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Heimatzeitung der Kreije Salw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nnmmer 52

Altensteig, Donnerstag, den 2. März 1938

I «2 Ihr,«»,

Ohne scharfes Schwert zerbricht der Friede!"

Die Feierstunde im Reichsluftfahrlministeriilm

9. November staatlicher Feiertag

Heldengedenktag in diesem Jahre am 12. Marz

Berlin, 1. März. Der FLhrer hat in einem im Neichsgesetz- Ratt veröffentlichten Erlaß, den 9. November, den Gedenktag die Gefallenen der Bewegung zum staatlichen Feiertag er­klärt.

Gleichzeitig hat der Führer verfügt, daß der Heldengedenktag als Tag der Wchrfreiheit künftig am 16. März, und wenn dieser Tag ein Wochentag ist, am vorhergehenden Sonntag, in diesem Jahre also am 12. März, begangen werden soll.

Eine Verordnung über den Schutz des Heldengedenktages wird Henso wie über den Schutz des 9. November demnächst ergehen.

Der neue Einkommensteuertarif

Berlin, 1. März. Im Reichsgesctzblatt ist jetzt die angekÜn- stgte Neufassung des Einkommensteuergesetzes gleichzeitig mit »en neuen Steuertarifen erschienen. Es ergibt sich daraus, daß »ie Erhöhung der Lohnsteuer für die Ledigen sich erstmalig aus. vi t in der Einkommensgruppe von 442 bis 455 Mark monat» stch. Die Steuer beträgt in dieser Stufe 69.16 Mark gegenüber bisher 68.38 Mark, die Erhöhung also nicht viel mehr als 1 Pro- Mut. Die stärkere Belastung steigt dann in den folgenden Ein- lommensgruppen an. Bei einem Monatseinkommen von 567 bis 426 Mark tritt die Erhöhung schon mit rund 8 Prozent in Er- scheinung. Etwa von 556 Mark ab erreicht die Steuererhöhung von 12,5 Prozent, also um 1 Achtel des bisherigen Steuerbetru­ges ihre volle Auswirkung. Die Steuerbeträge der neuen Sten- erftufe II» der in der Hauptsache die Verheirateten angehören, tu denen na chfünfjährigem Bestehen der Ehe noch kein Kind »orhanden ist, liegen durchweg genau in der Mitte zwischen der Steuer der Ledigen und der Steuer der Verheirateten ohne Kin- Herermäßigung, die den bisherigen Sätzen entspricht. Auch di« Steuerbetrüge für Verheiratete mit Kindern sind gegenüber dem bisherigen Steuertarif nicht geändert worden. Vei der Einkom- «enfteuer der Veranlagten beginnt die Erhöhung der Steuer her Ledigen bei einem Einkommen von 4256 Mark jährlich. Die Steuer beträgt in dieser Einkommensgruppe mit dem Mittelbe, trag 4560 statt bisher 736 Mark künftig 947 Mark. Die volle Auswirkung der Steuererhöhung um 1 Achtel beginnt bei einem Mittelbetrag von 6606 Mark. Für die Lohnsteuerpflichtige« Werden die neuen Vorschriften erstmalig für den nach dem 31. März 1939 endenden Lohnzahlungszeitraum angewendet, bei den Veranlagten für den Veranlagungszeitraum 1939, also bei der nächstjährigen Veranlagung.

65 -Ntzrige brauchen nicht in den Ruhestand

Berlin, 1. März. Durch Erlaß an die Nachgeordneten Behör­den hat der Reichsinnenminister in Erweiterung der bisherigen Bestimmungen die Ermächtigung erteilt, ausnahmsweise Ange­stellte und Lohnempfänger auch dann über das 65. Lebensjahr hinaus bis zu drei Jahren weiter zu beschäftigen, wenn die Vor­aussetzungen des Paragraph 18, Abs. 2 der Angestellten-Tarif- ordnung für den öffentlichen Dienst nicht gegeben sind. Diese Weiterbeschäftigung darf nur erfolgen, wenn sie einem dienst­lichen Bedürfnis entspricht und wenn das Eefolgschaftsmitglied mit der Weiterbeschäftigung und dem Abschluß eines besonderen Dienstvertrages einverstanden und geistig und körperlich aus­reichend rüstig ist. Die Dienstverträge sind befristet für je ein Jahr abzuschließen. Unberührt bleibt die Möglichkeit, Eefolg- schastsmitglieder ohne zusätzliche Altersversorgung auch länger als drei Jahre weiter zu beschäftigen, wenn sie für Abkömmlinge sorgen müssen. Der Minister gibt ferner die Ermächtigung, tüch­tige Beamte, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, aber »och voll leistungsfähig sind, und auf die Paragraph 68 bs. 2 des deutschen Veamtengesetzes keine Anwendung gefunden hat <üer finden soll, als Angestellte oder Lohnempfänger bis zur Vollendung des 68. Lebensjahres weiter zu beschäftigen, sofern hierzu ein dienstliches Bedürfnis besteht. In allen Fällen ist ein Dienstvertrag abzuschließen, der für ein Jahr befristet ist und dir Anwendung der in Betracht kommenden Tarifordnungen vorsieht.

Empfang des Miomalischen Korps beim Führer

Berlin, 1. März. Beim Führer fand heute zu Ehren des Diplomatischen Korps eine Abend tafel statt, an der sämt­liche in Berlin beglaubigten Botschafter, Gesandten und Ge­schäftsträger, sowie die Reichsminister, mehrere Reichsleiter und leitende Beamte des Auswärtigen Dienstes des Reiches mit ihren Damen teilnahmen.

Eine große Oftmark-Preffefahrt

München, 1. März. Am Mittwoch begann von München aus eine große Ostmarkfahrt deutscher Journalisten, die aus Anlaß der bevorstehenden Wiederkehr der Befreiungstage von der Reichspressestelle der NSDAP, durchgeführt wird. Die Journa­listen besuchen alle sieben Gawe der Oftmark.

^ Berlin, 1. März. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen am Tage der Luftwaffe, dem ersten Erinnerungstage im Eroßdent- schen Reich, stand die Feierstunde im Ehrensaal des Ncichskuft- fahrtministeriums. Mit den Vertretern aller Wehrmachtsteile nahmen zahlreiche Reichsminister, Reichsleiter und Staatssekre­täre, die Führer der Formationen der Bewegung und zahlreiche anders Ehrengäste an der Feierstunde teil, deren Höhepunkt die festliche Ansprache des Eeneralseldmarschalls war.

^ach ferner Rede brachte der Eeneralfeldmarschall das Sieg- Heil auf den Obersten Befehlshaber und Führer Adolf Hitler aus, in das die Festversammlu.rg begeistert einstimmte. Mit den Liedern der Nation klang die eindrucksvolle Stunde der Er­innerung an die Erringung der Freiheit unserer Luftwaffe aus. Kurz nach 13 llhr erschien der Eeneralfeldmarschall im Ehren­hof des Ministeriums an der Wilhclmstratze, von den ungezähl­ten Tausenden, die Kopf an Kopf die gegenüberliegende Stra­ßenseite, alle Balkone und Fenster besetzt hielten, mit tosenden Heil-Rufen empfangen. Unter den Klängen des Präsentier- marsches schwenkte das Spielmanns- und Mustkkorps des Regi­ments Hermann Eöring ein, um gegenüber dem Ehrenhof Auf­stellung zu nehmen. Als erste marschierte dann die Fahnen- obordnung der am Vorbeimarsch beteiligten Ehrenformationen vorüber, gefolgt von zwei Kompagnien des Regiments Hermann Eöring, die im Paraveanzug mi aus gepflanztem Bajonett und mustergültig ausgerichtet unter dem alten MarschliedDer Jäger aus Kürpfalz" an dem Eeneralfeldmarschall und seinen Ehren­gästen vorbeimarschierten. Den Ehrenformationen des Regi­ments General Eöring folgte eine Kompagnie der Luftkriegs- Schule Gatow, eine Kompagnie Flieger, die Mannschaften zweier Alakbatterren und zwei Nachrichtcnkompagnien. Den Beschluß ..achten zwei Kompagnien des Wachbataillons der Luftwaffe. Die Zuschauer verfolgten das fesselnde militärische Schauspiel mit begeisterter Anteilnahme.

Ansprache öeneralfeldmarlümll SörivgS tm sreichSluftlahttmlnisleriuni

Berlin, 1. März. Bei der Feierstunde im Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriüms hielt Eeneralfeldmarschall Eöring eine Ansprache, in der u. a. ausführte:

Meine Kameraden! Meine Gäste!

Wieder ist ein Jahr vergangen, und wir feiern heute erneut den Tag der deutschen Luftwaffe. Dieser Tag der deutschen Luft­waffe soll nicht nur ein Festtag für uns allein sein, sondern auch für das ganze Volk und das ganze Reich. Denn er ist ein Tag großer Tradition, ein Tag aber auch des Gedenkens »nd eine Paroleansgabe für die Zukunft. Es ist unsere Pflicht, am heu­tige Tage uns vor allem derer zu erinnern, die in den ver­gangenen Jahren für Führer und Reich ihr Leben gelassen haben im freudiger Hingabe. In allen Gauen des Deutschen Reiches, aber auch fern der Heimat haben blutjunge deutsche Flieger ihr Leben eingesetzt, verloren und zum Opfer gebracht, auf daß die Luftwaffe dieses Reiches größer und stärker und das Reich selbst herrlicher werde.

An einem solchen Gedenktage müssen wir uns einmal vor Au­gen führen, wie ungeheuerlich stark sich die Welt draußen und drinnen geändert hat. Kein Tag wäre dazu besser geeignet als der heutige, der soviel Glanz, strahlenden Glanz, verbreitet. Da vergißt man leicht, daß es einmal um Deutschland finstere Nacht war. Wenn Sie sich an die Zeit vor 20 Jahren zurückerimiern: ein zerrissenes, ohnmächtiges, ausgeblutetes Deutschland, ein Deutschland in Fieberzuckungen, von dem damals am 1. März 1919 niemand wußte, ob es überhaupt bestehen blieb, oder ob Deutschland nicht wieder nur ein Begriff werden würde, wie einst in früheren Jahrhunderten. Tief in den Gauen Deutsch­lands standen fremde und feindliche Truppen. Und in Weimar begann ein Trauerspiel, wie es die deutsche Geschichte zuvor noch nicht kannte: Parlamentarische Hilflosigkeit und vor allem schmachvolle Schwäche! Es nahte der Tag, da der blutigste aller Verträge oder aller Diktate, die jemals die Geschichte verzeich- nete, dem deutschen Volke auferlegt wurde: Versailles! In dem Diktat von Versailles wurde unter unendlich vie­len schmachvollen und furchtbaren Paragraphen auch die dcut-> fche Luftwaffe ins Herz getroffen. Der Gegner wußte, warum sie verboten werden sollte. Wir mußten damals die deutsche Luftwaffe zerstören, und es beteiligten sich viele Hände sehr fleißig an diesem Zerstörungswerk in dem falsche» Wahn, dadurch für sich selbst bessere Aussichten schaffen zu kön­nen. So versank die deutsche Luftwaffe in allem, was materiell war. Nur den Geist, den konnten sie nicht töten! Und dieser Geist wurde gehütet von nicht wenigen. Es waren tapfere und kühne Männer, die noch an Deutschland und seine Zukunft glaubten. Sie fühlten und wußten, daß dies nicht das Ende der deutschen Luftwaffe sein durfte und sein konnte. Denn dazu hatten sie selbst viel zu viel eingesetzt, dazu hatten sie auch zu große Opfer gesehen. Trotz der furchtbaren Zeiten hüteten sie das heilige Feuer ihres Glaubens. Wenn überhaupt ein Blut»

opser noch irgend einen Sinn hat, dann mußte er sich hier er--, weisen. Ende des Jahres 1932 war anscheinend nichts mehr zw erhoffen, und man wußte nicht mehr: Was wird das neue Jahrs bringen, wird Deutschland endgültig auseinanderbrechen und! untergehen im Blutrausch des Bolschewismus? Oder wird doch, die Kraft der sieghaften nationalsozialistischen Bewegung s»> stark sein, daß Deutschland neu emporfteigt?

Unsere Bewegung konnte angesichts dieser Lage nicht mehr> warten, sondern mußte sich entscheiden. Die Vorsehung des Nll-s mächtigen war für Deutschland. Und so kam die Machtergreifung; «nd damit ein Aufstieg, wie er wohl in der Geschichte niemals- seinesgleichen finden wird. Ru« erwies sich die Kraft und Ge­nialität unseres Führers, der ein neues Deutschland schuf. Wir in der Luftwaffe bekamen gewaltige Aufgaben gestellt, die für jeden von uns die schönsten und größten seines Lebens waren^ Wir durften eine neue deutsche Luftwaffe ausbauen. Wir durf­ten daran arbeiten und alles dafür einsetzen. So strömte ans dev ganzen Sehnsucht des Herzens und aus der Liebe zu unsere« Waffe die unerhörte Arbeitskraft, die zur Lösung dieser giganti­schen Aufgaben notwendig war.

Dann kam der Tag, an dem wir auch nicht mehr zu schweigen, brauchten, das war der 1. März 1935. And wir können es wirk­lich sagen: Wie aus der Asche einst der Vogel Phönix emporstieg» so stieg die neue deutsche Luftwaffe empor. ALnn auch damals noch in bescheidenen Grenzen, war sie doch schon stark genug, nnii als Risikoflotte den weiteren Aufbau zu sichern und die Verkün­dung der allgemeinen Wehrpflicht durch den Führer vorzube­reiten.

Deute nun feiern wir wieder den Tag der Luftwaffe. GanH ganz anders sieht es jetzt in Deutschland aus: Ein freies Volk! steht auf freiem Grund. Dieses Land gehört wirklich uns. Di« Ströme sind wieder unser geworden. Die deutsche Ehre ist wie­der hergestellt. And was das gewaltigste ist, der Traum dev Deutschen ist erfüllt: Kroß-eutschland ist gegründet! 80 Mil­lionen eines einheitlich geschlossenen Volkes füllen heute de« deutschen Raum.

Das deutsche Volk ist, daran wird die Welt wohl nicht zwei­feln, eine der hervorragensten Nationen, die jemals die Erde be­völkert haben. Wenn auch schließlich durch Umstände besonderer Art besiegt, zeigte dieses deutsche Volk im Weltkriege eine Wi­derstandskraft, wie sie kein Volk der Erde jemals unter Beweis hat stellen können. Eine ganze Welt mußte mobilisiert werden, um Deutschland zu zwingen eineganzeWelt! Das gibt es in der Geschichte nur einmal. And doch vermochte die ganze Welt nicht in Deutschland einzudringen.

Abgeschnitten von allen Rohstoffgrundlagen, kämpfte Deutsch­land über vier Jahre lang den heroischsten und gewaltigsten al­ler Kämpfe. An den deutschen Grenzen, in den Wüsten, im Hoch­gebirge, draußen auf dem Meere, hoch oben in der Luft, über­all siegte das deutsche Volk. Wenn es schließlich erlag, so nicht der Waffengewalt der Gegner. Das ist heute zur geschichtlich«« Tatsache geworden. Ich war immer überzeugt, daß wir durch Waffengewalt unbesiegbar find. Wenn dann unser Volk durch die richtige Führung die notwendige Konzentration aller Kräfte erhält, dann ist es überhaupt unüberwindlich. Da» hat dieses letzte Jahr 1938 wieder herrlicher denn je gezeigt!

80 Millionen eines einigen Volkes! Daß hier nicht verschie­dene Rassen durcheinandergewürfelt find, ist allein schon ein un­geheurer Quell der Kraft. Durch die Maßnahmen der Partei mit allen ihren Gliederungen, durch unermüdliche Arbeit auf alle» Gebieten der Volkserziehung und der Volkschaffung durch Hy­giene und Volksgesundheitspflege drcrch die Betreuung von Mn» ter und Kind wird aber dieses Volk noch stärker und stärker w«- den, es wird von Jahr zu Jahr wachsen.

Wir werden mit ganzer Kraft dafür sorgen, daß der Gesund­heitszustand des deutschen Volkes die Bürgschaft für zweierlei ist: 1 daß aus diesen 86 Millionen 166 Millionen werde» «ch- L, daß die körperliche Widerstandskraft des deutschen Mensche» jeder Anstrengung und Strapaze gewachsen ist. Dafür ist di« Partei vom Führer eingesetzt.

Meine Herren! Sie können nicht bestreiten, daß die Partei aNe ihre Aufgaben, für die sie eingesetzt war, gelöst hat. Ich bi« überzeugt, sie wird auch diese Ziele erreichen und uns damit in jedem Jahrgang, den wir zum Wehrdienst einziehen, gesunde und gestählte Menschen geben. Und wir wissen, daß nach de» schwächeren Jahrgängen der Kriegszeit wieder Jahrgänge von doppelter und dreifacher Stärke in unsere Kasernen ströme» wer­den. Aber: mögen die Jahrgänge der jungen Mannschaft späte» einmal auch noch so stark sein, dienen will jeder junge Deutsch«, dieser Ehre will jeder teilhaftig sein. Wir werden diesen Men« schenstrom auffangen und militärisch durchbilden. Me wieder wird es in Deutschland möglich sein, daß ein gesunder junger Mann seiner militärischen Dienstpflicht deswegen nicht genügen - kann, weil ein kurzsichtiges Parlament dafür nicht die Voraus­setzung geschaffen hat. Jetzt schafft ein Mann dafür die Voraus­setzung!

Wir können heute schon erkennen, wie groß der Rahmen z» spannen ist. um Deutschlands Webrkraft in Zukunft bis ,n»