Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 261

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Erziehungsarbeit haben wir seit der Gründung der Partei und besonders seit der llebernahme der Macht durchgesiihrt.

Aber nichts ist vollkommen auf dieser Welt, und kein Erfolg kann als endgültig befriedigend empfunden werden. Daher wol­len wir auch heute nicht etwa behaupten, das Erreichte sei schon das gewollte Ideal an sich. Uns schwebt ein Ideal vor, und ihm entsprechend erziehen wir die deutschen Menschen, Generation um Generation. So wird der Nationalsozialismus immer mehr von einem politischen Bekenntnis zu einer wirklichen Volkser­ziehung werden!

Als weitere Aufgabe war der Bewegung die Gestaltung einer neuen Führungsauslese und die Heranbildung ei­ner neuen Führungsschicht gestellt. Nur ein Blinder kann heute noch bestreiten, daß die politische Führung der deut­schen Nation jetzt innen und außen anders ist als etwa vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren. (Brausender Beifall und stür­mische Heilrufe bekräftigen diese Worte des Führers.) Die N e- genschirmtypen unserer bürgerlichen früheren Parteien­welt sind ausgelöscht und kehren niemals wieder! (Wieder bricht jubelnder Beifall minutenlang los.) Ich kann denjenigen, die vielleicht doch mit einer Träne im Auge darauf zurückblicken sollten, nur eines versichern: Diese Bewegung hat ihre heutige Führung aus einem harten Kampf heraus erhalten, die Füh­rung der Zukunft aber, die wir heute großziehen, schaut noch ganz anders aus! (Begeistert jubeln die Zehntausende dem Führer zu.) Das wird ein Korps härtester Entschlossenheit und rück­sichtslosester Tat, sodaß man sich i« 30, 10 oder 50 Jahre» gar- mcht mehr wird vorstellen können, daß es einmal anders gewesen war. Die Partei ist der Garant dieser Führung unseres Volkes!

Das dritte aber, das wir uns schufen, ist die neue Wehr­macht. Ich habe vom ersten Tage an eine Grundsatz aufgestellt:

Der Deutsche ist entweder der erste Soldat der Welt oder er ist überhaupt keiner. Keine Soldaten können wir nicht sein und wollen wir nicht sein. Daher werden wir nur die erste»

sein!

(Hier bereiten die Massen dem Führer eine minutenlange Ova­tion.) Als friedliebender Mann habe ich mich bemüht, dem deut­schen Volk jene Wehr und Waffen nunmehr zu schaffen, die auch andere zum Frieden zu überzeugen geeignet sind. (Abermals bricht stärkster Beifall los.) Es gibt nun allerdings Leute, die den Igel beschießen, seit er Stacheln hat. Sie brauchen freilich diesem Tier nur seine Ruhe zu lassen. Es hat noch kein Igel angegriffen, es sei denn, es wurde selbst bedroht. Das müßten auch wir uns vornehmen! Man soll uns nicht zu nahe treten. Wir wünschen nichts anderes als unsere Ruhe, unsere Arbeits­möglichkeit und das Lebensrecht für unser Volk, das gleiche Recht, das auch die anderen für sich in Anspruch nehmen. (Er­neute Jubelstürme branden zum Führer empor.)

Das müßten gerade die demokratischen Staaten begreifen und verstehen, denn sie reden ja dauernd von Gleichberechtigung! Wenn sie von den Rechten der kleinen Völker sprechen, wie können sie dann empört sein, wenn auch ein großes Volk das gleiche Recht beansprucht! Der Sicherung und der Garantie­rung dieses Rechtsanspruches dient unsere nationalsozialistische Wehrmacht. (Wieder brausen die Heilrufe minutenlang empor.) In diesem Sinne habe ich auch außenpolitisch eine Umstellung vorgenommen und mich jenen Staaten genähert, die ähnlich wie wir gezwungen waren, sich für ihr Recht einzusetzen.

Wenn ich heute die Ergebnisse unseres Handelns überprüfe, dann kann ich sagen: Urteilt alle selbst, ob wir nicht wirklich Ungeheures mit diesen Prinzipien erreicht haben! Wir wollen aber gerade deshalb nie vergessen, was uns diese Erfolge mög­lich gemacht hat. Wenn heute gewisse ausländische Zeitungen schreiben:Das hättet ihr doch alles auf dem Verhandlungs­wege erreichen können"! so wissen wir sehr wohl, daß ja das Deutschland vor uns nichts anderes tat als andauernd zu ver­handeln. 15 Jahre lang haben sie nur verhandelt und haben da­bei alles verloren. Ich bin ebenfalls bereit zu verhandeln, aber ich lasse keinen Zweifel darüber: Das deutsche Recht laste ich we­der aus einem Verhandlungswege noch aus irgendeinem andere» für Deutschland kürzen! Vergiß nie, deutsches Volk, wem D» Deine Erfolge verdankst! Welcher Bewegung, welchem Gedanke» und welchen Prinzipien! Und zweitens: sei immer vorsichtig, sei stets auf der Hut! Es ist sehr schön, von internationalem Frieden und internationaler Abrüstung zu reden, allein, ich bi» gegenüber einer Abrüstung der Waffen mißtrauisch, solange man nicht einmal den Geist abrüstet! (Stürmisch stimmen die Zehn­tausende dem Führer zu.)

Es hat sich in der Welt die seltsame Gepflogenheit herausge- Lildet, die Völker in sogenannte autoritäre, das heißt dis­ziplinierte, und demokratische Staaten einzuteilen. In den autoritären, das heißt in den disziplinierten Staaten, ist es selbstverständlich, daß man fremde Völker nicht verleumdet, nicht über sie herzieht und sie zum Kriege hetzt! Aber die demokrati­schen Staaten sind ebendemokratisch", das heißt: Dort darf alles geschehen! In den autoritären Ländern ist eine Kriegshetze natürlich unstatthaft, denn ihre Regierungen sind ja verpflichtet, dafür zu sorgen, daß es keine Kriegshetze gibt. In den Demokra­tien aber haben die Regierungen nur eine Pflicht: Die Demo­kratie aufrecht zu erhalten, das heißt die Freiheit, wenn not­wendig, auch zum Kriege Hetzen zu dürfen! (Wieder brechen die Zehntausende in stürmische Rufe des Abscheus und der Entrü­stung aus.)

Ich habe kürzlich drei dieser internationalen Kriegshetzer bei Namen genannt. Sie haben sich getroffen gefühlt, aber nicht etwa nach der grundsätzlichen Seite hin, nein, nur deshalb, weil ich es wagte, sie beim Namen zu nennen. Herr Churchill hat of­fen erklärt, er sei der Meinung, daß man das heutige Regime in Deutschland beseitigen müsse unter Zuhilfenahme der deutschen Kräfte, die ihm dankbar dafür zur Verfügung stehen würden. Wenn Herr Churchill weniger mit Emigrantenkreisen, das heißt mit ausgehaltenen, vom Ausland bezahlten Landesverrätern verkehren würde, sondern mit Deutschen, dann würde er den gan­zen Wahnsinn und die Dummheit seines Geredes einsehen. Ich kann diesem Herrn, der auf dem Monde zu leben scheint, nur eines versichern: Eine solche Kraft, die sich gegen das heutige Regime wenden könnte, gibt es in Deutschland nicht! In Deutsch­land gibt es nur eine Kraft: Die Kraft der deutschen Nation, in

Führung und Gefolgschaft, in Wehr und Waffen. (Brausender Beifall brandet zum Führer empor.) Ich will diesen Herren gar nicht bestreiten, daß wir natürlich kein Recht haben, etwa zu verlangen, daß die anderen Völker ihre Verfassungen ändern. Ich habe aber als Führer der Deutschen die Pflicht, diese Ver­fassungen und die Möglichkeiten, die sich aus ihnen ergeben, zu berücksichtigen. Wenn vor einigen Tagen der Stellvertreter des englischen Oppositionsführers im Unterhaus erklärte, er mache keinen Hehl daraus, daß er es begrüßen würde, wenn Deutsch­land und Italien vernichtet würden, dann kann ich natürlich nicht verhindern, daß dieser Mann vielleicht aufgrund der de­mokratischen Spielregeln mit seiner Partei tatsächlich in ein oder zwei Jahren zur Regierung kommt. Aber das kann ich ihm versichern: Ich werde verhindern, daß er Deutschland vernichtet! Und genau so wie ich überzeugt bin, daß das deutsche Volk da­für sorgen wird, daß die Pläne dieser Herren in Bezug auf Deutschland nie gelingen, genau so wird auch das faschistische Italien, das weiß ich, für sich sorgen!

Ich glaube, daß für uns alle diese internationalen Hoffnun­gen nur eine Lehre sein können, fest zusammenzustehen und fest zu unseren Freunden zu rücken. Je mehr wir in Deutschland selbst eine einzige Gemeinschaft bilden, um so geringer werden die Aussichten dieser Kriegshetzer sein, und, je enger wir uns besonders mit dem Staat zusammenschließen, der sich in gleicher Lage befindet wie wir, mit Italien, um so mehr wird ihnen die Lust vergehen, mit uns anzubinden!

Wenn wir das Jahr 1938 heute noch einmal im Geiste an uns vorüberziehen lassen, dann kann es uns nur mit tiefstem Stolz und mit größter Freude erfüllen. Deutschland ist größer gewor­den auf dem natürlichsten und auf dem moralisch unanfechtbar­sten Wege, den es gibt! Millionen von Volksgenossen, deren ein­zige Sehnsucht und einziges Ziel es war, zu Deutschland zurück­kehren zu können, sind nun in unsere Gemeinschaft eingerückt! Sie werden das Reich nunmehr mittragen helfen und ihm als treue Glieder dienen, weil sie selbst am besten erkennen konnten, was es heißt, abgesprengt und verkästen zu sein. Dieses Jahr ist aber für uns auch ein Jahr großer Verpflichtungen: Wir müssen aus ihm die Erkenntnis und den Entschluß gewinnen, den erfolgrei­chen Weg niemals mehr zu verlassen! (Jubelnd stimmen die Masten dem Führer mit brausendem Beifall zu.) Wenn die an­dere Welt von Abrüstung spricht, dann sind auch wir dazu be­

reit, aber unter einer Bedingung: Daß erst die Kriegshetze ab- gerüstet wird! Solange die anderen über von Abrüstungen nur reden, die Kriegshetze aber infam weitertreiben, nehmen wir an, daß sie uns nur unsere Waffen stehlen wollen, um uns noch ein­mal das Schicksal von 1818/10 zu bereiten. Da aber kann ich de» Herren Churchill und Genosten nur eines sagen: Das gibt es nur einmal und das kehrt nicht wieder! (Bei diesem Wort des Führers erhebt sich ein Begeisterungssturm von ungeheurem Ausmaß.)

Ich habe meinen Weg begonnen mit einem unbändigen Glau­ben an das deutsche Volk. Was anders hätte uns denn damals vor der Verzweiflung zurückhalten können? Ich glaubte an das deutsche Volk, an seine inneren Werte und damit auch an seine Zukunft. Heute ist dieser Glaube wunderbar gerechtfertigt. Er hat in diesem letzten Jahr nur noch eine weitere Stärkung er­fahren. Wie hat sich unser Volk in diesen fünf, sechs Jahren be­währt! Wie ist nicht alles das in Erfüllung gegangen, was ich Jahr um Jahr prophezeite und was wir alle endlich erwarteten.

Wie hat sich nicht in diesen letzten Wochen und Monaten unser Volk so ganz wunderbar benommen. Sie können es mir glaube«, meine Volksgenossen, ich bin ja so stolz und glücklich, daß ich Euer Führer sein darf. (Stürmischer Beifall.) Gerade in diesen letzten Wochen hat unser deutsches Volk ein ebenso herrliches Bild harter Entschlossenheit gezeigt, wie ich es in seinen schwer­sten Belastungszeiten im Kriege kennen gelernt habe: Keine Nervosität, keine Hast, keine Unsicherheit, keine Verzweiflungs­stimmung, sondern Zuversicht und treueste Gefolgschaft. Jeder einzelne Mann und jede einzelne Frau haben es gewußt, daß das Schicksal vielleicht auch den letzten Einsatz von uns hätte fordern können.

Dieser Geschlossenheit und dieser Ruhe ist es zu verdanken, wenn dieser letzte Einsatz uns erspart blieb! Das Schicksal hat uns nicht in die Schranken gefordert, weil es uns stark wußte! Das wollen wir als Lehre mitnehmen für alle Zukunft!

Dann kann unserem geliebten Deutschland nichts zustoßen, jetzt nicht und nicht in alle Ewigkeit!

Deutschland Sieg Heil!

SW in -er RSDW

Rudolf Heß übernimmt die Sudetendeutsche Partei

Reichenberg, 6. Nov. Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß traf am Samstag unter dem Jubel der begeisterten Bevöl­kerung in der Hauptstadt des Sudetengaues, Reichenberg, ein. An der alten Reichsgrenze waren der Stellvertreter des Führers sowie der in seiner Begleitung befindliche Reichsorgani­sationsleiter Dr. Robert Ley vom Gauleiterstellvertreter des Sudetengaues, Karl Hermann Frank, begrüßt und in die Stadt geleitet worden. Durch das dichte Spalier Tausender ju­belnder Sudetendeutscher begab sich Rudolf Heß zum Rathaus, wo er von Gauleiter und Reichskommissar Konrad Henlein und dem Bürgermeister Rohn willkommen geheißen wurde. Nach der Vorstellung der Partei- und Behördenvertreter trägr sich der Stellvertreter des Führers in das Goldene Buch der Stadt ein.

Als dann Rudolf Heß das Rathaus wieder verläßt und seinen Wagen besteigt, um zur Kundgebung in die Messehalle zu fah­ren, da begleiten ihn auf dem ganzen Wege die begeisterten Zu­rufe der Sudetendeutschen.

Die Kundgebung in der Messehalle

Bereits seit dem Nachmittag sind die Hallen auf dem Messege­lände der Gauhauptstadt geöffnet. In der großen Halle haben auf der großen Tribüne Jungturner und Jungturnerinnen der SDP., die heute die Armbinde der nationalsozialistischen Ju­gend tragen, einen Ehrenplatz gefunden. Kurz nach der Eröff­nung ist dann schon nach wenigen Minuten die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt. Um 8 Uhr kündet lauter Jubel von der Straße her, daß nun auch der Stellvertreter des ein­

getroffen ist.

Der stellv. Gauleiter Frank beginnt dann seine Ansprache: Die letzte Kundgebung der SDP. und die erste Kundgebung der NSDAP, ist eröffnet, um einen für unsere Heimat geschicht­lichen Akt zu vollenden:Die Eingliederung unserer Bewegung in die NSDAP. Eroßdeutschlands". Der Führer habe zu dieser schönsten und feierlichsten Stunde der Heimat eine ganz beson­dere Ehre zugedacht. Er habe die Blutfahne gesandt, die Blut­fahne der nationalsozitlistischen Bewegung vom 9. November 1923.

Die Menschen der Halle erheben sich von den Plätzen als dann der Gauleiter-Stellvertreter mit erhobener Stimme erklärt- Wir stehen vor dem heiligen Symbol des sudetendeutschen Frei­heitskampfes. In diesem Symbol grüßen wir all die Toten der nationalsozialistischen Revolution. Sie stehen unsichtbar unter uns als Sturmzeugen und Bürgen des Treueides, den wir ab­zulegen willens sind".

Eine Minute verharrt alles in tiefem Schweigen.

Dann begrüßt Frank den Stellvertreter des Führers und übergibt ihm die Sudetendeutsche Fahne.

Ein ungeheurer Jubelsturm erhebt sich dann als der

Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz.

vor das Mikrophon tritt und zum ersten Mal zu den sudetendeut­schen Brüdern und Schwestern spricht.

Zu Beginn seiner Rede spricht Rudolf Heß von der Blutfahne der nationalsozialistischen Bewegung, die der Führer zu dieser

denkwürdigen Stunde entsandt hat. Angesichts der Fahne, die an die Opfer mahnt, die für Eroßdeutschland fielen, gedenkt Ru­dolf Heß mit ernsten Worten vor allem derTotendesSude- tenlandes, die in jahrhundertelangem Kampf für ihr Volks­tum ihr Leben ließen. Aller dieser Opfer gedenkt in dieser feier­lichen Stunde das geeinte deutsche Volk in tiefster Liebe und heißer Dankbarkeit.

Die geschlossene Front des deutschen Volkstums hier hat sich in den entscheidenden Tagen herrlich bewährt. Blitzschnell stand das Freikorps zum aktiven Einsatz bereit. In selbstverständlicher Pflichterfüllung und Treue taten im Landesinnern FS.-Männer und Amtswalter der Partei ihren Dienst. Woher der einzelne Mitstreiter auch gekommen sein mag: Als er in der Stunde der Entscheidung antrat, da war er aus der Erkenntnis und aus dem

Herzen Gefolgsmann des Führers. Gefolgsmann des Führer» sein aber heißt Nationalsozialist sein.

Es ist Euer Volkstum, das Euch zu Adolf Hitler geführt Hatz zu Adolf Hitler, der der größte Befreier und Gestalter deutsche« Volkstums überhaupt ist. Und dieser Führer hat nun Euch alle, meine sudetendeutschen Volksgenossen, in seine starken und gü­tigen Arme genommen. Ihr seid nun endlich geborgen. Ihr wißt und fühlt nun endlich auch, was Millionen im großen al­ten Reich seit langem so glücklich erleben. Das Bewußtsein, in der starken und sicheren Obhut unseres Führers zu sein.

Eure Eingliederung in das Reich und die Eingliederung der Ostmark in das größere Deutschland, beides waren Taten, die ei­nen natürlichen Rechtszustand schufen, weil sie begangenes An­recht wieder gutmachten. Es war eine Wiedergutmachung von begangenem Unrecht im größten Stile Aber diese wäre niemals > geschehen, wenn das Reich Adolf Hitlers nicht Macht und Ent­schlossenheit genug hätte, der Gewalt des Unrechtes die Kraft des Rechtes entgegenzusetzen. Wir wissen, daß es noch immer Männer in anderen Staaten gibt, die lieber einen furchtbaren neuen Völkerkrieg entfesselt hätten mit vielleicht neuerlich Mil­lionen Toten auf allen Seiten, als daß sie zugegeben hätten, daß Euch Euer Recht werde! Wie haben sie geschrieen, als der Füh­rer für Euer Recht eintrat! Wie haben sie sich aufgemandelt, die Veneschs und die Finkelsteins. die Churchills und die Edens!

Wir haben gerade in der letzten Zeit feststellen können, wie­viele parlamentarische Kämpfer gegen das Recht doch noch vor­handen sind. Vor wenigen Tagen hat einer von ihnen wieder

Der ungarische Einmarsch begann

Budapest, 5. Nov. Die ungarischen Truppen überschritten am Samstag die vom Trianon-Vertrag gezogene Grenze auf zwei von ihnen nördlich von Raab und Ungarisch-Altenburg über di« Donau zur Großen Schütt-Insel geschlagenen Notbrücken. Dw Begeisterung der befreiten Bevölkreung war unbeschreiblich.

Französische Frontkämpfer

sordern Verantwortung

Paris, 5. Nov. Der Präsident der Union Föderale des Asso- ciations des Mutiles et Anciens Combattants, Henri Pichotz hielt in Paris einen Vortrag über die Haltung der französischen Frontkämpfer zu den verschiedenen schwebenden politischen Fra­gen. Pichot erklärte u. a., gegenüber seinen Nachbarstaaten scheine Frankreich ein widerstandsloses, unruhiges, ohnmächtiges und begeisterungsloses Land zu sein, dem es an Dynannk fehle. Die Furcht vor dem Friege wachse in Frankreich, und heute bettle Frankreich um eine Sicherheit, als ob es unfähig sei, sich diese Sicherheit selbst zu verschaffen. Heute sei es sehr fraglich ob die französischen Frontkämpfer geeignet seien, dem Vaterland zu Hilfe zu eilen. Schon im Jahre 1933 hätten die Frontkämpfer ein wichtiges Programm vorgewiesen. Die Politiker hätten die­ses Programm aber nicht berücksichtigt.Heute verlangen d,e Frontkämpfer eine Regierung des öffentlichen Wohls, die auf lange Sicht hin arbeiten könne. Die Erundziige des politische» Frontkämpfer-Ideals seien der Dienst am Vaterland in Disziplin und Freiheit. Die Frontkämpfer glauben an ihr Vaterland und an das mächtige Frankreich. Sie wünschen keine Titel, keme Pöstchen und keine Ehren, aber sie sordern überall, wo es nur möglich ist. verantwortungsvolle Arbeitsposten." i

Weder eln roter Ebro-Brückenkopf gestürmt

Bilbao» 7. November. Bei ihrer Offensive im Ebrodogen stürmten die nationalen Truppen am Sonntag das Dorf Benft sanet, wo eine Brücke über den Fluß führt. Bei dem Kamps um den Brückenkopf erlitten die Roten hohe Verluste. Me Nationalen machten über 300 Gefangene. Vor ihrem Rückzug setzten die Bolschewisten das Dorf in Brand.