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Nr. 25«

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Dorpmüller:Für alle Verkehrsmittel im nächsten Jahrzehnt reichlich Arbeit vorhanden^

Magdeburg, 31. Ott. Nach dem feierlichen Auftakt der Ein­weihung des Schiffshebewerkes Magdeburg-Rothensee und der Eröffnung des Mittellandkanals durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, am Sonntag stehl auf der in diesen Tagen in Magdeburg vom Zentralverein für deutsche Binnenschiffahrt e. V. und der Hafenbautechnischen Gesellschaft gemeinsam veranstaltete Deutsche Vinnenschiffahrtstag 1938 ganz im Zeichen dieses für Verkehr und Wirtschaft überraschenden Er­eignisses.

Die Tagung wurde am Montag mit einer Kundgebung in der Magdeburger Stadthalle eröffnet. Der Vizepräsident des Zentralvereins für deutsche Binnenschiffahrt e. V., Dr. Krohne, begrüßte den Reichsverkehrsminister und die übrigen Ehrengäste und Teilnehmer, wobei er mit besonderer Herzlichkeit die Gäste -aus Oesterreich und dem Sudetenland willkommen hieß. Dann sprach Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller:

Wir haben gestern in einer eindrucksvollen Feier die Kanal­verbindungen zwischen Rhein und Elbe gefeiert. Mit dieser Verbindung wurde eine Lösung gefunden, durch die die Wasser- ftraßensysteme des deutschen Westens und des deutschen Ostens zu einem Ganzen zusammengefügt wurden. Die Arbeit geht wei­ter. Schon sahen Sie die Pfeiler der Kanalbrücke bei Hohen­warte in der Elbe stehen. In wenigen Jahren wird der Umweg über die Elbe in den Jhle-Plauener-Kanal nicht mehr nötig sein. Der Südflügel des Mittellandkanals über die Saale nach Leipzig schreitet fort.

In Zeiten, wo die Wirtschaft und damit auch der Verkehr darniederlag, traten naturgemäß die verschiedenen Verkehrs­mittel in scharfen Wettbewerb zueinander. Heute liegt aber eine uns bis aus 600 Millionen Tonnen jährlich angewachsene Trans­portmenge vor, die so groß ist, daß jedes Mittel zu seiner Bewältigung mit Herangezogenwerdenmuß. Man wird mir einwenden, daß diese Transportmenge auch wieder sinken könne; zu einem gewissen Maße kann das richtig sein. Aber einen solchen Absturz, wie wir ihn von 1929 an im Verkehr erlebt haben, halte ich für die Zukunft für unmöglich. Auch wenn die großen Aufträge für den Ausbau des Heeres und der Befesti­gung und das Vierjahresprogramm beendet sind, liegen in dem neuen, um die Ostmark und das Sudetenland vergrößerten Deutschland noch so gewaltige Aufgaben vor, daß für alle Verkehrsmittel im nächsten Jahrzehnt, auch wenn ich weiter nicht denken wollte, reichlich Arbeit vorhanden ist."

Heute fehlen uns etwa eine Million Arbeiter. Ich habe die Vorkriegszeiten miterlebt, wo jährlich der Eisen­bahnverkehr sich um 6 v. H. vergrößerte und wo von der Eisen­dahndirektion Essen der Bau des Rhein-Herne-Kanals geradezu begrüßt wurde, weil die Eisenbahn den ständig wachsenden Ver­kehr nicht mehr bewältigen konnte. Man sehnte sich bei der Eisenbahn direkt nach einer Ruhepause, um die eigenen Anlagen, die unter dem Druck des stets weiter steigenden Verkehrs un­systematisch erweitert worden waren, endlich einmal organisch umbauen zu können.

Was die Binnenschiffahrt zu leisten vermag, hat der nur halb fertige Mittellandkanal schon im Kriege gezeigt, und doch sehe ich den Tag kommen, wo der für 13 Millionen Tonnen gebaute Kanal durch Vergrößerung der Schleusenzahl leistungs­fähiger gestaltet werden muß, um die gewaltigen Erz- und Kohlentransporte der neuen Hermann-Eöring-Werke und der sonstigen sich an ihm und in Mitteldeutschland entwickelnden Industrie bewältigen zu können. Die Stärke der Binnenschiffahrt liegt ja gerade im Verkehr über lange Strecken, und so schafft der Kanal für den Wasserweg Verkehrsbeziehungen in einem solchen räumlichen Ausmaß, wie sie von der deutschen Binnen­schiffahrt bisher noch nicht geboten wurde. Sie haben jetzt die Möglichkeit, ihre Stärke im Langstreckenverkehr zu beweisen.

Nunmehr vollzieht sich ein wichtiger Schritt für de« inneren Zusammenschluß des Schiffahrtsgewerbes. In wenigen Jahren werden sie durch die vollwertige Kanalverbindung vom Rhein zur Donau noch eine weitere und wertvolle Ergänzung finden. Der gegenseitigen Befruchtung zwischen west- und ostdeutscher Binnenschiffahrt ist jetzt das Tor geöffnet und wird der gesamten Binnenwirtschaft zum Segen werden. Der Eifer, mit dem Ost und West sich schon vor der Eröffnung des Kanals zur Gemein­schaftsarbeit zusammengefunden haben, kann als verheißungs­voller Auftakt hierfür angesehen werden."

Grotzappelle der schaffenden Jugend

Sinn und Ziel des Jugendschutzgesetzes

Berlin, 31. Ott. Am Montag früh fanden im ganzen Reich Betriebsappelle der schaffenden Jugend statt, die einer näheren Erläuterung des am 1. Januar in Kraft tretenden Jugendschutz­gesetzes galten. Mit den Millionen werktätiger Jugendlicher waren dabei zum erstenmal auch die im Land Oesterreich und im jreigewordenen Sudetenland tätigen männlichen und weiblichen Lehrlinge in den Rahmen dieses feierlichen Morgenappells ein­bezogen. Aus dem Werk Borsig der Rheinmetall-Borstg AE. in Berlin-Tegel übertrugen der Deutschlandsender und der Reichs­sender Stuttgart eine Reichskundgebung, die das Ju­gendamt der Deutschen Arbeitsfront anberaumt hatte.

Nach einem von der Werkskapelle gespielten Marsch und Ge­sängen des Lehrlingschors eröffnete Gaujugendwalter Thiele die Reichskundgebung mit Worten herzlicher Begrüßung an die schaffenden Jungen und Mädel der Ostmark und des Sudeten­landes. Dann sprach Oberbannführer Schröder über die grundlegenden Ziele und Aufgaben des Jugendschutzgesetzes. Die­ses Gesetz trage wahrhaft nationalsozialistische Grundzüge und stelle einen Umbruch der gesamten sozialen und berufspolitischen Jugendarbeit in Deutschland dar. Es beende einen jahrhunderte­langen Kampf, der in unserem Volk um einen wirksamen Ju­gendschutz geführt worden sei. Der Oberbannführer betonte dann, daß das Gesetz nicht ein Recht des Jugendlichen an sich darstelle, und daß es auch weder ein Geschenk an die Jugend noch, wie fälschlicherweise mitunter noch angenommen werde, eine Fiir - sorgematznahme bedeute. Jugendschutz sei Volksschutz. Die Erfüllung des Gesetzes wurde so eine politische Aufgabe von höchster Bedeutung.

Das Gesetz habe im Grunde nur ein Ziel: Die Sicherung der Zukunft und des Bestandes unseres Volkes durch den Schutz der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit der Heranwachsenden Ge­neration. Darüber hinaus sei der Gedanke einer Steigerung der Leistung von diesem Gesetz gleichfalls nicht zu trennen. Im Ge­setz seien nur die Mindestforderungen verankert.

Gauleiter Jordan stellte darauf nach Begrüßung der Teil­nehmer die dynamischen Voraussetzungen einer neuen politischen und weltanschaulichen Ordnung heraus, die zur Fertigstellung des Mittellandkanals notwendig waren. Der Oberpräsident, der Provinz Sachsen, Staatsrat von Ulrich, schloß seine. Begrüßungsansprache mit dem Aufruf an die Binnenschiffahrt und die ihr verwandten Betriebe, die durch die Vollendung des Mittellandkanals gegebenen Möglichkeiten voll auszuschöpse« und die zahlreichen sich hieraus ergebenden Fragen einer guten Lösung entgegenzuführen.

Den Festvortrag, in dem der FilmDie deutschen Wasserstra­ßen Lebensadern der Nation" zur Veranschaulichung des deut­schen Wasserstraßennetzes eingeschaltet war, hielt Staatsrat Dr. Iarre s-Düsseldorf überDie Kraftströme im Werden der deut­schen Binnenschiffahrt". Nach einem kurzen Rückblick auf die Ent­wicklung der deutschen Binnenschiffahrt führte Dr. Jarres zur Veranschaulichung der Bedeutung der Binnenschiffahrt einige Zahlen an. So erinnerte er an die Länge des deutschen Schiff­fahrtsstraßennetzes einschließlich des Landes Oesterreich, die heute 13 700 Kilometer betrage, von denen 2200 Kilometer auf künst­liche Wasserstraßen entfielen. Nach der Eingliederung des sude­tendeutschen Gebietes in das Reich würden an deutscher Elb­strecke noch 60 Kilometer hinzukommen. Das deutsche Eisenbahn­netz sei etwa sünfeinhalbmal so lang wie das Binnenschiffahrt­netz. Weiter unterstrich der Vortragende, daß an dem großen Verkehr auf den deutschen Binnenwasserstraßen auch das Aus­land beteiligt sei, namentlich auf dem Rhein, wo an der gesam­ten auf neun Millionen Tonnen berechneten Schiffstonnage das Reich nur mit 2 630 000 Tonnen beteiligt sei, während der An­teil der Niederlande auf stark 3,6 Millionen Tonnen berechnet werde.

Am Nachmittag hielt die hafenbautechnische Gesellschaft ihre 16. Mitgliederversammlung und der Zentralverein für deutsche Binnenschiffahrt eV. seine 6S. ordentliche Hauptversammlung ab. Ferner trat der Beirat des Zentralvereins zu einer Sitzung zu­sammen >

Kriegsgewinn mit Sandsiilke«

Der Kommandant einer Luftwehrabteilung in London streitet sich jetzt fast schon einen Monat mit dem Kriegs-' Ministerium um einenKriegsgewinn" herum, mit dem man aus moralischen Gründen nichts anzufangen weiß. Die Vorgeschichte dieses Streites begann in den kritischen Tagen Ende September. Damals erhielt der Kommandant den strikten Befehl, in größter Eile eine bestimmte Menge von Sandsäcken zum Schutze für seine Kanonen zu beschaffen. Für Sandsäcke wurde zu normalen Zeiten ein Preis von eineinhalb Penny bezahlt. In London bestand aber der Ein­druck, daß die normalen Zeiten vorüber seien. Deshalb wa­ren die Preise ganz gewaltig in die Höhe geschnellt. Ein Lie­ferant forderte pro Sandfack mehr als einen Schilling. Das bedeutete aber das Achtfache des ursprünglichen Preises. Deshalb war der Kommandant der Luftwehrabteilung glücklich, als er einen anderen Lieferanten fand, der nur drei Penny pro Stück verlangte. Er kaufte die Säcke und erstat­tete stolz über seine Geschäftstüchtigkeit dem Kriegsministe­rium Meldung.

Dort hatte man aber für den immer noch teuren Einkauf kein Verständnis. Man teilte dem Kommandanten sofort mit, daß er seine Befugnisse um eineinhalb Penny je Sand­sack überschritten hätte, wofür er haftbar gemacht werde» müßte. Noch bevor die Krise beendet war, verkaufte daher der Kommandant die Sandsäcke weiter. Er fand willige Abnehmer, die ihm für das Stück 9 Penny bezahlten. Aber­mals meldete der Kommandant dem Kriegsministerium die­sen günstigen Handel. Und abermals erhielt er eine Rüg«, weil er sich als Kriegsgewinnler betätigt habe, so daß sogar das Kriegsministerium in die moralisch anrüchige Lage ge­bracht worden sei, aus der Krise Kapital geschlagen zu ha- ben. Demnächst soll nun die Entscheidung darüber gefällt werden, wie der Kriegsgewinn verwertet werden soll.

»Wilhelm Eustkff" in Genua. Der KdF.-Dampfer ..Wik.

Sonntag fahrplanmäßig im Genua angekcunmen. Er hat damit seine dreiwöchige Reise, die ihn über Madeira auch nach Tripolis führte, beendet.

Emvörmo ln Marseille

Stratzenkrmdgebunge» gegen den marxistischen Stadttat

Paris, 31. Okt. Die Blätter berichten nach wie vor über die Marseiller Katastrophe, über die Aufräumungsarbeiten und be­fassen sich auch mit den zutagegetretenen Unzulänglichkeiten bei der Bekämpfung des Brandherdes. Sie melden weiter, daß am Samstagabend auf der Cannebiere große Kundgebungen stattge­funden haben, bei denen der Rücktritt des sozialdemokratischen Bürgermeisters Tasco verlangt wurde. Die empörten Marseiller Bürger verlangen vom marxistischen Stadrat Rechenschaft über die Verwendung der Steuergelder und wollen wißen, warum vor allem die Feuerwehr mit vorsintflutlichen Löschgeräten aus­gerüstet war, was bereits Innenminister Sarraut zur Drohung veranlaßt hat, die Feuerwehr von Marseille zu verstaatlichen. Die Gewerbekammer der Marseiller Handwerker hat einen Pro­test gegen das Versagen der Stadtverwaltung und der Organi-, fation der Feuerwehr veröffentlicht.

Nach wie vor veröffentlichen die Zeitungen Einzelheiten über die kommunistischen Plünderungen. So sind u. a. zwei Personen verhaftet worden, als sie einen Kraftwagen steh­len wollten, der von seinem Besitzer im Augenblick des Brand­unglücks unbeaufsichtigt stehegenlassen worden war. Verschiedent­lich sind auch Taschendiebe verhaftet worden, die sich ebenfalls aus Elementen der roten Marseiller Unterwelt rekrutieren. Im Hotel Noailles wurde ein 26jähriger Mann verhaftet. Bei der Durchsicht seiner Taschen fand man Briefe und Schriftstücke, die an Außenminister Vonnet gerichtet waren. Beim Verhör erklärte er, er sei in das Hotel gekommen, um den Feuerwehrleuten zu helfen.

Die Aufräumungsarbeiten an der Unglücksstätte von Marseille werden mit immer größerem Nachdruck fortgesetzt. Abteilungen der Polizei und der Truppen sperren im weiten Umkreis die Stätte des Grauens ab. Zweimal mußten bereits Dynamitsprengungen vorgenommen werden, um noch stehende Mauerüberreste zu beseitigen. Bei einer dieser Sprengungen wurde ein Zivilist erheblich verletzt. Die Bergungsmannschafte» müssen mit Sauerstoff-Schneidebrennern arbeiten, um durch das Eisenträgergewirr zu dringen. Immer wieder werden unter de« Trümmern verstümmelte und völlig verkohlte lleberreste der Opfer gefunden, die jedoch nicht mehr zu identifizieren sind. Auf Veranlassung des Marseiller Untersuchungsrichters wurde eia Sachverständigenausschuß zur endgültigen Ursache der Vrandka- tastrophe eingesetzt.

und nahmen alsbald gegen diese selbst und den deutschen Wirt des Versammlungslokals eine drohende Haltung ein, wobei schließlich die beiden Beamten, der Wirt und dessen Familieir­angehörige überfallen und die Geschäftsräume und die Wohnung des Wirts zerstört wurden. Es fielen auch mehrere Schüsse. Kurz vor dem Eintreffen des lleberfallkommandos der Landespoliz« verschwand der größte Teil der Litauer. Es gelang jedoch der Polizei, eine Anzahl der Rädelsführer in Haft zu nehmen. !

Bereinigung im Reichswirtschastsministerium

Berlin, 31. Ott. Reichswirtschaftsmtnister Funk empfing de« in das Reichsluftfahrtministerium zurückversetzten Generalmajor Löb zur Verabschiedung. Bei dieser Gelegenheit sprach der Reichswirtschaftsminister dem Generalmajor Löb seinen Dank und seine Anerkennung für die wertvolle Mitarbeit aus, die er als Leiter der Hauptabteilung I des Reichswirtschaftsministe­riums geleistet hat. i

Mit der Leitung der Hauptabteilung I des Reichswirtschafts­ministeriums hat Reichswirtschaftsminister Funk den Leiter der Hauptabteilung II, Generalmajor von Hanneken, be­auftragt, der von jetzt ad beide Hauptabteilungen gemeinschaft­lich führen wird.

Nach Vereinigung der Hauptabteilungen I und II in der Hauptabteilung II gliedert sich diese in die Abteilungen: Bg (Bergbau), Es (Eisen- und Metallindustrie), En (Energiewirt­schaft), Min. Oel (Mineralölbewirtschaftung), S.Jn (sonstige Industrie), Sonderreferat Text (Textilien, Zellstoff und Papier). Damit ist die Betreuung der Industrie in einer Hauptabteilung des Reichswirtschaftsministeriums zusammengefaßt.

83,6 v. H. für Salazar

«Die Zeit der Parteizersplitterung endgültig überwunden"

Lissabon, 31. Okt. Am Montag wurde das Endergebnis der Wahlen zur portugiesischen Nationalversammlung bekannt­gegeben. Von 713 930 Wahlberechtigten gaben «22 313 Wähler Ja-Stimmen für die Liste der Nationalpartei ab. Somit hat das portugiesische Volk mit 83,8 v. H. der nationalen Regierung Salazar das Vertrauen ausgesprochen.

Die Lissaboner Presse bezeichnet das Wahlergebnis als größ - te »bisherigen Wahlerfolg Salazar s. Das portu­giesische Volk habe, so betonen die Blätter, in seiner Gesamtheit kundgetan, daß die Zeit der Parteizersplitterung endgültig über­wunden ist.

Ausschreitungen im Memelgebiet

Deutsche vo« bewaffneten Litauern überfallen Memel, 31. Okt. In dem memelländischen Dorfe Petrajah­nen Lei Crottinge» kam es am Samstag anläßlich einer Ver­anstaltung des litauischen Arbeiter- und Handwerkervereins zu bedauerlichen deutschfeindlichen Ausschreitungen. Im Verlaufe der Versammlung begannen etwa 30 bis 40 be­waffnete Angehörige des litauische« Schutzkämpferverbandes deutschfeindliche Schmäh- und Hetzrufe gegen das Memeldeutsch- tnm auszustoßen. Sie beachteten die Ermahnungen der beiden anwesende« Beamte« der memelläsdüchen Landespolizei nicht

Beginn der Beratungen der Militiirsachverstiindigen Un­garns und -er Tschechoslowakei. Die Beratungen der mili» tärischen Sachverständigen Ungarns und der Tschechoslowa­kei begannen am Montag in Preßburg. Die militärischen Sachverständigen werden, wie in unterrichteten Kreisen verlautet, so lange in Preßburg tagen, bis die militärische Uebergabe aller in Frage stehenden Gebiete an Ungarn vollzogen sein wird.

Ab heule Hochwinter-Luftverkehr

Keine Aenderungen im Nachtpost- und Frachtluftverkehr

Berlin, 31. Okt. Ab Dienstag, den 1. November, tritt der Hochwinter-Flugverkehr in Kraft, der bis Ende Februar 1939 seine Gültigkeit behält. Gegen den Randwinter-Fahrplan trete»! einige Aenderungen ein, die sich in der Hauptsache auf die kür­zeren Verbindungen auswirken. Für die langen Flugstrecken, die Städte innerhalb des Reichsgebietes verbinden und zu Nach­barländern führen, sind teilweise andere Abflug- und Landezeitea eingesetzt worden.

Auch während des Hochwiuters sind von Deutschland aus täglich Dänemark, Schweden, Holland, England, Frankreich, Italien und Polen zu erreichen. Nach der Schweiz und Ungarn ist mit Ausnahme der Sonntage ebenfalls täglich Luftverkehr, während die baltischen Staaten, die Valkanländer, Spanien und Portugal dreimal in jeder Woche von Deutschland aus auf dem Luftwege zu erreichen sind. Allein 17 deutsche Sonntagsverbindungen wer­den auch in der Zeit des Hochwinters geflogen, durch die 22 Städte des In- und Auslandes auch an den Sonntagen unterein­ander verbunden sind. Selbstverständlich bleibt auch im Winter die Schnellverbindung nach Bagdad und Kabul in Betrieb, die Freitags Berlin um 2 Uhr verlassende Maschine erreicht schon am Samstag ihr Ziel. Im Nachtpost- und Fracht­luftverkehr treten keine Aenderungen ein; auch im Winter sorgt der deutsche Luftverkehr dafür, daß die Post nach den Nachbar­ländern und darüber hinaus bis in alle Erdteile auf dem schnellsten Wege gelangt.