>

l,

I

>d

le

xi

t«

v)e-rür^et 187/

Msöem

Tannes

Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

Bezugs»!.: Monati. d. Post 1.20 rinschl. 18 L 1.4V etnschl. L A»»trLg«rg«b.; Einzel», 19 ad. Betriebsstör. besteht kein Anspruch auf Lieferung.

Anzeigenpreise: Die millttneterzeile 15

einspaltige Bei Wirb

Millimeterzeile oder deren Raum S Pfennig Wiederholung oder Mengenadschluß Nachlaß nach h

Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Rümmer 22

Altensteig, Donnerstag, Len 28. Januar 1933

SA Mt WMmM M tim AM

Der Auftrag -es Führers au die SA eine Stärkung der deutschen Wehrkraft

Berlin, 26. Januar. DerVölkische Beobachter" veröffent­licht zum Erlaß des Führers über die vor- und nachmilitärische Ausbildung der SA einen Artikel von Major v. Wedel im Oberkommando der Wehrmacht, in dem es heißt:

,Mit freudigem Herzen hat die Wehrmacht von dem Erlaß des Führers Kenntnis genommen, durch den die SA zum Träger der vor- und nachmilitärischen Ausbildung bestimmt ist.

Gerade wir Soldaten, die wir den Weltkrieg, aber auch den Zusammenbruch von 1918 mit erlebte», wissen am besten, daß zum erfolgreichen Soldaten nicht «ur die Beherrschung des Waf- feuhandwerkes gehört, sondern daß de« Wert des Soldaten neben der körperlichen und militärischen Ausbildung die sittlichen und seelische« Kräfte bedinge«.

Eindeutig liegt der Hauptwert der aktiven Dienstzeit in der Wehrmacht in diesem Sinne auf der Erziehung zum wahren Sol­daten. Hand in Hand hiermit geht die militärische Ausbildung, die Ausbildung mit der Waffe, die Ausbildung für Gefecht.

Wir wissen aus den geschichtlichen Erfahrungen gerade auch wieder der letzten 2S Jahre, daß selbst die beste Armee der Welt erschüttert werden kann, wenn sie nicht nur aus weltanschau­licher Grundhaltung heraus kämpft. Der Nationalsozialismus hat aus dieser Erkenntnis die notwendigen Konsequenzen gezo­gen. Sie gipfeln in der Tatsache, daß für alle Zukunft der deutsche Mensch nicht nur während des aktiven Wehrdienstes, sondern von frühester Jugend an dis ins späte Alter im Sinne wehrhafter nationalsozialistischer Volksgemeinschaft erzogen, geschult und erhalten wird.

In dem Ring der Erziehung sind der -SA und der Wehrmacht entscheidende Aufgaben gestellt, lieber Schule, Jungvolk und HI führt der Lebensweg die Masse der deutschen Jugend in die Wehr­mannschaften der SA, sofern sie nicht in ff, NSKK oder NSFK, einrücken. In ihren Reihen nun wird künftig jeder deutsche Raun, der das 17. Lebensjahr vollendet hat, seiner sittlichen Pflicht gegen Volk und Vaterland nachkommend, sich der vor­militärischen Ausbildung unterziehen und das SA-Wehrabzei- chen erwerben.

Wenn die Wehrmacht bisher schon zu schätzen wußte, daß die Masse der Wehrpflichtigen durch SA, ff, HI usw. wehrfreudig und innerlich auf soldatische Denkweise eingestellt, durch diese Verbände und besonders auch durch den Reichsarbeitsdienst in die militärischen Grundformen eingewiesen, zu den Fahnen kam, so begrüßt sie umsomehr, daß sie künftig geistig und körperlich

noch bester vorgebildete Rekruten erhält, um dann aus diesen umso bessere Soldaten machen zu können.

Die Erziehungs- und auch die Ausbildungsarbeit ist der Wehrmacht damit wesentlich erleichtert. Sie wird diesen Vorteil durch Steigerung und Verbesterung der Waffen- und Gefechts­ausbildung zu nutzen misten.

Die Wehrmacht wußte es zu würdigen, daß die nach ihrer aktiven Dienstzeit Ausscheidenden nicht in das politische und sol­datische Nichts hinausgshen, sondern ihr Leben lang durch die Partei und ihre Gliederungen in wehrhaft-nationalsozialisti­schem Geist erhalten blieben, und daß der körperlich, geistig und moralisch anerzogene soldatische Wert weiter erhalten werde.

Zur Sorge aller verantwortungsbewußten soldatischen Führer aber gehört die Frage, wie der mühsam in zweijähriger Dienst­zeit erworbene Ausbildungsstand auf möglichst lange Zeit er­halten werden könnte. Stellen doch die ausgeschiedenen Reser- oistenjahrgänge unsere menschliche Kraftreserve für den Kriegs­fall dar. Da ist es nun sicherlich nicht gleichgültig, ob der Ein­zelne schon drei bis vier Jcchre nach seiner Dienstzeit seine mili­tärischen Grundlagen verliert oder ob er noch nach langen Jah­ren Soldat bleibt.

Diese Sorge bewog die obersten militärischen Führer, ins­besondere den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, in Uebereinstimmung mit dem Stabschef der SA Viktor Lutze dem Führer die nunmehr angeordnete Lösung vor- zufchlagen.

Alle ehrenvoll aus dem aktiven Wehrdienst. ausscheidenden und dienstfähigen Soldaten werden künftig erfaßt und laufend in geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit erhalten. Neben dem Erhalten der körperlichen Rüstigkeit wird jedem Gelegenheit gegeben sein, sich auch die Gewandtheit im Gelände und im Um­gehen mit dem Gewehr beim Schulschießen zu erhalten.

Im unmittelbaren Einvernehmen zwischen den verantwort­lichen Stellen der Wehrmacht und der SA werden alle Einzel­heiten geregelt werden.

Die SA hat bereits betont, wie sehr sie das ihr neu über­tragene Aufgabengebiet begrüßt.

Die Wehrmacht ihrerseits sieht in den neuen Maßnahmen des Führers eine Stärkung der deutschen Wehrkraft, eine Sicherung ihrer eigenen Schlagkraft auf lange Sicht. Sie begrüßt darüber hinaus aber auch die Tatsache, daß die Bande zwischen SA und Wehrmacht, die schon seit geraumer Zeit geknüpft sind, wiederum enger werden."

Gemeinsame Fronten im Kampf gegen das Meltiudrntum

Roberto Farlnmt und ZaliuS Streicher sprachen im Berliner Sportpalast

Berlin, 28. Januar. Am Mittwochabend hielt der Ga« Berlin der NSDAP im Sportpalast eine Großkundgebung ab, auf der der italienische Staatsminister Roberto Farinacci und der Frankenfiihrer Gauleiter Julius Streicher, die beiden Vor­kämpfer gegen die Bölkerpeft: Das Weltjudentum, das Wort ergriffen. Die Möglichkeit, einen der ältesten Mitkämpfer Mus­solinis und der befreundeten faschistischen Revolution gemeinsam mit dem Frankenführer Julius Streicher zu hören, dessen Kampf -egen die Schrittmacher -er Weltrevolutiön ein Programm ist, hatte die Traditionsstiitte für die großen Parteikundgebungen der Reichshauptftadt bis in den letzten Winkel gefüllt.

Sowohl die Ausführungen des italienische» Frontsoldaten und alten Faschisten Farinacci, die obwohl sie abschnittsweise übersetzt wurden doch nichts von ihrem mitreißende« Schwung verloren, als auch die des Frankenführers, der durch seiue« kom­promißlosen Kampf gegen das Weltjudeutum den Berliner Par­teigenossen besonders nahesteht, . . . und die in eine« Bekennt­nis zur gemeinsamen Front gipfelten, lösten wahre Stürme der Begeisterung aus.

Miotster Roberto Aartnani

wies eingangs seiner Rede auf die enge Verbindung zwischen Deutschland und Italien und vor allem den regen Austauschver­kehr zwischen den nationalsozialistischen und den faschistischen Or­ganisationen hin. Die gleichen Ideen, die gegenseitige Achtung vor unserer Tradition, vor unserer Kultur und vor unseren glei­chen Interessen und die gleichen Feinde verbänden Italien und Deutschland zu ihrer festen Freundschaft. Nationalsozialismus und Faschismus seien als Träger einer neuen Lebensform daher ausgesprochen antidemokratisch, freimaurerfeindlich und anti- kommunistisch eingestellt.

Farinacci wandte sich sodann der Judenfrage in Italien,

wo kein geringerer als der Duce im Jahre 1919 bereits das Rassenproblem in seiner wahren Tragweite fest Umrissen habe und der alte Vorkämpfer Dr. Giovanni Preziosi seit 1914 und der Redner selbst seit 1921 das Judentum als den Urheber allen Unheils bekämpften, hin.Was wir bis heute noch nicht ver­stehen können", so führte der Redner u. a. dann aus,ist hierbei die Haltung der katholischen Kirche, jener Kirche, die gerade eine lauge Tradition in der unerbittlichen, ja manchmal grau­samen Verfolgung der Juden und des Judentums aufzuweije» hat." Warum dieser plötzliche Kurswechsel? Warum sei es den Juden gelungen, hohe Prälaten zu umgarnen und in Frankreich und anderswo die katholischen Massen zu schänden? Heute habe die Kirche eine größere Sympathie für die judenfreundlichen Staaten als für uns, die wir in Schule und Volk die Moral und in dem Staat wieder Ordnung eingesührt haben. Lieber Liese seltsame und arglistige Haltung würden die faschistischen Katho­liken schmerzlich berührt sein.

Wir find uns aber darüber klar", so fuhr Minister Farinacci fort,daß sich diese politische Einstellung unheilvoll auf die Kirche auswirken mutz. Die Religion darf nicht mehr mit Politik ver­wechselt werden. Von der Kanzel soll das Evangelium gepredigt werden und der Pfarrer soll durch das Beispiel auf das himm­lische Reich vorbereiten. Alles andere ist Mißbrauch, Berrat und Betrug."

In seinen weiteren Ausführungen gab der Redner eine breite Schilderung des gesamten politischen Fragenkomplexes, der seit Schluß des großen Krieges zur Entwicklung der engen Verbin­dung zwischen Deutschland und Italien und zur Bildung der Achse RomBerlin geführt hat. Die Achse habe ihre Bewäh­rung in der politischen Entwicklung des vergangenen Jahres vollauf unter Beweis gestellt.

Das gemeinsame Ziel Deutschlands und Italiens sei die Ver­teidigung der europäischen Kultur gegen die kommunistische Ge­fahr und die Vertiefung der italienisch-deutschen Kulturbeziehun- geu.Bon jetzt ab", so sagte Minister Farinacci unter Bezug-

82. Zahrga»,

nahm« auf die Schaffung der Achse RomBerlin,beginnt je»« innige, brüderliche italienisch-deutsch« Zusammenarbeit, die «f einer laugen Vergangenheit »Mer Loyalität beruht.

Es ist eine Zusammenarbeit, die nicht nur diplomatisch, son­dern auch aus jedem anderen Gebiet das italienische Voll »tt dem deutschen verbkndet, um so eine einzige Einheit im Herz« Europas zu bilden und geistig wie formal eine gerechtere und schönere europäische Kultur zu schaffen."

Mit dem Hinweis, daß die Achse RomBerlin jetzt die Früchte ihres Eintretens für die europäische Kultur ernte, Wa­rans Farinacci in seiner Rede am Donnerstag in Nürnberg noch näher eingehen werde, schloß der italienische Minister und Vor­kämpfer des Faschismus seine wiederholt von lebhaften Zustim­mungskundgebungen begleiteten Ausführungen.

Dann nahm

Gauleiter Zultus Streicher

mir langanhaltendem Beifall begrüßt, das Wort. Seiue hi» reißenden, aufrüttelnden, mahnende» und erhebend« Worte fanden ein gewaltiges Echo. Die Julius Streicher eigene, gen d» linige Offenheit, die anf de» Kern der Dinge sieht »nd Schäd­linge auf gut Deutsch anch Schädlinge bezeichnet, war in Berbi» düng mit der volkstümliche«, humorvolle« und herzlichen Rede­weise kennzeichnend für die fast zweistündigen Ausfiihruuge», denen die Massen mit nicht erlahmender Spannung begeistert folgten.

Streichers Rede brachte eine gründliche Abrechnung mit der politisierenden Geistlichkeit, mit versteckten Judenfreunden, die sich so gern des Mittels der Flüsterpropaganda bedienten und mit den Machenschaften des ewigen internationalen Juden und seiner Helfershelfer. Nicht zuletzt aber war seine Rede ein glühendes Bekenntnis zu dem unzerstörbaren Glauben an die deutsch-italienische Freundschaft.

Mir aller Deutlichkeit wandte sich Streicher auch gegen jene, die immer von Religion sprechen, sich selbst aber niemals praktisch wahrhaft religiös betätigen. Es bestehe «in großer Unterschied zwischen Frommsein und Frömmeln, und die Mutter zum Beispiel, die ohne vielleicht in die Kirche zu gehen, auf­opferungsvoll und stets ihr Leben lang für ihre Kinder arbeite, sei in Wahrheit viel religiöser als mancher politisierende Priester.

Ohne Glauben an göttliches Watt« würden wir nicht i« ei« Deutschland hineingewachsen sei», wie wir es heute vor uns sehe» »nd von dem wir nur sag« können: Es ist mit Gottes Segen entstanden! Es ist von Kämpfe« geschaffen woüteu, die wirklich eine tiefe Religiosität gehabt Hab« müssen!" Wenn man be­haupte, wir seien gegen die Religion, dann beweise das neue Deutschland, in dem jeder nach seinem Glauben leben könne, Las völlige Gegenteil. Wenn aber jemand die Kirche gegen sein Volk und die Nation mißbrauche, dann werde in Deutschland da­gegen genau so eingeschritten, wie das Mussolini in Italien tue. Wer sich mit uns zum Führer und zum ewigen Deutschland be­kennt, der hat schon eine Religion in sich. Wenn es darum geht, das Schicksal des deutschen Volkes in große Zeiten hinüberzu- suhren, dann müssen alle mit anpacken.

Die Hetze, die von den Juden in Amerika zur Zeit betrieben wird, geißelte Streicher gleichfalls in gebührender Form. Die amerikanischen Juden könnten tun, was sie wollten gegen den Geist, der in einem Adolf Hitler und in einem Mussolini ver­körpert sei, vermöchten sie nicht auszukommen!

Der Frankenführer betonte mit Nachdruck, daß die Juden« frage auch jetzt noch keineswegs gelöst sei, sondern daß ihre Lo­sung erst in den Anfängen stehe. Weit über den Erdball hinweg in die Ferne schauend, wisse das nationalsozialistische Deutsch­land, daß es solange keine Freiheit in der Welt geben werde, als noch Juden aus ihr lebten, die ungehindert nach dem ihnen an­geborenen Wesen handeln könnten. Noch habe der Jude die Hoffnung nicht aufgegeben. Er Hetze zu einem Vernichtungs­krieg auch gegen die deutsch-italienische Freundschaft. Auch die anderen Völker würden noch erkennen, daß jede Nation zugrunde gehe, die sich mit diesen internationalen Parasiten irgendwie einlasse.

Immer wieder unterstrich Streicher die Unlösbarkeit der deutsch-italienischen Freundschaft. Das Schicksal habe diese bei­den Völker zusammengeführt, »nd wie ihre Staatsmänner, s< seien auch die Nationen fest »nd »»trennbar miteinander ver­bunden. Streicher schloß mit dem Appell an das deutsche Volk, der Stimme des eigenen Gewissens z» folgen und treu »ad >v- dingungslos hinter den Führer zu steh«.Grüß« Sie Ihr« Duce", so schloß er «nter minutenlangem stürmisch« Beifall seine Abschiedsworte an Farinacci. ..Die Zukunft gehört »icht den Händlern und de« Pharisäern, sie gehört den Kameraden, sie gehört dem neuen Deutschland »ad dem neu« Italic«, De gehört Adolf Hitler und dem Duce!"

Tosender Beifall folgte den Schlußworten Streichers.