Nr. 266

Schwarz«, äidu ^aseszeit»».

Aus Starr mr Laad

Altensteig, den 1. November 1938.

November-Anfang

Es geht gen Winter

November: Das ist der Sturm-, der Wind-, der Nebelmonat, wie er im Volksmund heißt. Die alten Deutschen nannten ihn Nebelung, während er bei den Römern seinen Namen davon hatte, daß er der neunte Monat des römischen Jahres war. Der November ist als der unfreundlichste und sonnenloseste Monat des ganzen Jahres bekannt und er gilt als der unbeliebteste Md gefürchtetste Zeitabschnitt. Voller Melancholie, grämlich und düster, meist mit Regenschauern und Nebeln und oft auch schon mit Schnee und Kälte, zieht er herauf. Mischen sich noch einige milde, stillsonnige Tage hinein, so ist das eine Ausnahme. In der Natur ist, da alle Feldarbeiten abgeschloffen sind, eine eigen­artige, besinnliche Stille eingetreten. Da und dort wird sie zur Oede. Längst haben die Vögel aufgehört zu singen. Nur hier and da hört man die heiseren Schreie der Krähen. Mehr und mehr löst der Spätherbst die Frabensymphonie der Vorläufer des Novembers ab, und die ganze Pracht der sich verfärbenden Blät­ter an den Bäumen wird vom heulenden, zornigen November­wind grausam zerstört. Im Wald allerdings ist's nicht einsam. Dort nimmt die Jagd ihren Fortgang. Der November zwingt die Menschen wieder mehr in die Stube um den wieder zu Ehren gekommenen Ofen, und in den Dorfstuben sitzen die Alten, sam­meln die Jungen um sich und beginnen ihre Wintererzählungen. Die Mädchen kommen zusammen zu nützlicher Tätigkeit in den Stuben.

Der Monat bringt eine Reihe bemerkenswerter Tage. So ist am 3. November der Tag der Jäger Hubertus, der als Patron der Jagd gilt. Gegen Mitte des Monats, am 11. No­vember, ist der Martinstag. St. Martinus, derSchimmelreiter", der in vielen seiner Züge an Wotan, denHerrn der wilden Jagd", erinnert Am Martinstag soll die altbekannte Martini­gans im Ofen schmoren. Einige alte Bauernsprüche für diesen Tag lauten:An Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein", oderWolken am Martinstag, der Winter unbeständig werden mag.'"

Der Bauer kennt noch folgende Novemberregeln:Im Novem­ber viel naß, auf den Wiesen viel Gras."November trocken und klar, bringt wenig Segen fürs nächste Jahr." Nur Regen und Frost dürfen im November nicht zusammen auf- treten, denn dann ist es fatal:Wenn der November regnet und frostet, dies meist der Saat das Leben kostet."Wenn im No­vember die Blumen blühen neu, dauert der Winter bis zum Mai." Mit Sturm, Regen und oft mit Schnee geht der No­vember langsam seinem Ende zu, und so kommt der 21. November heran, von dem der Bauer sagt:Wenn's um Mariä Opferung Mb und naß, ist auf den Winter kein Verlaß; ist's aber klar und hell, kommt der Winter als eisiger Gesell." Auf den 25. November fällt dannKathrein", und ein alter Spruch, der sich auf diesen Tag bezieht, heißt:Kathrein stellt den Tanz ein." Endlich ist noch der Andreastag (30. November) da, den der Lauer fürchtet und von dem er sagt:Andreas Schnee, tul dem Lorn weh."

*

Amtliches. Versetzt wurde Obersteuerinspektor Karl König bei dem Finanzamt Horb an das Finanzamt Ulten steig; Steuerinspektor Ulrich Lense bei dem Finanzamt Friedrichshasen an das Finanzamt Horb.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in den Gemeinden Allmersbach, Kilchberg, Kreis Backnang; Iggingen und U nt e rg r ö n i ng en. Kr. Gmünd; Frankenbach und Zaberfeld, Kr. Heil­bronn: Unterginsbach, Kreis Künzelsau; Hars­berg, Ohrnberg und Westernbach, Kreis Oech- ringen; Tübingen und Psäfsing e n, Kr. Tübingen; Wurmlingen, Kreis Tuttlingen; Luizhausen und Schalkstetten, Kreis Ulm. Die Seuche ist er­loschen in den Gemeinden Aichs teilen, Kr. Mün- singen; Vetzenweiler, Unlingen, Kreis Saulgau.

Arbeitsjubilar. Steuersekretär Hans Grüner wurde gestern bei einem Betriebsappell des Finanzamtes Alten­steig für 25jährige treue Dienstzeit mit dem Treu­dien s t a b z e i ch e n ausgezeichnet.

Gaugenwald, 31. Okt. (Dorfnachmittag und Kamerad­schaftsabend der HI.) Am Sonntag herrschte auf dem hies. Sportplatz Hochbetrieb. Der Scharführer der HI, Martin Schüttle, veranstaltete anläßlich seines Abschieds zum Militärdienst und des Ausscheidens der 18jährigen aus der Hitlerjugend, einen Dorfnachmittag. Zur Auffüh­rung gelangten zwei Theaterstücke, aufgeführt von den Standorten Gaugenwald und Zwerenberg. Die Spieler, die mit großem Eifer und Geschick ihre Aufgabe erfüllten, Wden den vollen Beifall von jung und alt, die sehr zahl­reich erschienen waren. Die Aufführungen wurden um­rahmt von Volkstänzen der BdM-Eruppe Zwerenberg, Gaugenwald und Neuweiler. Die fein aufgeführten Tänze boten ein farbenprächtiges und anmutiges Bild. In der ^bjchiedsrede ermahnte Scharführer Schüttle seine Kame­lien, sich auch weiterhin für die Sache der HI einzusetzen And ganze Kerle zu bleiben. Dann übergäb er die Schar seinem Nachfolger Theo Blaich aus Zwerenberg und nahm ihm das Versprechen ab, sie nach dem Sinne des Führers weiterzuführen. Abends fand noch ein Kamerad- Haftsabend im GasthausKrone" statt, wo ebenfalls Theaterstücke meisterhaft vorgeführt wurden. Besonderen Beifall fand das lustige StückD'r neu Bollezei", das un­übertrefflich zur Aufführung gelangte. Mit Stolz darf die vZ auf die von Scharführ-er Schüttle geleistete Arbeit in der Hitlerjugend blicken.

Stuttgart, 31. Okt. (PlanzumAusbauderLre- berhalle.) Bei Gelegenheit des 114. Stiftungsfestes des Stuttgarter Liederkranzes erwähnte der Vereinsführer, Di- rektor Häußermann, in seiner Ansprache am Samstag u. a.

Oberbürgermeister Dr. Strölin. In einer Sitzung des Internationalen Verbands für Wohnungswe­sen und Städtebau, die dieser Tage in Brüssel stattfand, übernahm Oberbürgermeister Dr. Strölin das Amt des. Präsidenten aus den Händen von Mr. E. L. Pepler-Lon- don, dem Leiter des Planungswesens in England. Der Ver­band ist eine internationale Organisation mit der Aufgabe, in der ganzen Welt Wissenschaft und Praxis auf dem Ge­biet des Wohnungswesens, des Städtebaus und der Landes­planung zu fördern und auszurichten.

Glückwunsch des Kultmini st er s. Der Kultmi­nister hat dem Vorsitzenden des Schwäbischen Schillerver­eins, Geheimen Rat Professor Dr. v. Güntter, zu feinem 80. Geburtstag seine herzlichen Glückwünsche ausgesprochen und dabei anerkennend der großen Verdienste gedacht, die sich der Jubilar in jahrezehntelanger Tätigkeit um die Pflege des geistigen Erbes Schillers und anderer Dichter unserer enge­ren Heimat, sowie um die Erweiterung des Schiller-Natio- nal-Mufeums erworben hat.

Reichsbund für Vogelschutz. Am Samstag, den 8. November, 20 Uhr, findet im großen Saal des Eustav- Siegle-Hauses in Stuttgart die 39. Mitgliederversammlung des Reichsbundes für Vogelschutz e. V. statt. Auf der Tages­ordnung stehen die Erstattung des Jahresberichts, die Neu­wahl des Leiters, ein Vortrag von Ilniversitätsprofessor Dr. Eünther-Freiburg überdas Aufwachsen des Naturschutzes in Deutschland" und die Vorführung neuer Filme.

Tübingen» 31. Okt. (lOOJahre,, Harmonie ".) Der Tübinger MännergesangvereinHarmonie" hat am Sams­tag und Sonntag fein lOOjähriges Stiftungsfest begangen. Zu der Feier am Samstagabend war ein Glückwunschtele­gramm des Innenministers Dr. Schmid eingelaufen. Im Auftrag des Schwäbischen Sängerbundes und zugleich für den llhlandkreis sprach Kreisführer Dr. Leuze-Reutlingen herzlichste Glückwünsche aus. Für die Tübinger Bevölkerung machte sich Oberbürgermeister Scheef zum Dolmetscher. In Anbetracht der großen Verdienste, die sich dieHarmonie" um das deutsche Lied erworben hat, wurde ihr vom Neichs- minister für Volksaufklärung und Propaganda die Zelter- Plakette verliehen.

Von der Alb, 31. Okt. (Flüchtende Pferde.) Ein Pferdehändler, der eine neuen Pferdetransport in seinen Stallungen nicht restlos unterbringen konnte, stellte fünf Pferde in einen Schafstall. Diese brachen aber während der Nacht aus und suchten das Weite. Einem jungen Mann ge­lang es, zwei der Ausreißer einzufangen; die Suche nach den andern blieb erfolglos. Als am andern Tag ein Bauer mit seinen Pferden auf das Feld fuhr, kamen die drei Pferde plötzlich in die Nähe des Fuhrwerks. Wiederum ging die Jagd nach ihnen los. In einem Steinbruch in die Enge ge­trieben, stiegen die jungen Tiere jedoch wie die Gemsen an den Wänden empor und entkamen abermals Erst bei einem dritten Versuch gelang es einem Bauern, der mit feinen Pferden in die Nähe der Flüchtlinge kam, deren Zutrauen zu gewinnen und sie wieder einzufangen.

Herbrechtingen, Kr. Heidenheim, 31. Okt. (Richtfe st.) Dieser Tage fand das Richtfest für zwölf Kleinsiedlerstellen »er Kreisbaugenossenschaft statt. Die Siedlung heißtOst­marksiedlung". Die Durchgangsstraße ist nach dem Blutzeu­gen Otto Planetta benannt.

Kirchberg (Iller), 31. Okt. (!l e b e r f a h r e n.) Ein Traktor geriet samt feinem Anhänger aus der Fahrbahn. Dadei kam die den Kiestransport begleitende Frau Anna Kramer, Mutter von fünf Kindern, zu Fall und der bela­dene Anhänger fuhr ihr mit dem Vorder- und Hinterrad über die Brust. Schwer verletzt wurde die Frau in das Städtische Krankenhaus in Ulm eingeliefert.

Viberach, 31. Okt. (Der aufgeklärteDiebstah l.) Wie man sich erzählt, ereignete sich hier dieser Tage eine nette Geschichte. Ein Hausierer kam zur Gendarmerie gelau­fen und bezichtigte einen seiner Verusskameraden des Dieb­stahls eines Hundertmarkscheins, den derBestohlene" um ganz sicher zu gehen, in seinen Hausschuhen versteckt hatte. Plötzlich waren die Hausschuhe nebst ihrem kostbaren In­halt verschwunden und der verzweifelte Besitzer glaubte An­laß zu dem Verdacht zu haben, er sei bestohlen worden. Die Nachforschungen ergaben jedoch, daß der Hausschuh- und Hundertmarkbesitzer die Schuhe in einem Schuppen bei Ehingen hatte stehen lassen, wo man sie mitsamt demHun­derter" unversehrt vorfand.

Ochsenhausen, Kr. Viberach, 31. Okt. (NeuerVürger- Meister.) Am Samstag wurde in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter.-Obergruppenführer Ludin, Stan­dartenführer Deininger feierlich in sein Amt als Bürger­meister feiner Heimatgemeinde Ochsenhausen eingesetzt.

Ehingen» 31. Okt. (Zwei Verkehrsunfälle.) In der Adolf-Hitler-Straße in Ehingen fuhr ein Motorradfah­rer gegen einen Radfahrer, der bald darauf den bei dem Zusammenprall erlittenen Verletzungen erlag. Der tödlich Verunglückte stammt aus Schelklingen. In der Nähe von Ehingen stieß ein Lastwagen auf der geraden Fahrbahn ge­gen einen entgegenkommenden Personenwagen und zer­trümmerte diesen vollständig. Der Insasse des Personenwa­gens. ein dienstlich reisender Beamter, kam mit Schnitt­wunden davon. Der Beamte hatte aus noch nicht geklärtem Grunde sein Fahrzeug plötzlich von der rechten auf die linke Straßenseite gelenkt und so den Zusammenstoß herbeige­führt.

Tettnang, 31. Okt. (EigenartigerVerkehrsun- fall.) Am Samstagabend ereignete sich in Bechlingen ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall. Der Hintere Teil eines mit Langholz beladenen Lastkraftwagens geriet plötzlich quer in die Fahrbahn und sperrte die Straße in ihrer gan­zen Breite ab. Dies geschah im gleichen Augenblick, als ein Ravensburger Personenkraftwagen sich angeschickt hatte, den Lastwagen zu überholen. Der Personenwagen wurde von Stämmen des Langholzwagens in den Straßengraben geschleudert; der Insasse kam mit leichteren Verletzungen davon. Dagegen wurde der Beiwagenfahrer des Lastkraft­wagens so unglücklich eingeklemmt, daß er erst nach Hoch­winden einiger Stämme aus seiner mißlichen Lage befreit werden konnte. In schwerverletztem Zustand brachte man ihn ins Krankenhaus.

Tuttlingen, 31. Okt. (Hundertjahrfeier.) Am Samstag wurde in Anwesenheit von Vertretern der Partei, des Staates und der Behörden die große Festfolge anläßlich des hundertjährigen Bestehens der Oberschule Tuttlinaen

«-rite l>

mit einer Flaggenhissung begonnen. Anschließend wurde ein neu errichtete Eefallenen-Ehrenhalle im Hauptportal der Schule feierlich eingeweiht, worauf die Besichtigung einer sehr interessanten Ausstellung von Schlllerarbeiten aus dem Kunstunterricht folgte. Nachmittags fand im Union-Lichte spielhaus ein Festakt statt, bei dem der Schulleiter, Studien­direktor Storz, eine Ansprache über die Entwicklung der Schule hielt.

Neuenstein, 31. Okt. (Tödlich verunglückt.) Die Leiterin der NS.-Frauenschafl des Kreises Oehringen, Fra« Klara Schulder aus Neuenstein, die Frau des Stadtschult­heißen a. D. Scholder, kam auf einer Dienstfahrt ums Le­ben. Der Personenkraftwagen geriet in einer Kurve bet HollenbachAilringen ins Schleudern und fuhr in den Straßengraben. Während den Mitfahrenden nichts ge­schah, wurde Frau Schulder durch die sich öffnende Tür her- ausgeschleuoert und erlitt eine schwere Quetschung des Brust­korbes. In Dörzbach starb sie nach einer Stunde.

Böhringen b. Neu-Ulm, 31. Okt. (Vom Starkstrom getötet.) Der seit einem Jahr verheiratete Elektromon­teur Max Stapf wurde am Samstag bei Arbeiten an der Starkstromleitung in den Wielandwerken vom Starkstrom getötet.

Aufruf der Obergauführerin

zum BdM.-WerkGlaube und Schönheit"

nsg.Im ganzen Obergau hat das BdM.-WerkGlaube und Schönheit" seine Arbeit ausgenommen, und es steht jedem Volks­genossen, der dieses neue Erziehungswerk des BdM. kennrnlernen will, frei, sich durch einen Besuch der einzelnen Ar­beitsgemeinschaften über die mannigfachen Arbeits­gebiete der Mädel wie Nähen oder Kochen, Gesundheitsdienst oder Gymnastik, Musik oder Auslandskunde zu unterrichten.

Unser Wunsch dabei ist, daß dieser Einblick nicht nur zum Verstehen des BdM.-Werkes, sondern zum Mithelfenwollen bei­trägt. Es gibt so viele Volksgenossen, die gute Fachkenntniffe auf irgend einem Gebiet besitzen. An sie wende ich mich heute mit der Bitte, ihr Wissen und Können in den Dienst des BdM. zu stellen und einen Teil ihrer Zeit und Kraft zu opfern für eine Jugend, die jeden Tag an sich arbeitet, um den Namen unseres Führers würdig tragen zu dürfen. Helsen Sie uns durch Ihre Mitarbeit beim Aufbau des BdM.-Werkes Glaube und Schönheit"!

Maria Schönberger, Obergauführerin."

Devifenversehlungen der bisherigen Inhaber

der Firma Vleyle G.M.H.H. in Stuttgart

Stuttgart, 31. Okt. Die Justizpreffestelle Stuttgart teilt mit: Seit einigen Wochen befinden sich die drei früheren Gesellschaf­ter der Firma Wilhelm Bleyle E.m b.H. in Stuttgart, nämlich Max Bleyle. Fritz Bleyle und Artur Weber, in Haft. Sie sind geständig, in den Jahren 1926 bis 1931 in der Schweiz eine Devisenreserve im Betrag von etwa 1,2 Millionen Schweizer Franken angesammelt z« haben, die sie entgegen den devisenrechtlichen Vorschriften bis­her der deutschen Volkswirtschaft vorenthalten haben. Es han­delt sich ausschließlich um Machenschaften der drei Genannten; weder die Firma als solche, noch irgend welche Gefolgschafts- Mitglieder sind daran beteiligt. Die drei Verhafteten sind nicht mehr Geschäftsführer der Firma. Das hinterzogene Auslands- vermögen ist in der Zwischenzeit nach Deutschland hereingebracht worden. Dir strafrechtliche Untersuchung ist noch im Gange.

Zwanzig seidene Anfteüabzetchea

Der zweiten Reichsstraßensammlung entgegeu

Der Führer hat bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938/39 im Berliner Sportpalast die Forderung nach dem grö­ßeren Opfer, das der geschichtlichen Größe der Zeit entspricht; gestellt. Das deutsche Volk hat diese Forderung als seine eigene höchste Ehrenpflicht ausgenommen und hat schon am ersten Ein­topfsonntag und bei der ersten Reichsstraßensammlung den Be­weis erbracht, daß es die Aufgaben der Zeit versteht und er­füllt. Die Dankbarkeit der Ostmark für die Befreiungstat des Führers zeigte sich in einem auffallend hohen Eintopfspenden- Ergebnis. So mag es als besonders glücklich angesehen werden, daß die Abzeichen zur zweiten Reichs st raßen- lammlung, die am 5. und 6. November von den Angehöri­gen der SA., des NSKK. und des NSFK. durchgesührt wird, allein auf die Gaue der Ostmark abgestimmt sind. Die deutsche Webindustrie hat damit wahre Wunderwerke der Webekunst geschaffen. 20 verschiedene Trachten, die heute noch in den verschiedenen Tälern und Landschaften der Ostmark getragen werden, werben für das WHW. Die in den Farben fein ab­gestimmten, reizvollen Seidenwebereien werden von einem ge­schmackvollen Rahmen aus Leichtmetall eingefaßt. Die künst­lerisch ausgeführten Ansteckabzeichen wurden in einer Gesamt­menge von 23,5 Millionen Stück in Schlesien, im Wuppertal und in Wien hergestellt. Zum erstenmal war so auch die hoch- entwickelte Wiener Webindustrie an der Ausführung eines sol­chen Auftrages beteiligt, wodurch viele Arbeiterinnen Arbeit und Brot fanden.

Der Heimatgau des Führers, Oberdonau, ist mit vier Trach­tenbildern vertreten (Jnnviertel, Mühlviertel, Auffee), der Ga« Niederdonau mit den Trägern der malerischen Trachten der Wachau, des Waldviertels und der Lutzmannsburger Gegend, der Gau Tirol mit verschiedenen Darstellungen aus dem Mon­tafoner Tal, Oetztal, Wipptal und Zillertal, Kärnten mit den kleidsame» Trachten der Lienzer Gegend, des Eailtales und Glantales, und der Gau Salzburg mit seinen schmucken Vertre­terinnen des prächtigen Landes und besonders des Pinzgauer. Der Gau Steiermark hat in der jungen Bäuerin aus der Ried» lingsdorfer Gegend (früher Vurgenland) eine hübsche Repräsen­tantin gefunden. Selbst die Landschaften, in denen die Träger der Trachten leben, kommen in zarter Stilisierung zum Ausdruck.

So wird uns bei dieser kommenden Reichsstraßensammlung das Opfern wahrhaft zur Freude gemacht, denn es mahnt uns in einer Form, der wir uns als Volksgenossen des Eroßdeutschen Reiches nicht entziehen dürfen. Die Ostmark soll wissen, daß wir ihre schönen alten Trachten lieben und daß wir alle zu­sammenstehen werden, wenn es gilt, die Schäden der Vergangen­heit bei den wiedergewonnenen Brüdern und Schwestern zu heilen.