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Die italienische Presse setzt den englisch-französischen Kurswechsel ins rechte Licht >

Rom. 10. Februar. Die Besetzung non Menorca sowie das Erreichen der französischen Grenze wird von der römischen Abend- »resse als der erfolgreiche Abschluß dieser groß angelegten sieg­reichen Operation gefeiert. Die Besitzergreifung von Menorca sei, wie übereinstimmend betont wird, nicht das Verdienst Eng- lands, sondern der nationalen Landungstorps, die vom benach- Harten Mallorca und von Barcelona aus in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag Menorca erreichten und dann in Be- -

sitz nahmen. ^ ,

Mit beißender Ironie wird am Freitag der Kurswechsel von England und Frankreich gegenüber General Franco beurteilt, denen nur daran gelegen sei, ihre eigenen Vorteile wahrzuneh­menGiornale d'Ztalia" spricht in diesem Zusammenhang von dem Treubruch der Westdemokratien, die darauf rechneten, sich die Regierung von Burgos durch Geld gefügig zu machen. In London erkläre man, wie der dortige Vertreter desLavoro Fascista" bemerkt, daß Franco, wenn er sich weigern werde, mit der heute nicht mehr existierenden roten Regierung zu verhandeln «nd die bedingungslose Uebergabe von Valencia und Madrid erlange, dieGunst seiner neuen Freunde" verlieren werde.

per Sichrer gratuliert dem König von Aegypten

Berlin, 10. Februar. Der Führer hat dem König von Aegypten zu seinem Geburtstag sein« Glückwünsche Übermittelt.

Die Japaner auf Hainan gelandet

Tokio, 10. Febr. Wie das kaiserliche Hauptquartier mit­teilt, find in den frühen Morgenstunden des Freitags japanische Truppe» ans der Insel Haina« gelandet.

Die ersten Truppenlandungen auf Hainan beurteilt man in Tokio als Entschluß des Hauptquartiers, die Blockade Süd­chinas im Rahmen des Lhina-Konfliktes wirk­samer zu gestalten. Ursprünglich sei nur Besetzung durch Marinetruppen geplant gewesen zwecks Schaffung einer seestrate­gischen Basis zur Kontrolle der Bucht von Tonking und der nörd­lich von Hainan gelegenen Kwaichow-Bucht. Die Landung von Truppen des Heeres, die sich bereits in Vormarsch befinden, könnte darauf hindeuten, daß eine vollkommene Besetzung Hai- nans geplant ist. Wichtig ferner, so meinen politische Kreise, sei Hainan als Ausgangspunkt für militärische Operationen nach der Kwangsie-Provinz und als Flugbasis. Nach Besetzung Hainans würden alle wichtigen Verkehrslinien zwischen Süd- china und Franzöfisch-Jndochina und Singapore durch japanische Marine kontrolliert werde».

Mit Interesse beobachtet man, welche Haltung dritte Staaten, insbesondere Frankreich, einnehmen werden, da ja bereits gelegentlich der Besetzung der südlich Hainans gelegenen Paracel- Änseln durch Frankreich die Frage einer Besetzung Hainans durch Japan alsunvereinbar mit der Sicherheit von Französisch- Jndochina" bezeichnet worden sei.

Tokio, 10. Febr. Der Sprecher der Marine, Admiral Kana- zawa, erklärte, daß die Besetzung Hainans einen doppelten Zweck habe. Man habe hierdurch nämlich eine Verstärkung der Blockade und endgültige Zerstörung der Kampfkraft Chungkings erreicht. Nach dem Fall von Kanton und der Sper­rung Hongkongs verblieben als Zufahrtsgebiete für den Süd­westen Chinas nur noch der Golf von Tonking und die Kwai- chow-Bucht. Die Zufuhren erfolgten hauptsächlich durch bewaff­nete Dschunken, deren Basis Hainan gewesen sei. Da Kriegs­schiffe die Blockade allein nicht durchführen konnten, sei die Zer­störung dieser Basis notwendig geworden. Allerdings verblieben Wr Chungking noch die Landwege über Burma und Hanoi.

Die Besetzung Hainans vollzieht sich ohne Hindernisse Rückzug der Chinesen in das Znselinnere Schanghai, 10. Februar. (Ostasiendienft des DNB.) Der Vormarsch der japanischen Truppen auf der Insel Hainan vollzieht sich ohne Schwierigkeiten und Hindernisse. Verluste sind bisher nicht zu verzeichnen gewesen. Von Seiten des japani­schen Oberkommandos wird die chinesische Besatzung der Insel auf wenige hundert Mann reguläre Truppen und rund 10 000 Mann schlecht ausgerüstete Miliz geschätzt.

Elve Rede des kvo»tWn Flmknminislttt

London, 10. Februar. Innenminister Hoare ging in einer Rede, die er am Freitagabend in Plymouth hielt, auf das Kolonialproblem ein. Wenn die Rohstoff-Frage, so erklärte er. in Zukunft zu Meinungsverschiedenheiten fuhren sollte, so be­stehe nicht der geringste Grund, warum diese Frage nicht auf dem Verhandlungswege gelöst werden könne. Zum Münchener Ab­kommen sagte Hoare, er sei heute ebenso sicher, wie er es im ver­gangenen September gewesen sei, daß das britische Empire nicht in einen Krieg gehen könne, um drei Millionen Deutsche daran zu hindern, sich mit ihren Landsleuten zu vereinigen. Lham- berlains Bemühungen zeigten seine Entschlossenheit, den Frieden der Welt aufrecht zu erhalten. Diesen Sinn habe auch Cham- bcrlains letzte Unterhauserklärung über die englisch-französische Interessengemeinschaft. Ebenso notwendig sei es aber auch, Eng­land stark zu machen; denn wenn das britische Empire einmal zusammengebrochen sei, dann würde die größte Hoffnung auf internationalen Frieden gegebenenfalls für Jahrhunderte ge­stört sein.

89 Mitglieder derEisernen Garde- verurteilt

Auf Todesstrafe gegen zwei Studenten erkannt

Bukarest, 10. Febr. In dem großen palitischen Prozeß gegen S9 Mitglieder der ehemaligenEisernen Garde" fällte das Klau- fenburger Militärgericht das Urteil. Nach einer Dauer von ei­ner Woche fand der Prozeß sein Ende in einer Nachtsitzung, die von Donnerstag 18 Uhr bis Freitag um 7 Uhr mit einer Unter­brechung von nur zwei Stunden dauerte. Das Gericht zog sich hierauf zu einer mehrstündigen Beratung zurück und verkündete mittags seinen Spruch.

Der 24jährige Student Aurel Dascound der 22jährige Stu­dent Jon Pop wurden zum Tode verurteilt, der Stu­dent Atofani, der geistige Urheber des im letzten November er­folgten Anschlages auf den Rektor der Klausenburger Univer­sität, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. Weitere 34 Angeklagte erhielten Gefängnis- oder Kerkerstrafen von einem Monat bis zu zwölf Jahren. Elf Angeklagte wurde« zu Geldstrafen verur­teilt und weitere elf freigesprochen.

Bleibt das Kabinett Srmalr?

Bemühungen um Lösung der Affäre Marlens

Brüssel, 10. Febr. König Leopold hatte am Freitag mittag mit dem bisherigen Ministerpräsidenten Spaak eine einstün- dige Unterredung über die Krise. Anschließend wurde bekannt­gegeben, daß der König Spaak ersucht habe, zusammen mit ande­ren Persönlichkeiten eine beruhigende Lösung der Affäre Mar­tens, die bekanntlich die Ministerkrise ausgelöst hat, zu suchen. Man vermutet, daß die Beibehaltung des Ministeriums Spaak angestrebt wird. Zu diesem Zweck müssen die Streitigkeiten wegen der Ernennung von Murtens aus dem Wege geräumt werden. Bemerkenswert ist, daß der König bisher das Rück- trittsgesuch des Kabinetts Spaak noch nicht offiziell angenom­men hat.

Flügel u. Klaviere

in allen Preislagen auch Teilzahlungen

Carl A. Pfeiffer, Sturtgart-W.

bilderdurgstrake 120124. Fernruf 60507

Bier Grundforderungen der Araber

auf der Palästina-Konferenz

London, 10. Febr. In der am Donnerstag von den Arabern ans der ersten arabisch-englischen Sitzung der Palästina-Konfe­renz abgegebenen Erklärung werden die Balfour-Deklarakion fo- rpie das britische Palästina-Mandat als schreiende Ungerechtig­keiten energisch zurückgewiesen und arabischerseits folgende vier Forderungen aufgestellt:

Anerkennung des Rechtes der Araber auf völlige Un­abhängigkeit in ihrem Lande.

Einstellung des Versuches, in Palästina eine jüdische Na­tionalheimstätte zu errichten.

Abschaffung des Mandates und der daraus sich ergebenden llngesetzmäßigkeiten sowie die Einsetzung eines Vertrages, ähnlich dem Vertrag, der zwischen Großbritannien und dem Irak abgeschloffen wurde, um auf diese Weise einen souveränen arabischen Staat in Palästina zu schaffen.

Die sofortige Einstellung jeglicher jüdischen Einwanderung und aller Landverkäufe an Juden.

Die Araber, so heißt es, seien bereit zu verhandeln, und zwar kn einem versöhnlichen Geist über die Bedingungen, unter denen vernünftige britische Jntereffen sichergestellt werden sollen. Sie leien bereit, die notwendigen Garantie» über die Erhaltung und Jas Zugangsrecht zu allen heiligen Orten sowte für den Schutz »Iler legitimen Rechte der jüdischen und anderen Minderheiten !« Palästina zu geben.

milienangehörigen schritt Reichsamtsleiter Hilgeuseldt, der Neichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt, Vertreter der nie­derländischen Gesandtschaft, die Direktoren der Shell-Gruppe und der ihr befreundeten europäischen Gesellschaften. Freunde aus Deutschland und der ganzen Welt gaben dem Toten das letzte, Geleit. Unter den Klängen des Niederländischen Liedes und der deutschen Nationalhymnen wuroe der Sarg in die Gruft gesenkt.

Jetzt trat Reichsamtsleiter H i l g en f e ld t an die Gruft und sprach:Im Namen und im Aufträge des Führers Adolf Hitler grüße ich in Dir, Heinrich Deterding, den großen Freund der Deutschen." Darauf legte er den prachtvollen Kranz de» Führers nieder. Offiziere der Luftwaffe übermittelten de» letzten Gruß des Eeneralfeldmarfchalls Göring. Am Schluß der Beisetzung erklang aus dem Walde das Halali der Jäger.

stlrtm SiochMtrli vor oller WM

Zu Ehren des jugoslawischen Außenministers gab der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop ein Früh­stück im HotelKaiserhof". Gesandter Cincar-Markowitsch wird am Samstag die Reichshauptstadt verlassen und sich nach Belgrad begeben, um dort im neuen Kabinett die Ne­gierungsgeschäfte des Außenministeriums zu übernehmen.

Deutsche Sportstieger in Kapstadt. In Kapstadt traf am Freitag das deutsche Flugzeug FH 104 mit Oberleutnants Kaldrack, Oberleutnant Balthasar und Feldwebel Anhaeu-, ser ein. Der Sportflug des Aeroklubs von Deutschland! führte über die ostafrikänische Küste zum Kap und zurück über die Westküste. Die deutsche Kolonie bereitete den Fliegern ein herzliches Willkomm.

Selbstmord zweier Eisenbahnräuber. Die von dem Schwurgericht in Halle am 7. Februar zum Tode verurteil­ten Eisenbahnräuber Krybus und Edelhoff sind auf einem zur Vorbereitung der Vollstreckung angeordneten Transport aus dem Eefangenenwagen ausgebrochen. Sie wurden sofort gestellt und haben sich, als sie keinen Ausweg sahen, selbst entleibt. Die Untersuchung darüber, ob den mit dem Trans­port betrauten Polizeibeamten ein Verschulden zur Last fällt, ist im Gange.

Opfer des Manöverunfalls. Das Schiffsunglück, das sich durch den Zusammenstoß zwischen dem KreuzerGeorges Leygues" und dem TorpedobootzerstörerBison" bei einer Nachtübung der französischen Atlantik-Flotte ereignete, hat sich als wesentlich schwerer herausgestellt, als man im ersten Augenblick befürchtet hatte. Der Vorderteil des Torpedo­bootzerstörersBison" ist bei dem Zusammenstoß von dem Kreuzer abgeschnitten worden. Bei dem Zusammenstoß, wurden drei Mann auf der Stelle getötet. Als dann da^ abgeschnittene Vorderteil versank, ertranken noch 19 Man» der Besatzung in den Fluten.

Oberleutnant Pulkowsby löblich verunglückt

Berlin, 10. Febr. Auf seinem Rückflug von Australien ist der deutsche Flieger Oberleutnant Pulkowsky am Donnerstag mittag in Madras während eines Vorsührungsfluges tödlich verunglückt. Ein an Bord befindlicher indischer Fluggast kam ebenfalls ums Leben. Die Ursache des Absturzes ist zur Zeit noch nicht einwandfrei geklärt, da die vorliegenden Augenzeugen­berichte einander widersprechen. Der Unfall ist wahrscheinlich auf Berühren eines Hindernisses znrückzuführen.

Oberleutnant Pulkowsky hat zusammen mit Leutnant Jennet, der an dem Voriührungsflug in Madras nicht teilnahm, mit dem Reiseflugzeug Arado 79 einen Fernflug nach Australien durch­geführt. Hierbei stellte die Besatzung auf der Strecke Vengasi (Nordafrika)Eaja (Hinterindien) mit einer Flugstrecke von 6409 Kilometer einen neuen internatianalen Langstreckenrekord für Leichtflugzeuge auf. Annähernd 4000 Kilometer legte die Besatzung mit ihrem Flugzeug ohne jeden Zwischenfall zurück und überwand alle Schwierigkeiten des Klimas und der Wetter­lage, eine sowohl für das Flugzeug als auch für die Besatzung hervorragende Leistung.

Wie in vielen anderen Städten, so startete Oberleutnant Pul­kowsky auch in Madras, um das neue deutsche Reiseflugzeug vor- zuführen. Hierbei ereilte ihn das tragische Geschick. Für die deutsche Luftfahrt bedeutet der Tod dieses jungen Fliegers, der durch seinen Afrika-Flug im vorigen Jahr und insbesondere durch seinen jetzigen Fernslug nach Australien ein großes fliegerisches Können bewiesen hat, einen schweren Verlust.

Trauerfeier für Sir Henry Deterding

Dobbin (Mecklenburg), 10. Febr. In der mit Tannengrün und rotem Stosf stimmungsvoll ausgeschlagenen Reitbahn fand am Freitag die offizielle Trauerfeier für Henry Deterding statt. Landesüijchof Schultz (Schwerin) würdigte die Persönlichkeit Dcterdiags. Dieser habe mit der Kühnheit eines Napoleon und mit der Geisteskraft eines Cromwell gegen den Geist der Zer­setzung und Entwürdigung allen Menschentums gekämpft, wie er im W-ltbolschewismus wirke. Das Unrecht von Versailles habe ihn, den Mann des ausgesprochenen Rechtsgefühls, aufs tiefste verletzt. Die Wiedergutmachung sei ihm Voraussetzung für die Rettung der Welt vor Alljuda und dem Bolschewismus ge­wesen. Der leitende Direktor der Royal Dutch Shell, Keßler, stellte Deterding als Vorbild für jeden schaffenden Menschen her­aus. Mit ihm sei ein großer Niederländer dahingegangen. De­terding sei auch immer Ansporn für die Jugend gewesen. Der Redner sprach im Namen der Haager Direktion der Bataasschen Petroleum Maatschapij und als Vertreter des Generaldirektors de Kok. Staatsrat Dr. Stautz - Berlin würdigte Deterding als einen Mann, der auf das glücklichste große menschliche und geistige Gaben in sich vereinigt habe. Er sei einer der ersten Vorkämpfer gegen den Weltbolschewismus gewesen.

Nach der Trauerfeier bewegte sich der Leichenzug durch de« Eutspark zur Grabstätte im Dobbiner Eutspark. Hinter den Fa»j

Kaubmörder Herrmann

zum Tode verurtektt

Stuttgart, 10. Febr. Im Januar d. I. stieß die Stuttgarter Kriminalpolizei auf wichtige Anhaltspunkte für die Person de» liaubmörders, dem am Spätabend des 17. Juli 1936 der 25jäh- kige jungverheiratete Tankwart Karl Traum in der Shell-Tank­telle Ulmerstratze in Stuttgart-Wangen zum Opfer gefallen war. klm 1. Februar konnte der Täter in der Person des 41jährige» perheirateten Raimund Herrmann aus Schapbach l Bezirks­amt Wolfach), wohnhaft in Stuttgart-Obertürlheim, festgenom- nen werden Herrmann hatte sich nun am Freitag unter der Anklage des Mords und des schweren Raubs vor dem Schwur» zericht Stuttgart zu verantworten. Der Angeklagte war früher sei der Reichs- und Schutzpolizei in Straßburg, Offenburg und Mannheim tätig gewesen. Anfang 1934 sand er beim Polizei­präsidium Stuttgart eine Anstellung. Ein unglücklicher Zufall ügte es, daß er als Tagebuchführer gerade dem Kommissariat jugeteilt war, das den Fall Traum zu behandeln harte. In­folgedessen war er über alle Ermittlungsergebnisse stets unter­richtet. 2m Juni 1937 war er dann wegen Schuldenmachcrei und sonstiger Unzuverlässigkeit fristlos entlasten worden. Seither reiste er als Provisionsvertreter im Lande herum. Vor dem Schwurgericht war Herrmann vor allem bemüht, die lleberlegung bei der Tat abzuleugnen. Infolge eines Hauskaufs mit auf­genommenem Geld und unsinnigen Ausgaben seiner Frau war seine wirtschaftliche Lage trostlos geworden. Von zahlreichen Schuldnern hart bedrängt, von seiner Dienststelle aufs erustlichste vermahnt, will sich der Angeklagte des öfteren mit Selbstmord­gedanken getragen und zu diesem Zweck eine beschlagnahmte Celbstladepistole samt Munition von seiner Dienststelle an sich genommen haben. Am Tage der Tat sei ihm wieder einmal der Gedanke gekommen, seinem Leben ein Ende zu machen; doch habe ihm dann der Mut hierzu gefehlt. An der Tankstelle vor­überkommend, habe er beobachtet, wie ein Kunde dem Tankwart einen größeren Schein zum Wechseln übergab. Dabei sei ihm der Gedanke aufgestiegen, den Tankwart zu bestehlen, um sich und seiner Familie etwas zu essen kaufen zu können. Obwohl er den Tankwartraum betrat, nachdem er Traum in ein Gespräch ver­wickelt habe, sei keine Gelegenheit gekommen, den Pla r auszu­führen. Als dann der Tankwart um 22 Uhr ihm zu gehen be­deutet habe, sei es plötzlich über ihn gekommen: er habe seine Pistole aus der Tasche gerissen und dem sich ahnungslos über den Tisch Beugenden eine Kugel in den Kopf geschaffen. Dann habe er den Schwerverletzten über den Stuhl auf den Boden herab­gezogen, die Lichter gelöscht und ihm den Geldbeutel mit 138 RM. entwendet. Hierauf sei er Wangen zu weggegangen. Unterwegs will er den Geldbeutel verloren haben, weshalb er wieder an den Tatort zurückgegangen sei. Im Tankraum aus dem Boden herumsuchend, habe er in der Dunkelheit plötzlich in Blut ge- griffen, und seine aufgeregte Phantasie habe ihm vorgespiegelt, der Tote stehe gegen ihn auf. Tr habe deshalb blindlings noch einen zweiten Schuß auf Traum abgegeben, der wiederum in den Kopf ging. Seine ursprüngliche Darstellung, daß das starke Röcheln des Niedergeschofsenen ihm Entsetzen eingejagt habe, so daß er noch einen Schuß abgegeben habe, wollte er in der Verhandlung aus leicht ersichtlichen Gründe» nicht mehr gelte» lasten. Der ärztliche Sachverständige hielt es für erwiesen, daß Traum nach dem ersten Schutz noch gelebt habe, und daß beide Schöffe tödlich waren.

Die Verhandlung endete mit der Verurteilung de» Angeklagte« -«« Tod« und zu« da«er»dt« Verlust der bürgerlichen Ehren« recht«.