Gegründet 187/ . L

(begründet 1877

Farmen

Heimatzeitung der Kreise Lalw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nummer 38

Altensteig, Samstag, den 11. Februar 1939

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Katalonien endgültig üi zmneoS Sand

Trostloses Ml- -er SlüHugSstraßen -er Rote»

Zam Ableben von Papst Pins».

Sellel» de» Rdeer»

«erli», 10. Febr. Aus Anlab des Ablebens des Papstes Glu» XI. ließ der Führer und Reichskanzler durch de« Staats- Minister und Chef der Präsidialkanzlei Dr. Meißner dem apo­stolischen Nuntius Monsignore Orsenigo sei» Beileid aussprechen.

Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop begab sich in Begleitung des Chefs des Protokolls, Gesandten Freiherrn von Dörnberg, in die apostolische Nuntiatur und sprach dem apostolischen Nuntius seine und derReichsregierung Anteilnahme zum Ableben des Papstes Pius XI. aus.

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Beileidstelegramm des Du«

«om, 16. Febr. Der Duce hat anläßlich des Ablebens des Papstes an Cardinalstaatssekretär Pacelli in dessen Eigen­schaft als Kämmerer der katholischen Kirche ein Beileidstele­gramm gerichtet. ^

Beileidskundgebung des Groben Rates des Faschismus zuw Ableben des Papstes ,

Rom, 16. Februar. Der Große Rat des Faschismus war um 22.66 Uhr zu einer neuen Sitzung zusammengetreten, die jedoch nur eine halbe Stunde dauerte und, wie man zuverlässig ver­nimmt, mit Rücksicht auf das Ableben des Papstes nach einer Beileidskundgebung auf kommenden Mittwoch vertagt wurde.

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Graf Eiano iiberbringt das Beileid der italienische« Regierung Besuch in der Batikan-Stadt

Rom, 16. Februar. Außenminister Graf Liano traf Frei­tagabend in Begleitung des.italienischen Botschafters beim Heiligen Stuhl in der Vatikanstadt ein, um dem Kardinalkäm- merer der römischen Kirche, Kardinal Pacelli, persönlich noch einmal das Beileid der italienischen Regierung auszusprechen. Gemeinsam mit Kardinal Pacelli weilte Graf Liano in der Kapelle Sixtina an der Bahre des toten Papstes.

Beileid des französische« Staatspräsidenten Paris, 16. Febr. Staatspräsident Lebrun und Außenminister Bonnet haben durch den französischen Botschafter beim Vatikan dem Kardinalkollegium ihr Beileid zum Ableben des Papstes übermitteln lasten.

Pacelli imettunstifch Wahrer der Rechte

des Heilige« Stnhl»

No«, 16. Febr. Mit dem Tod Papst Pius XI. ist Kardinal- Aaatssekretär Pacelli nach den Gepflogenheiten des Vatikans so­fort aus seinem Amt ausgeschieden und hat gleichzeitig als Kardinalkämmerer der katholischen Kirche die Verwaltung des weltlichen Besitzes und die Wahrung der weltlichen Rechte des Heftigen Stuhls bis zur Wahl des neuen Papstes übernommen.

Kommandeure des Heeres beim Führer

Berlin, 16. Febr. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht sprach am Freitag im großen Sitzungssaal der Kroll- «per zu den Truppenkommandeuren des Heeres über Aufgaben »sd Pflichten des Offiziers im nationalsozialistischen Staat.

Im Anschluß an die Rede waren die Offiziere Gäste des Füh­rers in der neuen Reichskanzlei.

Lustauffichl« stattLuftpolizei-

Berlin, 10. Febr. Durch Gesetz über die Befugnisse der Lust- sahrtbehörden bei Ausübung der Luftaufsicht (Luftaufsichtsgesetz) rom 1. Februar 1939 werde» die Befugnisse der Luftfahrt» b« hSrden, die sich bisher auf Landesrecht gründeten, auf eine einheitliche reichsrechtliche Grundlage gestellt. Tine Durchfüh­rungsverordnung des Reichsminifters der Luftfahrt vom gleiche» Tage bringt die näheren Bestimmungen.

Der Ausbau der Reichsluftsahrtverwaltung, der im Jahre 1934 Et der Errichtung der Luftämter, der Nachgeordneten Vehör- ^n des Reichsministes der Luftfahrt, begann, hat mit diesem «fsetze in tnaterieller Hinsicht einen Abschluß erreicht. Die Tätig­keit der Lujtfahrtbehörden, die bisher als »Luftpolizei" bezeich­nt wuroen, erhält für die Zukunft die BezeichnungLuftauf- Dcht^. Für de» Vollzug der Luftaufsicht steht Li« Luftfahrt» «Hörde, wie schon bisher der Reichslustausfichtsdienst. der die «niform der Luftwaffe (Waffeurocksarbe Hellgrün) trägt, znr Verfügung.

Bilbao» 10. Febr. Wie der nationalspanische Heeresbericht b^- tanntgibt, erfolgte die Besetzung der französischen Grenze Sei Le Perthus um genau 11.35 Uhr. Ein Blick auf die große Haupt­straße von Barcelona nach Le Perthus bis kurz vor der Grenze läßt die ganze Trostlosigkeit der völligen Niederlage der rote» Truppen erkennen. Zahllose verlassene Autos, entweder geplündert oder auch ausgebrannt, säumen die Straßenränder, lleberall treibt sich herrenloses Vieh umher, und man findet große Mengen von weggeworfenen Waffen. Die Schnelligkeit des Vormarsches hat die Roten daran gehindert, einen großen Teil de» geplanten Sprengungen durchzuführe». Dennoch ist es schwierig, sich auf der Hauptstraße vorwärts z» bewegen, da überall Stockungen infolge der Zusammenballung der Materialmengen eintreten. Auch der roteEeneralstabs» chef" Rojo wurde von den nationalspanischen Truppen völlig überrascht, denn er weilte noch bis 10 Uhr auf der spanischen

Seite, in der Annahme, die nationalen Truppen würden nicht vor Sonntag cintreffen.

Das am Donnerstag erbeutete Material ist wieder unüber­sehbar. Soweit sich bisher feststellen ließ, fielen in die Hände der Nationalen 12 Panzerwagen, 1 Batterie 11,5-Zentimeter- Geschiitze, 3 Flakgeschütze, sowie über 300 Maschinengewehre.

Im Abschnitt Ripoll wurden 10 Ortschaften besetzt. In Carall wurde eine Fabrik entdeckt, die sich mit Tränengasherstellung be­faßte. Bei San Juan Abadesas wurden 2 Haubitzen und 1 Flak- grschütz erobert. Auch im westlichen Teil der katalanischen Front wnrden weitere Ortschaften besetzt, wobei 22 rote Flug» zeuge erbeutet wurden. Bei Oys wurden Aber KM Mann be­freit, die sich in den roten Kerkern befunden hatten. Insgesamt wurden über 3500 Gefangene gemacht. Im Luftkampf wurde« über Penarroya 5 rote Maschinen abgeschossen.

In Cerbere klirrten die Fensterscheiben

Paris, 10. Febr. Wie in der Nacht zum Freitag aus Cerbere verlautet, haben die Roten gegen 1 Uhr früh das Muni­tionsdepot von Port Bou in die Luft gesprengt. 16 Minuten später erschütterten weitere heftige Detonationen die Häuser von Cerbere, dessen Einwohner außerordentlich er­regt find und die Nacht über keine Ruhe finden konnten. Man nimmt an, daß ebenfalls der Bahnhof und andere wichtige Ge­bäude von Port Bou von den Roten vernichtet worden sind. In de» späten Nachtstunden erschienen in Cerbere etwa 400 Mann internationaler Truppen, zum größten Teil Tschechen, Polen »nd aus Deutschland geflohene Verbrecher, die in der Gegend von Figueras gekämpft hatten, wiederum unter Führung des berüchtigten französischen Kommunistenhäuptlings Marty.

Flncht der letzten Bolschewisten aus Katalonien

Vor Puigcerda befanden sich die nationalen Truppen kurz «ach Mitternacht bereits so nahe vor der Stadt, daß unter den verbliebenen Milizen eine wahre Panik ausgebrochen ist. Die Roten flüchteten in Massen in Richtung der französischen Grenze «nd überschritten sie bei Bourg Madame. Auch hier erwartete man das Eintreffen der nationalen Truppen nicht so schnell wie in ähnlicher Weise gestern in Le Perthus. Da und dort soll es z» scharfen Schießereien gekommen sein, und einige tausend Mann der 26. Division sollen während der Nacht versucht haben, den Vormarsch der Nationalen aufzuhalten. Der Bahnhof von Tour de Carol ist von Milizsoldaten geradezu überflutet, die sich in der Halle, im Fahrkartenschalter, auf den Bahnsteigen und selbst auf den Schienen gelagert haben. Es herrscht überall eine wüste Unordnung, und unterbrochen treffen neue Ankömm­linge ein. Man erwartet ebenfalls die 26. anarchistische Divi­sion, die es auch aufgegeben hat, vergeblichen Widerstand zu lei­sten. Nach dieser Division werden die letzten Tanks kommen, die den Rückzug deckten, und damit hat die rote Ostarmee aufgehört zu bestehen.

Genosse Miaja geschäftsführender Präsident der Narren-

republik

Wie aus Valencia verlautet, istGeneral" Miaja von den spanischen Sowjetszum Repräsentanten in der republikanischen Zone und zum Vertreter des Kriegsministers und Obersten Chefs der Land-, Luft- und Seetruppen" ernannt worden. Matellana, derEcneralstabschef" Miajas war, ist zumKommandanten der Armeen" in der Südzone ernannt worden.

Pott Bo« P«igceröa besetzt

Die Grenze in Francos Hand

Bilbao, 16. Febr. Am Freitagmorgen setzte die 5. Navarra-Di­vision im Küstenabschnitt ihre Operationen fort. Sie e r- reichte ebenfalls die französische Grenze und be­setzte PortBou. Gleichzeitig drang die Maestrazgo-Armee auf den Grenzort Puigcerda vor und besetzte ihn. Damit ist die ganze französische Grenze mit de« drei wichtige« llebergangsstel- le» Puigcerda, Le Perthus und Port Bo« in nationaler Hand.

Inzwischen dauern die Säuberungsaktionen im Pyrenäenge­biet fort. Die nationalen Truppen werden dabei überall begei­stert empfangen.

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A«d in Madrid?

Rote Parteibonzen wollen Krieg bis znr Bernichtnng

Bilbao, 9. Febr. In Madrid kam es zwischen den roten Par­teibonzen, namentlich den Kommunisten und Anarchi­sten, und den militärischen Leitern zu ernsten Spaa- nungen. Während das Militär die Notwendigkeit einer llebev- gabe an Franco erkannt hat, da es jeden weiteren Wider­stand für sinnlosen Selbstmord hält, sind die marxistischen Par­teibonzen entschlossen, notfalls das Leben aller Rotspanier zu opfern und Zentralspanien in einen einzigen Trümmerhaufen zu oerwandeln. Die marxistischen Verbände ENT. und UGT mobilisierten 40 000 Frauen, die die Männer im Hinterland er­setzen sollen.

Die Anarchisten versuchen bereits, die Alleinherrschaft an sich zu reißen. In mehrere» Orten kam es zu Schießereien zwi­schen Anarchistengruppen und Polizei. Verschiedene Offiziere des roten Generalstabes find geflüchtet und halten sich im Lande verborgen. In Cartagena machten Anarchisten den Versnch, sich eines Kriegsschiffes zu bemächtigen. Dabei gab es zwei Tote und zahlreiche Verwundete. In Valencia wurden mehrere politische Kommissare abgesetzt, weil ihnen vorgeworfen wurde, sie sympathisierte« mit dem Gedanken an Uebergabe. Die augen­blicklichen Behörden von Valencia sind de« Kreisen der Anar­chisten gegenüber machtlos, die schon zu Plünderungen aller Art übergingen.

Parlamentär derNegrin-Regierung" in Barcelona er­wartet

Bilbao, 10. Febr. Nachrichten zufolge, die über die französische Grenze eintreffen, erwartet man in Barcelona die Ankunft nes Parlamentärs derNegrin-Regierung", der Verhandlungen über die endgültige Uebergabe Zentralrotspaniens führen soll.

Keine Verhandlungen zwischen Franco «nd Miaja

In Burgos wird amtlich dieDaily Mail"-Meldung über Verhandlungen zwischen General Franco und Miaja über eine» Waffenstillstand dementiert. Politische Kreise weisen jedoch das­auf hin, daß infolge der Ueberstürzung der Ereignisse im Rot», spanten durchaus mit der Möglichkeit zu rechnen ist, daß die ra­ten Gewalthaber Zentralspaniens sich zur Uebergabe bereites» klären.

Anerkennung Francos

durch Frankreich und England?

Paris» 16. Febr. Die Ageutnr Fonrnier meldet aus Londach, es sei zwischen Paris »nd London beschlossen worden, daß di» Anerkennung -er nationakspanische« Regierung kommende« Montag bekanntgegebe» werde.

Das WirtschaftskraftLe Capital" weiß zu berichte», dlch n» Falle der Ernennung eines französischen Botschafters in Burgoa hierfür nur Senator Derart» in Frage kommen würde. L«» dernfalls würde er noch einmal i« halbamtlichen Auftrag «ach Burgos fahre».

Französische Marxisten fordern Hilfe für die Balencia- Bolschewisten

Paris, 10. Februar. Der Ministerpräsident empfing die so» zialdemokratischen Abgeordneten Blum und Paul Faure, die von ihrer Kammergruppe beauftragt waren, mit Daladie« über die Fragen der französisch-spanischen Beziehungen zu ves» handeln. Es verlautet, daß die beiden sozialdemokratischen Ab­geordneten das Verlangen stellten, die Burgos-Regierung nicht vor der Räumung Spaniens und der Insel Menorca (!) dnrch die italienischen Truppen anzuerkennen. Ferner sollen die mar­xistischen Abgeordneten für die Valencia-Bolschewisten erneut Hilfe mit Handelsdampfern in Begleitung von Kriegsschiffe» verlangt haben.

Sehr kühl soll Daladier als Antwort auf diese Wünsche darauf verwiesen haben, daß der nächste Ministerrat sich mit dös Lösung der vielseitigen Probleme befassen werde, die die Ereig­nisse in Katalonien auf diplomatischem und sozialem Gebiet ausgelöst hätten.

Regri» und Del Bayo in Valencia

Paris, 10. Februar. Negrin und Del Bayo sii^. ««» Alicante kommend, inValencia eingetroffen, wo sie «ft dm» General" Miaja zusammenkommen werden.