Nr. 261

«klärt, er mache gar kein Hehl daraus, daß er am liebsten die sogenannten autoritären Staaten vernichtet sehe. Nur dank ei- es glücklichen Zufalls waren diese Kämpfer gegen das Recht im entscheidenden Augenblick nicht an der Macht und konnten somit nicht das Völkerunglück eines Weltkrieges heraufbeschwö­ren. Der Führer hat aber auch hieraus seine Lehren gezogen. Er hat Sorge getragen, daß wir gewappnet sind, solchem Vernichtungswillen zu widerstehen, und er sorgt dafür, daß wir künftig noch besser gewappnet sein werden. Wir werden nicht schwächer sein als die anderen, und dann wird unser Recht und unser Schicksal nicht wieder preisgegeben sein Männern, die nach wie vor die Gewalt kennen und nicht das Recht.

Sie können ja jederzeit das Heft in die Hand bekommen, diese Kriegstreiber. Denn sie stehen ja, wie gesagt, inmitten parla­mentarischer Regierungssysteme und nicht in autoritären Staa­ten. Niemand weiß, wer in einem halben Jahre in einer Demo­kratie auf dem Ministersessel sitzt, nach welchen Gesichtspunkten dkse dann die Geschicke ihrer Völker lenken.

Niemand aber kann mehr Zweifel haben in der Welt, nach welchen Gesichtspunkten in einem halben Jahr in Deutschland re­giert wird. In einem halben Jahre, in fünf Jahren, in SV Jah­re», stets werden in Deutschland für die Führung maßgebend sei« die Grundsätze des Nationalsozialismus. Wir wollen nicht andere Völker vernichten, weil sie andere Regierungsformen ha­ben als wir, ebensowenig aber werden wir uns vernichten las­sen, weil in anderen Ländern noch Politiker leben, denen unsere Regierungsform nicht paßt. Wir sind, Gottseidank, stark genug, gegen jedermann das Lebensgesetz zu verteidigen, welches dem deutschen Volk seine Zukunft sichert und das heißt: Nationalso­zialismus!

Die Beifallsstürme, die die Rede des Stellvertreters des Füh­rers immer wieder unterbrechen, wachsen bei diesen Worten zu minutenlangen Kundgebungen an.

Die Welt weiß, daß wir den Krieg nicht ersehnen, und die Wahrheit, daß wir den Frieden lieben, ist so alt wie die Lüge, daß wir ein Land des Säbelrasselns oder der militaristischen Drohung seien. Nein, das Land Adolf Hitlers kennt kein Säbelrasseln und kein Kriegsgebrüll, es kennt den Begriff desSpiels mit dem Kriege" nicht. Wir ha­ben auch in den entscheidenden Stunden der fremden Völker nicht geflucht. Wir haben keine Haßgesänge gegen England und Frankreich gesungen. Aber wir hätten unsere Pilicht getan bis zum letzten. Wir hätten sie getan für Deutschland, für den Füh­rer, und wir hätten sie getan in dem fanatisch ehernen Glauben an unser heilig' Recht.

Am Schluß seiner Rede entwarf Rudolf Heß noch ein Bild vonderGrößederLeistungenunddesErfolges, die die seit der Machtergreifung des Nationalsozialismus im Reich vergangenen sechs Jahre kennzeichnen, ein eindrucksvoller Aus­blick auf die großen Werke des inneren Aufbaues ersteht vor Len sudetendeutschen Nationalsozialisten als eine Mahnung an ihre Pflicht zur Mitarbeit im gleichen Geiste.

Vor allem wendet sich Rudolf Heß hier an das bisherige Füh­rerkorps der NSDAP, und verpflichtet es dazu, durch die Tat, Lurch Treue und gewissenhafte Arbeit dem Führer zu danken. ^Zhr alle, meine sudetendeutschen Volksgenossen, werdet binnen kurzem den Dank, den Ihr dem Führer auf seiner Fahrt durch Mr Land entgegengebracht habt, auch abstatten können in ei­ner Wahl. Ihr werdet mit Euren Stimmen den Eroßdeutschen ReWtag ergänzen durch Männer des Sudetenlandes. Nicht zu Auer Parlamentswahl wird Euch der Führer ausrufen. Er wird Puch zu einer Ergänzungswahl ausrufen, damit auch in der Zu­sammensetzung des Deutschen Reichstages zum Ausdruck kommt. Laß das Sudetenland endgültig ein Bestandteil des Deutschen Reiches ist.

Ich weiß, Ihr werdet dem Führer mit Euren Stimmen danken, weil der Dank in Eurem Herzen wur­zelt. Ich weiß, Ihr werdet ihm dadurch danken, daß Ihr zu Adolf Hitler steht wie er zu Euch gestanden und zu Euch steht. Ihr wer­det beitragen die große gemeinsame Heimat zu schützen, wie sie Euch schützt. Ihr werdet nunmehr mit uns arbeiten für Deutsch­land, und wenn es sein muß, kämpfen für Deutschland unter dem Führer und für den Führer. Unsere Treue zum Führer ist der Dank an die Allmacht, die ihn uns gegeben. Wir grüßen den

Mann, dem wir unser Leben zu geben bereit sind und der unser Leben schützt: Adolf Hitler Siegheil!"

Als der Stellvertreter des Führers geendet hat, dröhnt minu­tenlang der Jubel durch den riesigen Bau. Immer wieder hört man Sprechchöre:Wir danken unserem Führer!" Als dann die Nationalhymnen verklungen sind, verläßt der Stellvertreter des Führers in Begleitung von Konrad Henlein unter erneutem Jubel der nach Zehntausenden zählenden Menschen die Halle 1 und begibt sich zur Halle 2 zu einer Begrüßung der dort ver­sammelten Amtswalter der SDP.

Zwei Greuelfabrikanten ertappt

Wien, 6. Nov. Anläßlich des Umbaues des Volkstheaters wurde vom Wiener Kulturamt die Umsiedlung des Raimund- Denkmals ungeordnet, um Raum für eine Freitreppe und einen freien Blick auf die Front des Gebäudes zu schaffen. Das Denkmal selbst erhält einen würdigen Platz in einem nahe ge­legenen Park.

Vor einigen Tagen wurden nun in dem Park zwei Aus­länder ertappt, die die noch einzeln liegenden Teile des Denkmales mit einer Toilettenanlage als Hintergrund foto­grafierten. Auf einer weiteren Aufnahme hatte der eine Auslän­der sogar den Kopf Raimunds geküßt, um darzustellen, wie die -armen Wiener von ihren verehrten Kulturlieblingen weinend Abschied nehmen" müssen, die derbarba­rische Nationalsozialismus" angeblich in Trümmer schlägt.

Wie sich herausstellte, waren die Aufnahmen für ausländische Zeitungen bestimmt und sollten alsGreuelmärchen gegen dieKulturbarbaren" ihren Weg machen Durch die Habhaft- machung der famosenVildberichterstatter" ist dieser neueste Sen­sationsbericht aus Wien glücklicherweise verhindert worden. Aber einmal mehr muß festgestellt werden, mit welchen Mitteln »ersucht wird, den Aufbauwillen des neuen Deutschlands in den schmutz zu ziehen.

Schwarzwälder Tageszeitung

Aus Stad! Md Land

Altensteig, den 7. November 1938.

Aus den Beratungen des Bürgermeisters mtt den GemelMraten an- Rat-Herren

Der Bürgersteuerhebesatz für das Kalenderjahr 1939 wird wie Heuer wieder auf 509 Prozent festgesetzt und von den Arbeitnehmern auf den Steuerkarten angefordert.

Der diesjährige Waldgang galt in erster Linie dem Schnait bachweg, der zur Zeit vom Reichsarbeitsdienst um­gebaut wird. Fertiggestellt und beschottert sind ca. 900 Meter. Die Leistungen des RAD wurden in jeder Hinsicht als recht gute befunden.

Zum Schutze gegen Wildschaden sind in den verschiedenen Distrikten ca. 7000 Meter Drahtzäune angebracht.

Im Tannbach wurde eine auf drei Seiten vom Stadt­wald umschlossene Wiese, die außerdem zum Bau eines Schleifweges benötigt wird, angekauft.

Nach dem für das Jahrzehnt 1938/47 aufgestellten Wald­wirtschaftsplan beträgt die städtische Waldfläche 1045 ba und die jährliche Gesamtnutzung 5800 km. Wenn der Nutzungs­rückgang von jährlich 1000 km für den Gemeindehaushalt auch sehr schmerzlich ist, so ist doch Gewähr dafür geboten, daß der in den Stadtwaldungen stockende Holzvorrat im Laufe der nächsten Jahrzehnte wieder eine Stärkung ersah«.

Zum planmäßigen Ausbau der Waldwege wird ein zehnjäh­riges Wegbauprogramm aufgestellt.

Die in der Wirtschaftsperiode 1924/37 erfolgte lleber- nutzung, die von Sturmschäden, Schneedrücken und höheren Anordnungen herrührt, beträgt 7685 km. Der Erlös hieraus wurde bzw. wird größtenteils dem Wald wieder zugeführt und zwar durch Bau von Waldwegen, größere -Kulturarbeiten wie Zäunen, Gräben ziehen usw. Ein Teil wurde zum Umbau der Jugendherberge und des RAD-Lagers verwendet.

Im Zuge des zur Zeit anhängigen Land Umlegungs­verfahrens auf den Markungen Altensteig-Stadt, Egen­hausen, Spielberg und Walddorf sollen u. a. etwa 4 Siedler- stellen für städt. Holzhauer geschaffen werden. Die Stadt ist bemüht, die hiezu benötigten Grundflächen freihändig zu erwerben.

Am Kriegerdenkmal wurden in letzter Zeit die not­wendigen Maßnahmen ergriffen, um einer weiteren Verwitte­rung des Sandsteines vorzubeugen.

Die Schloß bergan lagen wurden etwas gelichtet, um sie Heller und damit freundlicher zu gestalten. Zur Verbesserung der Weganlagen wurde das einzige innerhalb der Anlagen lie­gende Privatgrundstück erworben.

Das Bedürfnis nach einer Leichenhalle im Wald­friedhof hat sich stark erweitert. Auch wird es bei dem zu­nehmenden Autoverkehr in Bälde nicht mehr möglich fein, som­mers oder an Sonntagen Leichenzüge durch die Poststraße zu führen. Das Stadtbauamt wurde deshalb mit der Ausarbei­tung von Plänen und Kostenvoranschlägen für eine Leichenhalle beauftragt.

Dem Mangel an geeigneter Parkgelegenheil beim Waldfriedhof wird zur Zeit abgeholfen.

Da im alten Friedhof nur noch die bis 2. Sept. 1936 gekauften Gräber belegt werden dürfen, ist eine allmähliche Ab­räumung der dortigen Grabstätten ins Auge zu fassen. Kom­mendes Frühjahr werden daher diejenigen Gräber, deren Ruhe­zeit abgelaufen ist und solche Gräber, die nicht mehr ordentlich gepflegt werden, abgeräumt, geebnet und eingesät. Soweit der Wunsch auf weitere Erhaltung solcher Gräber besteht, ist dieser bis 1. Februar 1939 beim Bürgermeister vorzubringen.

Der Verw.-Praktikant Eberhard Kirn ist auf 8. Oktober 1938 aus städtischen Diensten ausgeschieden. An feine Stelle trat vorübergehend der Verw.-Praktikant Ernst Schaible. Auf 1. Dezember wird die seit Februar unbesetzte OLersekretär- stelle dem bisherigen Stadtpfleger von Haiterbach Karl Dann er übertragen.

Im Leben treu dem deutschen Liede", so lernten wir den hochbetagten Oberlehrer Kellermann vom Gesangverein Rothenburg o. T. beim letzten Sängerbesuch anläßlich des 199jährigen Jubiläums des Liederkranzes kennen und aus diesem Geiste und aus dem treuen Freund­schaftsverhältnis zwischen beiden Vereinen hat der Lieder­kranz Altensteig diesen unermüdlichen Förderer der Sänger­sache zu seinem Ehrenmitglied ernannt. Aber nicht nur dem deutschen Liede war er treu ergeben, auch der Schwarz­wald,di e H e i m at u n s er es Wi lh el m Ste i n e r", hat ihn zum Freunde gewonnen, dem sein nächstjähriges Reisen galt. Umso schwerer trifft uns nun die Nachricht von seinem Ableben. In Treue gedenken wir Schwarz­wälder stets dieses edlen Freundes. s.

Stuttgart, 6. Nov. (A u s st e l l u n g.) Am Samstagvor­mittag wurde in den Ausstellungsräumen am Jnterims- theaterplatz die AusstellungBildnerische Erziehung der Ju­gend" des württ. Kultministeriums, eine Schau aus dem Zeichen- und Kunstunterricht der württ. Schulen, mit einer grundsätzlichen Ansprache des Ministerpräsidenten und Kult­ministers Mergenthaler feierlich eröffnet.

Heilbronn, 6. Nov. (Richtfe st.) Der Neubau der großen Neckarbrllcke ist schon so weit gediehen, daß das Richtfest gefeiert werden konnte. Für Freitag hatte die Stadt Heil­bronn als Vauherrin die Ratsherren und die Ortsgruppen­leiter zu einer Besichtigung eingeladen, bei der Baurat Hahn und Baurat Stöhr eingehende Erläuterungen ver­kehrspolitischer und technischer Art gaben. Bei dem sich an­schließenden kameradschaftlichen Beisammensein brachte Oberbürgermeister Gültig allen an dem Brückenneubau he- teiligten Stellen seinen besonderen Dank für die hervorra­gende Gemeinschaftsarbeit zum Ausdruck, die die Fertigstel­lung dieses ersten Bauabschnitts zum vorgesehenen Termin ermöglicht hat.

Reutlingen» 5. Nov. (Den Verletzungen er­legen.) Das 3)4 Jahre alte Kind, das, wie gemeldet, am Mittwoch nachmittag beim Spielen auf der Lindach- ftraße von einem Lastkraftwagen überfahren worden war, ist am Freitag früh im Krankenhaus den erlittenen Ver­letzungen erlegen.

Schorndorf, 5. Nov. (Einbruch bei Rennfahrer Lang.) In dem in der Nähe des Schönbühls, Markung Beutelsbach, gelegenen Wochenendhaus des Rennfahrers Lang wurde ein Einbruchdiebstahl verübt. Der Täter er­brach den Fensterladen mit Gewalt und stieg durch das von ihm zertrümmerte Fenster in das Innere, wo er es sich bei Kaffee und geistigen Getränken recht gemütlich machte. Außerdem entwendete er Haushaltungsgegenstände im Wert von etwa 100 RM.

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Aalen, 5. Nov. (Die Ael teste gestorben.) Am Freitag ist die älteste Einwohnerin der Stadt Aalen, Frau Luise Stierlin geb. Frühsorger, gestorben. Sie hat ein Alter von 96 Jahren erreicht.

Rottweil» 5. Nov. (Fahrerflucht.) Als am Freitag rin Kraftwagen in der unübersichtlichen Oberndorferstraße einen Personenwagen überholte, erfaßte er den Flaschner­meister Fischinger, der mit seinem Kraftrad vorschriftsmäßig rechts fuhr, und schleuderte ihn in den Graben. Fischinger wurde bei dem Sturz schwer verletzt. Als der schuldige Kraftwagenlenker das Unheil sah, das er angerichtet hatte, gab er Vollgas und flüchtete.

Stetten bei Haigerloch, 5. Nov. (Folgen eines Un­falles.) Vor etwa sechs Wochen war der Zimmermann Joseph Rapp aus Stetten bei dem Brllckenumbau bei Rangendingen so unglücklich abgestürzt, daß er sich eine Nierenguetschung zuzog. In der Klinik zu Tübingen ist Rapp nunmehr an den Folgen des Unfalls gestorben. Der Verunglückte, der im 29. Lebensjahr stand, hinterläßt eine Witwe und zwei kleine Kinder.

Bisingen, Kr. Hechingen, 5. Nov. (In den Aufzug­schacht gestürzt.) Schwer verunglückt ist hier der 15 Jahre alte Paul Ott, der bei einer Visinger Firma in Arbeit stand. Er stürzte während der Arbeit im oberen Stockwerk des Fabrikgebäudes in einen Aufzugschacht und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er in bedenklichem Zustande in die Klinik nach Tübingen llbergeführt werden mußte.

Sigmaringen (Hohenz.), 5. Nov. (Acht Einbrüche.) Nachdem man erst vor wenigen Tagen in Gammertingen , eine freche Diebin, die insgesamt 500 RM. gestohlen hatte, festnehmen konnte, wurde die Bevölkerung der Laucherttal- Gemeinden durch neue Diebereien in Unruhe versetzt. Ge­nau wie bei dem vorangegangenen Einbruch in Kaiserin­gen, so wurde auch in Jungnau am Hellen Tage in ein Bauernhaus eingebrochen und ein Geldbetrag von 289 RM. entwendet. Der auf dem Sofa schlafende Großvater bemerkte den Einbruch erst, als es zu spät war und der Dieb bereits das Weite gesucht hatte. Kurz daraus wur­den unter ähnlichen Umständen einem Bauern in Veringen- dorf 5 NM. gestohlen. Den Höhepunkt erreichte aber die Dieberei mit drei nächtlichen Einbrüchen in Veringenstadt, wo in den einzelnen Fällen Geldbeträge zwischen 15 und, 20 RM. entwendet wurden. Vermutlich handelt es sich in sämtlichen Fällen um einen jungen Mann, der in ele­ganter Kleidung tagsüber in den Gasthäusern der Dörfer gesehen wurde.

Bopfingen, 6. Nov. (Bran d.) Am Freitag brannte hier das mit Getreide und Stroh gefüllte 40 Meter lange Scheu­nengebäude des Müllers Funk trotz des tatkräftigen Eia- satzes der Feuerwehr vollständig nieder. Der Schaden ist seh« beträchtlich, zumal auch ein fast neuer Lastkraftwagen mit­verbrannt ist. Den Feuerwehrmännern gelang es unter gro­ßer Gefahr, im letzten Augenblick 16 Schweine vor dem Ver­brennungstod zu retten, doch mußten zwei der Tiere alsbaÜ» notgeschlachtet werden.

Heuchlingen, Kr. Heidenheim, 6. Nov. (Tödlichüber­fahren.) Der in den 30er Jahren stehende Bauer Georg Ihle war mit seinem Fuhrwerk in Gerstetten, wo er Säg­mehl holen wollte. Plötzlich scheuten die Pferde. Der Bauer wjurde zu Boden gerissen und vom Wagen überfahren. 2m Almer Krankenhaus ist Ihle noch am Tage des Unfalls sei­nen Verletzungen erlegen.

Eglosheim» Kreis Ludwigsburg, 5. Nov. (Gemein­schaft s h a l l e.) Durch Umbau einer ehemaligen Turn­halle hat sich die Gemeinde Eglosheim ein großes Ge­meindehaus geschaffen, mit dem auch ein Kindergarten ver­bunden ist. Das Gemeindehaus enthält eine Halle für etwa 800 Personen und einen kleineren Versammlungs­raum.

Kleinsachsenheim, 5. Nov. (Auf seinem Acker ge» storben.) Der 72 Jahre alte Landwirt Karl Kimmich wurde am Mittwoch, als er allein auf seinem Acker beim Pflügen war, vom Tode ereilt.

Maulbronn, 5. Nov. (50-Mark-Schein ver­brannt.) Ein 5jähriger Junge fand dieser Tage auf der Straße zwei 50-Mark-Scheine, dis ein Geschäftsmann ver­loren hatte. Er nahm sie mit nach Hause und steckte sie in den brennenden Ofen. Seins Mutter konnte im letzten Augenblick noch den einen Schein den Flammen entreißen; der andere war schon verbrannt.

Bom Allgäu, 5. Nov. (Tragisches Geschick.) In der Eüllengrube erstickt ist die 29 Jahre alte Bauersfrau Maria Grimm aus Weitnau. Ihr Mann war in die Ellllen- grube gestürzt. Sie konnte ihn wohl retten, siel aber selbst in die Grube, aus der sie nur noch als Leiche herausgebracht werden konnte.

Friedrichshafen, 5. Nov. (S k el e t t fun d.) Bei Bau­arbeiten im Hinterhof des früheren Zollhauses in Fischbach wurde in einer Tiefe von 1.30 Meter das Skelett eines älteren Mannes sowie eine verrostete Messerklinge gefun­den. Nach Aussagen eines Sachverständigen liegen die Ge­beine seit etwa 40 bis 50 Jahren in der Erde. Da sich an dieser Stelle niemals ein Friedhof befunden hat, ist anzunehmen, daß der Mann einst einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, zumal sich auf diesen Fund hin eine 64jährige Frau gemeldet hat, die erzählte, daß ihr Vater, ein in Fischbach wohnhaft gewesener Zimmermeister, seit dem 2. Januar 1897 spurlos verschwunden ist.

Nen-Ulm, 5. Nov. (Zusammenstoß.) In Vuben- hausen ist am Mittwoch abend der 44 Jahre alte Landwirt Georg Ott durch eigene Schuld tödlich verunglückt. Er fuhr mit einem unbeleuchteten Fahrrad von Vubenhausen nach Gannertshofen und stieß mit einem vorschriftsmäßig fahrenden Kraftwagen zusammen. Ott wurde so schwer verletzt, daß er alsbald starb. Der Verunglückte ^nierläßt mehrere unmündige Kinder.

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