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Nr. 296
ittberjlihruüg -er in -er Schweiz verstorbenen Krlegsiaternlrrlen
von Konstanz nach Meersbnrg
.K-nstanz, 18. Dez. Auf dem Konstanzer Friedhof hatte» sich am Samstag viele Menschen versammelt, um die 70 Kamera- den, die während des Weltkrieges als Internierte in der Schweiz gestorben sind, und deren Gebeine vor einiger Zeit nach Konstanz überführt wurden, das letzte Geleit zum Hafen zu geben, wo ein Sonderschiff bereit stand, das die Toten über den Bodensee brachte, um sie auf dem Lerchenberg in Meersburg in der Gruft des sich im Bau befindlichen Reichsehrenmals einzubetten.
Vor dem Rund der Leichenballe standen die Vierergespanne der Wehrmacht mit den 70 Särgen. Punkt 6 Uhr zerreißen drei Kanonenschüsse die feierliche Stille. Kommandos ertönen und die Trauerparade der Wehrmachr setzt sich in Bewegung. Der Zug bewegt sich unter dumpfen Trommelwirbel im Trauerschritt durch die Straßen, die von Wehrmacht und Politischen Leitern ,flankiert sind. Am Hafen angekommen, werden oie Särge aus das Schiss getragen. Nach der Aufbahrung spricht der Führer, des Eauverüandes Oberrhein des Volksbundes Deutscher Kriegsgräüersürsorge. Er grüßt in stolzer Trauer die Kameraden, die vor 24 Jahren ausgezogcn sind, um ihr Vaterland zu verteidigen. Er hebt mit Genugtuung die Heimfahrt in das Reich hervor, denn es waren zum größten Teil Schwerverwun- 'dete, die auf dem Wege in die neutrale Schweiz gegen Schwerverwundete der feindlichen Mächte ausgetauscht werden sollten. And kurz vor der Grenze der Heimat versagte ihnen Schnitter Tod die Rückkehr. 2m freien Gastland der Schweiz finden sie in der herrlichen Bergwelt des Engadin und des Vierwaldstättersees ihre Ruhe. Ihre Sehnsucht nach der deutschen Heimat ist nun erfüllt.
Wieder ertönen Kommandos. Mit drei Eewehrsalven erweist die Wehrmacht ihren toten Kameraden die Ehre. Unter dem Lied vom Guten Kameraden und unter präsentiertem Gewehr setzt sich das von Fackelträgern erleuchtete Schiff in Bewegung, um mit ihrer Fülle schwerster Opfer ans andere Ufer zu tragen.
FreudenkmNögehMgen der Memeldeutscheu
Memel, 17. Dez. Mit einer Kundgebung von spontaner Gewalt haben die Memelländer nach Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse der Wahlabstimmung ihr deutsches Bekenntnis noch einmal bekräftigt. Am Freitag abend vereinte sich die gesamte memeldeutsche Bevölkerung zu einem gewaltigen Aufmarsch, wie ihn Memel noch nicht gesehen hat. Unter unbeschreiblicher Begeisterung der Masten, die zu vielen Tausenden die Straßen umsäumten, nahm der Führer der Mrmeldeutschen, Dr. Neuina a n, den Vorbeimarsch des Ordnungsoienstes und der Sportoerbünde ab, die mit brennenden Fackeln durch die Stadt marschierten. Abends ertönten sämtliche Kirchenglocken im ganzen Memclland. Zu gleicher Zeit flammten überall an den Grenzen mächtige Feuerstöße auf. Neben der Jugend aber standen zur nächtliche» Feierstunde brüderlich vereint, die Männer und Frauen dieses armen Landes der Bauern und Fischer, die nach 15 Jahren der Unterdrückung heute die Gewißheit im Herzen haben, daß ihr zähe» Festhalten nicht vergeblich war.
Neues Maffenschlachlen in Rolfpanien
Paris, 18. Dez. Dem „Jour" wird aus Vayonne bestätigt, daß in Barcelona Ausschreitungen und in ganz Katalonien erneut terroristische Ausschreitungen wie in den ersten Tagen des spanischen Bürgerkrieges zu verzeichnen sind. Kommunistische und anarchistische Patrouillen haben die roten Polizeistreitkräfte verstärkt, allenthalben werden nicht nur Kanfleute, Aerzte, Rechtsanwälte und Priester, sondern auch einfache Arbeiter und kleine Gewerbetreibende unter der Beschuldigung angeblicher Spionage zugunsten der Nationalspanier verhaftet. Diese sogenannte Verschwörung soll Verzweigungen über ganz Rotspanien haben. Der Bolschewisten-Ausschuß in Valencia hat Anweisung erhalten, „unerbittlich gegen alle verdächtigen Elemente" vorzugehen. Mehrere Abteilungen Fronttruppen sind zur Verstärkung der Stratzenpatrouillen aus den Schützengräben zurückgeholt worden.
Wie der „Jour" weiter meldet, sind 200 Verhaftete bereits zum Tode und weiter« 100 zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden Zweifellos wohne man augenblicklich, setzt der Berichterstatter hinzu, den Vorläufern eines völligen Zerfalls bei, dem die ganzen marxistische« Organisationen in Rotspanien nicht widerstehen würden.
Verstärkter Waffenschmuggel nach Cowjetsyanien
Paris, 17. Dez. Die royalistische „Actlon francaise" läßt sich aus Marseille berichten, daß der Waffen- und Munitionshandel mit Sowjetspanien, der während einiger Monate stark nachgelassen hatte, neuerdigi.s wieder zugenommen habe. Allwöchentlich gingen Hunderte von Tonne« Waffen und Munition von Marseille auf Segelschiffen nach Barcelona ab. Selbstverständlich wurden falsche Bestimmungsorte der Schisse, wie etwa griechische Häfen, angegeben. Nach einigen Tagen kehrten die gleich-n Schiffe jedoch aus Barcelona zurück und liefen in den meisten Fällen dann nicht nach Marseille, sondern den französischen Mittelmeerhafe« Säte an.
Der bolschewistische Sumpf in Barcelona
Bilbao, 17. Dez- Wie aus Barcelona berichtet wird, ist dort eine große Verschwörung entdeckt worden, deren Mitglieder besonders den führenden Kreisen der Gewerkschaften angehörten. Ferner sind in die Verschwörung eine ganze Reihe von Agenten der bolschewistischen Polizei und zahlreiche höhere Beamte verwickelt. Die vowjetzeitungen erschienen am Freitag mit große» Zensurlücken. Von der Front wurden Abteilungen der Sturmgarde nach Barcelona zurückgeholt, um einen Putsch im Keime zu ersticken. Sie nahmen zahlreiche Verhaftungen vor. Die Ver- hastungswclle dauert zur Stunde noch an.
Panamerikanischer Bündnisvlan gescheitert
Südamerika mißtraut USA.
Washington, 17. Dez. Die Nachrichte» aus Lima laute» für die USA. immer unerfreulicher und zeigen die «»verhüllte Abneigung Argentiniens und anderer iberoamertkanisch«
Staate», ins noroamerikanische Kielwasser zu steuern. Nunmehr ist auch der Plan eines panamerikanischen Bündnisses ins Wasser gefallen. In Washington hat es peinlichstes Aussehen hervor- gerufeu, als die Ablehnung Argentiniens von der sehr praktischen Begründung begleitet war, daß ja eines Tages Nordamerika aujhören könnte, für Südamerika ein „guter Nachbar" z» sein.
Lavals Haltung im Senatsausschutz
Paris. 17. Dez. Der Senator und ehemalige Ministerpräsident Lava! teilte der Agentur Havas mit, daß er im Auswärtigen Senatsausschutz die Entsendung eines französischen Regierungsvertreters nach Vurgos verlangt habe. Bereits zahlreiche andere Regierung Hütten das gleiche getan. Sein Vorschlag habe die Zustimmung der Mehrheit der Ausschußmitglieder gefunden. Dagegen habe er aber nicht die Frage einer Zuerkennung der Kriegsührenden-Nechte an General Franco aufgeworfen. Er habe nur gegen das Zögern i« der französischen Außenpolitik, besonders hinsichtlich der Beziehungen Frankreichs zu General Franco, protestiert.
Englands See-Ansröstung
London, 17. Dez. Kriegsminister Höre Velisha, der in Devonport vor Konservativen sprach und die Politik Lhamberlains verteidigte, erklärte dabei, daß während des laufenden Finanzjahres etwa 80 neue Kriegsschiffe mit einer Wasserverdrängung von zusammen 130 000 Tonnen in Dienst gestellt werde« sollen.
Benja „Muberi" in der Ukraine
Warschau, 18. Dez. Aus Kiew wird berichtet, daß der neue SPU.-Chef Berija dort eingetroffen sei und mit der Säube- rungderhöchsten Staats- und Partei st eilen begonnen habe. Die Chefs der GPU. in Kiew und Charkow sollen bereits ihrer Aemter enthoben worden sein. Im Zusammenhang mit den ununterbrochenen Unruhen in der ukrainischen Bauernschaft und den letzthin wieder in verschiedenen Städten aufgedeckten Verschwörerzirkeln soll Berija die Einführung „besonderer Sicherheitsmaßnahmen" planen.
129 VOV Tonnen Alteisen gesammelt
Außerordentlicher Erfolg der Altmaterialsammlung
Wien, 18. Dez. Der Neichskommissar für Altmaterialverwertung, SA.-Vrigadeführer'Z iegler, führte im Sitzungssaal des Parlaments in Wien eine Arbeitstagung sämtlicher Eaubeauf- tragten für Nltmaterialerfassung der NSDAP, durch, auf der alle schwebenden Fragen der Altmaterialwirtschaft im Vierjahresplan eingehend behandelt wurden.
Der Verlauf der Besprechungen ergab, daß auf allen Gebieten der Altmaterialerfassung bisher außerordentlich erfolgreich gearbeitet worden ist. Dem Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Eeneraldseldmarschall Göring, konnte in einem Telegramm als vorläufiges Ergebnis der Eisensamm- lung der SA. bereits eine Menge von 120000 Tonnen gemeldet werden. Der Erfolg dieser Sammlung übertraf alle Erwartungen in einem solchen Maße, daß an verschiedenen Stellen des Schrotthandels und der Verarbeitung die Ableitung dieser zusätzlichen Schrottmengen vorübergehend nicht mehr in vollem Umfange bewältigt werden kann und die Aktion daher für einige Monate unterbrochen werden mußte. Das Ergebnis dieser besonderen Sammlung ist umso höher zu bewerten, als sie ledig-' lich Alteisen aller Art aus kleinen Anfallstellen in den städtischen Haushaltungen und auf dem flachen Lande erfaßt, aus denen bisher das Material auf gewerblicher Grundlage infolge Unwirtschaftlichkeit nicht herausgeholt werden konnte. Die Erfahrungen auf dem Gebiet der Schrotterfassung im laufenden Jahre werden für die Vorbereitung neuer umfangreicher Maßnahmen im Jahre 1939, insbesondere in der gewerblichen Wirtschaft, systematisch ausgewertet.
AulodmM Heller h'rmerWet
Die Muendl begnadigt
BerN«, 17. Dez. Die Justizpresscstelle Berlin teilt mit: Der 24 Jahre alte Willy Heller, der am Frcitao vom Sonder- gcricht Nürnberg wegen eines gemeinschaftlich begangengen Verbrechens gegen das Gesetz gegen Sen Straßenraub mcr Auro- fallen in Tateinheit mit einem gemeinschaftlich begangenen Verbrechen des versuchten Mordes sowie wegen eines weiteren Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rechtsfriedens zweifach zum Tode verurteilt worden war, wurde am gleichen Tage »m 24 Uhr binaerichtet.
Heller hat gemeinschaftlich mit der 24 Fahre alten Anna Muendl am 13. Dezember 1938 den Taxichaufseur Joseph Weidner aus Nürnberg in der Nähe von Frschöach in rüuber-.scher Absicht überfallen und durch einen Kopsschuß schwer verletzt. Bei der Verfolgung durch Nürnberger Kriminalbeamte schoß er auf diese und verletzte zwei Beamte durch Handschüsse.
Die mit dem Heller wegen eines gemeinschaftlich begangenen Verbrechens gegen das Gesetz gegen den Straßenraub mittels Autofallen in Tateinheit mit einem gemeinschaftlich begangenen Verbrechen des versuchten Mordes zum Tode verurteilte Anna Muendl wurde vom Führer und Reichskanzler mit Rücksicht auf die bei ihr bestehende Schwangerschaft zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.
Keine Kinovsrführungen am Heiligen Abend
Berlin, 18. Dez. Im Einvernehmen mit dem Präsidenten der Reichsfilmkammer hat die Fachgruppe Filmtheater angeordnet, daß — ebenso wie in den Vorjahren — sämtliche deutschen Filmtheater am 24. Dezember 1838 geschlossen zu halten sind.
Durch diese Anordnung soll sowohl dem Theaterbesitzer als auch der Gefolgschaft die Möglichkeit geboten werden, den Heiligen Abend im Kreise der Familie zu verbringen. Um Unklarheiten zu vermeiden, wird besonders darauf hingewiesen, daß am ganzen Tage des 24. Dezember keinerlei Filmvorführungen irgend welcher Art in den Filmtheatern stattfinden dürfen.
Klerue Nachrichtest aus aller Wett
HJ.-Abordnung aus Japan zurück. Die 30 Hitlerjugend- Führer, die am 12. Juli Bremerhaven mit dem Ostasienschnelldampfer „Eneisenau" verlassen haben, um in einer halbjährigen Kundfahrt Japan zu bereisen, sind am Freitag abend mit dem gleichen Schiff des Norddeutschen Lloyd wieder in Bremerhaven eingetroffen.
Bulgariens Ministerpräsident besucht die Türkei. Wie hier verlautet, beabsichtigt Ministerpräsident und Außenminister Kjosseiwanoff, Ende dieser Woche Ankara einen Besuch abzustatten.
Kreuzer „Emden" wieder in der Heimat. Am Freitag ist der Kreuzer „Emden" von seiner Ausbildungsreise in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt.
Französische Schisse reparierten sowjetspanischen Zerstörer. Wie aus Gibraltar gemeldet wird, ist der dort vor Anker liegende, schwer beschädigte sowjetspanische Zerstörer „Jose Luis Diez" von den beiden eigens zu diesem Zweck eingetroffenen französischen Bergungsschiffen „Mistral" und „Maroc" wieder instandgesetzt worden Die britischen Werkstätten hatten auf Grund der Neutralitätsbestimmungen eine Reparatur abgelehnt.
Aufsehenerregende Verhaftung in Amsterdam. Die Amsterdamer Polizei hat den Juden Holzmann wegen Meineids verhaftet und damit einen skrupellosen Erotzschieber und Wafsealieferanten der Sowjets unschädlich gemacht. Sowohl in der Wohnung als auch in den Geschäftsräumen des Juden erfolgten Haussuchungen, in deren Verlauf umfangreiches Belastungsmaterial sichergestellt werden konnte. Es ist allgemein bekannt, daß er in hohem Umfange gemeinsam mit den jüdischen Brüdern Wolfs, die in Den Haag ansässig sind, Waffen und Kriegsmaterial nach Sowjetspanien geschoben hat. Holzmann trat auch als Vertrauensmann der sowjetrussischen Regierung auf. Durch diese Waf- senschiebungen hatte er es verstanden, sich ein riesiges Vermögen zusammenzuscharren. Holzmann ist Ostjude und seinerzeit in Deutschland wegen Beamtenbestechung verurteilt und des Landes verwiesen worden.
Furchtbares Autounglück. In Frankfurt a. M. stieß ein Personenkraftwagen mit voller Wucht gegen einen Montagewagen der Straßenbahn. Die Wirkung war so furchtbar, daß der Kraftwagen sofort Feuer fing. Die fünf Insassen konnten sich nicht mehr vor den Flammen ins Freie retten. Zwei Personen verbrannten. Drei Personen wurden zwar gerettet, doch erlitten sie alle drei lebensgefährliche Brandwunden. Einer der Verletzten ist inzwischen bereits aestorben.
Eisenbahnunfall bei Würzburg. In der Nacht zum 17. De- zemoer suyr im Bahnhof Heidingsfeld-Ost dem durchfahrenden Schnellzug München—Hamburg eine Abteilung eines Nah-Eiiterzugs aus dem Ladegleis heraus in die Flanke., Der Schnellzug kam nach etwa 150 Meter zum Stehen und entgleiste. Beide Maschinen des Schnellzugs stürzten »m. Einige Wagen des Eüterzugss wurden zertrümmert. Der Führer und der Heizer der Güter»uglokomotive verunglückten tödlich. Drei Reisende des Schnellzuges wurden leicht verletzt.
Zugunfall im Sudetenland. Am Freitag abend fuhr in Wurmzes (Linie Komotau—Brüx) ein DurchgangsgiUerzug auf einen anderen Güterzug auf. Der Packwagen des Durchgangsgüterzuges wurde zertrümmert, zwei weitere Wagen entgleisten. Der Zugführer erlitt schwere Verletzungen. Ein Zugschaffner wurde getötet.
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Budapest, 19. Dez. Ein außerordentlicher Ministerrat hat, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, am Sonntagabend das von der gesamten ungarischen Öffentlichkeit mit großer Spannung erwartete Judengesetz in seiner gegenwärtigen Form gebilligt. Der Inhalt dieses bedeutsamen Gesetzes wird allerdings frühestens am Dienstagabend im Anschluß an eine Sitzung der Regierungspartei bekanntgegeben werden.
Pressevertretern gegenüber erklärte Justizminister Tasnadi Nagq am späten Sonntagabend, es handle sich Lei dem in Frage stehenden Entwurf keineswegs um ein bloßes Rahmengesetz. Die Regierung werde vielmehr dem Abgeordnetenhaus einen sehr konkreten Entwurf zur Regelung der Judensrage vorlegen, «nd zwar am Donnerstag.
Wie aus Kreisen der Regierungspartei verlautet, wird das neue Judengesetz die allgemein-rechtlichen, getrennt von den wirtschaftlichen Bestimmungen behandeln. Die Frage, wer als Jude nach dem Gesetz zu gelten hat, werde so geregelt, daß als Nichtjude nur der anzusehen sei, dessen beide Elternteile schon zur Zeit seiner Geburt einer christlichen Konfession angehört haben. Der Anteil an den einzelnen Berufsgruppen werde eine das Interesse der Allgemeinheit berücksichtigende Einzelregelung erfahren. Danach werde der Hundertsatz der jüdischen Bevölke-
Ministerrat billigt neues Zudengesetz
rung entgegen den noch geltenden Bestimmungen nicht generell 20 v. H. betragen, sondern jeweils den Bedürfnissen jedes einzelnen Berufszweiges angepaßt, bis auf 7 v. H. heruntcrgchen. Das neue Judengesetz werde schließlich spätestens im Februar rechtskräftig werden.
Lebenslängliche Zwangsarbeit für Schüler
Bukarest, 18. Dez. Das Lzernowitzer Militärgericht fällte am Samstag das Urteil in dem Prozeß gegen die jungen Leute, die wegen des Anschlages auf den Präsidenten des Militärgerichts, Oberstleutnant Christescu, verhaftet worden waren. Der 18jährige Schüler Lututovici wurde wegen versuchten politischen Mordes zu lebenslänglicher Zwangsarbeit (Zuchthaus), der Student Stanescu wegen Anstiftung zu diesem Mordversuch zu der gleichen Strafe verurteilt. Zwei andere Schüler erhielten wegen Beihilfe 25 Jahre Zwangsarbeit, ein Student 15 Jahre Gefängnis. Von dem Ehepaar Exner. das einen Teil der geflüchteten Attentäter beherbergt haben soll, wurde der Mann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die Frau wurde freigesprochen. Außerdem wurden wegen verbotenen Waffentragens Gefängnis- und Geldstrafen ausgesprochen.