gigantische und gewaltige An­strengung. Ich verlange daher von jedem die letzte Hingabe an die Arbeit «nd an das Ziel. In diesem Jahre sollen wir nur daran denken, endgültig «nd für alle Zeiten der deutschen Luft­waffe den Vorsprung zu sichern, der nie wieder eingeholt werden kann, mag kommen, was kommen will. Und darum schließe ich mit den Worten, die ich heute morgen der deutschen Jugend sagte: Ich glaube an die sieghafte Kraft der deutschen Jugend und an die Unüberwindlichkeit unserer herrlichen Masse. Wir gedenken des Führers: Der Führer, unser Oberster Befehlshaber, dem in dieser Stunde der einzige Gedanke der Luftfahrt gehört: Sieghril, Siegheil, Siegheil!

Mutter «ud Kind"

952 000 Personen im Monatsdurchschnitt betreut 4 Mil­lionen Besucher in den Hilfsstellen Fast 2Z Millionen Kinder wurden verschickt

Fünf Jahre find vergangen, seit am 2. März 1634 die deutsche Oeffentlichkeit zum erstenmal vott dem Werden die­ses großen Hilfswerkes der NSV. hörte, das mit jeuier Be­treuungsarbeit am deutschen Volk da beginnen sollte, wo jede Betreuung und Fürsorge zu beginnen hat: An der Wiege des Lebens. Den deutschen Müttern will das HilfswerkMutter und Kind" ihre schwere Aufgabe leicht machen, will sie umhegen und pflegen, betreuen und erzie­hen.Mutter und Kind" will den jungen Müttern im Haus­halt helfen, will Arbeit erleichtern, Kinder gesund und kräftig aufwachsen lassen und kranken und schwachen Müt­tern in wochenlanger Erholungszeit wieder frische und neue Kraft geben.

Es will den Dank unseres Volkes an unsere Mütter ab­statten, und es hat in fünf Jahren eine Organisation aufge­baut und Leistungen vollbracht, die einzig dastehen. Und du Volksgenosse auf der Straße, du Arbeitsmann im Lärm der Fabrikhallen, du Rechner hinter dem Schreibtisch hast gehol­fen durch dein Opfer diese Leistungen zu vollbringen? Nein, du hast nur eine Dankespflicht erfüllt, eine Dankespflicht, die du gegen deine Mutter hast, gegen unser aller Mutter: Deutschland. Laß sehen, was aus der erfüllten Dankespfiicht geworden ist! Kinderlachen und frohe Mütter, sonnige Fe­rientage und lichte Heime, verträumte Ferienstunden in stUlen Wäldern, der laute Ruf gesunder Jungen, das wurde aus deinem Dank. 162 000 Kinder danken deinem Opfer das Leben. Sie wären gestorben, wie Tausende vorher, wennMutter und Kind" sie nicht in ihrem zartesten Le­bensalter hätte umsorgen können, wenn das Hilfswerk nicht die Säuglingssterblichkeit durch seine fürsorgende und vor- forgende Arbeit von 7,9 v. H. auf 6,4 v. H. hätte senken können. 162 000 Kinder lebten weniger in unserem Volk. 162 000 Kinder wären allein m den Jahren von 1933 bis 1938 dahingewelkt. Fürsorgerin war das Hilfswerk weil es

Vorsorgen» wurde. Mütter wurden betreut, 330 784 Müt­ter bis Ende Dezember 1938 in Heime zur Erholung ver­schickt. 2 443 779 Kinder erlebten die Kinderverschickung, tollten in Heimen der NSV., auf dem Lande bei Pflegers lern und kamen gesund, frisch und lebendig, wie niemals zuvor, zurück zu ihren Eltern. Dabei hast du geholfen! Da» ist mit dein Werk, dein HilfswerkMutter und Kind". Und du hast es mir ermöglicht, daß heute in 5183 Dauerkinder­gärten und 5584 Erntekindergärten Tausende und aber Tausende unserer Kinder in Krippen und Heimen eine Heimstatt finden, wenn ihre Mütter mit Arbeit überlastet in Betrieben oder Werkstätten stehen. 15 778 Hilfskräfte be­treuen diese Kinder und 3416 Lehrkräfte davon 13Ä hauptamtlich leiten Tag für Tag Kurse und Lehrgänge, lehren die Mütter richtige Ernährung, vernünftige Haus­halts- und Griundbeitsführung und Kindererziehung, tra­gen Wissen in die Stuben unserer Häuser, in denen Müt­ter für ihre Kinder sorgen. Allein im ersten halben Jahr 1938 wurden 17 241 Kurse mit 311556 Teilnehmerinnen durchgeführt. Vier Millionen Besucher holten sich Rat und Hilfe in den Hilfsstellen fürMutter und Kind", die h"'ite in fast jedem deutschen Dorf, bei jeder Ortsgruppe der NSV. zu finden sind und unendlichen Segen br>naen durch ihre Beratungs- und Betreuungstätigkeit. 952 000 Personen wurden durchschnittlich in jedem Monat durch dieses gewal­tige Hilfswerk betreut. 500 000»alinasausst""«uaen ssnd bisher wirtschaftlich schlechter gestellten jungen Müttern zur Verfügung gestellt worden.

Mussolinis Losung

Intensive militärische Vorbereitung Rom, 1. März. Mussolini empfing in Palazzo Venezia das neue Direktorium der faschistischen Partei. Unter Darle­gung der Richtlinien sür die dreifache Aufgabe, Imperium, Raff» und Autarkie, gab er die Losung:Immer intensivere militäri­sche Vorbereitung und immer größere soziale Gerechtigkeit". Sie bezweckt, sowohl die Verteidigung Italiens gegen mögliche Eia» kreisungspläne zu garantieren, die von den antifaschistische» Weltströmungen gegen die autoritären Staaten angestrebt we» den, als auch die Volksmassen immer enger mit dem faschistische» Staate zu verschmelzen. Die Richtlinien des Duce stehen im Mik telpunkt der römischen Abcndpresse. Sie betont, die überragend« Bedeutung der Erhöhung der militärischen Bereitschaft lieg« darin, daß die italienische Bevölkerung stets bereit sei, jede» Angriff auf das für den italienischen Arbeiter geschaffene Im, perium abzuwehren. Wieder einmal sehe man, daß der Fa'bis», mus im Gegensatz zu den falschen Ideologien anderer Staate» die wahre Demokratie sei.

Tumult im Haager Parlament

Wegen einer NSV.-Jnterpellation

Den Haag, 1. März. 2n der Sitzung der Zweiten Kammer kam es am Mittwochvormittag zu einem aufsehenerregenden Zwi­schenfall. Der Abgeordnete der NSV. (Mussert-Bewegung) Rost van Tonningen hatte namens seiner Fraktion eine Interpella­tion über die Mißstände in der Ortschaft eingebracht, in der das Vorgehen des zur Römisch-Katholischen Staatsparulei ge­hörigen Justizministers Eoseling zur Sprache gebracht wird. Dem Justizminister wird der Vorwurf gemacht, er habe durch sein Eingreifen zwei römisch-katholische Geistliche, die sich Sitt­lichkeitsverbrechen haben zuschulden kommen lassen, gedeckt. Als der gleichfalls zur Römisch-Katholischen Staatspartei gehörige Kammervorsitzende van Schaik vorschlug, die Interpellation der NSB. über den Fall abzulehnen, da der Justizministcr be­reits mehrfach sich zu diesem Fall geäußert habe, erklärte Rost van Tonningen, die sittenlosen Zustände von könnten nicht länger geduldet werden. Die Jugend von könne nicht länger Geistlichen ausgeliesert sein, durch die sie schon 25 Jahre miß­braucht werde. Das niederländische Volk müsse Eesegenheit ha­ben, die Wahrheit über die Vorgänge in zu erfahren. Wen» die Kammer hier nicht eingreife, mache sie sich selbst an den Vor­gängen in mitschuldig. Hier entzog der Vorsitzende dem Red­ner der NSV. das Wort und verlangte, er solle die Kammer­sitzung verlassen. Es entstand ein unbeschreiblicher Tumult, in dessen Verlauf ein Abgeordneter 8er Römisch-Katholische« Staatspartei Rost van Tonningen das WortLandesverräter' zurief. Als sich dieser gegen den Beleidiger wenden wollte, wurde er und sein Fraktionsqenosse, Woudenberg. d->r Um zu Hilfe ge­eilt war, aus dem Sitzungssaal gedrängt. Die Kammersihung mußte unterbrochen werden. Der Vorfall bat in Holland stärk­stes Aufsehen erregt, umsomehr, als die Mißstände in schon feit langem das allgemeine Tagesgespräch bilden.

Drr französische Außenminister über -te iniernattonale Loge

Vonnet bestätigt Entfendang eines Kriegsschiffes nach Haina»

Paris, 1. März. Außenminister Bonnet legte am Mitt­wochnachmittag vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer ausführlich die internationale Lage dar.

Zur politischen Lage im Fernen Osten erinnerte Bonnet an den Protestschritt der französischen Gesandtschaft in Tokio ge ge» die Besetzung der Insel Hainan. Bonnet bestätigte dabei, daß Frankreich ebenso wie Amerika ein Kriegs­schiff in die Gewässer von Hainan entsandt habe.

Unter Bezugnahme auf die Erklärungen Chamberlains und Lord Halifax' versicherte Vonnet erneut, daß die französisch- britische Solidarität niemals eine größere Stärke bekundet habe als jetzt.

Besonders ausführlich sprach sich Bannet über die spanischen Angelegenheiten aus sowie über die Bedingungen der de jure- Anerkennung der Burgos-Regierung durch Frankreich.

Wikbrr Araber trr-ie Kerker gk werfen

Zerufalem, 1. März. Hier wurde ein Jude in Hast genom­men, der aufrührerische Flugzettel verteilte. In der Gegend von Samaria wurden fünf Dörfer durchsucht und hernach 56 Araber in die Kerker geworfen. Dort wurden auch die Leiche» von drei Arabern gefunden. In Haifa hält der Streik der Ara­ber an. Eine große Menge von Arabern, die gegen ihre Unter­drücker protestierten, wurde von britischem Militär und Polizei zerstreut. ^