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Drei Weltmächte ziehen Sturmsegel auf

Pazifische GeMemMe»

Auf dem Großen und Stillen Ozean geht es feit längerer Zeit alles andere als still und ruhig zu. Der Pazifik ent­wickelt sich zu einem Sturmzentrum er,ter Ordnung. Nichts kann das Heraufziehen von pazifischen Gewitterwolken bes­ser unterstreichen als die außen- und militärpolitischen Maßnahmen, die die Vereinigten Staaten, das japanische Kaiserreich und im Rahmen des britischen Empire das Do­minion Australien ergriffen haben bzw. erwägen. Kein Zweifel, die drei Weltmächte am Großen und Stillen Ozean, die Vereinigten Staaten, England und Japan, ziehen Sturmsegel auf. Die Amerikaner haben durch die Absicht, die weit nach Westen vorgeschobene Insel Guam zu einem Flotten- und Flugzeugstützpunkt auszubauen, den Sturm heraufbeschworen. Die imperialistische Politik Washingtons, lange unter dem Deckmantel von Phrasen über die faschisti­schen Angreiferstaaten und faschistische Angriffe gegen den amerikanischen Kontinent verhüllt, hat damit die Maske abgeworfen. Japan hat den Wink von Osten verstanden. Es weiß jetzt deutlich, worum es geht und welcher Wind aus dem Pazifik weht. Wenn Japans Ministerpräsident Hira- »uma die Absicht äußerte, alles zu tun, was in seinen Kräften steht, um den Antikomintern-Gedanken in der Welt zu verstärken, so darf man diese Aeuherung nicht nur auf die japanische Festlandspolitik beziehen. Baron Hiranuma steht weiter. Er sieht sich nach Freunden um, die beim Aus­bruch des pazifischen Gewitters in der Lage sind, ihm den Mcken zu stärken bzw. die allgemeine Sturmflut in diesem größten Weltmeere gegebenenfalls zu beschwichtigen.

Die drohenden Noten, die die Vereinigten Staaten, Eng­land und Frankreich in Tokio wegen der Neuordnung Chi­nas durch die Japaner überreichen ließen, zeigten deutlich hfe Gefahr der Umklammerung auf, deren sich Japan er- wehren muß. Angelsächsische Anleihen an Tschiangkaijchek, dau die Befestigung der Insel Guam, die von Japan noch nicht ein Fünftel so weit entfernt ist, wie von der westame­rikanischen Küste, dazu die Pläne Australiens für eine selbständige und große Luftflotte, sie alle sind Glieder eines Ringes, der um das aufstrebende fernöstliche Kaiserreich ge­legt werden soll. Es bedarf großer Entschlossenheit und Ge­schmeidigkeit, es l edarf weiter des ganzen Einsatzes einer opferbereiten Nation, um sich gegenüber diesem konzentri­schen Angriff zu behaupten. Man geht nicht fehl, in der ««glichen Einladung eines britischen Staatsmannes nach Tokio den Ausdruck geschmeidiger Politik und Diplomatie W> sehen.

Es ist viel von den Ursachen die Rede gewesen, welche die Bereinigten Staaten zur Aufnahme einer imperialistischen Pazifikpolitik bewogen haben, nachdem es noch vor weni­gen Jahren durchaus nach einem Rückzug der Yankees aus der westlichen Hälfte des Großen und Stillen Ozeans aus­gesehen hat. Damals, als der Präsident der Vereinigten Staaten das Gesetz zur künftigen Ausgliederung der Phi­lippinen aus dem amerikanischen Wirtschaftskreis Unter­zeichnete, glaubte man eine Epoche des pazifischen Ausglei­ches zwischen den beiden bedeutenden Randmächten dieses Weltmeeres vorauszusehen. Es ist anders gekommen. Sind es die japanischen Pläne in China, ist es die Einsargung des Washingtoner Flottenvertrages, welche die Vereinigten Staaten wieder im westlichen Teil des Stillen Ozeans auf den Man gerufen haben? Ueher die Bedeutung des ameri­kanischen Handels mit China, der zweifellos bei der gegen­wärtigen Hgltung Washingtons durch die japanischen Fern­ostpläne ebenso gefährdet ist wie der englische China-Han­del, wird viel gestritten. Allein schon vor Jahren hat man ausgerechnet, daß die Kosten für eine Befestigung der ame­rikanischen Insel des Stillen Ozeans zur Sicherung des ame­rikanischen Einflusses in China den Gewinn aus dem ge­samten ostastatischen Handel der Vereinigten Staaten um das Dreifache übersteigen. Wirtschaftliche Erwägungen konnten also kaum die jüngsten Entscheidungen des Präsi­denten Roosevelt bestimmend beeinflußt haben. Bleibt also nur amerikanischer Machthunger, Imperialismus rein st er Mischung übrig, um die Revision der Wa­shingtoner Pazifikpolitik zu erklären. Denn das Märchen von der Bedrohung der amerikanischen Küste durch die Ja­paner glaubt im Grunde selbst der amerikanische Flottenchef nicht, Jeder japanische Admiral, der seine Flotte ohne Stützung durch befestigte Inseln gegen die amerikanische Kü­ste führte, beginge Selbstmord.

Anders gelagert sind die Probleme zweifellos für das britische Empire. Die Vergrößerung des angelsächsischen Handels und Einflusses in China haben die Bedeutung des bekannten Verteidignugsdreieas HongkongSingapore Port Darwin stark eingeschränkt. Hongkongs Handel ist durch den japanischen Einmarsch in China abgewürgt, seine Stel­lung damit erschüttert worden. Die erste Widerstandslinie Englands, die durch das Dreieck SingaporeHongkong Port Darwin nach dem Weltkrieg gegen die neue Weltmacht im Fernen Osten, Japan, aufgebaut war, ist ohne einen Schuß englisches Pulver aufgerollt worden. Die lang ge­streckte Front der britischen Verteidigungsstellung entlang des Indischen und Malaiischen Archipels wird nach und nach immer wertloser, je fester sich Japan in China einrichtet. So wenden sich die Sorgen des Empire vor allem dem au - stralischen Kontinent zu, der mit seiner Bevölke­rungsunterbilanz und seinen sinnwidrigen Einwanderungs­gesetzen für einen übervölkerten Staat wie Japan gleich­sam wie auf einem Präsentierteller liegt. Allein Australien schlägt einen falschen Weg ein. um sich zu sichern. Anstatt die Einwanderungsgesetze abzuändern, beharrt es auf den bisherigen Vorschriften, nach denen nur bestes weißes Men­schenmaterial englischer Nationalität dort eine neue Hei­mat finden darf. Es verzichtet auf die natürliche Stärkung seiner Wehrkraft durch Auffüllung mit Menschen und flüch­tet in eine unwahrscheinliche Luftaufrüstung. Die pazifischen Spannungen verringern sich dadurch nicht.

Ser Mrer emvWgt -le Mrren Befehlshaber -er Wehrmacht

Berlin, 25. Januar. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht sprach heute in der neuen Reichskanzlei zu den Höheren Befehlshabern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe, die im Anschluß daran Gäste des Führers waren.

Die Stunde vor

Eingehende Berichterstattung der englischen Presse

London, 25. Jan. Die Tatsache, daß die Truppen Francos einmarschbereit vor den Toren Barcelonas stehen, wird von den Londoner Abendblättern in großer Aufmachung verzeichnet.

Evening Standard" überschreibt seinen Bericht: 80 000 Mann bereit zum Einmarsch nach Barcelona. Der Korrespondent des Blattes an der Barcelona-Front berichtet, daß Franco von drei Seiten zum letzten Schlag aushole. Franco hoffe jedoch, so hebt der Korrespondent hervor, daß Barcelona sich ohne sinn- losenWider st andergebenwerde Franco wolle unter allen Umständen die Vernichtung der größten Industriestadt Spaniens vermeiden. Aus dem Bericht geht weiter hervor, wie sehnsüchtig die Bevölkerung von Barcelona auf den Einmarsch Francos wartet, da sie dem Hungertode nahe sei. De: Korre­spondent meldet, er habe hinter den nationalen Linien Hunderte von Lastwagen mit Brot, Fleisch und sonstigen Lebensmitteln gesehen.

Weiter wird in dem Bericht eindringlich geschildert, welch u n - sinnige Verwüstung die spanischen Bolschewi­sten auf dem Rückzug angerichtet haben. Um Barcelona sehe es aus wie auf den Schlachtfeldern von Flandern. Nicht eine ein­zige Brücke sei ganz gelassen worden. Sämtliche Hauptstraßen seien aufgerissrn, die Felder verwüstet, Bauernhöfe eingeäschert, Fabriken in die Luft gesprengt.

Auch Solsona besetzt

Burgos, 25. Jan. Den neuesten Frontberichten zufolge habe« die nationalen Truppen am Mittwoch auch im Nordab- schuitt der katalanischen Front einen bedeutenden Erfolg errungen. Die wichtige Stadt Solsona, der letzte stär­kere Stützpunkt der Bolschewisten an der Pyrenäenfront, wurde von den Nationalen besetzt.

Vor Barcelona sind die nationalen Streitkräfte damit be­schäftigt, die völlige Einkreisung der Stadt im Weste« und Nord- «resteu zu vollenden.

Ach! KriegsmaterialWriken unversehrt öberuomme«

Saragossa, 25. Jan Die Truppen Francos setzten die Ope­rationen an allen Frontabschnitten fort. Nach dem Fall Sol- sonas, einer Kreisstadt von 15 000 Einwohnern an der Straße ManresaAndorra, sind die narionalen Truppen im Begriff, Barcelona völlig einzukreisen.

Zu der Einnahme der wichtigen Kreisstadt Manresa wird noch bekannt, Hatz der nationale Angriff derart überraschend erfolgte, daß den Roten keine Zeit zur Zerstörung der Stadt blieb. So fielen de» nationalen Truppen acht große Kriegsmate­rialfabriken mit vollständigem Inventar in d'e Hände. Als die Fabriken besetzt wurden, liefen die Maschinen teilweise noch.

Barcelona praktisch in Händen Francos"

Paris, 25. Jan. DerParis Midi" befaßt sich mit der kriti­schen Lage Barcelonas, in dessen Vorstädten bereits die nationa­len Truppen Fuß gefaßt hätten. Das Blatt stellt die Frage, ob Barcelona ohne Belagerung kapitulieren werde. Praktisch sei die Ltadt bereits in den Händen Francos. Der Widerstand würde rch kaum länger als drei Tage aufrechterhalten lassen.

Die französische Botschaft in Barcelona hat im Laufe des Oienstag etwa 50 Anträge von Seiten der Mitglieder der fran- chsischen Kolonie auf Abbeförderung erhalten. Die betreffenden Franzosen wurden an Bord des französischen KreuzersSufsren" gebracht.

Bonne- verweigert Aufnahme

von 15Ü VÜÜ Sowjetspaniern

Paris, 25. Jan. Im Anschluß an den letzten Bettelbesuch del Vayos bei Außenminster Bonnet am Dienstag verlautet, daß der Sowjetausschuß von Barcelona an Frankreich das Ersuchen gerichtet habe, 150 000 Flüchtlinge auf französischem Boden zu beherbergen. Vonnet habe im Namen der Regierung die Gründe auseinandergelegt, warum Frankreich nicht in der Lage sei, eine derartig hohe Zähl von Menschen bei sich aufzu- vehmen. Man will wissen, daß in französischen Regierunzskreisen geplant werde, dieses Flüchtlingsproblem zu einerinter­nationalen Frage zu machen, damit Frankreich nicht allein die Kosten für die Aufnahme der sowjetspanischen Flücht­linge zu tragen habe.

DerParis Midi" betont in diesem Zusammenhang, daß Außenminister Bannet auf die Notwendigkeit der französischen Sicherheit hingewiesen habe, der man augenblicklich alles unter­ordnen müsse, und dies einen Massenzustrom von spanischen Kriegsteilnehmern, die sich einer Niederlage entziehen wollten, verbieten würde.

Frankreichs Grenze wird gesperrt

SammeNager für Frauen, Kinder und Greise

Paris, 25. Jan. Wie aus politischen Kreisen am Dienstag­abend verlautet, schaffe der schnelle Vormarsch General Francos in Katalonien auch für die französische Regierung ein heikles Problem, da sich eventuell eine große Zahl geflüchteter Rotmili­zen an der französischen Grenze einstellen könnte. Schon seit meh­reren Tagen befaßten sich die amtlichen Stellen mit dieser Frage. Die französische Regierung habe die Sowjetspanier wissen las­sen, daß es ihr unmöglich sei, eine größere Zahl von Flüchtlingen in Frankreich anfznnehme». An der Grenze seien daher Maß­nahmen getroffen worden, um ein Eindringen der bolschewisti­schen Söldner auf französisches Gebiet zu verhindern. Die fran­zösische Regierung habe lediglich gestattet, Kinder, Frauen und Greisen, falls sie sich an der Grenze eiufinden sollten, den lleber- tritt zu ermöglichen. Aber auch Lei ihnen könnte es sich nur um eine beschränkte Anzahl handeln. Die Regierung habe aber vor­geschlagen, mit den nationalen Behörden wegen Einrichtung ei­ner neutralen Zufluchtszone in Verbindung zu treten.

Paris, 25. Jan. Nach den in den frühen Morgenstunden in Paris vorliegenden Meldungen liegt Barcelona seit Dienstag unter dem Feuer der nationalen Artillerie und Infanterie. Auf Seiten der nationalspanischen Truppen befürchtet man, daß ein Teil der Zivilbevölkerung versuchen wird, ihnen entgegen zu ei-

rem Etimmks

ten, was die Durchführung der militärischen Pläne behindern würde. Von den vorgeschobenen Stellungen aus beobachtet man Rauchsäulen in den verschiedensten Vierteln der Stadt, über deren Ursprung man noch keine Feststellungen machen konnte. Die ausländischen Journalisten haben, begleitet von. der Zensur­verwaltung, Barcelona verlaßen, um sich in Eerona oder Fi- gueras niederzulassen. Bei Perthus an der französisch-katalani­schen Grenze hat das Personal der schwedischen Gesandtschaft die Grenze überschritten, ebenso auch zahlreiche ausländi­sche Journalisten und Beamte. Alle versichern, daß der größte Teil der Bevölkerung Barcelona nicht verlassen, sonder« den Einmarsch der Truppen General Francos abwarten werde.

An der französischen Grenze sind alle Maßnahmen getroste« worden, um einen Masseniibertritt von rote« Flüchtling«« z« oerhinder«. Für Frauen und Kinder und Greise stad mehrere Sammellager eingerichtet morde».

Farinacci in Berlin

Berlin, 25. Jan. Der italienische Staatsminister Farinacct traf am Mittwoch vormittag auf dem Anhalter Bahnhof in Ber­lin ein, wo er von einer jubelnde» Menschenmenge begeistert begrüßt wurde. Dem alten Mitkämpfer des Duce und Mit­begründer der faschistischen Bewegung wurde ein herzlicher Em­pfang zuteil. Zum Empfang hatten sich auf dem mit Flagge» des Reiches und des faschistischen Imperiums geschmückten Bahn­hof von deutscher Seite u. a. eingefnnden: Gauleiter Streicher und im Auftrag der Eauleitung Berlin Eaupropagandaleiter Wächtler sowie höhere Offiziere der deutschen Wehrmacht. Vo« italienischer Seite waren anwesend Botschaftsrat Graf Magistrats, der Landesgruppenleiter des Fascio in Deutschland, Graf Rug- geri, und der Leiter des Fascio in Berlin, Oberleutnant Savini. Der East schritt, nachdem er von Gauleiter Streicher heq- lich willkommen geheißen worden war, unter den Klängen der italienischen Königshymne und der Giovinezza die Front der das Gewehr präsentierenden SA.-StandarteFeldherrnhalle" ab. Farinacci nahm bei Beginn seines Deutschland-Besuches, der ihn auch zur Stadt der Reichsparteitage und nach München führen wird, Gelegenheit, mit einigen Worten für den herzliche« und freundlichen Empfang zu danken und den deutschen Kamera­den seinen brüderlichen Gruß zu entbieten.

Farmaeer vom Führer empfangen

Frühstück bei Dr. Goebbels

Berlin, 25. Jan. Der Führer empfing am Mittwoch nachmittag in Gegenwart von Gauleiter Streicher den zur Zeit in Verl:» weilenden Vorkämpfer des Faschismus, Staatsminister Farinacct.

Der italienische Staatsminister Roberto Farinacci und Gauleiter Julius Streicher folgten am Mittwoch mittag einer Einladung von Reichsminister Dr. Goebbels zu einem Frühstück in seinem Ministerium, an dem auch Italiens Botschafter Exz. Attolico, Gesandter Graf Magistrati und Generalkonsul Major Renzetti teilnahmen. Dr. Goebbels hieß in einer kurze» Ansprache Exz. Farinacci als einen der energischsten und kom­promißlosesten geistigen Bannerträger des Faschismus' auf da» herzlichste willkommen. Die Träger der nationalsozialistische« Bewegung in der Reichshauptstadt seien zusommengekommen, um in ihm in erster Linie einen der hervorragendsten Faschiste» zu begrüßen und es werde in diesem Kreise leicht sein, die Brücke des gegenseitigen Verständnisses zu schlagen. Staatsminister Farinacci dankte Dr. Goebbels in herzlichen Worten und verwies auf den engen Freundschaftsbund zwischen National­sozialismus und Faschismus, der nicht allein in Protokollen und schriftlich festgelegten Verträgen seinen Niederschlag findet, der darüber hinaus ein wahrer Bund des Geistes und des Herzens sei.

RWenttoy in Warschau

Berlin, 25. Jan. Der Reichsminister des Auswärtigen vock Ribbentrop hat sich am Mittwoch morgen mit seiner Gattin mit den: fahrplanmäßigen Nordexpretz zu einem zweitägigen Staats­besuch nach Warschau begeben. In der Begleitung des Reichs­außenministers befinden sich Ministerialdirektor Wiehl, Gesandter Aschmann, Vortragender Legaticnsrat Schliep, Gesandter Schmidt, der Leiter des persönlichen Stabes, Legationsrat He­rvel, der persönliche Pressereferent Dr. Paul Schmidt sowie Dr. Klein. Der Ehef des Protokolls, Gesandter Freiherr von Dörn­berg, ist bereits in der polnischen Hauptstadt eingetroffen.

Der Reichsminister des Auswärtigen wird dem polnische» Außenminister Oberst Beck einen Besuch abstatten. Das Pro­gramm sieht für den Donnerstag Besuche des Neichsaußenmim- sters beim polnischen Ministerpräsidenten und bei Marschall Rydz-Smigly vor. Am Mittag wird Reichsaußenminister vo» Ribbentrop vom polnischen Staatspräsidenten in Audienz em­pfangen, der sich ein Frühstück anschließt. Ferner wird der Neichs- außenminister am polnischen und am deutschen Ehrenmal Kränz« niederlegen.

Warschau, 25. Jan. Mit dem fahrplanmäßigen Nordexpreß trafen am Mittwoch nachmittag 16.38 llhr der Reichsaußen- minister von Ribbentrop und Frau von Ribbentrop sowie die Herren der Begleitung des Reichsministers zu dem angeküirdig- ten Staatsbesuch in der polnischen Hauptstadt ein.

Zur Begrüßung des Reichsaußenministers waren auf dem mit den Hoheitszeichen und Fahnen des Reiches geschmückten Bahn­hof außer der deutschen Botschaft mit dem Botschafter von Moltke an der Spitze, dem stellv. Landesgruppenleiter der NSDAP, für Polen, Eesandtfchaftsrat Dr. Krümmer, dem Militärattache Oberst Himer und dem Luftattache Oberst Gerstenberg und dem italienischen Botschafter di Valentino sowie dem ungarischen Ge­sandten de Hory erschienen. Von polnischer Seite waren Außen­minister Oberst Beck mit seiner Gattin, die Frau von Rib­bentrop Blumen überreichte, der Berliner polnische Botschafter Lipski, der Stadtpräsident von Warschau, Starzynski, und andere Mitglieder des polnischen Außenministeriums anwesend.

Eine Kompagnie der Polizeiverfügungstruppe erwies dem Reichsaußenminister die militärischen Ehren. Vom Bahnhof be­gab sich der Reichsaußenminister mit seiner Gattin in Begleitung des polnischen Außenministers und Frau Beck zum Palais Blanc, einem neben dem Rathaus und in der Nähe des polnische» Außenministeriums gelegenen Renaissance-Schlößchen, wo er während seines Warschauer Aufenthaltes wohnt.