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Heimatzettung der Kreise Calw und Freudenstadt — Amtsblatt der Stadt Altensteig
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Nummer 259
Altensteig, Freitag, den 4. November 1838
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„Hitlers Energie brachte die versumpfte europäische Politik in eine neue Strömung"
Budapest, 4. Nov. In einer Rede Lei der Begrüßung durch die Regierungspartei würdigte Ministerpräsident Jmredy die Bedeutung des Wiener Schiedsspruches. Er gab einen kurzen Rückblick auf die kritischen Septembertage und erwähnte, daß das Münchener Abkommen der Welt Befreiung, Ungarn aber zunächst nur Hoffnung brachte. Der jetzt erreichte Erfolg habe bewiesen, daß der von der ungarischen Regierung eingeschlagene Weg der richtige war.
Mit Worten aufrichtigsten Dankes gedachte der Ministerpräsident des befreundeten Deutschland, Italien und Polen, die immer am der Seite Ungarns standen. Der Ministerpräsident richtete besondere Dankesworte an Reichskanzler Adolf Hitler und an Mussolini.
Hitlers Pläne, seine Energie und dynamischer Schwung
brachten die versumpfte europäische Politik in eine neue Strömung, die auch das Ungarntum in der Slowakei Ungarn zurückbrachte.
Der Ministerpräsident widmete ähnliche Dankesworte Mussolini, dem ersten verantwortlichen Staatsmann der Großmacht, die sich die ungarischen Revisionsbestrebungen zu eigen machte. Dann kündigte Ministerpräsident Zmredy an, daß die Regierung nächste Woche dem Parlament einen Gesetzentwurf vorlegen wird. Die Vorlage wird neben der Verewigung der Ee- bietsrückgliederung der Regierung eine Ermächtigung zur Durchführung notwendiger Maßnahmen im Zusammenhang mit der Rückgliederung geben. Es wird auch eine besondere gesetzgeberische Verfügung dafür sorgen, daß die von dem Ungarntum in der Slowakei jüngst gewählten Parlamentarier in den ungarischen Reichstag eingeladen werden.
Ser Schiedsspruch der Achse
Das neue Gesicht des europäischen Südostens
Am 2. November, also fast gerade einen Monat nach der Regelung des sudetendeutschen Problems, fällten die beiden Mächte der Achse den Schiedsspruch zur Regelung des tschechisch-slowakischen—ungarischen Grenzproblems. Eine Neuordnung des europäischen Südostens hat mit diesem Schiedsspruch eingesetzt. Sie steht im Zeichen der Ordnermächte Deutschland und Italien, die auf Wunsch Prags und Budapests sich der schwierigen, aber doch lösbaren Aufgabe unterzogen, zu schlichten und die Verantwortung für das künftige Gesicht des Donauraums gemeinsam mit den unmittelbar beteiligten Nationen zu übernehmen. Durch den Wiener Schiedsspruch konnte die große mitteleuropäische Achse ein weiteres Mal unserem Erdteil einen wichtigen Friedens- -ienst leisten. Es wird kaum einen einsichtigen Politiker in Europa geben, der sich nicht zu diesem Friedensbeitrag der Achsenmächte beglückwünscht. Es fällt in der Tat schwer, sich vorzustellen, was aus dem ungarisch—tschechisch-slowakischen Erenzstreit entstanden wäre, hätten Deutschland und Italien sich nicht stark genug gefühlt und bereiterklärt, in Ilebereinstimmung mit den kleineren Staaten des Donauraums zu schlichten und zu ordnen. So reibungslos wie «ach dem Wiener Schiedsspruch hätte sich jedenfalls die Abtretung tschechisch-slowakischen Hoheitsgebiets an das Königreich Ungarn wohl kaum vollzogen.
In Wien hat man am 2. November das Werk von Männchen fortgesetzt, in gewissem Sinne sogar erst vollendet. Gelang es in München den Geist von Versailles und Saint Germain zu bannen, so setzten die Leistungen in Wien den Geist von Trianon matt. Das große Unrecht, das dem ungarischen Volke durch die Abtretung aller, auch der überwiegend ungarisch besiedelten Landstriche und Städte in Trianon .»»gefügt worden ist, haben die Politiker in Wien in gemeinsamer Anstrengung wieder gutgemacht. Und so wie der Geist von Trianon neuen und gerechten Friedensgrundsätzen Platz gemacht hat, so verschwand auch ein Erbe Trianons, der Geist der Kleinen Entente. Der „kleine Verband", der »»« Benesch und Titulescu seinerzeit mit dem Ziele der Niederhaltung Ungarns durch die vereinigten Anstrengungen der Tschecho-Slowakei, Jugoslawien und Rumäniens ins Leben gerufen worden war, hat an diesem entscheidenden Schritt zur Neuordnung des europäischen Südoftens keinen Anteil. Auch in dieser Ausschaltung des Kleinen Entente- geiftes kündigt sich die neue Aera in Mitteleuropa an. Niemand in den Staaten des Donauranmes kann sich den unübersehbaren Auswirkungen dieses großen Geschehens entgehen.
Es fügt sich glücklich, daß am Vorabend des Wiener Schiedsspruches auch die endgültige Grenze zwischen Polen und der Tschecho-Slowakei gezogen werden konnte der Erklärung der Republik Polen, keine weiteren territorialen Ansprüche an den tschechoslowakischen Staat mehr zu haben, verschwindet ein jahrelang lodernder Brandherd von der Vildfläche. So wie der gesamte Donauraum durch den Wiener Schiedsspruch einen gewaltigen Schritt vorwärts in gesunde Sphären getan hat, so empfindet auch das deutsche Reich den bedeutenden Wert dieser gesunden Neuordnung sür seine eigene politische und wirtschaftliche Zukunft. Die engen wirtschaftlichen Beziehungen, die Deutschland mit sämtlichen Donau- und Balkan-Staaten verbinden, können am besten in jener Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit gedeihen, die im Wiener Belvedereschlosse geherrscht hat.
Niemand wird sich der Illusion hingeben, mit dem Wiener Schiedsspruch seien alle Probleme Südosteuropas ein sin alle Mal gelöst. Die Aufrechterhaltung des Geistes von Aren, die Gesundung der wirtschaftlichen und politischen ^rhältnisse in diesem Teile Europas bedürfen wie alle pontischen Absichten, ständiger Aufmerksamkeit und fort
währender Bemühungen. Für den Frieden muß immer gearbeitet werden, müssen auch immer die der Eigenart der Probleme entsprechenden neuen Methoden gesunden und angewandt werden.
Der Führer weilte am Mittwoch auf der Durchreise in Nürnberg, wo er sich vom Fortschritt der Bauarbeiten aus dem Mä'rzfeld und^an der Kongreßhalle überzeugte. Der Führer besichtigte ferner die in der Meistersinger-Kirche auf- bewahrten Reichskleinodien. Anschließend besuchte der Führer die auf der Burg eingerichtete Reichsjugendherberge „Luginsland". Auf der Fahrt nach Nürnberg benutzte der Führer erstmals die nunmehr vollständig fertiggestellte Teilstrecke München—Nürnberg der Reichsautobahn München—Berlin.
Balbo vegriitzt die 20 oov Libyen-Siedler
Tripolis, 3. Nov. Anläßlich der Ankunft der 20 000 Libye», Siedler fand vor dem Regierungsgebäude am Donnerstag einh gewaltige Kundgebung statt, in deren Mittelpunkt di«, feierliche EnthüllungeinesReiterstandbildesder Duce stand.
Marschall Balbo hieß die italienischen Siedler auf libyschem. Boden herzlich willkommen und betonte in seiner mit unbeschreib» lichem Jubel aufgenommene Ansprache, daß Italien auch weiterhin der Beschützer der islamischen Bevölkerung sein werde, was durch das Schwert des Islams verbürgt werde, das Mussolini in Händen halte. Der mit den italienischen Trikoloren festlich geschmückte Platz hallte noch lange von den begeisterten „Ducel Duce!"-Rufen der Siedler wider, die von dem herzlichen Empfang, bei dem auch eine riesige Hakenkreuzfahne zum Willkomm geschwenkt wurde, freudig überrascht waren.
Seegefecht an der englischen Ostküste
Sowjetspanischer Frachtdampfer von nationalspanischem Hilfskreuzer versenkt
London, 3. Nov. 2m Unterhaus wurden am Donnerstag verschiedene Anfragen über ein Seegefecht eingebracht, das sich am Mittwoch in unmittelbarer Nähe der englischen Ostlüste bei Cromer (Norfolk), hart außerhalb des britischen Hoheitsgebietes, ereignet hat. Ueber die Einzelheiten des Vorfalles waren zunächst sehr widersprechende Gerüchte verbreitet. Nach den jetzl vorliegenden Nachrichten wurde das sowjetspanische Frachtschiff „Cantabria", das sich auf der Reise von London nach Leningrad befand, von einem bewaffneten nationalspanischen Hilfskreuzer, dessen Name mit „Nadir" angegeben wird, nach kurzem Feuergefecht zum Sinken gebracht. Die gesamte 45köpfige Besatzung der „Cantabria" soll gerettet sein. Der Kapitän und seiim Familie wurden von einem Rettungsboot aus Cromer an Bord genommen, während 29 Mann von dem nalionalspanischen Schiff und die übrigen von einem britischen Dampfer ausgenommen wurden.
Das britische Schiffereischutzfahrzeug „Pencanze" hielt sich einige Zeit in der Nähe auf, um sich zu vergewissern, daß keine britischen Interessen verletzt würden.
Sünde weg von Balüfttna!
Offener Brief des Araberführers an Rooseveit und Hüll — Oeffnet den Juden doch die Tore Amerikas
Jerusalem, 4. Nov. In einem Offenen Brief wendet sich der oberste Führer der arabischen Freischärler, Arif Abdul Razik, an den Präsidenten Roofevelt, Staatssekretär Hüll und Senator Grant und andere mit folgenden Erklärungen: Unwissenheit, Grausamkeit oder Gefügigkeit gegenüber dem Zionismus sind die Ursache dafür, daß verantwortliche amerikanische Persönlichkeiten sich unter das Joch jüdischer Propaganda beugen und Reden wie in der letzten Zeit halten. Ist es das Amerika, von dem aus im Weltkriege das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung propagiert wurde? Dann wären keine Juden in Palästina!
Weder der Zionismus noch England können auch nur einen Fußbreit Palästina nehmen, solange ein Araber noch lebt. Wir sind noch mächtig und bereit, für unsere Unabhängigkeit zu kämpfen. Wenn Sie großzügig sind, wie behauptet wird, wenn Sie den Juden zu helfen wünschen, dann öffnen Sie doch die
lösen.
Tore Amerikas für diejenigen, die Sie bemitleiden.
Palästina ist zu klein, um das Judenproblem zu Amerika aber ist groß genug dazu.
Wenn Sie aufrichtig wären und ein Gewissen hätten, würden Sie niemals das blutige Vorgehen der Engländer Massen, wie es täglich im Lande Jesu Christi zu verzeichnen ist. Wir wollen nicht Ihre Hilfe, aber wir ersuchen Sie, die Einmischung in eine Angelegenheit zu unterlassen, die Sie nichts angeht.
Wenn das nicht geschieht, werde ich Ihnen einen nenen Weg zur Gerechtigkeit zeigen: Wir werde» allen arabischen Studenten befehlen, die amerikanischen Schulen und Universitäten z« verlassen, amerikanische Waren zu boykottieren, alle amerikanischen Bauten in Palästina zu zerstören und alles amerikanische bewegliche Gut zu beschlagnahmen. Sie selbst tragen die Schuld, wenn wir gezwungen sind, dies zu tun. Wir Araber befinden uns dabei in der Defensive.
Stellung und Aufgaben des Beamten
Rede Reichsministers Dr. Frick
Bremen, 3. nerstag vor Stellung und
Nov. Reichsminister Dr. Frick sprach am Don- der Verwaltungsakademie in Bremen über die Aufgaben des Beamten im Dritten Reich. Er wies eingangs auf die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes hin und fuhr dann fort: Noch stehen wir unter der Wucht der Ereignisse, noch zittern in uns die ungeheuren Spannungen nach, die uns alle, die Europa, die die ganze Welt in ihren Bann geschlagen hatten, bis der Führer sie löste und seine befreiende Tat der Welt, die am Rande eines neuen Weltkrieges stand, den Frieden schenkte! Millionen und Abermillionen dankten in der ganzen Welt dem Führer für sein Werk, das wahrhaft übermenschlich war. Dank, Bewunderung und Ehren, sie wurden kaum je in solchem Maße einem Manne zuteil. Sie waren aber auch noch nie so verdient von einem Mann! Und da tritt dieser Mann am S. Oktober ln der alten Kampfstätte der Bewegung vor sein Volk und dankt seinem Volke! Er, dem aller Dank gebührt, gedenkt mrt höchster Anerkennung all der Opfer, die dieses Volk in den langen Monaten vor und während der Entscheidung mit Ernst und Entschlossenheit getragen, dankt, daß jeder bei der Arbeit oder unter den Waffen seine Pflicht getan hat und daß die ganze Nation sich als eine einzige geschlossene Gemeinschaft erwies und bewährte.
Wenn der Führer so seinem deutschen Volke dankt, dann darf auch jeder aus diesem Volk für sich diesen Dank und diese An- erkennuna ireudia entaegennehmen. Das darf jeder Arbeiter.
das darf jeder Soldat, das darf auch jeder Beamte tun. Denn wenn, wie der Führer aussührte, überall alles seinen wohl- geordneten, geregelten Gang ging, obwohl die höchste Leistung verlangt und gegeben wurde, wenn sich nirgends Unruhe oder Sorge zeigten, wenn die Straßen, Handel und Wandel ihr gewohntes Bild zeigten, obwohl Hunderttausende an den Befestigungsarbeiten schufteten, Tag und Nacht die Truppentransporte rollten, so konnte dieses Bild nur eine ganz starke, von ihrem Recht überzeugte und für dieses Recht zu allem entschlossene Nation bieten.
Auf höchsten Touren lief in diesen Wochen die Heeresmaschin« — aber auch der Staatsapparat zeigte keine Ermüdung, kein Stocken, obwohl auch ihm Kräfte entzogen worden wäre« und entzogen werden mußten. Auch der Beamte tat — wie das ganze Volk — seine Arbeit und seine Pflicht bis zum Letzten. Und er konnte sie tun und tat sie ganz selbstverständlich, weil er Nationalsozialist war — wie das deutsche Volk nationalsozialistisch geworden war. Auch für den Beamten waren iu de» fünf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft Schranken gefallen, die alte, heute längst überwundene Vorurteile, Mißgunst und Eigensucht aufgerichtet hatten. Heute ist der Beamte ei» Teil und Glied seines deutschen Volkes und sein Ehrgeiz ist, nicht etwa mehr zu scheinen oder mehr zu sein als seine deutschen Volksgenossen, sondern mehr zu leisten als andere.