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Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt — Amtsblatt der Stadt Altensteig
«,zugspr.: Monatl. L. Post 1.20 etnschl. 18 L Beförd.-Deb., zuz. 3« ^ Zustellungsgeb.: L. Ag.
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Alteusleig, Dt««stag, den 7. Februar 1S3S
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ungvort Altenfteig.
Nnmmer 32
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Jugend kehre heim aufs Land!
Schirach ruft zum Landdienst
Berlin» 6. Febr. Der Jugendfiihrer des Deutschen Reiches. Baldur von Schirach, erlägt folgenden Aufruf an die zu Ostern ins Berufsleben eintretende Jugend:
„Mit dem Landdienst leistet die Hitlerjugend eiue» wesentliche» Beitrag zur Behebung der für unser Volk so gefährlichen Landflucht. Eiue im besten Sinne des Wortes tatbereite und Idealistische Jugend hat hier den Weg von der Stadt zurück auf das Land gefunden. Dieser Einsatz in der Landwirtschaft matz heute «ehr denn je von der ganzen deutschen Jugend «ud ihren Führer« aktiv gefördert werden. Im Bauerntum liege» di« Wurzeln unserer Kraft. Im bäuerlichen Berus soll die junge Generation wieder ihr schönstes Lebensziel sehe«. Der Landdienst bietet der ins Berufsleben tretenden Jugend die best« Eiusatzmöglichkeit und die gesicherte Zukunft auf dem Lande. Darum: Heim aufs Landl Kommt zum Landdieust der HI.!"
RSKK. und Ingenieur-Nachwuchs
Errichtung von kraftfahrtechnischen Arbeitsgemeinschaften
Berlin, 6. Febr. Um den Ingenieur-Nachwuchs auf allen Gebieten des Kraftfahr- und des Kiaftbootwesens über den Nahmen der bisherigen Ausbildung hinaus zu fördern und auf die praktische Berufsarbeit vorzubereiten, haben, wie NSK. meldet, Reichsleiter Korpsführer Hühnlein als Führer der motorisierten Gliederung der Partei, und Reichsstudentenfiihrer Dr. Scheel als Führer des NSD.-Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft folgendes vereinbart:
Der Reichsstudentenführer errichtet im Rahmen der Fach- erziehuagsarbeit des NSD.-Studentenbundes an den Technischen Hochschulen und an den Ingenieurschulen kraftfahrtech- »ische Arbeitsgemeinschaften. Ihre Aufgabe ist die größtmögliche Förderung der handwerklichen und konstruktiven Fähigkeiten der Technik-Studenten. Mit der Durchführung der Maßnahme wurde die Reichsfachgruppe Technik der Neichsstuden- tenführung beauftragt.
Der Korpssührer als Führer der geeinten deutschen Kraftfahrt faßt alle diese Arbeitsgemeinschaften angehörenden NSKK.-Füh- rer und -Männer in besondere Trupps oder Stürme zusammen. Ihre Aufgabe ist, die NSKK.-Mannsr der Arbeitsgemeinschaft mit dem praktischen Einsatz des Kraftfahrzeuges und den Ueberwachungs- und Erziehung s- aufgaben im Kraftfahrwesen vertraut zu machen. Die Zuteilung praktischer Aufgaben erfolgt durch den Inspekteur für technische Ausbildung und Geräte des RSKK.
Dr. Ley in London
Tagvng -es Internationalen Beratnngskomitees „Freude und Arbeit"
London, 6. Febr. Reichsleiter Dr. Ley traf am Montag früh in London ein. Er ist East des National Fitneß Comitees und nimmt in seiner Eigenschaft als Präsident des Internationalen Zentralbiiros „Freude und Arbeit" an der in London stattfindenden Sitzung des Internationalen Beratungskomitees teil. Das Beratungskomitee wird u. a. den nächsten Tagungsort für den Weltkongreß „Freude und Arbeit" festzusetzen haben. In Begleitung des Reichsleiters befinden sich der ständige Vertreter des Internationalen Zentralbüros, Hanptamtsleiter Claus Eelz- »er, der Generalsekretär des Internationalen Zentralbiiros Freude und Arbeit", Du Manthey, und der persönliche Pressereferent des Reichsleiters, Hauptschriftleiter Walter Kiehl.
Die Tagung des Internationalen Beratungsausschusses des Weltkongresses „Freude und Arbeit" wurde durch Ministerpräsident Chamberlarn eröffnet. In dem Beratungsausschutz find 22 Länder vertreten. In erster Linie sollen die notwendigen Vorbereitungen für den nächsten Weltkongreß im Jahre 1940 getroffen werden.
Chamberlain beschäftigte sich in seiner Begrüßungsansprache «itderFragederFreizertgestaltung. Die Verlängerung der Freizeit für den Arbeiter bedeute, daß man Organisationen schassen müsse, um immer mehr Menschen an der Erholung nicht nur als Zuschauer teilnehmen zu lassen. Die Ausspannung könne verschiedene Formen annehmen, wobei die geizige Entspannung ebenso wichtig sein könne wie die rein körperliche Erholung. Es habe in der ganzen Geschichte noch keine Generation so viel Interesse an diesen Fragen und auch an der Frage der rechten Ausnutzung der Freizeit genommen. Wen« England auch ein Jnselvolk sei und sich früher oft seiner Isolierung gerühmt habe, so sei es doch richtig, daß das englische Volk niemals mehr Wert auf internationale Beziehungen gelegt Hab« als heute. Da das Interesse an der Frage der Freizeitgestaltung in England wachse und England auch bereit sei» von anderen Nationen zu lernen, gebe es kaum eine günstigere Zeit für dies« Tagung. Die Nationen verwendeten viel zu viel Zeit darauf, Gegensätze zu erörtern, und daher sei es besonders befriedigend für ihn, so meinte Ehamberlain, daß jetzt einmal ein Thema erörtert werde, in dem allgemein Uebereinftimmung besteh«.
Saß Ente in «alilenien
Srenzüvertrltt der rote« Armee — Riesige Satemlerungslaaer — Keine rotspantsche Regierung mehr?
Paris, 6. Febr. Die Trümmer der geschlagenen Armeen der bereits geflohenen katalanischen Machthaber flohen über di« französische Grenze. Am Montagmorgen kurz nach SL0 Uhr MEZ. traf der erste Haufe« an der Grenze bei Perthus ei«. Es handelte sich um eine Abteilung jener berüchtigten „Sicherheitstruppen" zu Pferd, die. als erbarmungslose Einpeitscher und Tschekisten galten, sozusagen „Mädchen für alles", die von ihren Befehlshabern ebenso für Verkehrsdienst wie für Exekutionen eingesetzt wurden. Die roten Reiter wurden an der Grenze von französischer Garde mobile sofort entwaffnet. Hierauf wurden sie — halb als Aufseher, halb als Internierte —l beauftragt, tausend zivile Flüchtlinge nach dem Konzentrationslager Douloc zu begleiten. Unmittelbar nach den Reitern trafen völlig desorganisierte und durcheinandergewürfelte Bataillone roter Milizen ein. Der Strom reißt nicht mehr ab. Die Geschlagenen können kaum von dem. französischen Erenzmannschaften verteilt werden. Die geschlagene Armee macht einen stumpfen, maßlos abgerissenen Eindruck.
Die geflüchtete rote Regierung
Die ganze Nacht über hat der Zustrom von flüchtenden Bolschewisten aus Katalonien an der Grenze angehalten. Wie der Sonderberichterstatter von Havas aus Perthus meldet, seien alle Männer an der Grenze scharf von Garde mobile aus Waffen untersucht worden. Hungerte von Pistolen, Revolvern und Handgranaten sowie andere lLaffen türmen sich hinter den Zollschranken. Kurz vor 4 Uhr sei „Ministerpräsident" Ne- grin in Begleitung der „Kabinetts.mitglie- der" Hospitale, Blanco, Ecnsalez, Pena und Paulino Eanez in Perthus eingetroffen. Die rotspanischen „Minister", hätten sich in acht schweren amerikanischen Kraftwagen befun-' den, die mit Matratzen als Kugelfchutz umgeben waren. Der rotspanische Oberbonze Negrin habe den ganzen Tag über in Agullan Verhandlungen geführt, wo er am Sonntagmorgeu eingetroffen war. Die rote „Regierung" soll alle notwendige» Beschlüße gefaßt haben, um die Ueberführung der bolschewistischen Horden und der politischen „Persönlichkeiten" und anderer wichtiger Dinge nach Zentralspanien festzulegen. Es steht jedoch »och nicht fest, so heißt es in dem Havas-Vericht, ob die rotspanische „Regierung" sich in Valencia, Marcia oder Cartagena niederlassen werde.
Franco verlangt Internierung der roten Flieger
Saragossa, 8. Febr. Halbamtlich verlautet, daß die gesamte svwjetspanische Lustwasse aus Katalonien geflüchtet ist. Ein Teil der Flotte hat sich nach Frankreich, ei» anderer Teil «ach Madrid gewandt. Die zuständigen nationalspanischen Stellen geben der Erwartung Ausdruck, daß die französische Regierung die sowjetspanischen Flugzeuge nach dem geltenden Recht internieren wird. Die Flugzeuge dürfen weder an Sowjetspanien zurückerstattet noch an das Ausland weiterverkauft werden, weil ihr rechtmäßiger Besitzer einzig und allein der spanische Staat ist.
34 sowjetspanische Flugzeuge auf der Flucht abgefchossen
Bilbao, 6. Febr. Im Küstenabschnitt drangen am Sonntag die nationalen Truppen nach der Einnahme von Palamos gegen die Kreisstadt La Bisbal vor, wo sich heftige Kämpfe entspannen. Dabei wurde der Ort Santa Pelaya erobert. Insgesamt wurden über 3808 Gefangene gemacht. Die nationale Luftwaffe war ferner bemüht, der flüchtenden sowjetspanischen Luftflotte den Weg nach Frankreich abzuschneiden. Es kam zu zahlreichen Lnftkämpfen, in deren Verlauf 3 4 sowjetspanische Maschinen abgeschossen wurden.
Se» de Urgel genommen
Barcelona, 6. Febr. Die nationalspanischen Truppen drangen auf allen Sektoren weiter vor. Der Feind leistete nur vereinzelt Widerstand. Der linke Flügel besetzte Seo de Urgel, wäh-
Anschließend dankte zunächst D r. Ley für den herzlichen Empfang. der ihm zuteil geworden war Dann führte er aus: „Die Idee Freude und Arbeit, die von den Vertretern zahlreicher Nationen hier behandelt wird, liegt mir seit langer Zeit am Herzen. Sie ist ein Teil meines Lebenswerkes. Ich freue mich, daß auch unser italienischer Kamerad Puppetti mit uns auf gleichem Wege tätig ist Wir wollen den schaffenden Menschen Sonne in den Alltag bringen! Wir haben natürlich alle in dem Lande, das wir hier vertreten, eine Fülle von Arbeit, so daß nicht immer die Freizeit sehr groß ist. Aber gerade diese Tatsache sollte uns alle veranlassen, die nach der Arbeit verbleibende Zeit so auszunützen, daß sie uns möglichst viel Kraft vermittelt."
Anschließend erstattete Generalsekretär Dr. Manthey den Tätigkeitsbericht über den Stand der Freizeitarbeit in mehreren Ländern und über die Aufgabenstellung des Internationalen Zentralbiiros „Freude und Arbeit".
rend der rechte Flügel Palamos eroberte. Palamos ist der letzte bedeutende Hafen, den die Roten noch in ihrem Besitz hatte«. Die nationalspanischen Truppen verfolgen die allenthalben fliehenden feindlichen Kolonnen und machen zahllose Gefangene.
Pöbel steckte Eerona i« Br«»S
Barcelona, 6. Febr. Durch reichen Flaggenschmuck feiert Barcelona die Befreiung der letzten katalanischen Provinzhauptstadt Gerona. Die sowjetspanischen Söldnerhaufen fliehen in Richtung der französischen Grenze «nd haben nach umfangreiche» Zerstörungen die halbe Stadt angezündet. Me Flammen und Rauchschwaden sind kilometerweit sichtbar. Die gequälte Bevölkerung der Stadt bereitete ihren Befreiern einen begeisterten Empfang. Die Beute ist unermeßlich, die letzten großen Bestände von Bekleidung und Lebensmitteln der Roten in Kala- i lonien fielen in die Hände der Nationalen. Sämtliche Kirche« und Fabriken sind in Eerona ausgebrannt.
Zerlumpte Menschen überschreite» die französische Grenze
Ein wahrer Menschenstrom ergoß sich, wie der Kavas-Bericht, erstattcr in Perthus meldet, ununterbrochen auf französischer Territorium durch dre kleine alte Stadt Perthus hindurch. Manchmal kam dieser Strom für einige Minuten lang in« Stocken, um Wagen und Vehikel aller Art passieren zu lasse«. Dann setzte sich die Riesenschlange wieder in Bewegung. Immer häufiger kann man unter den von langen Eebirgsmärscheu linder Nachtkälte ermüdeten, bunt durcheinander gewürfelten Menschen die zerlumpten Militäruniformen aller bolschewistischen Formationen erkennen Die in heilloser Angst flüchtenden Roten führen als einziges Gepäckstück oft nur eine« tleinen Sack, ein Bündel oder ein Köfferchen mit sich.
Dem Sonderberichterstatter der Havas-Agenrur gelang es. fünf Kilometer weit über die Grenze bis nach La Junquera vor« zudringen. Noch bei Tageslicht, so berichtet er, habe man in de« langgestreckten Talkessel Hunderte von Lagerfeuern brennen gesehen, an denen sich der frierende Menschenhaufen während der Nacht wärmte. Vor der Grenze seien alle Straßengräben bi» an den Rand hin gefüllt mit Maschinengewehren, Maschinea- pistolen, Handgranaten und vielen anderen irgendwie sichtbaren Waffen, die die Flüchtlinge vor ihrer Ankunft an der französischen Grenzkontrolle hier a-geworfen haben.
Nach Aussage verschiedener Bewehner von La Junquera soll sich dieser ungeheure Menschenstrom bis zur Brücke von Mole«, 5 Kilometer hinter Fignerae, erstrecken. Dort direkt anschiiehe»d sollen sich die rotspanischen Truppen, immer noch gegen die nationale Vorhut kämpfend, ebenfalls langsam in Richtung ans dke Grenze zurückziehen.
Bald sind sie vollzählig!
Aguirre, der sogenannte „Präsident" der sogenannten basischen „Regierung", ist am Sonntag in Paris eingetroffen nnd hat sich in die rotspanische „Botschaft" begeben.
Die Besetzung des Restgebietes in Katalonien
Bilbao, 7. Februar. Der Vorbericht des nationalspanische» Heeresberichtes bestätigt die Meldung, daß im Abschnitt Seo dö Urgel die nationalfpanischen Truppen die Grenze von Andorrä erreichten, wo sie die Nationalflagge hißten. Die Offiziere der nationalen Abteilungen tauschten Grüße mit den Grenzbeamten von Andorra aus.
Im Abschnitt von Berga wurde der Ott Pobla de Lillet, 15 Kilometer westlich von Ripoll, an der Straße Berga—Ri post eingenommen. Auch südlich dieses Ortes wurden mehrere Ortschaften besetzt.
Nördlich von Gerona wurde die Stadt Sarria erobert.
Der Vormarsch im Küstenabschnitt dauert ununterbrochen an. Die gegenwärtig erreichten Linien lassen sich nur schwer feststellen.
Die Zahl der Gefangenen entspricht den Zahlen an den vorhergehenden Tagen.
„Keine rotspauische Regierung mehr vorhanden"
Patts, 6. Februar. An zuständiger französischer Stelle ist man am Montagabend der Ansicht, daß es augenblicklich „keine Regierung im republikanischen Spanien mehr gibt". Wenn -et französische Botschafter trotzdem noch die Verbindung zu gewissen spanischen Persönlichkeiten aufrecht erhält, „so hätten diese keinen offiziellen Charakter mehr."
Azana an der Schweizer Grenze
Genf, 6. Februar. Der „Präsident der spanischen Republik" Azana ist am Montagabend um 18.88 Uhr in Lolonges an» Salöoe in Hochsavoyen unmittelbar an der Schweizer GrenzS eingetroffen. Er ist auf der Reise zu seinem Schwager Riva» EH6riv, dem früheren spanischen Generalkonsul in Senf.