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Nr. 28

Ich selbst als Sohn der ostmärkische« Erde hatte den heiligen Wunsch, diese Frage zu löse», um damit meine Heimat wieder »ns Reich zuriickzusühren. Im Januar 1338 faßte ich de« endgül­tig« Entschluß, im Lause dieses Jahre, so oder so das Selbs^ bestimmungsrecht für di« K,S Millionen Dentschen in Oesterreich M erkämpfen.

1. Ich lud den damaligen Bundeskanzler Schuschnigg z« einer Aussprache nach Berchtesgaden und versicherte ihm, daß das Deutsche Reich einer weiteren Unterdrückung dieser deutschen Volksgenosse« nicht mehr zusehen würde und daß ich ihm daher anheimstelle, auf dem Wege einer vernünftigen und billigen Abmachung einer endgültigen Lösung dieses Probleme, näher zn treten. Ich ließ ihm keinen Zweifel darüber, daß sonst di« Freiheit i« Sinne des Selbstbestimumngsrechtes dieser KH Mil­lionen Deutschen mit andere« geeignete» Mitteln erzwungen «erde« würde. Das Ergebnis war eine Abmachung, die hof­fe« lieh, aus dem Wege einer allgemeinen Verständigung die- se» schwierige Problem zu lösen.

2. Ich erklärte in meiner Reichstagsrede vom SS. Februar, » das Schicksal der vom Mutterland« gegen ihren Willen ab- gtrennte« zehn Millionen Deutschen in Mitteleuropa das Reich nicht «ehr gleichgültig sei» lasse» könne. Daß vor allem wei­tere Unterdrückungen und Mißhandlungen dieser Deutschen z« de« schärfsten Gegenmaßnahmen führen müßte».

Wenige Tage später entschloß sich Herr Schuschnigg zu ei­nem eklatanten Bruch der in Berchtesgaden ge­troffenen Vereinbarung. Das Ziel war, durch eine« tollen Abstimmungsbetrug dem nationalen Selbst- i Bestimmungsrecht und Willen dieser 6,5 Millionen Deutschen !die legale Rechtsgrundlage zu entziehen. Mittwoch abends, am lll. März, erhielt ich durch die Rede Schuschniggs in ^Innsbruck von dieser Absicht Kenntnis. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag morgen befahl ich die Mobilma­chung einer gewissen Anzahl deutscher Infan­terie- und Panzerdivisionen mit dem Befehl, am l Samstag, den 12. März, 8 Uhr morgens, zur Befreiung sder Ostmark den sofortigen Vormarsch über die Grenzen hin anzutreten.

Freitag, den 11. März, morgens, war die Mobilmachung dieser Heeres- und ^-Verbände beendet, ihr Aufmarsch vollzog sich «n Laufe desselben Tages. Nachmittags erfolgte unterdes unter dem Druck der Ereignisse und der sich erhebenden Volksgenossen der Ostmark der Rücktritt Schuschniggs.

Freitag abend ergeht die Bitte an mich, um unübersehbare i««er« Wirrnisse in diesem Lande zu verhindern, den Befehl zum Einmarsch der deutschen Truppen zu geben. Schon gegen 10 Uhr nachts erfolgten an zahlreichen Stellen die Ereaz- Lbergänge. Ab 6 Uhr früh begann der allgemeine Einmarsch, der unter unermeßlichem Jubel emer nunmehr endlich befreiten Bevölkerung erfolgte. Am Sonntag, den 13. März, verfügte ich i» Linz durch die Ihnen bekannten beide» Gesetze die Eingliede­rung der Ostmark in das Deutsche Reich und die Vereidigung des ehemaligen Bundesheeres auf mich als den Obersten Be­fehlshaber der deutschen Wehrmacht. Zwei Tage später fand in Wien sie erste große Truppenparade statt.

Alles dies hatte sich in einem wahrhast atemraubenden Tempo abgespielt. Das Vertraue« auf die Schnelligkeit uud Schlag­kraft der neuen deutsche» Wehrmacht wurde nicht enttäuscht, son­dern höchstens Lbertroffe«. Die Ueberzeugung von dem hervor­ragenden Wert dieses vorzügliche« Instruments hatte in wenige« Tagen ihre Bestätigung erhalten.

Die am 16. April stattgefundene erste Wahl in den Groß- deutschen Reichstag ergab eine überwältigende Zustimmung der deutschen Nation. Rund 93 vom Hundert hatten in diesem Sinne ihre Entscheidung gefällt.

Wenige Wochen darauf begann unter der Einwirkung der internationalen Hetzkampagne gewisser Zeitungen und ein­zelner Politiker die Tschechoslowakei mit verstärkten Unter­drückungen der dorligen Deutschen. Nahezu dreieinhalb Millio­nen unserer Volksgenossen lebten in ihr in geschlossenen Sied­lungsgebieten, vie zum größten Teil an den Neichsgrenzen lagen. Mit den in den letzten Jahrzehnten durch den tschechischen Terror vertriebenen Deutschen ergibt sich erne Zahl von über vier Mil­lionen Mensche« deutscher Nationalität, die gegen ihren Willen in diesem Staate gehalten und mehr oder weniger mißhandelt wurden. Keine Weltmacht von Ehre hätte einem solchen Zustand auf die Dauer zugesehen. Der verantwortliche Mann für jene Entwicklung, die allmählich die Tschechoslowakei zum Exponenten «8er gegen das Reich gerichteten feindlichen Absichten machte, war der damalige Staatspräsident Dr. Benes ch. Er hat ans Anregung und unter Mitwirkung gewisser ausländischer Kreise »m Mai des vergangenen Jahres jene tschechische Mobili­sierung durchgeführt, der die Absicht zugrunde lag, 1. das Deutsche Reich 1. zu provizieren uud 2. dem Deutschen Reich eine Nieder­lage in seinem internationalen Prestige zuzusügen. Trotz einer dem tschechischen Staatspräsident Benesch in meinem Auftrag zweimal übermittelten Erklärung, daß Deutschland nicht einen einzigen Soldaten mobilisiert hatte, trotz der gleichen Versiche­rungen, die den Vertretern auswärtiger Mächte abgegeben wer­den konnten, wurde die Fiktion aufrechterhalten und verbreitet, daß die Tschechoslowakei durch eine deutsche Mobilisation ihrer­seits zur Mobilmachung gezwungen worden wäre und Deutsch­land dadurch seine eigene Mobilmachung rückgängig machen und seinen Absichten entsagen müßte. Herr Dr. Benesch ließ die Ver­sion verbreiten, daß damit das Deutsche Reich durch die Ent­schlossenheit seiner Maßnahme» in die gebührenden Schranken znrückgrwiesen worden sei. Da Deutschland nun weder mobil­gemacht hatte noch irgend eine Absicht vorlag, die Tschechoslowa­kei etwa anzugreifen, mußte diese Lage ohne Zweifel zu einem schweren Prestigeverlust des Reiches führen. Ich habe mich daher aus Grund dieser unerträglichen Provokation, die noch ver­stärkt wurde durch eine wahrhaft infame Verfolgung und Terro­risierung unserer dortigen Deutschen, entschlossen, die sndeten- dentsche Frage endgültig und nunmehr radikal z» lösen. Ich gab nnr 28. Mai

1. de« Befehl znr Borberertung des militärischen Einschreitens gegen diesen Staat mit de« Termin des 2. Oktober,

2. ich befahl de» gewaltige« und beschlennlgte« Ausbau unse­rer Bertridigungssront im Weste«.

Für dis Auseinandersetzung mit Herrn Benesch und zum Schutze des Reiches gegen andere Veeinflussungsversuche oder gar Drohungen war die sofortige Mobilmachung von zunächst SK Di­visionen vorgesehen, denen in kurzer Frist eine größere Anzahl weiterer solcher Verbände Nachfolgen konnten.

Die Entwicklung des Hoch- und Spätsommers und die Lage des Deutschtums in der Tschechoslowakei gab diesen Vorbereitun­gen recht.

Die einzelnen Stadien der endlichen Erledigung dieses Pro­blems gehören der Geschichte an. Wieder haben sich die militäri­schen Vorbereitungen, die sich aus die gesamte Wehrmacht, U und SA.-Berbände erstreckte«, so wie im Falle Oesterreich auch auf zahlreiche Polizeitruppen auf das außerordentlichste bewährt. Sm Weste» hat der Einsatz der Organisation Dr. Todt unter der Führung seines genialen Leiters und dank der Hingabe aller übrigen dort schassende« Soldaten, Männer des Reichsarbeits- dienstes und Arbeiter ei« in der Geschichte bisher nicht für mög­lich gehaltenes einmaliges Ergebnis erzielt.

Wenn gewisse Zeitungen und Politiker der übrigen Welt nun behaupten, daß damit Deutschland durch militärische Erpressun­gen andere Völker bedroht habe, so beruht dies auf einer gro­ben Verdrehung der Tatfache«. Dentschland hat in einem Gebiet, wo weder Engländer noch andere westliche Ra­tionen etwas W suche« haben, für zehn Millionen deutsche Volks­genossen das Selbftbestimmungsrecht hergestellt. Es hat dadurch niemanden bedroht, es hat sich nur zur Wehr gesetzt gegen den Versuch der Einmischung Dritter. Und ich brauche Ihnen nicht z« versichern, meine Abgeordneten Männer des Dentschen Reichs­tages, daß wir es auch in Zukunft nicht hinnehmen werden, daß in gewisse nur »ns angehende Angelegenheiten westliche Staaten sich einfach hineinzumengen versuchen, um durch ihr Da­zwischentreten natürliche und vernünftige Lösungen zu ver­hindern. (Beifall.) Wir alle waren daher glücklich, daß es dank der Initiative unseres Freundes Benito Mussolini und dank der ebenfalls hoch zu schätzenden Bereitwilligkeit Chambcrlaias und Daladiers gelang, die Elemente einer Abmachung zu finden, die nicht nur die friedliche Lösung einer «nausschiebareu An­gelegenheit gestattete, sondern die darüber hinaus als Beispiel gewertet werde» kan» für die Möglichkeit einer allgemeinen ver­nünftigen Behandlung und Erledigung bestimmter lebenswichti­ger Probleme.

Allerdings ohne die Entschlossenheit, dieses Problem so oder so zur Lösung zu bringen, wäre es zu einer solchen Einigung der europäischen Großmächte nicht gekommen.

Das sudetendeutsche Volk hat seinerseits ebenfalls Gelegenheit erhalten, durch eine eigene und sreie Willenskundgebung den Prozeß der Eingliederung in das Croßdeutsche Reich zu sanktio­nieren. Es vollzog seine Zustimmung mit derselben überwälti­genden Mehrheit, wie sie die Wahl des ersten Großdeutsche« Reichstages zeigte.

Wir habe« damit vor uns heute eine Vertretung des deutsche« Volkes, die es beanspruchen kan«, als eine wahrhaft verfassung­gebende Körperschaft angesehen zu werde».

Ei« Jahr des Triumphes einer Idee

Dies zum sachlichen Ablauf des historischen Jahres 1938. Es scheint mir am heutigen Tage aber notwendig zu sein, es vor der Nation auszusprechen, daß das Jahr 1938 in erster Linie ei» Jahr des Triumphes einer Idee war. Eine Idee hat ein Volk geeint zum Unterschied früherer Jahrhunderte, da man glaubte, diese Aufgabe nur dem Schwert überlassen zu dürfe». Als die deutschen Soldaten in die Ostmark und in das Sudeten­land einrückten, da geschah es gegen die dortigen Unterdrücker des Volkes und mithin als Träger der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, der alle diese Millionen Deutsche innerlich schon längst ergeben und verschworen waren.

Die Flagge des nationalsozialistischen Reiches trugen die Dent­schen der Ostmark und des Sudetenlandes trotz aller Unter­drückung als Symbol in ihren Herzen. Und dies ist der ent­scheidende Unterschied zwischen der Entstehung Großdeutschlands und ähnlichen Versuchen in vergangenen Jahrhunderten. Da­mals wollte man die deutschen Stämme in ei» Reich zwinge« heute hat das deutsche Volk die Widersacher des Reiches be­zwungen. In raum acht Monaten vcllzog sich eine der bemerkens­wertesten Umwälzungen Europas.

Wenn es nicht früher vornehmlich die vermeintlichen Belange er einzelnen Stämme und Länder oder der Egoismus deutscher Fürsten waren, die sich jeder wahrhaften Reichseinigung ent­legenstemmten, dann diesmal nach Beseitigung der inneren «ieichsfeinds die internationalen Nutznießer der deutschen Zer- plitterung, die als letzte Kräfte hemmend einzugreifen versuch­en. So war es diesmal nicht mehr notwendig, das Schwert zn stehen zur Erzwingung der nationalen Einigung, sondern nur Mm Schutze derselben vor der äußeren Bedrohung. Die jnuge Wehrmacht des Reiches hat ihre letzte Probe dabei glänzend »«stunden.

Treue, Kameradschaft, Gehorsam

Dieser in der Geschichte unseres Volkes einmalige Vorgang be­reutet für Sie, meine abgeordneten Männer des Eroßdeutsche« Reichstages, eine heilige und ewige Verpflichtung. Sie find nicht die Vertreter einer Landschaft oder eines bestimm­ten Stammes, Sie find nicht Vertreter besonderer Interessen, ondern Sie sind zu allererst die gewählten Vertreter des ge­samtdeutschen Volkes. Sie sind damit Garanten jenes deutschen Reiches, das der Nationalsozialismus ermöglicht und geschaffen hat. Sie find deshalb verpflichtet, der Bewegung, die das Wun­der der deutschen Geschichte des Jahres 1938 vorbereitete und verwirklichte, in treuester Gefolgschaft zu dienen. In Ihnen müssen sich die Tugenden der nationalsozialistischen Partei in hervorragendster Weise verkörpern: Trene, Kameradschaft und Gehorsam. So wie wir uns diese im Kampfe um Deutschland anerzogen hatten, so soll für alle Zukunft die innere Ausrich­tung der Vertreter des Reichstages bleiben. Dann wird die repräsentative Vertretung der dentschen Nation eine verschwo­rene Gemeinschaft darstelleu von positive« Arbeiter« am deut- ichen Volk und Staat.

Meine Abgeordneten, Männer des Reichstages! Die Geschichte Ver letzten 36 Jahre hat uns allen eine große Lehre gegeben, nämlich die, daß das Gewicht der Nationen «ach auße« gleich ist der Kraft der Völker tm Jnnrren. Aus Zahl und Wert der Volksgenossen ergibt sich die Bedeutung des Volkes im Gesamten. Allein die letzte und entscheidendste Rolle bei der Bewertung der wirklichen Kraft einer Nation wird immer dem Stand der inne­ren Ordnung, das heißt der vernünftigen Organisation dieser Voikskrast zukommen.

Der deutsche Mensch ist heute kein anderer als vor zehn, zwan­

zig oder dreißig Jahren. Die Zahl der Deutschen hat sich seit­dem nur unwesentlich vermehrt. Fähigkeiten, Genie, Tatkraft usw. können nicht höher geschätzt werden als in früheren Jahr­zehnten. Das einzige, was sich wesentlich geändert hat, ist di« bessere Nutzbarmachung dieser Werte, durch die Art ihrer Or­ganisation und dank der Bildung einer neuen Führungsausles«.

Das politisch und wirtschaftlich desorganisierte deutsche Volk früherer Jahrzehnte hat den größten Teil der ihm innerwohnen- den Kräfte in einem ebenso unfruchtbaren wie unsinnigen gegen­seitigen inneren Krieg verbraucht. Die sogenannt« demokratisch« Freiheit des Auslebens der Meinungen und der Instinkte führte nicht z» einer Entwicklung oder auch nnrFreimachung besondere, Werte oder Kräfte» sondern nur zu ihrer sinnlosen Vergeudung und endlich znr Lähmung jeder noch vorhandenen wirklich schö­pferischen Persönlichkeit. Indem de; Nationalsozialismus diesem unfruchtbaren Kampf ein Ende bereitete, erlöste er die bis dahin im Innern gebundenen Kräfte und gab sie frei zur Vertretung der nationalen Lebensrnteressen im Sinne der Bewältigung großer Eemeinschastsaufgaben im Innern des Reiches als auch im Dienste der Sicherung der gemeinsame« Lebensnotwcndig- keiten gegenüber unserer Umwelt. Es ist ein Unsinn, zu mei­ne«, daß Gehorsam und Disziplin nnr sür Soldaten nötig wäre», im übrigen Lebe« der Völker aber wenig nützliche Bedeutung besäßen. Im Gegenteil: Die disziplinierte und in Gehorsam er­zogene Volksgemeinschaft ist in der Lage, Kräfte zu mobilisie­ren, die einer leichteren Behauptung der Existenz der Völker zu­nutze kommen und die damit der erfolgreichen Vertretung der Interessen aller dienen. Eine solche Gemeinschaft ist allerdings primär nicht durch den Zwang der Gewalt zu schasse», sondern durch die zwingende Gewalt einer Idee und damit durch di« Anstrengungen einer andauernden Erziehung. Der National­sozialismus erstrebt die Herstellung einer wahrhaften Volks­gemeinschaft. Diese Vorstellung ist ein scheinbar ferne liegende» Ideal. Allein, dies ist kein Unglück, im Gegenteil. Gerade die Schönheit dieses Ideals verpflichtet zu einer außerordentliche» Arbeit und damit zum unentwegten Streben nach ihm. Dies ist der Unterschied zwischen den sogenannten Parteiprogrammen einer verschwundenen Zeit und der Zielsetzung des Nationasozia­lismus'. Die Parteiprogramme von einst enthielten verschiede« formulierte, jedoch zeitlich bedingte und damit begrenzte wirt­schaftliche, politische oder konfessionelle Ausfassungen oder Ab­sichten. Der Nationalsozialismus dagegen stellt in seiner Volks­gemeinschaft ein zeitloses Ziel auf, das nur durch fortgesetzte und dauernde Erziehung angestrebt, erreicht und erhalten wer­den kann.

Während sich also die Arbeit der frühere« Parteien i« we­sentlichen in der Behandlung von staats- oder wirtschaftliche« Tagesfragen und Angelegenheiten erschöpft« «nd mithin haupt­sächlich in das Parlament verlegt worden war. hat di« uativ» «alsozialistische Bewegung eine unentwegte Arbeit am Volke selbst z« leisten. Aber auch die Auswertung diesrr Arbeit er­folgt nicht im Reichstag, sondern auf allen Gebiete» des innen- und außenpolitische« Lebens. Denn die Bollsgemeinschaft stellt den entscheidenden Wert «nd damit Machtsaktor dar, dev die Staatssührung bei ihren Entschlüssen einzusetze» in der Lage ist.

Es spricht nicht gegen die Wichtigkeit dieser Tatsachen das geringe Verständnis, das insonderheit die früheren Vertreter unserer bürgerlichen Parteien für solche Erkenntnis auszubringeu vermochten. Es gibt Menschen, denen selbst die größten und er­schütterndsten Ereignisse keinerlei innere Nachdenklichkeit oder gar Bewegung aufzuzwingen vermögen. Diese sind dafür auch persönlich innerlich tot und damit sür eine Gemeinschaft wert­los. Sie machen selbst keine Geschichte und man kann mit ihnen auch keine Geschichte machen. In ihrer Beschränktheit oder l» ihrer blasierten Dekadenz sind sie eine unbrauchbare Ausschub­ware der Natur. Sie finden ihre eigene Beruhigung oder Be­friedigung in dem Gedanken einer infolge ihrer vrrmeii.tliche» Klugheit oder Weisheit über den Zeitereignissen liegenden er­habenen Haltung, das heißt besser Ignoranz.

Man kann sich nun sehr gut denken, daß ein Volk nicht einen einzigen solchen Ignoranten besitzt und dabei der größten Hand­lungen und Taten fähig zu sein vermag. Es ist aber unmöglich, sich eine Narion vorzustellen oder sie gar zu führen, dir in ihrer Mehrzahl aus solchen Ignoranten bestünde, statt aus der dlut- oollen Masse idealistischer, gläubiger und br- jahenderMenschen. Diese find die einzig wertvollen Ele­ment« einer Volksgemeinschaft. Tausend Schwächen sind ihnen tzu verzeihen, wenn sie nur die eine Stärke besitzen, sür ein Ideal oder eine Vorstellung wenn notwendig auch das Letzte geben zu können!

Ich kann daher vor Ihnen, meine Abgeordneten des Reichs­tages, nur die dringende Bitte wiederholen, die ich in tausend und abertausende» Versammlungen vor dem Volk immer wieder ausgesprochen habe: Sehe« Sie die Erhaltung des Reiches nur in der Schaffung und Stärkung der nationalsozialistischen Volks­gemeinschaft. Dies wird Sie dann von selbst zwingen, auf zahl­reichen einzelnen Gebiete» eine wirklich positive Arbeit zn leiste«. Damit allein wird es auch möglich sei«, jene Hunderttausend« und Millionen tatkräftiger Naturen in unserem Volk wirkungs­voll zum Einsatz zu bringen, denen die normale bürgerliche Tä­tigkeit im Wirtschaftsleben usw. niemals eine genügende Be­friedigung geben kann. Die Organisation der nationalsozialisti­schen Volksgemeinschaft erfordert Millionen tätiger Mitglieder. Sie zu finden und auszusuchen, heißt an jenem gewaltigen Aus­leseprozeß mithelfen, der es uns ermöglicht, für die letzten Staats­aufgaben nicht die durch Schulung gezüchteten, sondern durch die eigene Fähigkeit berufenen Vertreter aufzufinden. Und dies ist entscheidend nicht nur für die Volks-, sondern auch für die Staatssührung, denn in der Millionenmasse des Volkes leben genügend Veranlagungen, um sämtliche maßgebende Stel­len erfolgreich besetzen zu können. Dies ergibt die große Siche­rung des Staates und der Volksgemeinschaft gegenüber revolu­tionären Absichten Einzelner und den zesetzenden Tendenzen der Zeit. Denn die Gefahr droht immer nur von den übersehenen- im tiefsten Grunde aber schöpferischen Talenten, niemals von den nnr negativen Kritikastern oder Nörglern. In ihnen liegt weder der Idealismus noch die Tatkraft, um wirklich Entschei­dendes zu vollbringen. Ueber Pamphlete, Zeitungsartikel und rednerische Exzesse pflegt sich ihr oppositioneller Ingrimm selten z» steigern. Die wirklichen Revolutionäre von Weltformat sind zu allen Seiten die von einer überhebliche«, verkalkten abge­schlossenen Gesellschaftsschicht übersehene« oder nicht zugelassene» Führernaturen gewesen. Es liegt daher im Interesse des Staa­tes, durch eine beste Auslese immer wieder neu zu prüfen, welch« Talente in einem Volke vorhanden find und wie sie zum nutz­bringenden Einsatz gebracht werden können Die erste Voraus-