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Heute können wir uns den Beamten nur im Nahmen Vieler Volksgemeinschaft denken, nur ihr gilt seine Arbeit, sein Dienst, der darum auch Dienst am Volke ist. Was uns aber heute selbstverständlich scheint, ist es noch gar nicht so lange.

Im Dritten Reich gehören Volk und Beamte wieder zusammen und Volk und Beamte wissen das auch. Es ist kein Zufall, wenn der Vorspruch zum Deutschen Beamtsngesetz unter den besonderen Merkmalen des Berufsbeamtentums an erster Stelle seine Volks­verbundenheit nennt. Aus dem Fürstendiener von einst und dem Staatsdiener von gestern ist er heute in der Tat ein Diener seines Volkes geworden. Heute wurzelt er wieder, wie es im Vorspruch heißt, in seinem deutschen Volk.

In dieser Stellung des deutschen Beamten in seinem Volk und zu seinem Volk liegt auch der Schlüssel zu seiner Stel­lung zur Partei und zum Staat. Denn im Dritten Reich ist das Wohl des deutschen Volkes dem Nationalsozialis­mus Ziel und Zweck, der Staat, die lebendige Gemeinschaft des Volkes, das wesentlichste Mittel zur Erreichung dieses Zweckes. Ziel und Richtung des Staates werden bestimmt durch die Be­wegung, die NSDAP. Die Bewegung ist das treibende Element des Staates, der Beamte Organ und Repräsentant eben dieses Staates. Daraus ergibt sich die unmittelbare Beziehung und enge Verbindung zwischen Volk, Bewegung, Staat und Beamten, wie sie überall im Deutschen Beamtengefetz zum Ausdruck kommt. Kein Beamter kann daher die Bewegung oder ihr Programm, sei es auch nur zum Teil, ablehnen. Denn sie trägt den Staat und damit den Beamten.

Wie vom Reich, so hat der Beamte auch von der Partei Scha­den abzuwenden und Vorgänge, die den Bestand des Reiches oder der Partei gefährden könnten, seinem Vorgesetzten, und wenn die Voraussetzungen des Paragraph 42 DBG. gegeben sind, seiner obersten Reichsbehörde oder dem Führer und Reichskanz­ler selbst zu melden. Nie darf er vergessen, daß der Führer und Reichskanzler, dem er als Beamter seinen Treueid geschworen hat, zugleich der oberste Führer der Partei ist. Zu dieser Hal­tung der Partei gegenüber ist der Beamte verpflichtet, auch wenn er nicht Parteigenosse ist. Vielmehr hat der Beamte, der Parteigenosse ist, außer seinen allgemeinen und besonderen Amtspflichten noch besondere Pflichten gegenüber der Partei.

Im Reich Adolf Hitlers ist auch die Wirtschaft nicht mehr die Herrin aller Dinge. Heute führt und lenkt der Staat auch die Wirtschaft. Denn im nationalsozialistischen Staat ist kein Sektor um seiner selbst willen da, sondern alle: Partei, Staat, Wehrmacht, Beamte und Bauern, Arbeiter und Wirtschaftsfüh­rer, sie sind nur dienende Glieder des einen großen Ganzen, des deutschen Volkes. Die Aufgaben des Beamten aber sind andere als die des Wirtschaftsführers. Initiative und kühner 'Wagemut ich spreche nur das WortRisiko" aus sind der Wirtschaft eigentümlich und müssen ihr auch im nationalsozia­listischen Staat eigen bleiben, wenn sie ihre Aufgaben erfüllen soll. Gesetzmäßigkeit und Stetigkeit sind die Merkmale der Staatsverwaltung.

Der Minister wies dann darauf hin, daß die Besoldung der Beamten deshalb auch nach anderen Grundsätzen erfolgen müsse

Echo zum Ml

Freudenkundgebungen in Ungarn

Budapest, 3. Nov. Wie in Budapest, so kam es auch in ganz Ungarn, besonders in Raab, Steinamanger und Miskolc, zu be­geisterten Demonstrationen aus Anlaß des Wiener Schieds­spruches. Die jubelnde Menge ließ immer wieder Hitler, Musso­lini, Horthy, Ribbentrop, Jmredy, Moscicki, Ciano und Beck hochleben.

Alle Ueberschriften und alle Artikel der Presse geben der großen Freude Ungarns über den Wiener Schiedsspruch Aus­druck, ebenso wie dem Gefühl der Dankbarkeit, das die ungarische Nation den befreundeten Schiedsrichter-Mächten der Achse Berlin-Rom entgegenbringt. DerPester Lloyd" schreibt: Eine geschichtliche Tatsache darf nie und von niemandem vergessen werden: Ohne die Macht u«d den von Adolf Hitler zusaunnen- gefaßteu Willen des Deutsche» Reiches wäre es nie so weit gekommen, selbst der Anfang hätte nie gewagt werden können. Durch seine» Außenminister von Ribbentrop und dessen ziel- bewußtes Wirken wurde die Freundschaft Deutschlands zu Un­garn auch am heutigen unvergeßlichen Tage der Auferstehung unter Beweis gestellt. In tiefer Dankbarkeit muß Ungarn aber auch Italiens gedenken. Benito Mussolini hat den grundlegen­den Thesen seiner Politik, die er vor eineinhalb Jahrzehnten schon verkündet hatte, in unerschütterlicher Treue dem einmal gewählten Freunde zum Siege verholsen. Die Festigkeit der Achse hat sich also wieder einmal als vollkommen erwiesen. Auch das RegierungsorganBudapesti Hirlap" bringt die ungarische Dankbarkeit ähnlich zum Ausdruck und bemerkt, das ungarische Volk werde niemals den Einsatz der beiden Schiedsmächte sowie die freundschaftliche Unterstützung durch Deutschland, Italien und auch Polen vergessen.

Prag zum Schiedsspruch Endlich Schluß mit der Unsicherheit!"

Prag, 3. Nov. Die tschechische Presse gibt der Meinung Aus­druck, daß die Verluste, die durch den Wiener Schiedsspruch der Slowakei, insbesondere abe- der Karpatho-Ukraine zu- zefügt worden seien, vor allem eine Folge der von Venesch be- iolgten Politik sei. Gleichzeitig wird der Wille zum Ausdruck jebracht, daß diedreinun fast reinnationalen Vun- lesländer, die künftig den tschechoslowakischen Staat dar- jtellen, auf nationaler Grundlage den Neuaufbau durchführen würden. Den noch im Restgebiet verbleibenden geringen Minder­heiten würden alle Rechte zuteil werden, eine Erklärung, die man die ganzen 20 Jahre hindurch in keinem tschechischen Blatt finden konnte.Narodny Politika" erklärt, der Wiener Schieds­spruch müsse der tschechoslowakischen Außenpolitik ihre neuen Wege weisen. Die halbamtlichePrager Presse" schreibt, daß die letzten Entscheidungen über die Grenzen trotz allem auch in Prag mit einer allgemeinen Erleichterung ausgenom­men würden, weil sie das Ende der bisherigen Unsicherheit be­deuteten und endlich die festen Grundlagen für den Neuaufbau des Stgates schaffen. Die Verluste an Gebieten und wirtschaftlichen Werten seien zwar schmerzhaft, doch bringe die Entscheidung eine geänderte Situation für die Tschechoslowakei mit sich: Sie werde bis zu einem großen Maße zu einem nationalen einheitlichen Staat.

Unter dem TitelBilanz einer 20jährigen Außenpolitik" schreibt der agrarischeVecer" zu dem Wiener Schiedsspruch: Wien bedeutet die Schlutzbilanz aller Fehler, die wir unter der Führung Dr. Beneschs gemacht habe«. Es standen

Schwarzwälder Tageszeitung

als die der in der Wirtschaft tätigen Volksgenossen. Er ging in diesem Zusammenhang auf die einzelnen Maßnahmen des Gesetzes über die 32. Aenderung des Reichsbesoldungsgesetzes vom 27. September 1938 ein, dessen Aufgabe es gewesen sei, Bestimmungen des noch aus dem Jahre 1927 stammenden Besol­dungsgesetzes, die mit den Grundsätzen eines nationalsozialisti­schen Staates nicht vereinbar seien, zu beseitigen, was uns auch ein gutes Stück weiter auf dem Weg einer allgemeinen Neuregelung des Reichsbesoldungsgesetzes ge­bracht habe, eine Aufgabe, die zunächst hinter den Lebensinter­essen der Nation zurückstehen mußte, weil diese eine Aufrüstung in unerhörtem Tempo und Ausmaß gebieterisch verlangten.

Der Minister beschäftigte sich anschließend mit der Zweiten Durchführungsverordnung zum Deutschen Beamtengesetz vom 13. Oktober 1938 und fuhr dann fort: Die Anforderungen, die an dey deutschen Beamten gestellt werden, sind gestiegen. Lebte das deutsche Volk im Jahre 1937, als das Deutsche Beamtengesetz geschaffen wurde, noch innerhalb der Reichsgrenzen, in die es das Versailler Diktat eingeschnürt hatte, so umschließen die heu­tigen Reichsgrenzen auch unsere Brüder in der Ostmark und im Sudetenland. Hat uns das Deutsche Beamtsngesetz von 1937 den Einheitstyp desdeutschen Beamten" gebracht, so ist heute der deutsche Beamte und zwar gleich, ob im Altreich, in der Ostmark oder im Sudetengebiet, zum Beamten in Erotz- deutschland und damit zum großdeutschen Beamten geworden. Das darf heute bei seiner Arbeit kein Beamter mehr vergessen. Auch seine Aufgaben sind größer geworden, auch sein Blick muß sich weiten für neue Dinge, die an ihn herantreten. Daß dabei an so manche Beamten auch wirtschaftliche Fragen und Aufgaben herantreten, ist erklärlich. Er kann und muß sich auch mit ihnen befaßen. Er darf sich nicht etwa beiseite stellen, weil es ihn nichtbetrifft", sondern er muß nach bestem Wissen und Können seinen Teil zu ihrer Lösung beitragen. Aufgaben, die nicht gemeistert werden können, gibt es im Zeichen des Vier­jahresplanes nicht und ebenso wenig in Oesterreich und im Su­detenland. Ich darf hier besonders aus alles das Hinweisen, was an Rechtsangleichung auf verwaltungs- und beamten­rechtlichem Gebiet in Oesterreich bereits geleistet worden ist und dort und im Sudetenland noch geleistet werden wird. Daß so gewaltige Aufgaben die Anspannung aller Kräfte bis zum äußersten verlangen, liegt auf der Hand.

Große Arbeiten liegen auch in der Zukunft vor uns. Wir wollen auch Handel und Wandel treiben mit allen Ländern der Erde. Das kann uns niemand verargen und i elnehmen. Das wird sich auch der alte Hanseatengeist niemals nehmen laßen! Aber sonst braucht die Welt wirklich keine Sorge zu haben: Wir bleiben in unserem Lande und nähren uns redlich! Und um unser Haus zu Lauen, brauchen wir jeden Arm und jeden Kopf zu friedlicher Arbeit und zu ehrlichem Wett­bewerb mit den anderen Völkern! Wie alle deut­schen Volksgenossen werden dabei die Beamten, davon bin ich fest überzeugt, stets ihren Mann stehen, das Höchste anstreben und das Beste leisten nach unserer Losung:

Ein Volk, ein Reich, ein Führer!"

« Schirdsspkuch

/ Dank an Hitler und Mussolini

uns noch schlimmere Dinge bevor, dis jedoch durch die Klugheit, die versöhnliche Haltung und den guten Namen derjenigen ver­hindert wurden, die vom Schicksal dazu bestimmt waren, in den kritischen Augenblicken den fremden Forderungen Einhalt zu gebieten. Halten wir uns vor Augen, daß die Dinge noch viel schlimmer ausfallen konnten, und daß es dabei nicht in unsere« Kräften stand, dies zu verhindern."

Polnische Presse zum Wiener Schiedsspruch

Warschau, 3. Nov. Die Berichte und Betrachtungen über den am Mitwoch in Wien gefällten Schiedsspruch, der die neue Grenze zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei festlegt, beherrschen die polnische Presse. Die PAT. veröffentlicht eine Beurteilung des Wiener Schiedsspruches durch maßgebliche polnische Kreise; darin wird das Ergebnis als posiitiv bezeichnet. Die italienische und die Reichsregierung hätten es als ihre Aufgabe angesehen, den ungarisch-tschechoslowakischen Streit lediglich bezüglich der ethnographischen ungarischen Gebiete zu entscheiden.

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Die neue Staatsgrenze zwischen dem Königreich Ungarn und der tschechoslowakischen Republik, die durch den Schiedsspruch fest­gelegt wurde, hat folgenden allgemeinen Verlauf:

Von der alten Staatsgrenze südlich Preßburgs ausgehend, verläuft die neue Grenze nördlich der Bahnlinie Preßburg Neuhäusl, biegt nordwestlich Neuhäusl nach Nordosten um und geht nördlich von Vrable bis unmittelbar an die Eisenbahn­linie LewenzAltSohl heran. Die Städte Neuhäusl und Lewenz fallen wieder an Ungarn. Oestlich Lewenz zieht sich die Grenze quer durch das Eipel-Gebiet, etwa 30 Kilometer nördlich der bisherigen Staatsgrenze Ihr weiterer Verlauf ist unmittelbar nördlich der Städte Lutschenetz und Groß- Steffelsdorf, die gleichfalls wieder ungarisch werden.

Hierauf wendet sich die Grenze nach Nordosten, schließt die Stadt Iolschwa ein und reicht in der Nähe von Rosenau bis unmittelbar an die deutschen Siedlungsgebiete der llnter - Zips heran. Sie Liegt sodann nach Norden um, schließt Kaschau in das ungarische Staatsgebiet ein und geht in süd­östlicher Richtung weiter bis etwa 30 Kilometer nördlich des Eisenbahnknotenpunktes Satoraljauely an der alten ungarische» Grenze. Hierauf verläuft sie in genau östlicher Richtung bis an an einen Punkt unmittelbar nördlich von Ungvar, das Ungarn zugesprochen ist. Sodann wendet sich die Grenze scharf nach Süd- osten. In ihrem weiteren Verlauf geht sie hart nördlich an Munkacs vorbei, weiterhin in südöstlicher Richtung verlaufend, erreicht die neue Grenzlinie nordöstlich der rumänischen Erenz- eisenbahnstation Halmei die alte Staatsgrenze.

Von den umstrittenen Städten verbleiben also die Hauptstadt der Slowakei, Preßburg, selbst, ferner die alte Bischofsstadt Neutra sowie in der Karpatho-Ukraine die Stadt Cevljusch mit den umliegenden Gemeinden innerhalb der tschechoslowakischen Republik. Dem Königreich Ungarn wur­den die Städte Neuhäusl, Lewen-z, Lutschenetz, Ka­scha», Jolschw und Munkacs zugesprochen.

Die neue Regelung bringt das gesamte geschlossene Siedlungs­gebiet wiederum an das Königreich Ungarn zurück. Dort, wo

Nr. 258

Der deutsche Luftverkehr 1937

Starke Zunahme im Fluggast- und Postverkehr

Berlin, 3. Nov. Der deutsche Luftverkehr hat sich 1937 weiter aufwärts entwickelt. Infolge der erhöhten Wirtschaftstätigkeit war die Einführung vieler Verkehrsverbesserungen, vor allem weitere Verdichtungsflüge, auf den wichtigsten Flugstrecken not- wendig. Von 1936 bis 1937 erhöhte sich nach amtlichen Angaben im neuen Heft vonWirtschaft und Statistik" die Zahl der Flug- gäste um 12,8 v. H., die der beförderten Fracht- und Eepäck- mengen um 2,8 v. H., die der Postmengen um 44,6 v. H. Gleich­zeitig nahmen die im Postverkehr geflogenen Flugzeugkilometer um 8,3 v. H. und die Tonnenkilometer um 28,2 v. H. zu. Die kilometrischen Leistungen im Fluggast- sowie Fracht- und Ee- päckverkehr waren dagegen um 2,3 v. H. und 13,0 kleiner als im Vorjahr, was sich hauptsächlich durch den Ausfall des Trans­ozeandienstes der Luftschiffe und des deutsch-sowjetrussischen Lust­verkehrs 1937 erklärt.

Der planmäßige Fluggastverkehr nahm bei einem gleichzeitig starken Ausbau des Postdienstes die führende Stelle ein. Es flogen von deutschen Flughäfen 18 v. H Fluggäste mehr ab als 1936. Der planmäßige Luftverkehr Oesterreichs, der, gemessen an den zurllckgelegten Flugzeugkilometern. 1937 4 v. tz! des gesamtdeutschen Luftverkehrs (altes Reichsgebiet und Oester­reich) ausmachte, zeigte in den letzten Jahren einen verhältnis­mäßig starken Aufschwung. Die Verkehrsflughäfen in den su­detendeutschen Gebieten wurden 1937 ausschließlich von Flug­zeugen tschechoslowakischer Nationalität beflogen. Eine einzige Strecke liegt ganz innerhalb des mit dem Deutschen Reich ver­einigten sudetendeutschen Gebietes, nämlich KarlsbadMarien- bad; sie wurde 1937 von 1168 Fluggästen benutzt.

Aufruf -es Reichsdauernsührers

zum Reichsberusswettkampf 1939

Berlin, 3. Nov. Reichsminister Reichsbauernführer R. Walter Darre hat zum Reichsberufswettkampf nachstehenden Aufruf erlaßen:

Die Kraft unseres Volkstums beruht auf seinem schöpferischen Geist, seinem Können und seinem Fleiß. Das deutsche Bauern­tum hat die Pflicht, in besonderem Maße Träger und Repräsen­tant dieser großen Tugenden unserer Rasse zu sein, weil es überall, wo Deutsche gegen fremde Unterdrücker um ihr Lebens­recht kämpfen müssen, in der ersten Kampflinie steht. Im Reichs- berufswettkampf findet die Erziehung der jungen Generation zu tüchtigen deutschen Menschen alljährlich ihren sichtbaren Hö­hepunkt. Ich bin glücklich, daß 1939 erstmalig auch die zahlrei­che bäuerliche Jugend der heimgekehrten Ostmark antreten kann. Dieser Wettkampf soll nun vor allem in der Gruppe Nährstand eine Demonstration des Kampfwillens für Beruf, Heimat und Volk werden.

Landjungen und Landmädel, nehmt alle teil am 6. Wet:- kampf nationalsozialistischer Arbeit und deutschen Friedens! Kämpft mit im ersten Reichsberufswettkampf Großdeutschlands!

17000 Kinder 'rchren ins Altreich

Großtransport aus dem Sudetenland Verschickung von insgesamt 45 vvv Kindern vorgesehen

Berlin, 3. Nov. Im Rahmen der großen Kinderverschickungs­aktion, die die NSV. im Gau Sudetenland durchführt, werden jetzt laut Meldung der NSK. im ersten Drittel des Monats No­vember 17 000 Kinder aus dem sudetendeutschen Gebiet zur Er­holung ins Altreich geschickt, die dort gastliche Aufnahme finden. Aus allen sudetendeutschen Gebieten fahren die Sonderzüge, die durchschnittlich etwa 800 Kinder mitführen. In den Gau Groß- Berlin kommen sechs Sonderzüge, nach Thüringen werden neu», in den Gau Sachsen vier und nach Pommern ein Sonderzug ein­gesetzt. Die 17 000 Kinder werden sechs Wochen im Alt reich bleiben, um dann erholt und gekräftigt wieder zu ihren Eltern zurückzuk-hren. Sie werden abgelöst durch neue Transporte, die dann bis zum Weihnachtsfest wieder zurückfahren. Insgesamt werden im Rahmen dieser Aktion 43 000 Kinder aus dem Gau Sudetenland zur Verschickung gelangen und auf die 33 Gaue des Altreichs und auf die Heime der NSV. im Altreich verteilt werden.

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die Verhältnisse eine genaue volksmäßige Grenzziehung nicht zu- ließen, hat eine sorgfältige Abwägung der beiderseitgen Inter­essen stattgesundeu.

Die neue polnisch-tschecho-slorvakische Grenze endgültig festgelegt

Prag, 3. Nov. Wie dem Vertreter des DNB. von unterricht teter Seite mitgeteilt wird, wurde am Donnerstag dre neu« polnisch-tschechoslowakische Grenze endgültig festgelegt.

Nach der bereits vor einigen Tagen erfolgten grundsätzliche« Einigung handelte es sich nur mehr um die Durchführung einiger Grenzberichtigungen von geringerer Bedeu­tung. So wurde der Erenzverlauf ausgerichtet, und in der Ja« worina wurden noch einige Gemeinden aus ethnographische« Gründen Polen zugesprochen. Am 5. November wird eine ge­mischte polnisch-tschechoslowakische Kommission mit der Absteckung der neuen Grenzlinie beginnen. Das Polen zugesprochene Ge­biet wird gleichzeitig mit der Durchführung der Grenzziehung in polnische Verwaltung übergehen. Die Absteckung der Grenze und die llebernahme in polnische Verwaltung müssen bis 30. No­vember 1938 durchgefllhrt sein.

Nach polnischer Ansicht werden alle Bewohner des abgetrete­nen Gebietes, die bis 28. Oktober 1918 dorthin heimatzuständig waren, automatisch polnische Staatsbürger, während die nach diesem Zeitpunkt angesiedelten Einwohner entweder das Land verlassen oder den Aufenthalt als fremde Staatsangehörige be­willigt erhalten müssen. Die laufenden Verhandlungen solle« alle diesbezüglichen Fragen regeln.

Mit der endgültige« Erledigung der Erenzfrage ist nach pol­nischer Ansicht die einzige ernste Streitfrage zwischen Pole» und der Tschechoslowakei beigelegt, so daß sich die künftigen pol­nisch-tschechoslowakischen Beziehungen auf politischem und wirt­schaftlichem Gebiet in freundschaftlichem Geiste entwickeln können.