Sk

L-

Eegrrrnöek 187."

xZegrünäet 187/

Aus i>en

Nrnnen"

4<77

--s?>

S^/4

Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

V« 1 »g»ps ' Monatl. d. Post -st 1.20 ei,Ichl. 18 L Veförd.-Gek.. z»z. >8 L Zuftellungsgeb.; d. Ag 1^40 rtnschl. 20 H A»»ttLger-eb.: Einzel». 10 L. Vei Rtchlericheinen der Zig. tnf. Höh. Gewalt ,8. Belrtebsstör. besteht kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrift: Lannendlatt. / Fernruf 821 .

Anzeigenpreis: Die mtllimeterzetle Id

""LN

eins:

svaltige Millimeterzeile aber deren Raum 5 Pfennig. Tert- vei Wiederholung oder Mrngenadschlutz Nachlaß nach Preist ist»

Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 28k

Altenfteig, Montag, den 18. Dezember 1838

Kl. Jahrga«,

Mussolini weihte die Stadt Larbonia eia

Mittelpunkt der Kohlenförderung auf Sardinien / Italiens Bemühungen um nationale Autarke

Rom, 18. Dez. Bei Einweihung der neuen Stadt Car­bon ia, dem Mittelpunkt der sardinischen Kohleförde­rung auf Sardinien, hielt Mussolini am Sonntag an die Schwarzhemden, Ingenieure, Techniker und Bergarbeiter eine kurze, immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochene An­sprache. Darin führte er aus, diese Städteneugründung beweise die gewaltige schöpferische und organisatorische Fähigkeit des faschistischen Italiens für alle Zeit. Unter der Erde habe der ungeheure Reichtumautarkischer" italienischer Kohle, die der ausländischen Kohle nicht nachstehe, nur auf die Tätigkeit der Bergarbeiter gewartet. Die Kohle werde Sulcis-Kohle heißen.

Die neue Stadt zähle bereits 12 000 Einwohner und werde in absehbarer Zeit 24 000 beherbergen. Unter dem Zeichen der Au­tarkie fördere diese alte, treue und zu lange Zeit vergessene sar- dinische Erde ihre Schätze zutage. Aber wertvoller sei die Zähig­keit der sardinischen Arbeiter und unerschrockenen Frontkämpfer, die mit ihrem Blut glorreiche unvergeßliche Seiten in die Ge­schichte Italiens geschrieben hätten.

Es sei bezeichnend, daß die Einweihung von Carbonia mit dem dritten Jahrestag des Datums zusammenfalle, an dem die talienischen von Vaterlandsliebe beseelten Frauen nach dem Beispiel Alt-Roms auf die schmähliche wirtschaftliche Belagerung durch die Genfer Liga (anhaltendes Pfeifen) spontan ihre Trau­ringe dargeboten hätten. Wenn ein Volk solcher Beispiele fähig sei, könne es allem und jedem fest entgegensetzen.

Graf Ciano in Budapest

Rom, 18. Dez. Der italienische Außenminister Graf Liano ist «n Sonntggoormittag nach Budapest abgefahren.

Die römischen Sonntagsblätter veröffentlichen aus diesem An­laß in großer Aufmachung die Vegrüßungsartikel der ungari­schen Presse und heben besonders die zusätzlichen Abmachungen zu dem italienisch-ungarischen Kulturabkommen hervor. Alle Länder, so bemerktVoce d'Jtalia" seien heute vor wichtige na­tionale, wirtschaftliche, sozialpolitische und geistige Probleme ge­stellt, die jenen verwickelten Zeitpunkt kennzeichneten, der für jeden die unvermeidliche Kris-, der notwendigen Umbildung dar­stelle, um die Gesamtheit der Volksgemeinschaft der neuen Zeit und ihren neuen Problemen ohne störende Erschütterung anzu­passen. In den rechtzeitigen und weitschauenden inneren Refor­men beruhe das Geheimnis der nationalen Einheit, der Kraft und der Zähigkeit zur Lösung der großen Aufgaben der Außen­politik. Hier habe Ungarn allerdings bereits seinen Weg ge­wählt. Seine Außenpolitik sei fest verankert in der Solidarität oer Achse RomBerlin, ein Ergebnis, das aus den geographi­schen, realistisch verstandenen Grenzen und aus den Feststellun­gen der letzten drei Jahre europäischer Geschichte hervorgegangen sei. Man könne daher nur eine zunehmende Zusammenarbeit politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art mit Italien und Deutschland erwarten, die sich gewiß auch auf das gemeinsam befreundete Jugoslawien erweitern werde, das einen starken stabilen Faktor im Donau- und Valkanraum darstelle. Schließ­lich werde es nur natürlich" sein, wenn Ungarn bei seinen, engen Zusammenhang mit der Politik der Achse auch seine Haltung in der Frage der Bekämpfung des Bolschewismus und gegenüber der Unzulänglichkeit der Genfer Liga mit Nom und Berlin in Nebereinstimmung bringe.

Italiens Maßnahmen gegen Juden

Rom, 17. Dez. Der italienische Ministerrat hat eine Verfügung beschlossen, wonach die italienischen Staatsangehörigen jüdischer Rasse ihren gesamten Grundbesitz und sonstigen Besitz, der in in­dustriellen oder sonstigen geschäftlichen Unternehmungen angelegt ist, anmelden müssen. Dieser Besitz wird von einem vom Staat zu schaffenden Institut verwaltet.

Als Kompensation für die Uebergabe ihres Besitzes erhalten die italienischen Juden vierprozsntige Schatzanweisungen, die aber nicht veräußert werden dürfen. Die den Juden gehörenden Betriebe mit einer Belegschaft von über hundert Personen wer­den vom Staat übernommen. Sie werden dann vom Staat ver­äußert und der Ertrag wird den früheren jüdischen Besitzern wie­derum in Form von Schatzanweisungen sichergestellt. Der Mi­nisterrat hat sich nach diesen umwälzenden Beschlüssen auf den 15. März vertagt.

Muds» über Außen- und Innenpolitik

Paris, 18. Dez. Der frühere Ministerpräsident und Vor­sitzende der Demokratischen Vereinigung Flandin hielt in Pa­ris anläßlich der Jahrestagung des Verbandes der demokrati­schen Presse, Lei der mehr als 300 Provinzzeitungen vertreten waren, eine Rede, in der er vor allem die Außenpolitik behan­delte. Flandin erklärte u. a., die Münchener Abmachun­gen hätten mit Recht kritisiert werden können, wenn sie nicht den Beainn einer neuen Phase der deutsch-französischen Bezie­

hungen bedeutet hätten. Diese Ansicht habe er bereits früher zum Ausdruck gebracht. Der Besuch des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop und die Unterzeichnung der deutsch-französischen Erklärung seien Anzeichen dafür, daß die französische Diplomatie die Notwendigkeit verstanden habe, ihre frühere ausschließlich auf dem Genfer Pakt und den ergänzen­den Verträgen begründete Politik zu revidieren. Man könne zwar bedauern, daß das Genfer Ideal der kollektiven Si­cherheit bankrott gemacht habe, aber es wäre eine große Un­klugheit gewesen, die Geschicke des Friedens an die Aeste eines toten Baumes zu hängen. Frankreich dürfte seine Sicherheit nicht erbetteln, sondern müsse sie selbst sichern. Frankreich sei hierzu durchaus in der Lage. Flandin stellte dann im weiteren Verlauf seiner Ausführungen fest, daß Frankreich trotz innerer Schwierigkeiten keineswegs geneigt sei, eine Poli­tik der Schwäche zu führen.

Bezüglich der Innenpolitik betonte Flandin, daß sich täglich, ohne daß man es wahrnehme, eine verborgene Revolu­tion entwickle. Die Dekadenz des parlamentarischen Regimes werde offenkundig. Der Redner geißelte die Volks­front, die als erste das Verfahren der Sondervollmachten auch auf steuerlichem Gebiete eingeführt und dem Parlament ein Verfahren für die Haushaltsaussprache und -bewilligung auf­gezwungen habe, das tatsächlich die Kontrolle des Parlaments abschaffe. Die Volksfront sei in der Kämmer zwar zerstört, ihr Geist lebe jedoch im Lande weiter. Die neue Mehrheit, aus die sich die Regierung stütze, sei nur eine parlamentarische und zer­brechliche Kombination, solange nicht eine Wahlreform und Neuwahlen stattgefunden haben würden. Solange keine feste Mehrheit bestehe, sei eine Regierung zur Unsicherheit verur­teilt. Obwohl Flandin in seinen weiteren Ausführungen durch- blicken ließ, daß er in das Experiment des Finanzministers Rey- naud einige Zweifel setze, stellte er dennoch fest, daß ein ge­wisser Fortschritt in der Entwicklung der öffentlichen Meinung und der Volksstimmung seit der Pleite des General­streiks sichtbar geworden sei. Es sei nur gerecht, daß Daladier für seinen Teil daraus Nutzen ziehe. Die Demokratische Ver­einigung würde alles tun, was in ihren Kräften stehe, damit die Bewegung zur politischen und moralischen Wiederaufrich­tung Frankreichs fortgesetzt und gefördert werde.

Wird es noO kalter?

Zn Berlin am Sonntagabend 14 Grad Kälte Berlin, 19. Dez. Die seit Freitag über fast ganz Deutschland liegende Kältewelle hat sich weiter verschärft. In der Reichs- Hauptstadt sind die Temperaturen am Sonntagabend aus 14 Grad minus gesunken, nachdem das Thermometer den Tag über 13 Gr. nicht unterschritten hatte. Man rechnet mit noch weiterer Zu­nahme der Kälte und dem Anhalten des eisigen Ostwindes. Je­doch dürften bei dem Zustrom der kalten Luftmassen aus Ost­europa Schneefälle vorerst noch nicht zu erwarten sein.

Im Reich wurden im Tagesdurchschnitt in Westdeutschland 10 Grad und in Ostdeutschland 16 Grad Kälte verzeichnet.

Die Kältefront hat jetzt auch England, das am Sonntag erst­mals Temperaturen unter dem Nullpunkt aufwies, erreicht. Auch aus Oberitalien wird ein starker Kälteeinbruch gemeldet.

Kältewelle auch Wer England

Kanaldampser mutzte« nach Frankreich zurückkehren Ein Todesopfer

London, 18. Dez. Am Sonntag wurde das britische Jnselreich von einer ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht, die in ver­schiedenen Teilen des Landes von heftigem Sturm begleitet war. Der Verkehr zwischen England und dem Kontinent erlitt dabei erhebliche Verzögerungen. Einige Kanaldampfer konnten der bewegten See wegen die englischen Häfen nicht anlaufen und mutzten mit ihren Passagieren nach Frankreich zurückkehren. Zu> Schottland und Teilen von Nordengland brachte der Kälteein- bruch starken Schneefall mit sich, während in London nur sehr wenig Schnee fiel. Bisher hat die Kälte, die für die nächsten Tage andauern soll, ein Todesopfer gefordert.

21 Grad Kälte in Schlesien. Bei anhaltender Zufuhr kon­tinental-arktischer Eisluftmassen aus dem Osten hat sich die Kälte in Schlesien wesentlich verschärft. Im nördlichen und östlichen Schlesien sind die Temperaturen bis minus 14 Grad gesunken. In den Kammlagen der schlesischen Gebirge sind sogar 21 Grad Kälte gemessen worden.

28 Grad Kälte in Wilna. Die Kältewelle, die Polen seit Freitag überfallen hat, hat zu einem weiteren Sinken der Temperatur geführt. Aus Wilna werden 28 Grad Kälte ge­meldet. während im polnischen Westen 12 Grad gemessen wurden.

MlnWrvräWnt Nr. Aso über bas Wahlergebnis der Slowakei

98 v. H. Slowaken stimmten für die neue Regierung

Pretzburg, l!>. Dez. Der Vorsitzende der slowakischen Regie­rung, Dr. T i s o, hielt am Sonntagabend im slowakischen Rund­funk eine Ansprache über das Ergebnis der Wahl, wobei er bekannt gab, daß die Wahlbeteiligung ungemein stark gewesen sei und daß nach den bisher eingegangenen Berichten 98 v. H. der Slowaken und der Einwohner der Slowakei sich für die Regierung ausgesprochen hätten. Dieses Ergebnis üüertreffe alle Erwartungen, und es beweise, daß das heute regierende Regime in der Slowakei dem slowakischen Volk weder fremd noch gleichgültig sei und daß sich die slowakische Regierung auf eine breiteste Zustimmung stütze, derer sich in der letzten Zeit keine Regierung habe rühmen können.

Das Ergebnis der Wahl verpflichte auch für die Zukunst. Die Slowakei habe nun ihren gewählten Landtag, der das volle gesetzliche Recht habe, im Namen der Nation zu sprechen und Gesetze zu erlassen.

Ungarns Außenpolitik

Das Programm des neuen Außenministers Budapest, 19. Dez. Der diplomatische Korrespondent des ungarischen Nachrichtenbüros MTJ schreibt: Am Vorabend des Besuches des italienischen Außenministers Liano in Budapest umriß der neue Außenminister Ungarns, Graf Lfaky, in einer Versammlung zum ersten Male sein Programm, das eine grad­linige, aber von jugendlichem Schwung, Selbstbewutzksein und männlicher Energie getragene Fortsetzung der bisherigen ungarischen Außenpolitik, insbesondere der Politik von Kanyas, zu werden verspricht. Graf Lfaky verlasse sich Labei in erster Linie ans die eigene Kraft und die eigene bewaffnete Wehr und werde an der seit >000 Jahren behaupteten Unabhängigkeit des Landes nicht einen Augenblick irre, wolle aber der bewährten Freundschaften Deutschlands, Italiens und Polens nicht entraten und neue Freundschaften mit den Nachbarn Ungarns anbahnen.

StttchSmtulster Sr. Frank aus Warschau abgmift

Warschau, 19. Dez. Neichsminister Dr. Frank, der sich seit Donnerstag in der polnischen Hauptstadt aufhielt, hat am späten Sonntagabend Warschau wieder verlassen. Zu feiner Verab­schiedung hatten sich Jnstizminifter Grabowski, der deutsche Botschafter v. Moltkc sowie hohe Beamte des Auswärtigen Amtes und des Justizministeriums cingefunden.

Kontrolle der ButleraualM

Die Händler sollen Stichproben machen Berlin, l7. Dez. Da verschiedentlich festgestellt worden war, daß die bei den Kleinvcrteilern Vorgefundene Butter in ihre« Qualität häufig nicht der Kennzeichnung entspricht, mit der die Butter versehen ist, hat der Vorsitzende der HauptoereimgunO der deutschen Milch- und Fettwirtschast an alle Molkereien und Buttergroßhändler einen Appell gerichtet. Darin wird auf die Verpflichtung hingewiesen, die von ihnen in den Verkehr z» bringende Butter in bezug auf ihre Qualität zu prüfen, und zwar im Stichprobeverfahren. Die Groß Verteiler werden besonders daraus aufmerksam gemacht, daß auch die Auslands­butter unbedingt auf ihre Qualität geprüft werden muß, bevor sie in den Verkehr gebracht wird. Weiter wird a» die Vorschriften der Butterverordnnng erinnert, wonach die Erotz- verteiler zur Verantwortung gezogen werden können, falls die von ihnen in den Verkehr gebrachte Butler nach der Qualität nicht der Kennzeichnung entspricht. Der Vorsitzende der Haupt- Vereinigung hat die Buttersachverständigen beauftragt, in ver­stärktem Maße Marktkontrollen über die Butterqualität oorzu» nehmen und unnachsichtlich die Ahndung jedes Verstoßes z» veranlassen.

Sie Stabt Etraßburg erwirbt altes Seftangsselanbr

Stratzburg, 17. Dez. Eine Eemeinderaissitzung in Straßbur­erteilte dem Bürgermeister die Vollmacht, einen Vertrag zwi­schen dem Staat und der Stadt Straßburg zn unterzeichnen. Mit diesem Vertrage wird das frühere Festungsgelände im Um­fang von 88 Hektar gegen eine Zahlung von 7 Millionen Francs in den Besitz der Stadt übergehen. Damit sind Verhandlungen abgeschlossen, die sich durch lange Jahre hingezogen haben. Be- reits dasDsclassement-Gefetz" aus dem Jahre 1921 sah eine solche Regelung vor. Damit war gleichzeitig verbunden ei» Bauoerbot mit nur wenigen Ausnahmen für die erste Zo»e des Festungsbezirks und die Verpflichtung, einen Gürtel von Anlagen, Spazierwegen und freien Flächen zu schaffen. Ei» Teil dieser Arbeiten ist bereits im Jahre 1919 begonnen und i« den folgenden Jahren im wesentlichen als Maßnahme zur Be­kämpfung der Arbeitslosigkeit fortgeführt worden. So find die Wälle geschleift, die engen Tore beseitigt und die Wallgräben zum Teil zngeschiittet worden.