Gegründet 187/
Gegrünöet 1877
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Heimatzeitmrg der Kreise Calw und Freudenstadt — Amtsblatt der Stadt Altensteig
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Altensteig, Freitag, den 17. Februar 1S3Ü
I«2.Jahr§»»,
Aufruf des Reichsstalthallers
zum Langemarck-Studium
S1»1 tgart, 1K. Febr. Das Langemarck-Studium der Reichs- sindentrnsiihrung hat die Aufgabe, aus allen Schichte«, Ständen »«d Berufes die Tüchtigsten und Begabtesten auszufuchea und ihnen die Vervollständigung ihrer Ausbildung an den Hoch- ichuleu and Universitäten zu ermöglichen. Damit ist jedem begabte» und tüchtigen Sohn unseres Volkes, der mangels eigener Mittel auf ein Hochschulstudium verzichten müßte, der Weg zu de» oerantwortungsoollsten und wichtigsten Stellen im uational- lozialistischen Staat freigemacht. Das Langemarck-Studium nimmt damit eine der Grundsorderungen der nationalsozialistische« Ve- »egung auf breiter Basis in Angriff. Es verwirklicht wahrhaft nationalsozialistische Auslesegrundsätze für das Hochschulwesen.
Da» Langemarck-Studium bedarf der tatkräftigen Unterstützung weitester Kreise. Ich fordere deshalb alle Hoheitsträger der Partei, die Führer der Gliederungen und angeschlossene» Verbände sowie im besonderen alle verantwortliche» Mimirer in Staat und Wirtschaft auf. dem ersten in Tübingen im Herbst d. 2. stallfindenden wvrttembergische» Lehrgang und auch de« Lehrgängen der Folgezeit jede Unterstützung zu leihen, die das «erk bedarf. Denn niemand kann bezweifeln, daß die Mobilisierung der besten Kräfte unseres Volkes zu den wichtigsten Aufgaben gehört, denen wir uns zu unterziehe« haben.
gez Murr, Gauleiter, Reichsstatthalter in Württemberg.
Roostvelts Sand bei den Flumugverkülifen an Frankreich
Geschäfte, die die Belange -er amerikanischen Armee schädigen — Sie Nelle Mergenthaus
Atlantik-Flugboot Do 26 «Gerfalke" in Natal (Brasiliens gelandet
Erster Ozeanflug des neuen Flugbootes für das chilenische Hilfswerk der Reichsregierung
Berlin, 16. Febr. Am Donnerstag um 19.59 Uhr (MEZ.) landete in Natal in Brasilien das neue Atlantik-Flugboot Dornier Do 26 „Seefalle" der Deutschen Lufthansa nach seinem ersten Ozeanflug. Die Besatzung des mit vier Junkers Iumo 205-Schwerölmotoren ausgerüsteten Flugbootes besteht aus Flugkapitän Graf Schack, Flugkapitän Blum, Flugmaschi- nist Dielewicz und Oberflugzeugfunker Wittrock.
Das Flugboot, das am Dienstag, den 14. d. Mts. in Travemünde abflog, um über Lissabon nach Bathurst in Westafrika geführt zu werden, von wo aus am Donnerstag um 16.00 llhr MEZ. der Sprung über den Südatlantik angetreten wurde, hat neben einem technischen Angestellten der Lufthansa 570 Kg. Fracht an Bord. Hierbei handelt es sich um Medikamente, Verbandszeug und chirurgische Instrumente, die von der Reichsregierung der chilenischen Regierung als Geschenk übermittelt werden und vom Deutschen Roten Kreuz zusammengestellt wurden, um das große Elend der von dem Erdbeben betroffenen chilenischen Bevölkerung lindern zu helfen. Jeder Deutsche wird Freude und innere Befriedigung über die Tat der raschen Hilfsbereitschaft empfinden, die dem befreundeten chilenischen Volkb schnelle Linderung der großen Not bringen soll, die chm durch die grauenvolle Naturkatastrophe zugefügt wurde und weite Gebiete des schönen Landes mit seinen Städten und Dörfern verwüstete.
Die Lufthansa wird das Dornier Do 26 Flugboot, das seine erste große Probe im Rahmen einer so schönen Aufgabe erfüllen konnte, demnächst im planmäßigen Atlantikflug einfetzen, nachdem es seit Spätsommer 1938 über der Nord- und Ostsee sowie über Küstengebieten des Atlantik eingehend erprobt worden ist.
«dF.-Alauber an Ntvlera und Gardaser
Berlin, 16. Febr. Das Reiseprogramm der KdF.-Urlaubsstihr- ten hat für das Frühjahr 1939 ein neues begehrenswertes Ziel erhalten. Durch die von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley mit den italienischen Organisationen getroffenen Abmachungen ist es möglich geworden, daß nunmehr außer den bekannten Seefahrten „Rund um Italien" auch Urlaubsreisen nach Italien durchgeführt werden, die ausschließlich einem Landaufenthalt gewidmet sind. Als KdF.-Urlaubsgebiet für den Landaufenthalt in Italien ist die schönste Küste des Landes, das Paradies des Imperiums, die Riviera und ferner der Gardasee ausgesucht worden. 38 KdF.-Urlaubszüge werden in den kommenden Monaten, Ende März beginnend, nach dem Süden starten.
Die italienische Schwesterorganisation der NSG. „Kraft durch Freude", das Freizeitwerk Dopolavoro, hat die Ausgestaltung des deutschen Urlaubs an der Riviera und am Gardasee übernommen. Die Teilnehmer dieser Urlaubsreisen werden für die Hin- und Rückfahrt Sonderziige mit D-Zug-Wagen benutzen. Die Unterbringung geschieht nur in erstklassigen Hotels. Alle Dopo- lavoro-Einrichtungen können während des Landaufenthalts in Italien von den KdF.-Urlaubern kostenlos in Anspruch genommen werden. Dampferfahrten führen ; an der vor der ganzen Welt einzig dastehenden Rivieraküste mit den bekannten Badeofen Genua, San Remo, Alassto, Rapallo usw. entlang. Für die Zeit des Aufenthalts in Italien kan« jeder KdF.-llrlauber ein Taschengeld bis zu 2S RM. mitnehmen.
Washington, 17. Febr. Nach einer nochmaligen Vernehmung des Finanzministers Morgenthau und des Kriegsministers Woodring schloß der Militärausschuß des Bundessenats am Donnerstag die Untersuchung über die französischen Flugzeugkäufe ab, ohne einen Beschluß zu fassen. !
Einige Ausschußmitglieder, die für die kommenden Sitzungen ' von der Schweigepflicht befreit wurden, soweit sie Militärgeheimnisse nicht berühren, teilten nach Sitzungsende mit, laut Zeugenaussagen habe Roosevelt selbst entgegen den Einsprüchen hoher Militärstellen den Verkauf neuester amerikanischen Bomber an Frankreich befürwortet. Wie der republikanische Senator Austin mitteilte, hat Morgenthau auf die Frage, was das Schatzamt eigentlich mit dem Verkauf von Militärslugzeugen zu tun habe, nach wiederholtem Drängen geantwortet, er habe ans Ersuchen Roosevelts persönlich gehandelt.
Die Einwände der Militärstellen galten vor allem der Tatsache, daß Amerikas eigenes Wehrprogramm durch die Flugzeug-
verkäuse leide und der amerikanischen Armee infolge der erste« französischen Bestellungen die leichten Douglas-Bomber vollkommen entzogen würden.
Associated Preß veröffentlicht einen Auszug aus dem Protokoll über die Aussagen Morgenthaus vor dem Senatsausschuß am 28. und 29. Januar. Obwohl die Aussagen einen reichlich verworrenen Eindruck machen, geht daraus doch so viel hervor daß der amerikanische Botschafter in Paris, Bullt tt, die i« Washington weilende französische Luftfahrtmission bei, Morgenthau einführte. Die Mission wies sich durch ein von Ministerpräsident Daladier sowie dem französischen Finanzminister und dem Luftfahrtminister unterzeichnetes Dokument aus. Associn» ted Preß zufolge umfaßt der französische Auftrag für 515 Kampfflugzeuge auch noch rund 400 Reservemotoren sowie Ersatzteil«^ die insgesamt 11 Millionen Dollar kosten. Dieser Motorenanf- trag ist der größte, der bisher in Friedenszeiten vergeben wurde.
Das Echlllkensregllmnt der Roten ln Spanten
lieber 1SVV Menschen lebendig in Zementöfen verbrannt — Tausende von Mädchen geschändet und ermordet — Die Schandtaten des roten Spionagedienstes „Sim"
Barcelona, 16. Febr. Die eingehenden Nachforschungen über die Tätigkeit des rotspanischen Spionagedienstes „Sim", der unter Leitung der Sowjetrussen stand, haben ergeben, daß diese Organisation Barcelona und Katalonien in der Art der sowjetrussischen EPll. terrorisierte. Vor allem stand sie der GPU. in den Foltermethoden in keiner Weise nach.
Aus einer in Barcelona gesundenen Kartei geht hervor, daß die „Sim" 100 00» aktive Agenten, darunter 15 000 Frauen, beschäftigte. Die einzige Aufgabe dieser Agenten war die Bespitzelung der Bevölkerung und die Heranschaffung neuer Opfer. Es wurde ein Kerker der „Sim" entdeckt, der ausschließlich dem Verhör wehrloser Frauen und Mädchen diente, die unter furchtbaren Foltern gezwungen wurden, ihre Familienmitglieder zu belasten. Nach dem Verhör wurden die Mädchen meistens geschändet und ermordet. Es wurde festgestellt, daß mindestens 2000 Mädchen nicht mehr aus dem Kerker zurückkehrteu, «nter ihnen eine große Zahl Minderjähriger.
Eine andere Folterstätte der „Sim" war eine Zementsabrik bei Mondada in der Nähe von Barcelona, wo über 1500 Personen bei lebendigem Leibe i» den Zementöfen verbrannt wurden. Weiterhin wurden bisher über 50 geheime Friedhöfe entdeckt, wo die von den bolschewistischen Untermenschen Ermordete» Verscharrt wurden.
Zentnerweise geraubtes Gold und Silber nach Frankreich verschleppt
Paris, 16. Febr. Der „Liberts" zufolge sind wiederum etwa 8 0 rotspanische „Flüchtlinge" von der französischen Po- lizei in Perpignan und anderen Erenzorten verhaftetworden, da sie sich im Besitz riesiger Mengen ge stöhle- nerEold-undSilberwaren sowie von wertvollen Edelsteinen befanden. Die Verhafteten behaupten, sie hätten diese Sachen auf Befehl des berüchtigten Häuptlings der Internationalen Brigade Lister in Figueras an sich genommen, um sie dem rotspanischen „Konsul" <n Perpignan zu überbringen.
Unter den Verhafteten befindet sich auch ein 26jähriger Engländer mit Namen Kaith Scott Watson, der früher in den Reihen der Internationalen Brigade in Spanien als Söldling kämpfte und nach einer Verwundung vorübergehend wieder nach England zuriickgekehrt war. Seit einiger Zeit tauchte Watson aber wieder an der französisch-spanischen Grenze auf und gab sich als Sonderberichterstatter des „Daily Herald" in London aus. Watsou und ein mit ihm verhafteter Spanier hatten über 2 Kilogramm Gold und Wertsachen bei sich, darunter ein schweres, mit Edelsteinen besetztes Goldkollier sowie mehrere massive Goldketten, Halsspangen, etwa 35 mit Edelsteinen besetzte Damenringe und etwa 50 Herrenringe. Die Polizei hat auch einen roten Milizmann verhaftet, der Schmuckstücke im Werte von 500 000 Franc bei sich trug. In Banyuls-sur-mer verhaftete die Gendarmerie vier „Offiziere" der Brigade Li st er. die insgesamt nicht weniger als 12S Kilogramm Schmncksachrn und ISO Kilogramm Gold und Silber transportierten. In Coret wurden 75 Milizen verhaftet, die etwa 200 Kilogramm Schmuckstücke und 300 Kilogramm Gold und Silber mit sich schleppten.
Aus den Aussagen der Verhafteten ergibt sich, daß die rot- spanischen Machthaber mit neun Lastkraftwagen das Gold und «Ne diese Wertsachen zusammengebracht hatten, um sie nach F i -
gueras in Sicherheit zu vrmgen. Diese Schätze sollten die Fortsetzung des Kampfes ermöglichen. Da die Truppen Francos aber ihren Vormarsch schneller durchführten als für möglich gehalten, Konnten nur sechs von diesen Lastkraftwagen rechtzeitig in das Schloß von Figueras gebracht werden, wo das Gold und die Schmucksachen, wie gemeldet, in Hunderten von kleinen zugenähten Säcken verpackt, gefunden wurde. Die jetzt in Südsrankreich beschlagnahmten Gold- und Wertsachen rühren offensichtlich aus den drei Lastkraftwagen her, die auf dem Rückzug von den Roten zurückgelassen und von den Internationalen Brigaden dann geplündert worden sein dürften.
Massenschlächter Lister in Madrid
Bilbao, 16. Febr. In Madrid ist der berüchtigte Lister, der Ghef der roten Milizen, eingetrcssen. Er hat den Oberbesehl des Abschnitts der Front von Madrid übernommen. Lister, der auch als Anführer der Internationalen Brigaden sich einen
unrühmlichen Namen gemacht hat, ist vor allem bei den Kämpfe« in Katalonien durch seine unmenschliche Grausamkeit und sinnlose Zerstörungswut hervorgetreten.
Rote Häuptlinge in Barcelona vor dem Richter
Barcelona, 16. Febr. Vom hiesigen Militärgericht ist der ehemalige „Präsident" der roten Gerichte von Madrid und Barcelona, Barriobero, zum Tode verurteilt worden. Ferner hat ei« Prozeß gegen mehrere verantwortliche rote Häuptlinge seinen Anfang genommen, unter denen sich auch ein jüdischer Emigrant aus Deutschland befindet, der sich als mehrfacher Mörder und seiner dabei verübten Ereueltaten gerühmt hat.
Bisher passierten 38VVÜ Flüchtlinge Jrun
Bilbao, 16. Febr. In 2run sind bisher an Flüchtlingen aus dem ehemaligen roten Gebiet 28 000 rote Milizen sowie über 10 000 Frauen, Kinder und Greise cingetroffen. Fast alle Flüchtlinge wurden nach ihrer Untersuchung in verschiedene Teile Nationalspaniens abtrau sportiert. Die ehemaligen roten Milizen waren außerordentlich überrascht über die ihnen von den Nationalen zuteil werdende großzügige Behandlung sowie die dargcbotene reichliche Verpflegung, nachdem man ihnen früher von sowjetspanischer Seite genau das Gegenteil vorgelogen hatte.
Englands Schaukelpolitik
Noch keine Anerkennung Francos
London, 16. Febr. Wie die diplomatischen Mitarbeiter d« Londoner Presse übereinstimmend annehmen, hat die Kabinett» fitzung in der Frage der Anerkennung Francos noch keine endgültige Entscheidung gebracht. Man sei sich allerdings darüb« einig, daß man Franco in naher Zukunft anerkennen werde, daß man es aber der Entscheidung des Premierministers und des Außenministers überlasse, de« g» eigneten Zeitpunkt hierfür festzustellen.
Reuters parlamentarischer Korrespondent meldet, es sei kann wahrscheinlich, daß eine schnelle Mitteilung über die Anette» nung der nationalspanischen Regierung durch England «nl Frankreich bevorstehe. Man sei sich jedoch darin einig, daß beid« Länder gemeinsam Vorgehen würden. Ein Hauptgrund, warun noch eine Verzögerung eingetreten sei, liege in ver Frage, ob di, rotspanische „Regierung" tatsächlich noch in Spanien existier, oder nicht. Vtttischerseits scheine man entschlossen zu sein, kein, „voreiligen" Schritte zu unternehmen, denn man übersehe di, Gefahren der Lage nicht und wolle daher von der bisheriger Politik nicht abweichen.