Aus öerr

GegrirriAet 187/

Drnneu

Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

Bezugipr.: Monatl. d. Post -4t 1. einschl. 18 ^ Beförd.-GeL., zuz. 36 -Z Zustellungsgeb.: d.

.. ' ' ..^en Ztg jf HZH

Tannenblatt. / Fernruf 321.

1.46 einschl. 26 L Burträgergeb.,' Einzel». 16 ^ Bei Nichterscheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt vrtrirbrstör. besteht kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrift: ^ - --

^ ^ ^ ^ 1E : Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. Te

Millimeterzeile IS Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preis»! Erfüllungsort Altensteia. GerickitsSand Naaold.

Rümmer 38

Altensteig, Dienstag, de« 14. Februar 1S3S

I «2.I,hr,»>,

Freiwillig« »er! Srim allst 8mt!

Ner Appell -er Partei aa die deutsche Susen- Die Evvrtvalostkunbgebung des LauddieufteS der Ansprachen des Reichsführers de- RrichSjuaendlührers und des Stellvertreters des Mrer-

Der Führer in Hamburg

>« B-rtag des Stapellaufes des größten deutschen Schlachtschiffes

Hamburg, 13. Febr. Das ganze deutsche Volk weilt mit den Herzen in Hamburg, denn der Führer, der Nenschöpfer der deut- chen Wehrhoheit, wird dem Stapellauf des neuen größten Schis- ses unserer Kriegsmarine, dem 35 000 Tonnen-SchlachtschiffF , beiwohnen und Worte der Weihe sprechen.

Stolze Freude erfüllte die Hansestadt schon am Montag in Erwartung der Ankunft des Führers. Seit den frühesten Mor­genstunden kündigte sich der Pulsschlag dieses großen Ereignisses «l. Unübersehbare Menschenmassen fluteten zu den großen Stra­ßenzügen der Innenstadt, um dem Führer auf seinem Weg vom «lnkunftsbahnhof zum Hotel Atlantic zuzujubeln. In den Mit­tagsstunden verstärkte sich der Zustrom immer mehr und in den ersten Nachmittagsstunden schwoll der Verkehr in beängstigenden Ausmaßen an.

Pünktlich um 16.11 Uhr traf der Sonderzug des Füh­rers auf dem festlich geschmückten Dammtor-Bahnhof ein. Der Führer verläßt sogleich den Zug und wird, während die Mau­ern des Bahnhofes von den Heilrufen der Zehntausend,: erzit­tern auf dem Bahnsteig von Reichsstatthalter Gauleiter Kauf­mann, Bürgermeister Krogmann, Staatssekretär Ahrens, dem Kommandierenden General des 16. Armeekorps, General der Kavallerie Knochenhauer, dem Kommandierenden Admiral der Mariaestation der Nordsee, Admiral Saalwächter, dem Flottenchef Admiral Voehm und anderen Persönlichkeiten em­pfangen.

Mit dem Führer trafen zum Stapellauf in Hamburg ein: Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. staed e r, Reichsminister von Ribbentrop, die Reichsleiter Neichspressechef Dr. Dietrich, Bouhler und Bormann, Staatsmi- aister Dr. Meißner, die Staatssekretäre Freiherr von Weizsäcker, Hanke und Esser, die persönlichen und militärischen Adjutanten des Führers.

Nicht endende Begeisterungsstürme schlugen dem Führer ent­gegen, als er das Bahnhofsgebäude durch die von mächtigen Plastiken des Hoheitszeichens gekrönte Ehrenpforte verließ. Un­ter den Klängen des Präsentiermarsches schritt der Führer die Front der Ehrenformationen ab. Dann bestieg der Führer mit seiner Begleitung und den leitenden Persönlichkeiten der Hanse­stadt die Kraftwagen zur Fahrt ins HotelAtlantic". Eine ein­zige Woge des Jubels begleitet den Führer auf seinem Wege.

In Hamburg treffen im Laufe des Montags und des Diens­tagvormittag zahlreiche weitere hervorragende Persönlichkeiten der Reichssührung ein. Unter ihnen vor allem Generalfeldmar­schall Eöring, der im Laufe des Dienstagvormittag erwartet wird, weiter der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Ru­dolf Heß, Reichsminister Dr. Frick und Reichsminister für Volks­aufklärung und Propaganda Dr. Goebbels, Reichserziehungsmi­nister Rust und die Reichsminister Dr. Frank und Dr. Dorpmül- ler.

Her Führer am Grabe Bismarcks

Friedrichsruh, 13. Febr. Auf der Fahrt nach Hamburg nahm der Führer am Montag in Friedrichsruh Aufenthalt, um am Trabe des Alt-Reichskanzlers Otto von Bismarck im Bismarck- Mausoleum einen Lorbeerkranz niederzulegen.

Anschließend weilte der Führer als East des Fürsten und der Fürstin Bismarck einige Zeit in Schloß Friedrichsruh. Die Bevölkerung von Friedrichsruh und Umgegend, die dem fei­erlichen Akt der Krazniederlegung in ergriffenem Schweigen beiwohnte, bereitete dem Führer bei seiner Ankunft und Abfahrt begeisterte Kundgebungen.

Slapettauf des Schlachtschiffes

Ein Festtag für ganz Deutschland Hamburg schmückt sich zu seinem Ehrentag

Hamburg, 13. Febr. Am Dienstag, den 14. Februar, wird auf der Werft von Blohm u. Boß in Hamburg das 35 606-Tonnen- LchlachtschiffF" vom Stapel laufen. Ganz Deutschland wird an diesem Tage nach Hamburg blicken. Ein Gigant aus Stahl und Eisen ist in angestrengter Arbeit deutscher Hirne und Hände emporgewachsen, bestimmt, Arbeit und Leben unseres Volkes zu sichern, unsere Küsten zu schützen vnd von deutscher Macht und Tröße aus allen Meeren der Welt zu künden. Bei einer Länge Don 241 Meter und einer Breite von 36 Meter weist der ge­panzerte Riese eine Bestückung von acht 38-Zentimeter-Geschützen als schwerer und zwölf 15-Zentimeter-Geschiitzen als mittlerer Artillerie auf, wozu noch die Flakbestückung tritt.

Auf dem Gelände der Werft von Blohm u. Botz werden neben den zahlreichen Ehrenformationen die Betriebsfiihrung mit der gesamten Gefolgschaft und zahllose Gäste anwesend sein. Die gewaltige Teilnehmerzahl von 56 066 deutschen Männern und Frauen spiegelt die Bedeutung, die diesem Stapellaui beizu­messen ist.

Zu der Feier ist das PanzerschiffAomiral Scheer" bereits am Sonntag nachmittag im Hamburger Hafen eingetroffen und

Berlin, 13. Februar. Der Berliner Sportpalast erlebte am Montagabend den machtvollen Auftakt derHeim aufs Land"- Aktion der Fügend des Führers. Durch die Teilnahme des Stellvertreters des Führers gestaltete sich die Kundgebung zu einem machtvollen Appell der Partei an die deutsche Jugend, die von Rudolf Heß zur Bildung einer neuen deutschen Bauern­armee ausgerusen wurde.

Auf der Stirnseite der langgestreckten Halle reckte der Aar der Hitlerjugend seine schwarzen Riesenftttiche, Schwert und Hammer in Len Fängen.Heim aufs Land!" rief es in breiten Spruchbändern herab. Reichsleiter und Gauleiter, Obergrup­penführer und Gruppenführer, Generäle und Staatssekretäre waren zu der bedeutsamen Kundgebung von Partei und Jugend gekommen.

Reichsjngendführer Baldurvon Schirach geleitete den Stellvertreter des Führers mit dem Reichssührer U unter dem brausenden Jubel der Jugend und schallenden Fanfarenklängsn in den Saal. Die Begeisterung der Tausende draußen auf der Potsdamer Straße und der Präsentiermarsch des Musikkorps der U-Leibstandarte Adolf Hitler hatten Rudolf Heß angeküNdigt.

Erde schafft das Neue!" Symbolhaft erschallt die Hymne aus jungen Kehlen nach dem feierlichen Einmarsch der Bann- und Jungbannfahnen.

Obergebietsführer Axmann eröffnet die Kundgebung mit einem ehrenden Gedenken für den verstorbenen Gauleiter Klaus­ner, den ersten illegalen Landesleiter der Partei in Oesterreich. Dann hieß er Rudolf Heß aufs herzlichste willkommen. Axmann ließ dem erkrankten Reichsbauernführer die besten Wünsche für seine baldige Wiederherstellung übermitteln.

Dann nahm Reichsjugendführer

Baldur von Schirach

das Wort. Er betonte, die Anwesenheit des Stellvertreters des Führers verleihe der Veranstaltung ihre ganz besondere Bedeu­tung, bekenne sich doch der Stellvertreter des Führers durch seine Teilnahme ausdrücklich zur Sache des Landdienstes.Wir alle danken Ihnen, daß Sie hierher gekommen sind, um mit der Ju­gend des Mannes, dessen Stellvertreter Sie sind, eine Feier­stunde zu begehen, die eine Ehrung der Arbeit des deutschen Landdienstes gelten soll." Der Reichsjugendführer kennzeichnete die Ziele des Lcmddienstes in der Hitlerjugend als eine Bewe­gung des deutschen Idealismus, einer Bewegung der inneren Umkehr. Im ersten Jahre 1934 hätten nur 566 Jungen im Landdienst gearbeitet. Diese Zahl sei im Jahre daraus schon auf 3566 Landdienstler gestiegen; 1936 habe der Landdienst 6666 Jugendliche umfaßt, 1937 mehr als 14 666 und im vergangenen Jahre rund 18 666 Jugendliche, darunter 6566 Mädel. Insge­samt seien also in diesen fünf Jahren 43 666 Jugendliche durch den Landdienst der Hitlerjugend eingesetzt worden. Besonders stolz sei der Landdienst daraus, daß 29 v. H. der Landdienstler des letzten Jahres auf dem Lande geblieben seien, um endgültig einen landwirtschaftlichen Beruf zu ergreifen oder weiter im Landdienst zu wirken. Die Tätigkeit im Landdienst werde voll­gültig und für die gesamte Zeit auf die Berufsausbildung an­gerechnet, und die weibliche Jugend habe die Möglichkeit, ihr Pflichtjahr im Landdienst der Hitlerjugend abzuleisten.

Herzlich dankte der Reichsjugendsührer den vielen Jugend­lichen, die durch ihren Einsatz in dieser Bewegung die Parole Heim aufs Land"! in die Tat umgesetzt haben. Nun solle die ganze Leutsche Jugend lernen, ihre Gedanken auf die Arbeit des deutschen Bauern zu richten. Sie müsse sich in Erkenntnis die­ser sittlichen Pflicht selbst dazu erziehen, den Blick aus die Aecker und Wiesen, aus Len Boden der heilige« Heimat zu lenken. Sie solle nie vergessen, daß ihre Väter einstmals Bauern gewesen seien.

Der Reichssührer U und Chef der deutschen Polizei Himmler

erklärte, man habe früher auch einmal gesagt, es sei unmöglich, einen marxistischen deutschen Volksgenossen zu einem sein Vater­land liebenden, die Nation bejahenden und für das deutsche

hat an der lleberseebrücke festgemacht, der KreuzerNürnberg" »nd die 4. Torpedobootsflottille vervollständigen mit dem Aviso Grille" das prachtvolle militärische Bild.

Der Bedeutung dieses Stapellaufes entsprechen die Vorberei­tungen, die die Hansestadt trifft. Tausende von fleißigen Hän­den sind Tag und Nacht unermüdlich am Werk, um die Stadt für dieses große Ereignis festlich zu schmücken. Ein Wald hoher weißer Masten ragt empor, an denen sich die Banner des neuen Deutschlands im Winde bauschen. Besonders die Innenstadt und die Straßenzüge zum Hase« habe« überaus kunstvollen Echmnck erhalte».

Volk kämpfenden Menschen zu machen. Was unmöglich schien, ist möglich geworden! Der marxistisch verhetzte deutsche Arbeite« ist zum Nationalsozialisten geworden! Mit der Lösung der Landfluchtfrage würde es nicht anders sein. Stolz bekannte so­dann der Reichssührer U:1926/21 bin ich selbst ein Jahr lang Bauernknecht bei einem oberbayerischen Bauern gewesen, de« ich heute noch aus tiefstem Herzen dankbar bin für diese Zeit a»f dem Lande. Es wird nicht allen unter euch beschieden sein, ei« ganzes Leben aus dem Lande zu leben; aber wer auch nur vor­übergehend auf dem Lande tätig sein wird, wird diese Zeit spä­ter immer zu der reichsten Periode seines Lebens zählen. Da« Herz mutz euch dazu treiben, hinauszugehen auf das Land."

Der Reichsführer ff wies auf das von ihm und dem Reichs­jugendführer unlängst geschlossene Abkommen hin, wonach im Landdienst sich bewährenden Hitlerjungen später im Rahmen des Siedlungswerkes der ff als ff-Männer die Möglichkeit ge­geben werden kann, einmal Wehrbauern an den deutschen Gren­zen zu werden. Einst werden wir wieder ein Volk mit vielen Kindern guten Blutes sein. Einst wird es durch euere Kraft, durch eueren Willen und euere Zähigkeit keine Flucht mehr vom Lande in die Stadt, sondern es wir- ei» bewußtes SammÄ« der besten Jugend aus der Stadt für alle zu neuem Leben gebe».

Der Beifall für die zündenden Worte des Freundes de« Jugend, Heinrich Himmler, ist verhallt, dann nimmt das Wort der Stellvertreter des Führers Rudolf Hetz.

Rudolf Heß erinnerte in einleitende» Worten an die Iah« der Not, die den Jungen uud Mädels vo» heute nur «och eiu« unklare Ahnung der Bergangenheil ist und er ruft die Jahre de» Arbeit am Neuaufbau ins Gedächtnis zurück.

In einer Anstrengung" so rief der Stellvertreter des Führers auswie sie kaum je zuvor in der Geschichte ein« Nation größer auf sich genommen hat, stehen wir heute inmitte« des Wiederaufbaues und zugleich inmitten der Sicherung des Erreichten für alle Zukunft. Der Führer hat die Kräfte de« Wirtschaft in den vergangenen Jahren aus groß« Ziele gerichtet und er hat die großen Ziele erreicht! Das Festungswerk im Westen steht. Straßen, die wir brauch, sind da! Die Schlacht­schiffe, die wir zu unserer Sicherung nötig haben, laufen glücklich vom Stapel. Flugzeuge, Kanonen, Tanks, Panzerwagen und Maschinengewehre entstehen in einer Zahl und Güte, wie der Führer es befahl. (Stürmischer Beifall unterstreicht diese Sätze des Stellvertreters des Führers). Es ist ganz selbstverständlich, daß bei dieser Rekordleistung auch Rekordanspannungen nötig sind. Rekordanspannungen, für die in der Rüstungsindustrie, i« Straßenbau, im Festungsbau und in vielen anderen Zweige« der Wirtschaft Arbeitskräfte zum Einsatz kamen, die der Land­wirtschaft entzogen wurden und ihr damit fehlen. Wir können das ruhig eingestehen, weil der Anlaß der aufreibenden Konzen­tration von Arbeitskräften ein so erfreulicher ist: Eben di« Gesundung unserer Wirtschaft und ihre Sicherung!

Die weiteren Ausführungen des Stellvertreters des Führers sind ein flammender Ausruf an die Jugend, sich für den Land­dienst zur Verfügung zu stellen. (Wir werden in der morgigen Ausgabe auf seine Ausführungen zurückkommen. Die Schrift­leitung).

Rudolf Heß hat geendet in brausender Zustimmung bezeu­gen die Jungen und Mädel, daß der Appell verstanden ist. Di« Hymnen des deutschen Volkes und das begeisterte Lied de« Jugend Adolf Hitlers beschlossen den Abend.

Gauleiter Hubert Klausner ^

Wien, 13. Febr. Wie bereits mitgeteilt, starb am Sonntag in Wien Gauleiter Minister Klausner. Hubert Klausners Lebens­lauf kennzeichnet den Weg eines aufrechten, kämpferischen Men­schen. Er war am 1. November 1892 in Raibl in Südtirol ae- boren. Von 1914 bis 1918 stand er an der Front, wo er sich durch persönliche Einsatzbereitschaft hervorragend 'auszeichnete. 1916 wurde er schwer verwundet und behielt infolgedessen eine dauernde Lähmung des rechten Armes. Während seiner Teil­nahme an den Kärntener Abwehrkümpfen 1919 bis 1926 wurde er zum Hauptmann befördert. 1S3L schied er mit Rücksicht aus. seine Kriegsverletzung als aktiver Major aus dem Bundeshcer aus. Klausner vertrat nach dem Zusammenbruch der Donau­monarchie sofort die großdeutsche Idee und hielt den Anschluß- gedanken in unermüdlicher Arbeit rm österreichischen Heer wach Bereits 1922 trat er der NSDAP, bei. Er wurde bald national­sozialistischer Gemeinderat, anschließend arbeitete er als Kominu- nalreserent der Eauleitung Kärnten. 1933 wurde er Gauleiter der illegalen NSDAP, in Kärnten und 1938 Landesletter der NSDAP in Oesterreich. Klausner war nach der Vereinfachung der österreichischen Landesregierung im Mai 1938 Vertreter des Reichsstatthalters und Innenminister.