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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 261

Aus Ss-en

Karlsruhe, 6. Nov. (Rasche Aufklärung.) Auier Bezugnahme auf die PressenachrichtWer weiß von dem Anfall?" vom 30. Oktober 1938 und auf die Bekanntgabe «n Rundfunk teilt die Kriminalpolizeistelle Karlsruhe mit, - es durch die Zusammenarbeit der Presse und des Reichssenders Stuttgart in kürzester Zeit gelungen ist, die Persönlichkeit des am 28. Oktober 1938 auf der Reichsauto­bahn Gemarkung Sandhausen aufgefundenen Toten als eines 17jährigen Burschen aus Hockenheim zu ermitteln. Außerdem haben sich die Kraftfahrer, die den Burschen über­fahren haben, und der Kraftfahrer, der die Tankstelle der Autobahn bei Bruchsal über die Auffindung des Toten verständigt hat, alsbald bei der Kriminalpolizei gemeldet.

Mannheim, 5. Nov. (Güterwagen entgleist.) Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Am 4. No­vember um 17.35 Uhr entgleisten aus bisher noch unbekann­ten Gründen fünf Güterwagen des von Mannheim-Ran- gierbahnhof nach Darmstadt-Kranichstein verkehrenden- terzuges 8541 am Kreuzungspunkt der Güterbahn beim Bahnhof Friedrichsfeld-Süd. Der gesamte Personenverkehr zwischen Mannheim-Hauptbahnhof und Heidelberg-Haupt- bahnhof sowie Mannheim-Hauptbahnhof und Mannheim- Friedrichsfeld-Nord wurde durch die Entgleisung vorüber­gehend auf einige Stunden gesperrt. ^

- Weinheim, 5. Nov. (Zum Bürgermeister be­stimmt.) Der Reichsstatthalter hat den Pforzheimer Bür­germeister Dr. Vezler zum Ersten Bürgermeister der Stadt Weinheim bestimmt. Dr. Vezler wird sein ireues Amt schon in wenigen Tagen antreten. Bekanntlich ist der frühere Oberbürgermeister Joseph Hügel nach 18 Dienstjahren in den Ruhestand getreten.

- Baden-Baden, 5. Nov. (O rtenauer Weinpfa d".) Der Schwarzwaldverein hat sich zur Aufgabe gestellt, ein geschlossenes Wegstück von Baden-Baden aus über die be­kannten Weinorte Sinzheim, Varnhalt, Neuweier, Eisental, Bühlertal, Steinbach, Neusatz, Sasbachwalden, Kappel­krodeck, Waldulm, Ringelbach, Oberkirch, Durbach. Zell- Weierbach bis Offenburg mit einem einheitlichen Wegzei­chen (rote Raute mit blauer Traube) zu versehen und diesen WegOrtenauer Weinpfad" zu nennen. Mit den Vor­arbeiten zur Ausführung dieses Planes ist bereits begon­nen worden, so daß voraussichtlich im April 1939 die feier­liche Begehung stattfinde» kann.

! Jstein b. Lörrach, 5. Nov. (Einsturz einer Stütz­mauer.) In dem südlich von Jstein am Hardberg ge­legenen Kalksteinbruch der Lonza-Werke brach unter don­nerndem Getöse eine Stützmauer, die Schutt und Erdmassen aufzuhalten hatte, auf einer Länge von 40 Meter und einer Höhe von 15 Meter zusammen. Viele tausend Kubik­meter Gestein und Erdmasssn bedeckten den Arbeitsplatz, der glücklicherweise zur Zeit des Einsturzes von Arbeitern frei war.

Freiburg, 5. Nov. (Gerissener Betrüger.) Die am 27. Oktober zwecks Erhebung neuer Beweismittel und Einvernahme neuer Zeugen ausgesetzte Verhandlung gegen den 39jährigen Oskar Batt aus Freiburg, der bereits 20mal vorbestraft ist, wurde am Freitag wieder ausgenom­men. Batt hatte auf schwindelhafte Weise Bestellungen aus Staubsauger und Kühlschränke erschlichen und dadurch feine Auftragsfirma um einige hundert Mark ausbezahlter Provision geschädigt. Das Urteil der Großen Strafkammer lautete auf zwei Jahre Zuchthaus, 200 RM. Geldstrafe und drei Jahre Ehrverlust.

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Die Langemarck-Feier 1938. Als vom Führer bestimmter Träger des Vermächtnisses der Helden von Langemarck ver­anstaltet der NSD.-Studentenbund auch in diesem Jahr am 11. November in allen Hoch- und Fachschulorten Gedenk­feiern, die von den örtlichen Studentenführungen in enger Fühlungnahme mit dem NS.-Reichskriegerbund und der HI. durchgeführt werden. Im Mittelpunkt aller dieser Feiern steht die Rundfunkübertragung einer Rede, die Reichsstudentenführer Dr. Scheel auf dem Langemarck- Friedhof in Flandern hält.

Reichsleiter Alfred Rosenberg empfing im Rathaus in Weimar den Ehrenbürgerbrief der Stadt Goethes, Schillers und Nietzsches mit dem Gelöbnis, die kulturelle Linie im Namen nationalsozialistischer Geistigkeit fortzuführen.

Rund 57 0KV deutsche Gemeinden. Durch die Heimkehr -der sudetendeutschen Gebiete wird die Eesämtzahl der deut­schen Gemeinden erneut um 3446 vergrößert. Altreich und Ostmark zählen gut 53 900 Gemeinden, so daß sich einschließ­lich des Sudetenlandes die Zahl der deutschen Gemeinden auf mehr als 57 000 erhöht. Von den sudetendeutschen Ge­meinden entfallen 2682 auf Böhmen und 764 auf Mähren und Schlesien. Das Charakteristikum der sudetendeutschen Gemeinden ist, daß 1996 Gemeinden, also fast 60 Prozent .sämtlicher Gemeinden, nur eine Einwohnerzahl bis 500 haben.

Maßnahmen der slowakischen Negierung gegen das Ju­dentum. In Preßburg wurde eine Anzahl von Juden, die sich in ihrer staatsfeindlichen Haltung und ihrem unsaube­ren Geschäfts- und Finanzgebaren besonders bemerkbar gemacht hatten, aus ihren Wohnungen geholt und in Schutz- Haft genommen. Weiter wurden einige tausend zugewan­derte Juden verhaftet, um über die slowakische Grenze nach Ungarn abgeschoben zu werden. Bei der bodenständigen Bevölkerung haben diese Maßnahmen große Befriedigung hervorgerusen.

2500 deutsche Arbeiter bei der Heldengedenkfeier in Vene­dig. Am Tage der 20. Wiederkehr der großen Abschlutzkäm- pfe des Weltkrieges, den ganz Italien mit großen Feierlich­keiten beging, wurde auf der Höhe des Casteldante bei Rooe- reto eine neue monumentale Begräbnisstätte für 10 000 ge­fallene Soldaten eingeweiht. An einer Heldengedenkfeier im Eedächtnistempel aus dem Lido in Venedig, wo 3000 Ge­fallene der Lagunenstadt beigesetzt sind, nahmen auch 2500 deutsche Arbeiter teil, die auf einer Mittelmeerreise mit ei­nem deutschen Schiff zufällig in Venedig weilten.

Rotes Schmuggelschiff explodiert. Am Freitag ist im Hafen von Cette auf dem englischen DampferCamburg" ^infolge einer Explosion Feuer entstanden, wodurch das ^Schiff vollständig vernichtet wurde. Der Dampfer stand im ^Dienste der Valencia-Bolschewisten und nahm in Cette Fässer mit Benzin als Ladung an Bord. Das Feuer brachte die ganze Hafenanlage in große Gefahr.

Geständnis der Neuyorker Mörderbande. Mit der ge­meldeten Verhaftung einer dreiköpfigen Verbrecherbande hat die Neuyorker Polizei tatsächlich den vermuteten Fang gemacht. Die Vernehmung hat bestätigt, daß eine der ge­fährlichsten Mörderorganisationen, die Neuyork je in Schrecken versetzten, ins Garn gegangen ist. Im Verhör haben die drei Verbrecher bereits ein Geständnis abgelegt, drei Personen gewaltsam entführt und einen Bauunter­nehmer aus Whiteplains 14 Tage nach der Entführung im Ke"er einer Neuyorker Loge verbrannt zu haben, weil das Löjegeld nicht gezahlt wurde.

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Ortsgruppe der NSDAP Simmersseld. Heute Montag 20 NN Uhr Singstunde im Schulhaus Simmersfeld. Am Mittwöck den 9. November, 20.00 Uhr Schulsaal Simmersfeld Gedenk­stunde. An der Veranstaltung haben alle pol. Leiter/ die Glie­derungen und angeschlossenen Verbände teilzunehmen. Der Vortrag am 8. November fällt aus.

HI Gef. 27/401. Die ganze Gefolgschaft ist um 20.00 Uhr in Uniform imGrünen Baum". Bringt eure Eltern mit!

Württembergs und Badens Gauleiter

eröffnen die neuen Strecken der Reichsautobahn

Stuttgart, 6. Nov. Am Samstagnachmittag 14 Uhr wurden die Teilstrecken Stuttgart-SüdwestPforzheim-Ost der Reichsauto- Lahn MünchenKarlsruhe dem Verkehr übergeben. Aus diesem Anlaß fand wenige Stunden zuvor eine öffentliche Abnahme der neuen Strecken durch die Leiden Reichsstatthalter in Württem­berg und Baden, Gauleiter Wilhelm Murr und Gauleiter Ro­bert Wagner statt, die gegen 11 Uhr beim Ausgangspunkt zu Stuttgart-Südwest zusammentrafen. Hier meldete Baudirektor Kern von der Obersten Bauleitung Stuttgart den Gauleitern die Fertigstellung der oben genannten Bauabschnitte, worauf die gemeinsame Fahrt zunächst nach Ludwigsburg, dann nach Pforzheim angetreten wurde. An zahlreichen Stellen der Auto­bahn, welche die Wagenkolonne an den hervorragendsten Bau­werken langsam durchfuhr, wurden die Gauleiter mit ihrer Be­gleitung von der Schuljugend und der Bevölkerung der benach­barten Orte mit brausenden Heilrufen begrüßt. Gegen Mittag hatte das anfänglich ziemlich regnerische Wetter sich aufgeklärt und die Sonne für kurze Augenblicke die Wolkenwand durchsto­ßen, als der württembergische und badische Gauleiter in der Ge­gend von Rutesheim die Vorbeifahrt von rund 3000 am Bau der Reichsautobahn beteiligten Arbeiter abnahmen.

In Pforzheim-Ost wurden die württembergischen und badischen Gäste durch den Kreisleiter und den Oberbürgermeister der Eoldstadt feierlich eingeholt und herzlich willkommen geheißen. Bei dem sich anschließenden Imbiß überbrachte Oberbürgermei­ster Kürz den beiden Gauleitern und ihrer Begleitung die Grüße der Stadt Pforzheim. Im Anschluß hieran vereinte ein vom Geiste herzlicher Kameradschaft getragenes frohes Zusam­mensein Gastgeber und Gäste zu anregendem Gedankenaustausch.

Einstellung von ArbeltSmal-en

Zum 1. April 1939 kann noch eine beschränkte Anzahl von Arbeitsmaiden in den Reichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend eingestellt werden. Die Meldungen sind bis spätestens 1. Dezember 1938 abzugeben. Meldeformulare sowie Merkblätter mit den Einstellungsbedingungen sind bei den Poli­zeibehörden kostenlos erhältlich. Abiturientinnen mit Studiums­absichten fügen ihren Meldepapieren eine Bescheinigung des ge­setzlichen Vertreters bei, daß er mit dem beabsichtigten Stu­dium einverstanden ist. Eine Bescheinigung des Schulleiters, daß die Betreffende zur Reifeprüfung zugelassen wird, ist bis späte­stens 15. Januar 1939 nachzureichen.

Verlagsleiter: Ludwig Lauk. Hauptschristleiter und ver­antwortlich für den gesamten Anhalt: Dieter Lauk. Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Inh. L. Lauk, Alten­steig. D.-Aufl.: X. 1938: 2230. Zurzeit Preisliste 3 gültig.

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ällellstelxs, den 7. November 1938.

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Om stille Teilnahme bitten:

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Oie öeerdiZunß findet am vienstsz, nachmittags */,3 Odr suk dem fValdtriedkok statt.

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Dienstag, 8. November: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wette» bericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaft­liche Nachrichten, Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gym­nastik, 8.30 Froher Klang zur Arbeitspause, 9.20 Für Dich da­heim, 10.00 Sudetendeutsche Heimat, 11.30 Volksmusik und Bau­ernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Zeit­angabe, Nachrichten, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Richard Wagner, 16.00 Musik am Nachmittag, 18.00 Kabarett und Tonfilm, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19.00Hände hoch..! . 20.00 Nachrichten, 20.15Stuttgart spielt auf!", 22.00 Zeitan­gabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Unterhal- tungs- und Tanzmusik, 24.00 Nachtkonzert.